Durch die Frage weiter unten warum alle möglichen Leute nach der Familienplanung fragen, ist mir aufgefallen dass das tatsächlich Themen sind, die häufig auch in meinem Umfeld von Interesse sind.
Ich bin nicht verheiratet, war mit meinem ersten Partner 25 Jahre zusammen und diese Frage kam immer wieder, egal ob von Eltern, Freunden aber auch Kollegen oder Leuten die ich kaum kannte.
Bei meinem jetzigen Partner ähnlich, obwohl wir selbst das nie angesprochen haben dass wir darüber nachdenken.
Kinder habe ich auch, drei. Als das erste kam auch direkt wieder die Frage, ob wir denn nun nicht auch heiraten wollen.
Da wir erst nach 10 Jahren Beziehung ein Kind bekommen haben, kam die Frage nach Kindern nur von Leuten, für die eine Hochzeit nicht Voraussetzung für ein Kind war.
Meine Eltern waren regelrecht geschockt, wie ein Kind , unverheiratet?
Dann lieber gar keins.
Nach meinen beruflichen Plänen bin ich deutlich weniger gefragt worden, schien nicht so von Interesse zu sein.
Auch das Thema Hauskauf war anscheinend interessant, insbesondere als dann hintereinander drei Kinder kamen, war das anscheinend vielen wichtig, dass wir doch ein Haus kaufen müssten, wegen Platz und Garten muss doch sein, Kinder brauchen das doch etc.
Ob ich beruflich erfolgreich war, oder einen guten Abschluss gemacht habe, sekundär, ebenso die Frage nach Gesundheit oder ob man glücklich ist.
Warum sind die Themen Heirat und Familienplanung so interessant, vor anderen Themen?
Heirat und Kinder , warum Thema
Vielleicht weil Hochzeit und Familienplanung emotionaler besetzt sind? Gesundheitsthemen besprechen vorwiegend ältere Menschen miteinander, habe ich den Eindruck, wenn die Gesundheit nicht mehr so selbstverständlich ist. Die Frage Bach dem persönlichen Glück empfinde ich als sehr intim und würde ich nicht im Smalltalk besprechen wollen. Da sind die ersten genannten Themen genau das richtige Zwischending an emotionaler Relevanz und gleichzeitig nicht zu intim (wobei das ja auch individuell gewertet wird.
Der Abschluss und Job ist eben oft hauptsächlich Broterwerb, manche glücklichen gehen darin komplett auf, aber die meisten arbeiten halt für den Lebensunterhalt. Da ist das nicht so interessant. Wenn nicht gerade jemand von Beruf Bunjeejumper, überlebenstrainer oder sonst was spannendes ist, sind Jobthemen schnell erschöpft, zumal der Job eng mit dem Gehalt verknüpft ist und das ist in Deutschland ja eher Tabu.
Mich wundert, dass du dich darüber wunderst. Möchtest du danach gefragt werden, ob du glücklich bist?
Wird zu viel über Heirat und Kinder gefragt ist es übergriffig
wird zu viel über Haus, Auto etc gefragt ist man zu materiell eingestellt
fragt man vor allem über Beruf und Pläne zählt nur Karriere
macht man Smalltalk ist man oberflächlich
...
Jeder hat halt einen anderen Fokus, müßig drüber nachzudenken
Das denke ich mir auch. Irgendwie beklagen sich alle nur darüber, egal was gefragt wird.
Ich finde es vollkommen normal, das man z.b. nach der Geburt eines Kindes gefragt wird, ob man heiraten möchte, ein Haus in Frage käme oder ob man noch ein Kind will. Der Mensch ist neugierig und man möchte doch im Gespräch sich austauschen, da stehen solche Themen doch natürlich im Raum.
Ich wurde nach der Geburt des ersten gefragt, ob ich denn nach einem Jahr wieder arbeiten gehe. Kam für mich überhaupt nicht in Frage, mein Sohn kam erst mit fast 3 zur Tagesmutter und etwas später in den Kiga. Aber deswegen bin ich wegen der Nachfrage nicht eingeschnappt 🤷♀️
Auch wurden wir doof angeguckt, als 14 Monate nach dem ersten Kind das zweite folgte. Ja, mit Absicht! Das war immer die erste Frage..... Ich war zwar irgendwann genervt, aber das hab ich dem gegenüber nicht gezeigt, finde ich unhöflich.
Für mich habe ich entschieden, dass ich unterscheide und meine Antwort entsprechend anpasse.
- Small-Talk
Mir persönlich ist das Wetter lieber. Viele scheinen durch die familiäre Frage einfach eine private Ebene auszudrücken.
