Entscheidung gegen Kinder

Die Beiträge über Familienplanung und Kinderwunsch haben bei mir die Frage aufgeworfen ob ein nicht vorhandener Kinderwunsch bei Frauen mittlerweile akzeptiert ist...
Oder sind diese Frauen irgendwie suspekt, ist das unnatürlich, bzw vorgeschoben?
Oder ist es einfach unweiblich bzw.wird die Aussage, dass man die Einschränkungen nicht möchte oder nicht zurück stecken will, mit Argwohn betrachtet?
Wie sehen es die eigenen Eltern?
Bauen die Druck auf?
Wie ist eure Erfahrung?

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Ich habe keine Erfahrung, ich bin selbst Mutter 😊

Finde es aber nicht wirklich suspekt wenn sich Frauen gegen eigene Kinder entscheiden. Ich denke schon, dass der Wunsch nach Kinder in der Natur liegt, ist ja biologisch auch völlig logisch, nur spielen da ja natürlich auch noch andere Dinge ein Faktor. Es hat alles seine schönen Seiten, wer sein unabhängiges Leben nicht aufgeben oder einschränken möchte, oder aus welchen Gründen auch immer, hat zwar einen anderen Lebensentwurf als ich , das Bestreben nach Glück ist aber wohl das Selbe und das kann kein anderer Mensch für einen anderen definieren 😉

Ich denke, dass es meinen Eltern ziemlich egal gewesen wäre, hätte ich keine Kinder bekommen. Hauptsache ich bin glücklich☘️

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Hallo!

Ich glaube, dass man das so pauschal nicht sagen kann. Ich wollte damals auch nie Kinder. Wieso? Weil ich mich nicht sooooo fest an einen Mann binden wollte und Unabhängig sein wollte. Außerdem dachte ich auch sowieso eine schlechte Mutter zusein. Zu dem Zeitpunkt konnte ich Leute nicht verstehen, die unbedingt ein Kind wollten, aber Leute verstehen, die keines wollten. Irgendwann bin ich ungeplant schwanger geworden und das war das beste was mir in meinem Leben passiert ist. Mittlerweile habe ich 2 und wünsche mir ein drittes. Nun hat sich meine Meinung geändert und ich kann eher nicht nachvollziehen weshalb man keine Kinder will, wenn man sehr gute Voraussetzungen mitbringt (Beruf, finanzielle Absicherung, solide Beziehung, etc.). Das liegt aber nur daran, dass ich mich in meinem Familienleben sehr wohl fühle.

Wie gesagt denke ich, dass sich Meinungen darüber oft ändern und es auch auf persönliche Erfahrungen ankommt.

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Ich habe mich für ein Kind entschieden ohne festen Partner und ohne geregeltes Einkommen.
Da hat sich die Freude der Großeltern aber nicht wirklich gezeigt....
In D muss es halt passen, womit gemeint ist was du geschrieben hast.
Ich selbst bin auch schon Oma, kann aber nicht sagen, dass ich darauf Wert gelegt oder es mir gewünscht habe.
Man wird es halt oder nicht, gefreut hab ich mich für meine Tochter, aber nicht über das Kind an sich....ich habe mein Leben, sie ihres.
Wir wohnen nicht mal auf dem gleichen Kontinent.

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In meiner näheren Verwandtschaft gibt es drei Paare welche keine Kinder haben. Aus unterschiedlichen Gründen:
- ein Paar sagt ganz offen, dass sie mit Kindern nichts anfangen können. Das merkt man auch deutlich bei Familiefesten etc.
- ein Paar hat sich aus gesundheitlichen Gründen dagegen entschieden
- ein Paar ist beruflich sehr engagiert und sowohl beruflich als auch privat häufig weltweit unterwegs. Sie möchten ihr Leben nicht einschränken und haben sich deshalb dagegen entschieden.

In der Familie waren die Entscheidungen nie ein großes Thema. Ich habe nicht mitbekommen, dass irgendwer versucht hat Kinder schmackhaft zu machen oder irgendwen zu überreden.

