Ordentlicher Mann, chaotische Frau

Hallo,

ich habe jetzt schon öfter etwas über chaotische Männer gelesen, die ihren Frauen das Leben schwer machen.

Bei uns ist es anders herum.

Seit wir zusammengezogen sind, habe ich es geschafft, mich ganz gut zusammenzureißen. Das meiste sofort wegräumen, alle paar Tage durchsaugen, Mülleimer rechtzeitig leeren.

Jetzt haben wir einen Sohn. Er ist 15 Monate alt. Und seit seiner Geburt bekomme ich es einfach nicht mehr hin.

Meinen Mann stresst das sehr. Unserer Beziehung tut das auch nicht gut. Wenn er von der Arbeit kommt (Vollzeit) rennt er hektisch herum und beseitigt Sachen, die mir teilweise gar nicht aufgefallen sind.

Ich finde es schwer, mit Kind Ordnung und Sauberkeit zu halten. Mit nur einem Kind. Er wirft Sachen beim Essen auf den Boden, will dann nicht warten, bis ich aufgeräumt habe, sondern unbedingt auf meinen Arm oder krabbelt schon ins nächste Zimmer, um dort was auszuräumen.

Ich fühle mich wie eine Versagerin. Bitte verurteilt mich nicht (ich weiß selbst, dass andere es viel besser hinbekommen), sondern helft mir.

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Du musst nicht schämen. Ich finde es gut, dass du nach Möglichkeiten suchst, um das Chaos in den Griff zu bekommen 👍 Anmerken möchte ich außerdem, dass Chaos ein sehr subjektiver Begriff ist. Von außen ist es schwer zu beurteilen, wie "schlimm" es wirklich ist und ob den Mann penibel ist oder einfach nur etwas Grundordnung in eure Wohnung bringen will.

Nun zur Beantwortung deiner Frage:
- Kind im Hochstuhl sitzen lassen, während du das beim Essen entstandene Chaos beseitigst
- Türen geschlossen lassen (es müssen nicht alle Räume verwüstet werden)
- möglichst oft putzen (geht schneller, als irgendwann Dreck wegzuschrubben)
- möglichst viel sofort wegräumen
- vielleicht hilft dir auch eine Chaos-Kiste / Chaos-Schublade für Notfälle, die du regelmäßig aufräumst
- ausmisten und unnötigen Krempel abgeben
- volle Mülleimer sofort ausleeren, statt neue Tüten daneben zu stellen
- leere Packungen sofort wegwerfen
- Betten machen (erschafft ein ganz anderes Gesamtbild des Raumes)
- Zeit effektiv nutzen (Ich weiß ja nicht, wie viel Zeit du am Handy verbringst? Aber das ist auch ein wirklicher Zeitfresser
- viel mit dem Kind nach draußen gehen (tut euch beiden gut und die Wohnung bleibt ordentlich und sauber) ☀️

Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen 🌷

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Danke für deine Antwort. Da sind einige gute Tipps bei. Vieles sollte selbstverständlich sein. Ich bekomme es trotzdem nicht hin.

Zum Beispiel die Sache mit dem Müll. Wir wohnen im vierten Stock. Die Mülltonnen stehen außerdem auf der anderen Seite vom Hof. Mit Kind den Müll wegbringen, ist unglaublich anstrengend. Wenn ich sie in der Wohnung lasse, quengelt sie. Während sie Mittagsschlaf macht, hab ich Angst, dass sie aufwacht.

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Dann ist das doch eine Aufgabe, die dein Mann übernehmen kann und du konzentrierst dich dafür auf etwas anderes.
Oder du bringst den Müll zum Beispiel jeden Abend raus, wenn er Zuhause ist.

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Ich bin auch eher chaotisch, mein Mann (inzwischen) ganz schön sauber :D

Motte ist 16 Monate. Aber ich halte an der Strategie fest: alles direkt weg räumen. Dann quengelt Motte halt kurz oder richtet wo anders Unsinn an (was wir danach weg räumen).

