Fernweh & Umziehen

Hallo,

Seit einigen Monaten bin ich stolze Mutter. Die Beziehung zwischen mir und meinem Mann ist besser den je und unser kleiner ist ein sehr unkompliziertes Baby. Alles Perfekt eigentlich, allerdings habe ich Fernweh. Nich im Sinne von Reisen sondern das Bedürfnis etwas neues zu wagen. Vorweg es wird lang damit ich auf alles eingehen kann.

Seit ich denken kann wollte ich schon immer viel Reisen und dementsprechend auch mal wo anders wohnen (sei es im Ausland oder in DE ) Aufgrund Ausbildung von mir und meinem Mann sind wird dann halt eben hier gewesen und haben auch nicht wirklich daran gedacht weg zuziehen. Die Entscheidung ist eben auch nicht einfach. Wir wohnen in dem Haus meiner Mutter (sie wohnt nich darin) sie wollte die last nicht mehr (Geldlich & Arbeitstechnisch ) sie hätte es am liebsten schon vor Jahren verkauft aber mein Vater wollte das nicht aus dem Grund das ich es mal bekommen soll. (Eltern sind Getrennt und das Haus gehört nur meiner Mutter - ich bin in dem Haus aufgewachsen) deswegen habe ich vllt. auch angst etwas herzugeben woran all meine Erinnerungen hängen.
Meine Mutter lässt uns nun die Wahl ob wir es möchten oder was wir damit machen möchten. Mein Mann sagt auch immer wieder was zum Thema Umzug allerdings wird er nie konkret er meint halt immer nur: Was passiert mit dem Haus? Eigentlich ist das ja ein 6er im Lotto ein Haus zu haben mit sehr wenig Schulden. Auch zwecks Arbeit ist er sehr unsicher, da er nach Jahren nun endlich seinen Job gefunden hat der ihm spaß macht und er sehr sehr gut Verdient (Ich möchte nicht das er aus meinem Egoismus das aufgibt) aber ich denke mir klar ist das alles perfekt aber ich fühle mich einfach unglücklich nie den Schritt gewagt zu haben nur weil man ja schon etwas hat.
Option wäre ja auch das Haus zu vermieten mit der Option wieder zu kommen wenn es nicht klappt oder einem doch nicht gefällt. Mein Mann könnte evtl. in eine andere Stadt versetzt werden oder sogar Land ist aber eben nicht sicher.

Außerdem möchte ich eventuell in ein Paar Jahren noch mal eine Ausbildung machen, die Arbeitsplätze hier entsprechen nicht dem was ich gerne nachgehen würde ohne längere Autofahrt, dazu kommt das ich seit einem Unfall nicht mehr gerne selbst Auto fahre, da wir aber mitten auf dem Land wohnen und die Öffentlichen ein Witz hier sind kommt das eben auch noch dazu. Ich möchte nicht mitten in der Stadt wohnen aber am Stadtrand das würde mir glaube ich gefallen.

Ich würde mal gern Neutrale Meinungen dazu hören.
Wie würdet ihr vorgehen?
Habt ihr evtl sogar selbst Erfahrungen gemacht oder geht es jemandem gleich?

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Wäre es für deinen Mann möglich, als Expat ins Ausland zu gehen? Dann hättet ihr einen zeitlichen Rahmen und die Möglichkeit zurückzukehren.

Das Haus könnt ihr behalten und für die Zeit vermieten oder es bleibt leerstehend, was auch einige machen.

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Ja wäre an sich möglich wenn dort jemand gebraucht wird aber dafür müsste er das in der Firma angeben.

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Wir waren auf den Wunsch meines Mannes 3 Jahre in Spanien, war eine tolle Erfahrung.

Danach sind wir nach Deutschland zurück, allerdings an einen anderen Standort. Haben wir uns aber so ausgesucht, da wir "ungebunden" waren. Es wäre so oder so Süddeutschland geworden und die Familie wohnt in NRW ...

