Meine Mutter und mein schlechtes Gewissen

Hallo zusammen,

ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Möchte auch alles so genau wie möglich beschreiben um eure Hilfe zu bekommen.
Ich bin 36 Jahre alt habe 3 Kinder und bekomme sehr oft Hilfe von meiner Mutter.
Sie möchte es auch gerne und erzieht mit und macht und tut für uns.
Eigentlich haben wir ein gutes Verhältnis aber grundsätzlich mache ich alles verkehrt und sie ist so unfehlbar und macht alles richtig auch mit der Kindererziehung.
Wenn sie aber überfordert ist schreit sie meine Kinder an, ich hab ihr erklärt das sie es lassen soll. Lieber auf das Kind zugehen und erklären was man von Kind möchte usw.
alles in allem ist sie sehr dominant, unterbricht mich, macht mir Vorwürfe.
Folgender Vorfall heute :
Die Kinder wollten schwimmen gehen, mein Sohn rief Oma an und Oma kam.
Sagte mir aber das sie um 18.00 Uhr zuhause sein will wegen kochen für meinen Vater. Da war es 16.40 .
Ich sagte ihr das sie doch nach Hause fahren soll, mit 2 Kids und einem Baby sind wir niemals um 18.00 Uhr zurück.
Sie sagte ob ich jetzt hier stehen will und diskutieren oder fahren. Wir sind gefahren und in der umkleide habe ich mein Handy verloren. Die Kinder quengelten alle drei und Oma war überfordert. Sie schaute mich wieder mit ihrem Märtyrer Blick an und sagte : sie macht so ein Theather nie wieder mit.
Ich bin dann nochmal raus und habe das Handy im Auto gefunden.
Ich habe meinen Mann angerufen er soll kommen weil ich das Gefühl hatte, das meine Mutter überfordert war und genervt.
Ich sagte ihr dann das mein Mann kommt und sie packte ihre Badesachen ein und sagte das wäre das allerletzte und was ich mit ihr machen würde und ihr würde es reichen und sie geht jetzt.
Sie sagte den Kindern Tschüss, mit einem traurigen Gesicht und ging.
Wir standen alle da und wussten nicht was wir sagen sollten. Mein Mittelkind weinte nach Oma, mein Großer wollte ins Schwimmbad . Mir kamen auch echt die Tränen.
Ich versteh sie nicht. Immer diese Dominanz und dann dieses ständige Beleidigt sein.
Das war jetzt nur eine Situation von vielen.
Oft sagen mein Mann und ich nix weil sie die einzige in der Familie ist die wirklich hilft.
Im Gegenzug schenken wir ihr als Dank auch öfter Gutscheine für eine Kosmetik oder sonst was. Wir sagen ihr auch das wir froh sind das sie kommt usw.
Mein Vater hilft auch aber mehr so als Fahrdienst in die Eishalle.
Meine Kinder lieben ihre Oma aber ich leide manchmal unter ihr. Sie versteht es gut mir ein schlechtes Gewissen zu machen.
Das war schon immer so.

Gebt mir bitte Tips .


Morgen ist Pokal laufen im Eiskunstlauf Verein meiner Tochter.
Meine Mutter wollte mit.
Soll ich sie anrufen ?
Klar benomm ich dann wieder ne Standpauke ich würde spinnen und meinen Alltag nicht geordnet bekommen usw. 🙄

Lg Viola

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Ich finde meine Vorrednerinnen haben schon toll geantwortet!
Ich habe mich etwas erstaunt, dass du um 16:40 deine Mutter um Mithilfe fürs Schwimmnad bittest... Das wäre mir auch zu spät dafür und so einen Ausflug würde ich nicht auf Wunsch meiner Kinder sofort machen, sondern für einen folgenden Tag planen. Dann könnte deine Mutter auch frühzeitig um Hilfe angefragt werden. Ich verstehe deine Mutter, dass sie genervt ist, dauernd auf Abruf bereit zu sein. Aber du scheinst es nicht alleine zu schaffen, sonst würdest du sie nicht dauernd dazu holen und sie möchte dir ihre Hilfe nicht verwehren, obwohl sie anderes zu tun hat. Wenn du ihre Hilfe schon so oft und kurzfristig brauchst, dann hat sie auch ein Recht, mitzureden. Und dass sie nicht glücklich über ihre Position ist (Hilfserzieherin statt verwöhnende Oma) zeigt sich in ihren unglücklichen und überforderten Aussagen. Ich denke, ihr müsst dringend etwas an eurer "Zusammenarbeit" ändern.