Nach jedem Essen räume ich sofort ab und sauge/Kehre das grobe weg. Sonst trägt man es durchs ganze Haus. Abends räume ich alles auf, wenn mein Mann Motte ins Bett bringt (ihr Spielzeug im Wohnzimmer, Geschirr vom Abendessen usw). Denn sitze ich erstmal, hab ich keine Lust mehr :D

Wäsche und sowas mache ich nebenbei (Motte liebt Wäsche machen. Sie darf mit die Waschmaschine ein und ausräumen und sie einschalten, die zusammengelegte Wäsche wieder ausräumen usw 😂😂). Eigtl sieht es hier immer „vorzeigbar“ aus :)

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Danke für deine Antwort

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Ich bin gemauso.
Wenn ich gekocht habe,sieht die Küche aus wie ein Schlachtfeld u ich würde normal erst nach dem Essen aufräumen.
Mein Mann kann das aber nicht sehen u räumt dann bevor er isst ,selbst noch die Küche auf.

Ich hab eigentlich gar keine Chance aufzuräumen ,weil mekn Mann das alles dann vor mir macht u behauptet, ich hätte es eh nicht gemacht ;-)

Mein Mann ist halt extrem ordentlich u das ist das einzige Thema, über das wir wirklich streiten können.

Ich bemühe mich dann wieder es besser zu machen u mein Mann versucht ,nicht alles so eng zu sehen,aber nach ein paar Wochen ist wiede jeder in seinem
Trott.

Na ja,wir wussten beide von Anfang an,wie der andere tickt u müssen das jetzt akzeptieren oder uns trennen.


Irgendwann möchte ich wieder eine Putzfrau, dann ist das wenigstens das erledigt:-p

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Hallo,

ich habe immer viele Sachen gemacht, während die Kinder noch beschäftigt waren.
Also z.b. Bad aufgeräumt, während Kind auf dem Töpfchen saß.
Küche gesaugt, während Kind am Brot kaut.

Aber ob dir diese Tips helfen von jemandem, der eher ordentlich ist?

Vielleicht mal andersherum denken:
Nicht: was muss ich wegräumen
Sondern: diese Fläche räume ich jetzt leer.

Helfen können Kisten. Ich hatte z.b. immer eine Kiste für den 1.Stock, die stand unten im Wohnzimmer. Da kam alles (schnell) rein, was eigentlich nach oben gehört. Natürlich muss man diese Kiste dann auch irgendwann wieder leeren ;-)
Oder mehrere Kisten: Spielzeug, Geschirr, Kleidung, Zeitungen, Kram. Die letzte Kiste ist die Größte ;-)

Viel Erfolg!

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Finde das ganz schön fleißig und organisiert.
Mich macht es wahnsinnig und ganz nervös, wenn ich mich nicht auf eine Sache konzentrieren kann. Aber wer das so hinkriegt wie du, hat da einen deutlichen Vorteil.

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"Wenn er von der Arbeit kommt (Vollzeit) rennt er hektisch herum und beseitigt Sachen, die mir teilweise gar nicht aufgefallen sind."----Laß ihn doch, es zwingt ihn ja niemand dazu.

Wenn du es jetzt noch schaffst, dein Ego in den Griff zu bekommen, dann ist doch alles Tutti.
Versagerin? Quatsch. Du bist doch nicht seine Putzfrau!

Dein neues Mantra: Wem es nicht passt, was ich tagsüber schaffe oder nicht, der darf gerne hektisch den Lappen schwingen anstatt die Füße hochzulegen. Das ist nicht mein Problem!

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Das ist ja nicht nur eine Sache des Egos. Ich hab halt auch nicht gerne einen gestressten Mann. Unserer Beziehung täte es sicher gut, wenn ich organisierter wäre. Mit einem Kind muss das doch machbar sein.

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Das ist ja nicht nur eine Sache des Egos. Ich hab halt auch nicht gerne einen gestressten Mann. Unserer Beziehung täte es sicher gut, wenn ich organisierter wäre. Mit einem Kind muss das doch machbar sein.

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Versuche zu denken, dass Dein Kind die Sachen wegräumt, putzt und hinräumt. -- das kann zwischendurch einfach ein Spiel sein, gemeinsam aufzuräumen, ... also normalerweise machen die Kleinen bei sowas super gerne mit -- immer nur kurz -- immer gleich nach dem man fertig ist oder die Unordnung entstanden ist.

