Hallo! Bitte nicht böse sein das ich anonym bleiben möchte. Ich brauche mal einen Rat..
Es geht um mich unsere Ehe bzw um meinen Mann.
Wir sind 20 Jahre zusammen, 9 Jahre verheiratet und unser Sohn wird 5 Jahre. Beide sehr gute Jobs, er Teilselbständig und Teilangestellt, ich Leitung in einem Unternehmen
Es fehlt an nichts, eigentlich....
Aber mein Mann hat ein Problem, der Alkohol. Er trinkt fast tgl abends was. Mal 1 oder 2 Bier, mal 5 oder 6 ,mal auch noch ne Flasche Wein..Dann aber auch Tage nichts. Er wurde dieses Jahr 2x operiert, da hat er auch ohne Probleme 1,5 Wochen nichts getrunken. Er hat dann auch keine Anzeichen von Entzug.
Er ist lieb,kümmert sich toll um unseren Sohn, aber ich habe ein Problem damit. Muss dazu sagen sein Vater war 25 Jahre Alkoholiker und starb an den Folgen mit 62 Jahren. Wenn ich das Gespräch suche,sagt er nicht schon wieder. Ihm schmeckt es, aber genau weiss er glaube ich nicht warum er immer danach greift.
Er war nie gewalttätig körperlich oder verbal, unternimmt viel mit uns.
Was sagt ihr ,was würdet ihr machen.
Ich möchte ihn nicht verlieren, aber jeden Abend oder fast jeden Abend mich ärgern oder Angst zu haben das er irgendwann stirbt deswegen..
Eigentlich wünsche ich mir auch noch ein zweites Kind, aber unser Sex ist auch nicht mehr so oft, weil ich keine lust habe wenn er was getrunken hat
Mann Mann und der Alkohol abends
Ich finde mal 1-2 Bier, oder auch mal mehr ok. Eine Flasche Wein oder 6/7 Bier - zudem ja alleine - ganz schön viel. Leider bringt es ja oft nicht viel, wenn der eigene Partner immer wieder was sagt.
Ist er eventuell mit irgendetwas unzufrieden? Gerade wenn er selbstständig ist oder eine Leitungsposition hat - oder fühlt er sich „minderwertiger“ neben deiner Leitungsposition? Hast du ihn das mal gefragt bei eventuell einem gemeinsamen Glas Alkohol?
Kannst du beschreiben, wie oft es eher 5-7 Bier oder eine Flasche Wein sind und wie oft eher 1-2 Bier oder Gläser?
Er ist Steuerberater und hat einen tollen angenehmen, nicht zu stressigen Job in einem Angestellten Verhältnis an 4 Tagen in der Woche, 1 Tag ist er hier im Büro und an zwei abenden. Das mit dem Alkohol war aber schon eher.
Er ist psychisch labil, schon immer gewesen..lässt sich gerne auch führen(ich entscheide meistens was wir unternehmen, wohin in Urlaub usw)
Und er ist höher als ich.
Ich hatte auch mal mit ihm gesprochen, da sagte er er weiss das er mehr trinkt und versucht zu reduzieren, dann klappt es auch und paar Tage, später wieder mehr. Wir wohnen in einem kleinen Dorf (und hier gehört es dazu mal abends was zu trinken).
Mehrfach in der Woche 5 Bier, meistens 2 bis 3 Tage nichts. Wein mal 1 mal die Woche, mal 1 mal im Monat, mal 2 Tage hintereinander.
Er hat halt deswegen auch ziemlich zugenommen
Also ich kann dich verstehen... mich würden 6/7 Bier am Abend auch stören. Mein Mann trinkt eigentlich auch 5 von 7 Abende 1-2 Bier, ist aber seit einigen Jahren unter der Woche auf alkoholfrei umgestiegen. Ihm schmeckt Bier einfach sehr gut. Vielleicht wäre das ja auch eine Option für deinen Mann 🙂 Alkohol war am Anfang unserer Beziehung (wir waren noch Teenager) häufig ein Thema, weil ich eigentlich nie trinke oder trank und mein Mann hat zwischen 19 und 25 häufig über seinen Durst getrunken. Mit Mitte zwanzig wurde es immer weniger und jetzt ist es wie gesagt, meist alkoholfreies Bier.
Ich habe das selbe Problem.
Seit 49 Tagen schreibe ich es auf.
15 davon ohne Alkohol.
Die anderen zwischen einem Light Bier und zwei Wein zwei Bier.
Reden führt zu Streit.
kennengelernt habe ich ihn als konsequenten nichts Trinker.
Das ist seit einigen Jahren immer mehr geworden. Aus ein zwei Mal im Monat deutlich zu viel, wurde fünf bis 7 Mal die Woche wenig. Auf dem Sofa statt Süßigkeiten.
Psychisch ist er stark angeschlagen. Stress im Job, Corona, unerfüllter Kinderwunsch (keine Eileiter), sechs künstliche Befruchtungen.
Du schreibst leider anonym.
Ich würde gerne mit dir Kontakt aufnehmen ???