Vielleicht sollte dein Mann einfach mal das Gespräch suchen und Interesse bekunden, wenn ihr das beide wollt.

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Hallo!

Ich kann dir gar keinen wirklichen Rat geben. Einerseits bin ich ein totaler Verfechter davon, dass mein sein Leben leben sollte um nichts zu bereuen später. Andererseits gibt es aber auch die Realität. Und in der geht nicht immer alles. Ich würde auch so gern ein Jahr ausbrechen, aber mit 4 Kindern, davon 3 schulpflichtigen Kindern ist das nicht mal eben so. Ganz abgesehen von den Kosten.
Außerdem hab ich mich gefragt, warum ich Fernweh habe. Recht schnell hab ich festgestellt, dass es bei mir darum geht mehr qualitativ gute Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Im Urlaub hab ich nämlich genau das. Im Ausland wäre mein Alltag nur an einem anderen Ort. Dafür muss ich nicht wegziehen.
Ich mach jetzt fast 10 Wochen Urlaub im Jahr (Arbeitszeitmodell angepasst) und genieße diese Zeit. Auch versuche ich mir im Alltag mehr Zeit zu nehmen für meine Familie.
Insofern ist mein Fernweh gestillt. :-) In 2 Wochen machen wir eine Kreuzfahrt, Ostern fliegen wir nach Mauritius. Und gerade helfe ich den Kindern sich für ihre Arbeiten vorzubereiten.

Vielleicht hilft es dir ja dich zu fragen, was du dir von einer Zeit im Ausland erhoffst. Geht es finanziell/ organisatorisch? Will dein Mann es auch? Willst du Reisen oder Umziehen?

Ganz viel Erfolg bei deiner Entscheidung! :-)

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Danke für deine Antwort erstmal.

Was ich mir davon erhoffe ist einfach mal herauszufinden wie Leute in einem anderen Land leben. Es wäre auch kein exotisches Land ehrlich gesagt wäre es England. Ich und mein Mann waren schon des Öfteren dort. Haben uns auch sehr viel mit einheimischen unterhalten, daraus entstanden viele nette Gespräche. Ich finde die art der Menschen einfach klasse zumindest die wir kennengelernt haben. Mein Mann könnte dort einfacher seinem Hobby nachgehen. Das Land gefällt uns sehr (Natur & Städte) und noch vieles mehr. Ich habe mich einfach in das Land verliebt. Ich weis durchaus das es dort nicht einfach ist und kenne die Preise. Aber es müsste ja nicht mal umbedingt das Ausland sein. Ich würde einfach mal gerne wo anders wohnen. Ich lebe hier seit ich 1 Jahr bin bin sehr viel gereist schon aber mal irgendwie gewohnt habe ich nicht.
Ich habe einfach das Gefühl das ich vielleicht wo anders noch glücklicher sein könnte.
Dazu kommt das ich einfach mal Abstand möchte von der Familie (Ausgeschlossen Mann & Kind) . Ich liebe sie aber ich habe das Gefühl erdrückt zu werden von ihnen. Ja mein Mann würde auch gerne mal weg (er liebt England ebenso und vermisst es oft) und auch er fühlt sich von seiner Familie erdrückt da Leider unsere Privatsphäre und unsere Lebenseinstellung nicht respektiert wird. Das wäre halt noch ein Punkt warum wir gerne weg ziehen würden aber wir haben Angst das wir uns übernehmen. Es nicht klappt wie wir es uns vorstellen.

