Heute mal lieber in schwarz
Sofern alles gut läuft, würde ich gerne ab Herbst nächsten Jahres studieren. Geplant ist, dass ich in Österreich studiere.
Umzug über die Landesgrenze hinweg nach Salzburg (ca. 550 km)
Meine Eltern wollten immer, dass ich studiere. Es gibt viele tolle Berufe, die jemandem nur mit Studium offenstehen.
Ja, klar, die gibt es durchaus. Ich möchte allerdings nur eine ganz bestimmte Studienrichtung. Ein anderes Studiengebiet kann ich mir nicht vorstellen.
Sie möchten mich jetzt nicht bei meinem Vorhaben unterstützen, fürs Studium nach Österreich zu ziehen, da das ja „nicht so etwas Tolles ist, wie sie studiert hätten. Zudem wissen sie ja nicht, ob ich nach dem Studium auch einen passenden Job finde“.
Aus Erfahrung weiß ich, dass Salzburg ein echt teures Pflaster ist und ich weiß, dass ich mit meinen 3,5 Tsd. € nicht wirklich weit kommen werde (die anderen 7,xx Tsd. € haben meine Eltern („für den Fall der Fälle“) vor einigen Jahren als Bausparvertrag „angelegt“ – habe also keinen Zugriff darauf.) nicht wirklich weit kommen werde.
Alleine die Kaution kostet in den meisten Mietwohnungen zwischen 2-3 Tsd. €.
Das geht sich meines Erachtens ohne „elterliche Unterstützung“ nicht aus. Dass ich mit meinen Eltern noch eine Konsenslösung finde, ist – zum jetzigen Zeitpunkt – ausgeschlossen. Sie beharren auf ihrem Standpunkt, dass ein Studium verschwendete Zeit ist.
Ich bin etwas ratlos…
Studium - Umzug nach Österreich - Konflikt mit Eltern
Gibt es diesen Studiengang auch in Deutschland ?
Evtl in einer günstigeren Gegend ?
Dann könntest du Bafög beantragen und versuchen, dich selbst zu finanzieren.
Außerdem sind deine Eltern dir vermutlich zu Unterhalt verpflichtet.
Auf jeden Fall solltest du das studieren, was dir Spaß macht und nicht das, was deine Eltern wollen.
Was erwartest du für Antworten?
Du schreibst: Meine Eltern wollten immer, dass ich studiere.
Dann schreibst du: Sie beharren auf ihrem Standpunkt, dass ein Studium verschwendete Zeit ist.
Was soll man da raten?
Ich vermute, die Eltern sind der Meinung, dass das Studium, was die TE plant, verschwendete Zeit ist - was durchaus sein kann.
Wir hatten einmal eine Haushaltshilfe, die hatte - bereits nach ihrer Hochzeit und der Geburt ihrer Kinder - Ökotrophologie studiert. Mit dem Abschluss hat sie aber hier in der Gegend keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt - die braucht man hier schlichtweg nicht. Da ein Umzug aufgrund der familiären Situation nicht in Frage kam, war das Studium so überflüssig wie ein Kropf. Das Studium ist jetzt schon ewig her, aber immer, wenn es bei uns im Haus um Ernährungsfragen ging, hat die Dame mit stolzgeschwellter Brust gesagt "Sie wissen ja, was ich studiert habe!". Sie war dabei übrigens felsenfest davon überzeugt, dass aus chemischer und ernährungsphysiologischer Sicht Butter das beste Bratfett wäre.
LG
Erstmal sind Deine Eltern verpflichtet, Dir eine Erstausbildung (mit) zu finanzieren. Du kannst die Unterstützung also einklagen, bzw. Bafög als Vorausleistung beantragen (aber nur wenn Dir prinzipiell Bafög zusteht).
Aber mal ganz abgesehen davon, dass so eine Klage geeignet ist, Euer Verhältnis nachdrücklich abzukühlen (und für ein Auslandsstudium nochmal besondere Voraussetzungen erfüllt sein müssen), sind die Lebenshaltungskosten einer Stadt imho durchaus ein Argument für oder gegen einen Studienplatz. Der maximale elterliche Unterhalt, auf den Du Anspruch hast, sind 860€ und dafür müssen Deine Eltern schon sehr gut verdienen.
Wenn Du eine eigene Wohnung anstrebst: Wie weit, denkst Du, kommst Du mit 860€, wenn die Kaltmiete schon mindestens 500€ beträgt?
Grüsse
BiDi
Eben, wenn man in einer hippen Großstadt studieren will muss man eben reiche Eltern haben oder selber nebenher jobben.
Und 500 € kalt für die erste Wohnung? Ich kenne kaum Leute die direkt eine eigene Wohnung hatten, die meisten wohnen im Studentenwohnheim oder kleinen heruntergekommenen WG Zimmern, so 300-400 €.
Dann wird's auch wieder realistisch das Ganze mit einer Teilzeitstelle finanzieren zu können.
"Ich kenne kaum Leute die direkt eine eigene Wohnung hatten,"
Ich hatte einen Kommilitonen, dem hat Papa sogar eine Eigentumswohnung spendiert. Und es gab durchaus einige Studenten, die in einer 1-Zimmer Wohnung lebten. Die lagen damals bei 400-450 DM. Bei Studenten aus entsprechendem Elternhaus kam das in den 90ger Jahren durchaus nicht selten vor. Allerdings hatte ich nur sehr wenige Kommilitonen, die im Wohnheim lebten - da einen Platz zu bekommen, war damals wie ein 6er im Lotto und ist es vermutlich heute noch (in Köln z.B. kamen 2016 auf 900 Zimmer knapp 6000 Bewerbungen). Bei uns in der Stadt gibt es eine Hochschule, an der 9500 Studenten studieren. Wohnheimplätze gibt es ca. 450. Damals wie heute wohnen vermutlich die meisten Studenten in WGs.