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Sehe ich auch als Oma so. Für so eine kurze Zeitspanne wäre ich niemals mitgegangen, Kinder brauchen nun wirklich nicht jeden Wunsch sofort erfüllt.
Habe letzten Sommer meiner Enkelin mehrfach abgesagt, die spätnachmittags für gut eine Stunde mit ihrer Freundin an den See wollte....mit Oma als Chauffeur....#kratz Sie hat's dann begriffen.

LG Moni

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Darum geht es ja. Sie wollte mit ihrer Tochter nicht diskutieren (weil sie alles besser weiss). Warum hat sie dann nicht gleich abgesagt sondern ist mit gefahren um dann sowas von dich zu geben? 🤷🏻‍♀

Liebe Grüße

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Ich finde das Verhalten hoch manipulativ und würde mir sehr gut überlegen, ob die Betreuung das wert ist.
Mich täglich abwerten lassen wäre mir ein zu hoher Preis.

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Hallo,

Deine Mutter ist nicht verpflichtet, Euch zu unterstützen. Tut sie es dennoch, geschieht dies freiwillig und sollte dann auch (halbwegs) gern erfolgen.

Einmischung in die Erziehung solltet Ihr Euch- zumindest auf diese Art und Weise- verbitten. Fällt Deiner Mutter etwas signifikantes auf, kann sie das natürlich in einer ruhigen Minute mit Euch besprechen- OHNE, dass Eure Kinder "dazwischen stehen".

Warum bist Du heute nicht gleich mit Deinem Mann gemeinsam ins Schwimmbad gegangen #kratz? Das wäre ein netter Ausflug als Familie OHNE die Oma, die ja anscheinend sonst schon ständig kommt und hilft, gewesen.

Ihr solltet- wann immer möglich- Euren Kram mehr allein regeln und nicht bei jeder Kleinigkeit gleich Deine Mutter "heran zitieren". Das Ganze bedingt sich doch gegenseitig- Ihr "pfeift", sie "springt", ist dann schnell genervt, das nehmt Ihr übel, ... .

Das Anschreien der Kinder ist übrigens ein no go- zeigt jedoch m.E. auch deutlich, dass Deine Mutter des Öfteren "am Limit" ist. Wie gesagt: "spannt" sie erstens nur noch nach vorheriger Absprache ein und das so wenig wie möglich. Gutscheine u.ä. als "Dankeschön" sind zwar nett, rechtfertigen aber auch kein dauerhaftes "auf Abruf bereit stehen". Wenn sie Euch dann hilft, sollte dies wie gesagt OHNE Vorwürfe und Geschrei erfolgen- oder eben gar nicht.

Viele Grüße,

Kathrin

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Welche Absprachen habt ihr denn so?

Ich kenne beides: manipulative Menschen, die sich selbst aufdrängen und dann die Wut an anderen auslassen, wenn sie ihre EIGENEN Anforderungen nicht schaffen.
Die auch nicht sehen WOLLEN, dass andere es ohne sie wirklich schaffen.

Macht man es alleine, sind sie auch beleidigt.


Und ich kenne hilfsbereite Menschen, die gerne helfen,
die selbst ihre eigenen Grenzen erst bemerken, wenn diese überschritten sind,
die sehr gerne helfen,
der anderen wegen helfen; sich selbst eben erst wahrnehmen, wenn es zu spät ist.

Die gerne auch mal loslassen würden, aber auf eine Frage nicht mit nein antworten können, weil sie dann selbst ein schlechtes Gewissen haben.



Im zweiten Fall hilft (bei mir mit Freunden)
- nur fragen, wenn es wirklich nicht anders geht!
- mitdenken. Ich achte da sehr darauf, wo deren Grenzen sind und überlege mir 2x ob ich frage oder nicht.
Ich frage sie gerne und habe Vertrauen. Jedoch habe ich auch gelernt, dass sie sich selbst ihre eigenen Grenzen nicht einschätzen können und möchte ihnen das nicht antun.

Bei ihnen lasse ich mein Kind auch nicht einfach so anrufen. Hallo sagen und so gerne. Aber bei Problemen oder Wünschen prüfe ich vorher kurz ab, ob die Person das leisten KÖNNTE in dem vorgegebenen Rahmen (Uhrzeit, Weg, Krankheit/Gesundheit) etc.

Bei Menschen/Freunden/Verwandten, die auch NEIN sagen, mache ich mir die Gedanken nicht. Da frage ich drauf los. Weil ich ganz sicher weiß: sie denken für sich selbst mit. Sie kennen ihre Grenzen, Termine. Sie lassen nicht alles stehen und liegen, sondern prüfen für sich selbst.
Wenn sie helfen oder Hilfe anbieten, dann weil sie es KÖNNEN.
Nicht weil sie das Gefühl haben, dass sie müssten. :-)

Bei Freunden, die es anfangs nicht konnten, haben wir Absprachen getroffen. Sie haben gelernt, dass ICH nicht an die Decke gehe, wenn sie nein sagen - und ich habe gelernt, dass sie eben nicht in der Lage sind, ihre eigenen Grenzen wahrzunehmen (weil sie es früher selbst nie durften).