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Hallo
Fernweh kenne ich gut, auch verreise ich sehr gerne und habe bereits lange im Ausland gewohnt.
Was das Ausland angeht, da muss einem ganz klar sein, Urlaub ist eine Sache. Dort wohnen eine andere. Gerade was Kinder und Familien betrifft, ist man in Deutschland doch ziemlich gut aufgestellt. Wenn ihr durch die Arbeit umzieht, habt ihr es leichter. Allerdings ist das, je nach Ziel, auch eher eine Blase und die Nachteile kann man trotzdem spüren.
Zuletzt waren wir auch nochmal länger weg. Da war anfangs auch nicht ganz klar, wo der Weg hinführt. An unserem abbezahlten Haus hängen wir sehr. Wir haben es um alles offen zu halten vermietet. Allerdings hatten wir da, aus unserer Sicht, Glück. Der Bruder meiner Schwiegertochter kam gerade mit Familie nach Deutschland und hat dann in unserem Haus gewohnt. Mit jemand fremdem hätte ich mich ehrlich gesagt schwer getan.
Dich weiter bilden oder etwas ganz anderes anfangen, könntest du auch aus dem Ausland. Mit einem Fernstudium zB.
Generell müsst ihr euch einfach darüber klar sein, dass auch an einem anderen Ort, egal ob in Deutschland oder sonst wo, irgendwann einfach Alltag ist und das neue, aufregende Gefühl schnell vorbei ist.

LG

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Hallo, ich verstehe was du meinst und ich habe das selbst schon durchlaufen. Nach meiner Ausbildung bis heute habe ich an 5 verschiedenen Orten innerhalb Deutschlands gelebt und gearbeitet. War ne tolle Zeit. Allerdings war ich Single und hatte keine Kinder. Ich trug nur Verantwortung für mich und konnte mich auch immer auf den neuen Job konzentrieren. Jetzt habe ich Kinder und die ihr soziales Umfeld. Dafür habe ich mir eine kleinere Landeshauptstadt ausgesucht. Wenn alle Kinder aus dem Haus sind, kommt für mich der letzte Umzug an die Küste auf eine Insel. So wie es immer mein Traum war. Mit den Kindern würde ich nicht mehr durchs Land ziehen. Da ist mir das stabile Umfeld zu wichtig.

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Was willst du WIRKLICH?


Wenn ich wegziehen will (meist zu Verwandten 1000 km weit weg), dann ist die Antwort ziemlich einfach:

es muss ein anderer Grund sein!

- im Alltag gibt es eine Veränderung, die mich aus der Gewohnheit nimmt (Angst, Flucht)
- es verändert sich etwas (Angst, Flucht)
- ich merke, dass mir die Gewohnheit zusetzt. Ich will meine Gewohnheit aber nicht ändern (Flucht IN die Veränderung)

- ich muss eine Entscheidung treffen. Diese will ich aber nicht treffen, weil ich emotional nicht darüber nachdenken will. Flucht - Veränderung würde mir die Entscheidung abnehmen.


Wenn du bisher noch nie woanders gewohnt hast, würde ich erst mal überlegen, was realisierbar wäre.
Nicht nur, was wäre wenn .... oh wie toll .... oh wie Angst .....


sonst umsetzbare Ziele:
- Umzug auf Zeit
- Arbeitsplatzwechel oder Praktikum in dem Bereich, der dich interessiert
- Weiterbildung

Haus vermieten klingt doch schon mal gut.

Dein Mann äußert sich nicht konkret?
Wie konrekt äußerst du dich dazu?

Für ein "ich könnte vielleicht, weil ich gern würde, aber irgendwie nicht" würde ich für einen Partner NICHT umziehen. Ihm die Idee nicht ausreden, zusagen schon gar nicht. Dazu bin ich zu sehr Gewohnheitstier.

Für ein: ich möchte Ausbildung x, in Ort y. Dauer z Jahre. Wohnen könnten wir in der Zeit in der Nähe von y. Kinderbetreuung hätte ich ein paar Ideen, gerne dazu deine Meinung,
die Ausbildung wäre mir wichtig. Davon habe ich schon lange geträumt, informiert habe ich mich schon .....

Dann würde ich die Realitätsfaktoren mitprüfen und mit dem Partner besprechen.
Wie ist es umsetzbar, wie wirkt sich das auf die Familie aus?
usw.

Konkrete Wünsche/Vorschläge,
konkrete Antwort ;-)