LG
Wenn für dich nur dieses Studium in Salzburg in Frage kommt und deine Eltern dich partout nicht unterstützen wollen, bleibt als Ausweg nur, dass du dir einen kleinen Job suchst vor Ort.
Salzburg ist nicht überall teuer, wenn du eine kleine Unterkunft am Stadtrand suchst, da wird es erschwinglicher Was genau willst du studieren? Ich bin selber aus Österreich, und eine Uni in Salzburg kenne ich nicht. Nehme also an, du meinst eine Fachhochschule? Aber dass es dann in Salzburg eine spezielle Fachrichtung gibt, die ihr in Deutschland nicht habt, würde mich wundern 🤔
Muss mich korrigieren, es gibt schon eine Uni in Salzburg, allerdings nur mit ein paar wenigen Studienrichtung, die es eigentlich überall gibt wie z. Bsp. Jus.
Hm, also ich bin prinzipiell für Studium. Allerdings wissen meine Kinder, dass sie ihr Studium dorthin verlagern, wo man studiert und nicht (nur) hübsch wohnt und feiert.
Ist es jedoch ein Studienplatz, den es einzig und allein an einem teuren Platz gibt und vlt. auch noch irgendwie Brotlos ist, erwarte ich zudem eine gewisse Eigeninitiative (nebenjob).
Dann such dir ausserhalb von Salzburg eine Wohnung, ich kenne einige die in Deutschland wohnen und in Salzburg arbeiten, dann noch einen Nebenjob und es sollte passen. Deine Eltern sind übrigens verpflichtet deine 1. Ausbildung zu finanzieren, ich würde mich da Mal schlau machen wie viel sie dir zahlen müssen, wenn dir das immer noch nicht reicht dann halt Bafög beantragen, allerdings weiss ich nicht ob das auch geht wenn du im Ausland studierst. Du hast ja noch viel Zeit um alles zu klären, viel Glück dabei.
Hallo,
Mach es, wenn es dein Wunsch ist. Vielleicht bereust du es irgendwann mal, wenn du es nicht gemacht oder zumindest versucht hast. Und auch deine Eltern werden sich damit anfreunden.
Ich würde mich nicht auf eine eigene Wohnung versteifen, sondern eine WG suchen. So hat man auch gleich etwas Anschluss. Und auch den Radius hierfür erweitern. Salzburg ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auch aus Deutschland gut zu erreichen.
Such doch mal im Internet nach Studenten, die den Weg gegangen sind und versuche Kontakte zu knüpfen. Dann kannst du dich schon mal etwas austauschen und besser planen. Bis zum nächsten Herbst ist es ja noch etwas hin.
Viel Glück
lilavogel
Ich würde an diesen Vorschlag anknüpfen und noch weiter gehen. An der Uni, an der ich arbeite, gibt es Beratungsstellen, Fachvereine etc. Ich würde mal die Gebiete Wohnen (Studentenwohnheim, WGs, wie man da Plätze findet etc), Budget, Möglichkeiten zum Nebenerwerb während des Studiums, Bafög, Vorlesungen, Prüfungen etc. so genau wie möglich abklären. Dir den Kontakt zu Leuten, die aktuell gerade studieren und zu Absolventen vermitteln lassen, am besten auch zu solchen, die schon zehn Jahre oder mehr im Beruf sind. Damit du ein realistisches Bild kriegst, was man im Studium und danach macht.
Mit einer genauen Recherche und einem genauen Plan, aus dem man sieht, dass du alles tust, um deine Eltern nicht über Gebühr in Anspruch zu nehmen, werden deine Eltern deinem Vorhaben möglicherweise eher positiv gegenüberstehen als bei "Ich will eine Wohnung in Salzburg".
Vielleicht wäre es auch denkbar, den Bachelor in der Nähe zu machen und sich offen zu halten, den Master in Salzburg zu machen. Mit einem Bachelor in der Tasche kann man häufig einer besser bezahlten qualifizierten Tätigkeit nachgehen, um das Studium zu finanzieren. Ich würde an deiner Stelle einfach mal in alle Richtungen recherchieren.
Ist dein geplantes Studium eines mit dem man sich später gut über Wasser halten kann?
Deine Eltern sind dir gegenüber zu einer Erstausbildung verpflichtet, aber ob das unbedingt im Ausland in einer teuren Stadt sein muss, steht wahrscheinlich nicht zur Debatte,wenn es auch günstiger geht.
Du kannst es zwar einklagen, aber ob das gut für den Familienfrieden ist?
Vielleicht wären deine Eltern motivierter, wenn du zusätzlich zum Studium auch etwas arbeiten würdest um auch einen gewissen Beitrag zu leisten. Daran erkennt man auch, dass es dir wirklich wichtig ist.
Als Studentin braucht man nicht unbedingt eine vollwertige Wohnung. Auch da kannst du finanzielle Abstriche machen. Ein privates Zimmer, ein WG Zimmer, ein Studentenwohnheim? Salzburg Stadt ist teuer, außerhalb sieht es schon anders aus.
Alles in allem kann ich dir nur raten Eigeninitiative zu zeigen und nicht nur fordern.