Ich persönlich finde es auch vollkommen in Ordnung sich dagegen zu entscheiden. Nicht jeder ist ein Mutter-/Elterntier und sieht im eigenen Nachwuchs die größte Erfüllung.

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Mich selber betrifft das nicht, aber ich kenne ein paar gewollt kinderlose Frauen.

Eigentlich werden die eher beneidet. ;-) Da sie sich nicht danach sehnen, was uns Müttern das Wichtigste ist, fehlt ihnen nichts und sie haben alle Zeit und all ihr Geld für sich.

Als "unnatürlich" gelten eher Frauen, die ihre Kinder vernachlässigen oder nicht lieben, obwohl das wahrscheinlich auch seit Anbeginn der Menschheit vorkommt und daher auch "natürlich" ist, wenn auch unschön. Es gibt in der Natur nicht nur Schönes.

In der "Natur" bleiben übrigens ziemlich viele "Partnerschaften" kinderlos, ich meine mal die Zahl 6-10% gelesen zu haben, und das war in Zeiten vor der Pille.

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Das kommt auf das Umfeld an.
Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass es niemanden etwas angeht, ob ein Paar Kinder möchte/keine Kinder möchte.
Auch halte ich das Wort "Akzeptanz" in diesem Zusammenhang für seltsam.
Mein Bruder wollte keine Kinder und meine Tochter wird auch gewollt kinderlos bleiben. Das war nie ein Thema innerhalb der Familie, genausowenig wie ich mich rechtfertigen musste, warum ich Kinder wollte.

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Genau, das frägt nämlich keiner : "warum wolltest du eigentlich Kinder? " *gg*

Sehe das genau wie du - Akzeptanz heißt das Zauberwort und zwar in allen Lebensbereichen...

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Ich persönlich persönlich finde es weder unweiblich noch merkwürdig oder sonst was.

Es gibt ein paar Frauen in meinem Freundeskreis die sich keine Kinder wünschen, dass hab ich nie in Frage gestellt.

Das ist mir ziemlich egal, geht mich nix an und ich mach mir darüber keine Gedanken.

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Gerade im akademischen Umfeld ist es doch heute völlig normal, wenn sich eine Frau gegen Kinder entscheidet.

Ich kann beide Seiten gut verstehen. Egal welchen Weg man wählt, irgend etwas wird man verpassen. Und man muss sich vielleicht Fragen, ob die Entscheidung jetzt und für die Zukunft wirklich die richtige war. Ich selbst tue mir da sehr, sehr schwer. Beides bringt Vor- und Nachteile mit sich.

Meine Eltern drängen schon sehr auf Enkelkinder. Ich weiß aber noch nicht, ob ich das Risiko und die Mühe eingehen will. Wenn die Entscheidung negativ ausfällt, wären sie zwar sehr traurig, würden es aber akzeptieren.

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Hallo
Ich habe im Bekannten- und Freundeskreis Paare bzw. einzelne Personen die ganz bewusst kinderlos sind. Das kann durchaus voll akzeptiert werden, wie auch die Entscheidung für Kinder. Aber wie bei allen anderen Dingen auch, es gibt Menschen die von sich selbst auf alle andere schließen. Oder ihre eigenen, nicht erfüllten, Wünsche auf andere übertragen.
Meine Tochter möchte keine Kinder. Das sagt sie schon ziemlich lange. Für mich ist das wichtigste dass sie mit ihrer Entscheidung glücklich ist. Ob sie bewusst dabei bleibt oder sich doch bewusst für ein Kind entscheidet, beides super.
Vor einigen Jahren wurde eine ehemalige Schulkameradin von ihr Mutter. Meine Tochter ist ein bisschen jünger als sie. Als ich damals erwähnte dass sie keine Kinder möchte, war die Mutter ihrer Schulkameradin ganz schön verwundert. Das fand ich, gerade wenn ich daran denke wie alt sie da war, etwas befremdlich.

LG

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Ich wollte früher keine Kinder.
Wussten auch Freunde und Familie.
Bei der Arbeit hat auch nie einer was doofes gesagt. Da bin ich einfach die, die kein Kind hat.
Da hat noch nie jemand was gesagt