Versuch diese Kopfsache mal zu denken, "Dein Kind macht die Arbeit" und sagst ihm was es tun soll ... weißt was ich mein? -- solche Aufräumspiele vertreiben den Tag, - die Arbeit ist gemacht und das Kind wird eigentlich selten quengelig dabei.
Wir hatten schon ganz oft den Kindern Putzlappen in die Hand gedrückt oder ein Körbchen, in das man dann Sachen von A nach B getragen hat. --- in die Waschmaschine wurde auch von Kind reingespart usw... --- sie sassen mit auf der Arbeitsplatte und haben "mitgekocht" oder mitgespült .. .lauter so zeug halt ....

wenn du weg denkst vom "gewaltaktion - einestunde-Aufräumen" zu vielen kleinen Gelegenheiten, wo das Kind das "macht" kriegt man spielerisch über den Tag verteilt eigentlich ganz schön viel gewuppt.

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ach übrigens: -- Bad putzen war bei uns: 5cm Plantschpfütze in die Badewanne einlassen und ich hab dann das Bad geputzt, während Baby mit Plantschen sicher in der Wanne beschäftigt war ... -- danach wurde mehr Wasser aufgefüllt und das normale Baden war dran.

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Danke für den Tipp. Bisher ist ausräumen noch interessanter als einräumen.

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Ich mache es ebenfalls so, wie schon jemand schrieb, mit hübschen Boxen / Körben (es gibt so viele schöne). Da kann man abends oder während dem Mittagsschlaf schnell alle Spielzeuge einräumen. Das macht den Raum gleich viel ordentlicher.

Dann muss alles seinen Platz haben. Wenn man die Sachen dann direkt wieder zurück stellt, sieht es gar nicht erst unordentlich aus.

Ich empfehle auch unbedingt einen Saugroboter. Der fährt bei uns jeden Tag und der Boden sieht meistens super sauber aus. Es spart wirklich Zeit 😊

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Welchen Saugroboter habt ihr denn? Braucht er lange für die Wohnung und verbraucht er nicht zu viel Energie?

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Welchen Saugroboter habt ihr denn? Braucht er lange für die Wohnung und verbraucht er nicht zu viel Energie?

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Huhu,
Also ich war auch immer eher unordentlich gewesen bevor die Kinder kamen.
Beim ersten Kind wurde es teilweiße noch schlimmer weil ich immer dachte ich müsste da gucken was er so treibt.
Jetzt beim 2. Klappt dass mit der Ordnung so richtig gut. Ich bin da einfach entspannter.
Ich hab alles babysicher gemacht, und die Sachen an die er jetzt ran kommt, da kann er sich nicht verletzen. Und wenn er mir alle Schubladen ausräumt? Is doch wurscht, so is er beschäftigt und ich mach in der zeit die Küche. Danach werden die Sachen einfach wieder eingeräumt. Mein großer rennt gern mit den staubwedel durch die Gegend und macht "sauber" und der kleine sucht sich halt was in der Zeit.
Und selbst wenn die Kids mal knatschen... Heißt ja nicht dass man immer gleich springen muss.
Also alles babysicher machen, entspannt bleiben und immer alles direkt wieder wegräumen.
Lg

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Bei uns ist es auch etwa so. Ich hab mich aber wirklich gebessert, seit wir vor über 8 Jahren zusammengezogen sind. Und mein Mann ist auch nicht perfekt, er ist aber super darin, dass das Haus aufgeräumt aussieht. Aber richtig entrümpeln, also das "unsichtbare" Chaos loswerden, kann er nicht. Mir ist etwas Alltagschsos egal, ihm nicht. Allerdings ist es hier sauber, denn Dreck kann ich nicht ab (gerade Essen, das klebt).
Wir werden voraussichtlich in ein paar Jahren Rollen tauschen, er arbeitet dann halbtags und ich Vollzeit. Unter anderem deshalb, weil er das Alltagszeug einfach besser drauf hat als ich.