Wir haben daher individuelle Absprachen getroffen. Z.B. dass sie selbst NEIN sagen DÜRFEN. Dass ich mich über ein NEIN freue. :-) Welche Grenzen sie haben, was sie gerne machen (und traurig wären, wenn sie dsa nicht mehr dürften) oder eben auch, was sie nicht gerne machen (das frage ich dann auch nicht) usw.

Im Notfall kann ich jederzeit jeden meiner Freunde anrufen. Für nicht Notfallhilfen habe ich inzwischen eine Telefon-Tageszeitenliste. Durch Schichtdienste, Familienzeiten, Patchwork und meine Vergesslichkeit, habe ich Notizen, wer wann nicht so gerne gestört werden möchte (Ruhe braucht) und wann es völlig ok und passend ist, sich auch wegen unwichtigem zu melden. Auch weil man dadurch an den Menschen denkt.



Zu den manipulativen habe ich mich abgegrenzt.
Da setze ich lieber alle Hebel in Bewegung, dass ich es ALLEINE oder mit anderer Hilfe schaffe.
Kontakt, sofern dem Kind gut tuend, ist ok. Jedoch verzichte auf jede Hilfe soweit möglich. Denn eine Hilfe zieht meist einen Rattenschwanz an anderen Problemen, Vorwürfen, etc. nach sich, dass mich das mehr Nerven kostet, als dass es in dem Moment hilft.

In absoluten Notfallausnahmesituationen ok. Aber selbst da, habe ich andere verlässlichere Hilfsmöglichkeiten.

Kontakt, sofern es nicht schadend ist, ok.
Aber eben so, dass ich es möglichst ohne diese Hilfe schaffe und für mich selbst erwachsen bin. Hilfe annehmen ist gut und wichtig und erwachsen. Sich davon abhängig machen (lassen), wie es durch diese Art gerne eingefordert wird, nimmt mir die Luft bzw. ein Teil meines erwachsen sein. Es ist nicht auf Augenhöhe, sondern wer der größere Sturkopf ist und das ist mir zu anstrengend. Dann lieber selbst organisieren und Kontakt halten (mit möglichst wenig) Kräftemessen, wer der Stärkere ist.
Erwachsene begegnen sich auf Augenhöhe. Bei Manipulativen geht es um ein Stärkemessen mit wer höher und wer tiefer ist. Also nicht erwachsen.

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Was sind aus deiner Sicht denn deine Fehler die du machst?
Das ist nicht provokant gemeint, sondern mich würde interessieren wie deine Selbstreflektion so aussieht.

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Meine Selbstreflektion ist gut.
Ich sehe auch meine Fehler. Schaue mir auch z.b bei anderen Müttern was ab was ich dann bei uns verbessern könnte.

Das Problem ist ich hatte auch nicht mitbekommen das mein Sohn die Oma angerufen hat weil ich oben das Baby wickelte.
Mein Mann sollte in unserem Keller Boden verlegen. Sind auch vor 8 Monaten ins Eigenheim gezogen .

Ich sage allerdings meiner Mutter sehr oft, komm heute nicht ruh dich aus.
Macht sie auch nur dann erfahre ich das sie dann woanders hinfährt um zu „helfen „
Sie stellt das nicht ab. Dabei möchte mein Vater mit ihr essen gehen oder spazieren.
Er beklagt das ganze auch.
Meine Oma ist 98 im Altenheim, die Ex Freundin meines Bruders hatte einen Schlaganfall und da hilft sie auch.

Ich komme mit diesem beleidigt sein und mit diesem Mätyrer Blick nicht klar und seit ich eigene Kinder habe, sehe ich meine Mutter nicht mehr so perfekt wie ich sie vor Jahren sah.
Sie sagt auch es gibt nicht viele Menschen die so sind wie ich. Ich halte die Gesellschaft zusammen.
Ach ich liebe sie ja und sie ist eine tolle Oma.
Sie malt und bastelt ist fröhlich.
Das anbrüllen hatte sie auch eingesehen.

Ich denke ich sollte mich distanzieren und ihr vielleicht ein Kind mitgeben so haben beide einen Mehrwert.

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Deine Mutter scheint so eine Art Mutter-Teresa-Komplex zu haben, wenn sie immer meint überall helfen zu müssen und förmlich danach sucht, irgendwo gebraucht zu werden. Vielleicht überfordert sie das aber auch und daraus folgt dann dieses Gemotze und der Märtyrerblick und diese Manipuliererei.