Unter solchen Umständen sollte ein kind das letzte sein woran du denkst. Es ist ja schön und gut dass dein Mann sich soweit unter Kontrolle hat. Aber das kann sich auch mal ändern. Letzten endes ist es seine Gesundheit. Die Frage ist wie lange du damit noch leben willst. Still schweigend akzeptieren bis vielleicht mal die bombe platzt? Trennung? Keine Ahnung...
Täglich 1-2 Bier ist für viele wohl schon zu viel, ich kenne es tatsächlich von einigen und finde es „ok“.
3-4 mal die Woche 6-7 Bier finde ich echt viel zu viel. Oder ne ganze Flasche Wein. Es gibt auch alkoholkranke, die phasenweise trinken.
Vielleicht kannst du mal zu einer Gruppe für Angehöriger Alloholkranker Menschen gehen. Dort gibt es sicher bessere Tipps.
Denn von einem „nörgelnden Partner“ ist sicher noch keiner trocken geworden leider... auch wenn ich jeden Partner verstehe.
Täglich ein Liter Bier war vielleicht in den 70ern Standard, aber ist faktisch Alkoholismus
Ich schrieb ja auch nicht täglich 1L Bier 🤔
Ja, faktisch ist auch täglich ein 0,33L Bier Alkoholismus, aber das wäre für mich persönlich (!) nicht dramatisch.
Jeden Abend Alkohol zu trinken ist für mich eine Sucht. Die Menge, welcher dein Mann konsumiert, ist eine Sucht. Er muss es selbst einsehen, aber im Moment ist er dir doch keine echte Stütze, oder? Wenn du die Entscheidungen triffst. Was willst du machen? Irgendwann wird wird der Alkohol für ihn wichtiger als du. Entscheide selbst, ob du damit leben kannst.
Richtig, täglicher Alkoholkonsum ist eine Sucht- auch wenn es "nur 1 Bier" ist.
Viele Menschen haben da eine andere Wahrnehmung. Für sie ist Bier derartig normal, da Alkohol eben die Wahrnehmung verändert. Die Menschen trinken ihn und geben sich und anderen Mitmenschen das Gefühl, dass es "sich so gehört und normal ist. "
Die untere Grenze sind 2 alkoholfreie Tage. Hat er die jede Woche?
Ansonsten ist der Übergang fließend, das was der eine ohne Sucht trinkt, ist für den anderen zu viel.
Ich kenne leider viele Alkoholiker, die immer mal wieder ein paar Wochen nicht trinken, es sich dann vermeintlich bewiesen haben, dass sie keine Alkoholiker sind, weil sie ja auch mal nicht trinken.. und dann geht es wie gewohnt oder schlimmer weiter.
Alkoholismus ist genetisch vererbt, aber auch am Modell gelernt.
Ansonsten würde ich mir den Stiefel nicht anziehen, irgendwo nach Ursachen für den Alkoholkonsum zu grübeln. Damit begibst du dich geradewegs in eine Co-Abhängigkeit.
Alkoholiker trinken, weil es schmeckt, weil die Sonne scheint, weil es regnet, weil der Tag so ätzend war oder so schön.. Gründe gibt's immer.
Bei vielen liegt ein Dopaminmangel vor (das ist der vererbte Teil), der mit Alkohol ausgeglichen wird.
Letztlich kannst du dir nur überlegen, ob du so mit ihm leben willst oder nicht. Verändern kannst du ihn nicht. Nur deine Konsequenzen aus seinem Konsum ziehen. Vielleicht ist es für ihn ein Schuss vor den Bug. Wenn ihn das nicht tangiert, weißt du Bescheid, dass auch alles andere wohl nicht geholfen hätte, weil er die Sucht vorzieht.
Meiner Meinung nach hat dein Mann ganz klar ein Alkoholproblem. Es gibt verschiedene Arten von Trinkern. Von täglichem trinken bis zu alle paar Monate einen kompletten Absturz zählt alles dazu. Ich würde ihm ans Herz legen einmal mit seinem Hausarzt darüber zu reden und zu überlegen was es für Möglichkeiten gibt damit ihm geholfen wird. Gerade mit der Geschichte seines Vaters finde ich deine Angst berechtigt und verständlich. Es geht ja nicht nur um ihn sondern auch um eure Familie.
Alles Liebe und fühl dich fest gedrückt dass ist echt eine blöde Situation aber ihr könnt es schaffen!!
Was du beschreibst hört sich für mich auf jeden Fall nach Alkoholsucht an. Lass dich bei einer professionellen Anlaufstelle oder Selbsthilfegruppe beraten, wie du jetzt und auch in Zukunft am besten vorgehen sollst. Es geht hierbei ja nicht nur um deinen Partner, sondern auch um dich und euer Kind, um euch als Familie.
Ich habe während meines Studiums beschlossen gar keinen Alkohol mehr zu trinken. Hatte nie Probleme damit, aber ich finde Alkohol bringt - abgesehen von der berauschenden Wirkung (und evtl bei einigen Getränken noch dem Geschmack) - nur negative Folgen für den Körper mit sich. Mein Körper braucht Alkohol nicht wie zB Lebensmittel oder Wasser. Außerdem möchte ich mein Leben so gestalten und führen, dass ich es auch ohne Drogen schön finde.
Alles Gute dir und deiner Familie, hoffentlich bekommt dein Mann noch Einsicht. Ich wünsche es euch sehr.