Im beruflichen Kontext werde ich tatsächlich sehr viel mehr zum Wetter, Nachrichten etc. gefragt. Ggf. noch Sport.
Im privaten ist der Einstieg eben die familiäre Situation.
Bist du verliebt, glücklich etc. ist schwieriger. Z.B. wenn man sich kaum kennt oder lange nicht gesehen hat.
Ich selbst spare mir inzwischen die Frage "wie geht es dir?" weil ich niemanden zu einer Floskel-Lüge drängen möchte, noch das aktuelle Leben erfahren möchte.
Je nach Person ist es einfacher einen Einstieg zu finden oder schwerer.
- Persönliche Einstellungen : Erwartungen anderer an das Leben anderer.
Da sage ich dann deutlicher etwas
oder so , dass ich zwar direkt antworte, ohne dass sie etwas von mir erfahren.
So lange es nur eine Frage für den Einstieg ist; mit nicken oder aha zur Kenntnis genommen wird, fällt es mir schon gar nicht mehr auf.
Wird mein Leben gewertet , Ablehnung gezeigt oder Vorwürfe gemacht, dann reagiere ich allergischer.
- Manche lernen es nie. Diese mischen sich in ALLES ein. Sag ich hü, sagen sie hott. Sag ich hott, dann sei hü das perfekte.
- Manche meinen es gut mit mir; dann stelle ich klar, dass sie sich keine Sorgen machen müssen. Meist vertrauen sie dann Recht schnell, dass mein Weg für mich gut ist.
- Manche haben ihre eigenen Vorstellungen, wo anderes nicht reinpasst. Dann stelle ich klar, dass es mein Weg ist und ich mich in ihren auch nicht einmische.
Weil die Familie in der Evolution einfach eine große Rolle spielt. Und zu einem hohen Prozentsatz ist es auch das was bleibt. Was ist schon der Beruf, wenn man Kinder und Familie hat? Früher habe ich mir auch darauf was eingebildet, heute will ich einfach nur eine gute Work-Life-Balance. Zeit für Familie und ein gesundes Leben sind das A und O. Für mich sind leitende Angestellte nichts besonderes, im Gegenteil. Die Leute machen sich für jemanden ganz oben in der Riga fertig und kaputt und merken es nicht. Was nützt dir es, wenn du ein guter Chef bist oder überhaupt irgendwo eine Abteilung leitest, aber krank bist oder deine Kinder dich hassen? Für mich sind das nur Arbeiterbienen, die die Königin fett machen. Wenn du alt bist fragt dich keiner mehr nach deinem Beruf. Natürlich bewundere ich gerade Ärzte, etc. jedoch würde ich im Leben niemals tauschen wollen.
Es gibt auch Menschen, die in ihrem Beruf aufgehen.
Davon kenne ich leider wenige. 90% der Leute die ich kenne sind unzufrieden im Berufsleben, fühlen sich unter Druck gesetzt, verdienen zu wenig Geld für das was sie leisten oder gar studiert haben und verfallen tagtäglich in innere Depressionen. Mir ging es damals genauso. Beruf und Karriere war damals mein Ziel. Heute habe ich festgestellt, dass Familie das höchste Gut ist, was ein Mensch haben kann und viele (vor allem mit Kindern), aber nicht alle, denken eben auch so.
Ich würde sagen, weil da fast jeder mitreden kann :)
Zu deinem Beruf kann nicht jeder was sagen 😊das ist eben „Fachspezifisch“.
Wahrscheinlich, weil unsere Gesellschaft noch nicht so modern und emanzipiert ist wie man meint.
Die Lebensziele Haus, Heirat, Kinder sind schon tausende Jahre alt.
Dass diese drei Dinge erstrebenswert sind hat sich bis heute nicht geändert.
Gerade das berufliche, also was man da für Ziele hat usw., ist doch auch eine total neumodische Sache.
Früher hatte man halt einen Beruf mit dem man seine Familie einigermaßen ernähren konnte, meist den gleichen wie die Eltern, wen interessiert da individuelle Karriere oder persönliche Entfaltung?
Und Individualität und Selbstverwirklichung ist ja noch neumodischer, das machen ja in größerem Stil gerade erst die letzten beiden Generationen.
Am besten du gehst mit gutem Beispiel voran und gewöhnst dir Fragen nach Partner, Kindern, Wohnung ab und stellst selbst die Fragen, die du lieber hören würdest. So kommt dein Umfeld vielleicht auf kreativste Ideen und irgendwann fragt man die Leute vielleicht genauso oft, ob sie glücklich sind, wie, ob sie heiraten wollen.