Ich würde mal dafür sorgen, dass ihr die Masse an Kontakt runter fahrt und wenn Kontakt besteht, deine Mutter sich eben gern mit den Enkeln beschäftigt, aber eben nicht wie eine Co-Mutter miterzieht. In deiner Erzählung wirkt es nämlich so, als sei sie die Mutter der drei Kinder und dir. Und das würde mir als Mutter gegen den Strich gehen.

Dazu gehört auch, dass deine Kinder erst mal mit dir reden, bevor sie Oma anrufen und verplanen. Und wenn du nein sagst, ist nein eben gesetzt.

LG

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Bekommst du denn deinen Alltag alleine gemeistert, oder hat sie recht? Ich verstehe auch nicht, wieso du in so einer Situation Papa angerufen hast? Warum brauchtest du ihn da? Und warum ist der nicht sofort mit?
Ich wäre um die Uhrzeit auch nicht mehr gefahren, das hätte ich meinen Kindern auch gesagt.

Ich habe selber 3 Kinder und bin 36, ich wüsste nicht wobei ich immer so dringend Hilfe bräuchte.

Von dem was man hier liest, wirkst du unsicher - vielleicht verleitet das deine Mutter sich so zu verhalten. Wenn du glaubst doch nicht so hilflos und unsicher zu sein, dann sprich mit ihr, in Ruhe. Und konter wenn du die Antwort nicht magst. Da wirst du nicht drum herum kommen.

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Über die generelle Situation kann man wenig sagen, du schreibst da nur sehr allgemein.

Aber diese Schwimmbadsituation finde ich mehr als merkwürdig.

Zum einen warum ruft dein Sohn an und bestellt ohne dein Wissen die Oma zum schwimmengehen?
Warum muss sie extra kommen, nur um zu sagen , dass sie eigentlich keine Zeit hat?
Und wenn sie denn nun schon da ist und nur begrenzt Zeit hat, warum macht ihr dann nicht einfach etwas anderes, einen Spaziergang oder Brettspiele?
Sie einfach wieder heimschicken wäre wirklich blöd gewesen, auch wenn der Anruf nur von deinem Sohn kam.

Und auch im Schwimmbad. Warum genau wolltest du sie nach Hause schicken, wegen ihres Märtyrer Blicks?
Das geht einfach nicht. Du kannst doch nicht jemanden erst mit ins Bad schleppen und dann im Prinzip rausschmeißen, nur weil er komisch schaut.
Da wäre ich auch erstmal beleidigt. iIgendwie hattet ihr da wohl alle keinen guten Tag...


Es ist immer schwierig, wenn man so viel zusammen ist.
Vielleicht solltest du zusehen, dass du die Oma etwas weniger brauchst, sie die Zeit mit deinen Kindern mehr als Genuss denn als notwendige Arbeit ansieht.
Dann hast du etwas mehr Abstand und somit mehr Ruhe und deine Mutter ist entlastet.

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Ich möchte da unbedingt noch was richtig stellen !
Ich habe sie nicht rausgeschmissen sondern sie ist gegangen und sie hat ihre Tasche gepackt. Ich hab sie noch am Arm gepackt und gebeten zu bleiben.
Nix zu machen.
Mich hat es auch verletzt.

Ich liebe meine Mutter das kannst du mir glauben und ich behandel sie niemals respektlos.

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Ganz ehrlich ?

Zieh da mal ganz schnell die Notbremse!!
Wie lässt du eigentlich mit dir sprechen ?!

Unterstützung und Hilfe in allen Ehren ... bevor ich mich (vor allem vor meinen Kindern) derart wie der letzte Depp behandeln lasse, verzichte ich auf Hilfe !!

Den Kontakt würde ich ganz schnell auf ein Minimum zurück fahren.
Das brauchst weder du noch deine Kinder.

Würde ich mir im Leben nicht gefallen lassen 🤷🏼‍♀️

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Danke für eure Antworten.
Hat mir wirklich geholfen. Mal andere Meinungen hören.
Ich rufe sie gleich an den Kindern zuliebe.

Ich weiß ich bekomme Vorwürfe und fühle mich schlecht.

Ich werde sie definitiv weniger einspannen.
Meinen Alltag schaffe ich auch ohne sie das ja. Nur wenn Oma kommt ist es sehr bequem.

Lg an alle
Viola

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Wie jetzt?
Sie darf sich in Erziehungssachen nicht einmischen? Es ist aber bequem wenn sie kommt und hilft?

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Sie darf sich doch einmischen.
Nur nicht die Kinder anschreien.
Das ist ein himmelweiter Unterschied.

Sie ist eben dominant und laut.
So war sie immer.

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