Guten Abend zusammen,
ich schreibe hier aus purer Verweiflung 😢 ich schildere kurz die Situation: mein Sohn ist 4 und war, bis er 2,5-3 Jahre alt war ein eher ruhiges/zurückhaltendes Kind. Mit etwa 3,5 hat sich das total verändert. Er ist auch im Kiga gar nicht mehr schüchtern, sondern eher der Pausenclown und immer laut und aufmüpfig. Aber nicht so, dass wir von den Erzieherinnen angesprochen werden, es wird also noch im Rahmen sein. Wenn wir mit Kindergartenfreunden unterwegs sind, ist er frech und laut, will oft nicht mit den anderen spielen und verhält sich echt ätzend. Aber am schlimmsten ist die Situation zuhause. Mein Mann und ich sind den ganzen Tag nur dabei, ihn zu ermahnen oder anzumeckern. Es ist absolut nicht harmonisch. Er macht den ganzen Tag irgendeinen Blödsinn. Er ist laut, macht irgendwelche komischen Geräusche, hängt uns am Hosenbein, kann nichts alleine tun, will uns ständig irgendwas vorschreiben und wenn das nicht getan wird, dreht er am Rad. Ich kann nicht einmal in Ruhe auf die Toilette gehen. Bei meinem Mann reißt so langsam der Geduldsfaden und er sagt oft Dinge wie „das Kind ist doch geisteskrank“
Oder „der muss zur Therapie“ 😢 mir ist klar, dass ein 4jähriger nicht still und leise stundenlang irgendwo im stillen Kämmerlein sitzt und das muss er auch gar nicht. Aber auch wenn ich ihm was erkläre oder ihn bitte, still zu sein, interessiert ihn das nicht. Er macht immer weiter... ich frage mich, ob es irgendwo „Erziehungshilfen“ gibt. Bevor es ganz eskaliert. Es kommt noch dazu dass wir nächstes Jahr Nachwuchs bekommen und wenn der Große dann immernoch so „abgeht“, steh ich definitiv mit 2 Kindern alleine da. Mein Mann ist dann weg, das weiß ich. Ich bitte euch, mich nicht fertig zu machen... glaubt mir, ich bin nicht auf sen Kopf gefallen und habe allea versucht. Erklären, deutliche Worte, Konsequenzen. Nichts hilft 😔
Wo kann man sich Hilfe holen, wenn zuhause nichts mehr „rund“ läuft?
Frag doch mal beim Jugendamt nach. Die haben dort familienhilfen.
An deinen Beschreibungen kann ich jetzt zwar nichts dramatisches feststellen, aber wenn euch das so belastet, solltet ihr euch eine professionelle Meinung einholen.
Im Normalfall ist es eine Phase.
Ich habe meine Kinder gern ignoriert, wenn es mir zu bunt wurde. Man möchte meinen sie hätten dann frei Bahn gehabt, aber das Gegenteil war der Fall. Sie waren verdutzt warum ich nicht mehr reagiere. Hinterher hab ich es natürlich erklärt. Es hat auch nicht von heute auf morgen funktioniert, aber es wurde mit der Zeit deutlich besser.
Dieses ignorieren gefiel ihnen gar nicht, denn dann hatte das Getobe keinen Reiz.
Eine mögliche Anlaufstelle ist die Caritas. Die bieten auch Erziehungshilfe an.
Bei uns ist es ähnlich und hier hilft Struktur / regeln und konsequentes handeln. Wenn er Mist baut dann wird erklärt und er bekommt eine „Auszeit“ in seinem Zimmer.
Ich bringe ihn 2-3 Minuten in sein Zimmer. Da hilft aber echt nur ein langer Atem und Konsequenz. Bei uns wird es gaaaanz langsam ruhiger...aber oft auch wieder Rückschläge.
Was ganz wichtig ist, dass beide Elternteile daran arbeiten.
Weil es hier im Beitrag drüber kam....ignorieren half bei uns überhaupt nicht.
Aber da hilft wohl auch nur testen was beim eigenen Kind am besten funktioniert.
Hallo!
Vielleicht mal bei einer Familienberatung/Familientheraphie nachfragen?
Da werden dann ja auch alle Familienmitglieder mit einbezogen.
Viel Glück und starke Nerven wünsche ich euch!
Was genau macht er denn dass ihr ihn ständig ermahnen müsst? Wie sieht euer Tag ungefähr aus? Bekommt er genügend Aufmerksamkeit? Wie lange und wie oft muss er in den Kindergarten gehen? Hat er je gelernt sich alleine zu beschäftigen? Hat er ständig seinen Willen bekommen? Gibt es Konsequenzen?
Ich finde es für das Alter ganz normal, dass er sich daneben benimmt. Auch dass er im Kiga einer von den Lauteren ist ist ok. Er muss viel lernen. Dazu braucht er Eltern die wissen was sie tun. Soll er sich doch mal ausspinnen, ihr dürft nicht immer nachgeben. Wutanfälle und Geheule müssen Eltern ertragen. Ein hysterischen Papa macht die Situation nicht besser. Ich würde mich vermutlich ans Jugendamt wenden.
Er bekommt meine ungeteilte Aufmerksamkeit den ganzen Tag! Ich habe, das gebe ich zu, versäumt, ihm „beizubringen“ wie man sich alleine beschäftigt. Ich habe immer das Gefühl, dass ich ihm was anbieten muss. Seit einigen Wochen allerdings, habe ich versucht, dies zu ändern. Aber Langeweile z.b. kommt bei ihm nicht auf. Wenn ich sage, dass ich jetzt mal etwas machen muss und er bitte etwas alleine spielen/machen soll, tut er das nicht. Er hängt dann an mir, egal was ich tue. Und quengelt rum, dass er raus will oder dass er fernsehen will. Wenn ich sage, dass es jetzt kein fernsehen gibt, wird er laut, schreit mich an. Oder rennt zum Papa und nervt den. Dann bekommt er den ersten Anpfiff. Ich lass meistens meine Arbeit dann liegen und spiel mit ihm oder geh raus...
in den Kindergarten geht er von 8 - 15.30 Uhr.
Zu den anderen Fragen: er kriegt zu oft seinen Willen, ja. Konsequenzen gibt es. Juckt ihn aber nicht. Dann schaut er halt kein Fernseh, nerven kann er uns ja dann trotzdem. Oder sich sonst irgendwas einfallen lassen um uns wieder auf die Palme zu bringen (Katzen ärgern...) ☹️ Ich weiß, dass vieles meine Schuld ist, aber wie kommen wir da nur wieder raus? Ich würde auch gerne mal in Ruhe mit ihm reden, aber auch das geht nicht. Er kann nicht mal ruhig neben mir sitzen, er macht dann „dö dö döö“ und blödelt rum. Das macht mich echt traurig...
Ich habe fast das gleiche Problem wie ihr. Mein Sohn kann sich null allein beschäftigen. Der Unterschied ist, dass er dann nur nervt, aber nicht laut, etc wird. Er findet schon jemanden, der ihn dann bespaßt. Mich macht das langsam wirklich aggressiv. Mein Vorsatz: ruhig bleiben, bei mir bleiben und mit stoischer Ruhe das tun, was ich tun wollte (Hausarbeit, Job, etc) Ich bilde mir ein, das wäre der Weg, der hilfreich wäre. Ob das klappt wird sich zeigen.
Hey,
Ich bin Sozialarbeiterin und kann dir nur raten, dich an eine Erziehungsberatungsstelle zu wenden. Google mal, was es in eurer Nähe gibt. Träger sind zum Beispiel die Caritas, DRK, AWO, Diakonie usw. Dort kannst du ganz unverbindlich eine Beratung bekommen, ohne dass das Jugendamt informiert wird. Erst nach mehreren Sitzungen würde das Jugendamt hinzugezogen werden, um die Hilfe weiter zu finanzieren. Das ist die niedrigschwelligste Hilfe, die es in der Kinder und Jugendhilfe gibt, neben offenen Angeboten wie Familienzentren, die sind momentan ja aber nicht unbedingt geöffnet. Wenn die Erziehungsberatung nicht ausreichend ist, könnte in weitere Hilfen vom Jugendamt vermittelt werden, zum Beispiel in eine Familienhilfe, die zu euch nach Hause kommt.
Liebe Grüße und alles Gute!
Ich frage mich, ob ihr tatsächlich so viel versäumt habt...
Das Kind ist 4! In dem Alter konnte sich mein Sohn definitiv noch nicht alleine beschäftigen. Ich hab ihn möglichst eingevunden (auch wenn die Sachen dann dreimal so lange gedauert haben), tja, und sonst habe ich halt mit ihm gespielt/vorgelesen etc..
Was war denn mit 3,5? Ist irgendwas vorgefallen? Eine Veränderung? Hat sich eure Partnerschaft verändert?
Ich glaube ja fest an Jesper Juuls Grundsatz, dass Kinder immer kooperieren, selbst, wenn sie stören. Dann machen sie halt auf was aufmerksam, auf ein Bedürfnis/ein Fehler im System Familie, irgendwas...
Ich würde also Grundlagenforschung betreiben, gerne mithilfe von einer Erziehungsberatung...
Dein Mann... wenn ich das so lese... ist der vielleicht der Fehler im System? Da er offenbar die größeren Defizite hat im Umgang mit deinem Sohn würde ich es als Bedingung formulieren, dass er mitkommt zur Beratung.
Schließe mich dem an. Ein Kind in dem jungen Alter verhält sich so nicht absichtlich, sondern schreit nach Hilfe.
Ich würde auch erstmal das Familienkonstrukt anschauen. Was ist passiert, bevor er begann, sich so zu verhalten?
Dem Mann würde ich was um die Ohren pfeffern. Er ist der Erwachsene in der Familie, nicht das Kind.
Gibt es bei euch vielleicht Eltern-Kond -Zentren? Ansonsten wirklich mal beim Jugendamt nachfragen.
LG