Andere jammern. Fühle mich ausgenutzt...

Ich weiß gerade nicht wohin mit meinem Ärger, ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben.

Wir haben als Familie eine harte Zeit hinter uns. Mein Mann war krank und ich war viel allein mit den Kindern und überhaupt mit allem. Die Familie wohnt leider weit weg und Freunde konnten nur bedingt aushelfen wegen Corona und weil alle selbst kleine Kinder haben. (Unser Freundeskreis ist hier auch sehr überschaubar nach dem Umzug.)
Ich bin dennoch ein positiver Mensch und versuche das Beste aus jeder Situation zu machen. Ich gestehe jedem zu, zu jammern. Das tue ich auch oft genug. Ist meist auch sehr "heilend" einfach mal Dampf abzulassen. Aber dann geht es halt auch weiter und ich arbeite an meiner Situation... Nur leider habe ich momentan das Gefühl, dass A) niemand sieht, wie viel Energie das Aufrappeln kostet und B) ich nun auch noch für andere stark sein soll und helfen soll - ohne das ich je selbst Hilfe angeboten bekommen habe.

Zum Beispiel ist meine Schwägerin gerade mit ihren 3 Kindern total überfordert. Das verstehe ich und höre zu. Hilfe hat sie vor Ort durch die Großeltern, ich darf leider gerade nicht hin. Nun haben wir heute telefoniert und sie macht sich das Leben selbst einfach so schwer, dass ich nicht mehr weiß, was ich ihr noch raten soll. Sie scheitert halt an ihren eigenen Ansprüchen. Brot muss selbst gebacken werden, Geschirr abwaschen statt Spülmaschine, Stoffwindeln statt Wegwerfwindeln, neuerdings macht sie Seife selbst. Die Kinder dürfen nicht fernsehen... Alles natürlich vorbildlich. Aber kann man denn solche Prinzipien nicht mal über den Haufen werfen, wenn alle nur unzufrieden und unglücklich sind?
Was das mit mir zu tun hat? Sie ist neidisch, weil es uns gerade gut geht. Ich darf praktisch nichts erzählen, was wir unternehmen oder basteln oder machen, weil sie das angeblich nicht schafft... Dabei habe ich mir das hart erarbeitet und muss viele Abstriche machen. Sie hat Hilfe und Geld und neidet uns jedes Lachen...

Derweil schrieb mir vor Kurzem eine Freundin, dass sie enttäuscht von mir wäre, dass ich sie nach der Geburt ihres Sohnes nicht besucht hätte (sie hatte eine Wochenbettdepression). Sie wohnt 500km weg und es ging schon wegen Corona nicht, ganz zu schweigen davon, dass es unsere Familiensituation nicht zuließ. Sie war auch nicht bei uns, als mein Mann im KH war. Das hätte ich ihr NIE vorgeworfen aber jetzt nervt es mich.

Uns geht es gerade gut, nachdem wir eine harte Zeit hinter uns haben, die ich weitestgehend ohne Hilfe meistern musste. "Gut" bedeutet übrigens nicht rosig. Finanziell ist es eng und mein Mann ist nicht gesund. Aber ich bin es leid, dies immer dazu sagen zu müssen. Ansonsten habe ich das Gefühl, dass alle sofort Kapazitäten sehen, die ich für ihre Probleme übrig habe. Ich bin normalerweise sehr hilfsbereit und springe sofort, wenn es brennt. Jetzt gerade habe ich aber gerade nur ein Level erreicht, wo ich um die Runden komme...

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Huhu,
ach, so ist doch das Leben. Jeder Mensch hat so seine Päckchen zu tragen im Leben und manche sind eben wehleidiger als andere, pessimistischer als andere...
Wenn dich das Gejammer der anderen belastet, dann musst du Grenzen setzen. Vielleicht fällt es den Personen gar nicht mal mehr auf.
Sage einfach: „So, nun hast du genug gejammert. Was wirst du nun tun?“ oder „Ach sieh doch mal das positive... ihr seid alle gesund. Schraube deine Erwartungen runter und geh es etwas entspannter an. Brot vom Bäcker schadet nicht, ein paar Minuten Fernsehen auch nicht.“
Irgendwie so.... sie werden dann bestenfalls merken, dass nun mit dem Gejammer Schluss sein muss und wenn nicht, dann äußere es freundlich, aber bestimmt.
LG

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Danke für deine Antwort.
Ich denke, so hab ich es bisher alles gemacht - erfolglos.

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Und wenn Du gejammert hast, du gibst ja zu dass du es auch gerne und oft tust, achtest du natürlich darauf dass du bei niemandem jammert der es gerade selber schwer hat bzw glaubst es zu wissen wer das Recht hat zu jammern und wer nicht?

Jeder Mensch hat eigene Werte, die einem wichtig sind, die kann man nicht einfach über Bord werfen. Ja ich jammere auch gerade weil ich bei unserem Zwerg viel ersetzen muss was durch Kindergarten und Therapien gerade wegfällt, trotzdem backe ich mein Brot immer noch selber und versuche viel selber herzustellen um Müll zu vermeiden bzw zu wissen was drin ist ... weil das einfach was ist was ich für MICH tue! Wenn ich das noch aufgeben würde hätte ich komplett das Gefühl ich würde mich nur noch für andere einsetzen.

vielleicht solltest du auch lernen nicht gleich zu springen wenn andere mal jammern, in gewisser Weise ist das genauso "selbstgemachtes Schicksal" wie Du das Deiner Schwägerin mit ihrem unbedingt Brot selber backen müssen vorwirfst. Du denkst du müsstest alles liegen und stehen lassen um anderen zu helfen, sie denkt sie muss alles geben um gesünder zu leben oder die Umwelt zu schonen ... Manchmal reicht es auch zuzuhören und nicht zu springen.

Ich weiß jetzt nicht was du hören willst, aber für Dich gilt das selbe wie du Deiner Schwägerin gerne sagen würdest: Schraub Ansprüche an Dich runter.

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Was deinen letzten Satz betrifft, liegt dort wahrscheinlich tatsächlich mein Problem. Das nehme ich mir an. Deshalb frage ich hier, um etwas Input zu bekommen und an mir zu arbeiten bzw. andere Sichtweisen zu hören.

Was das Jammern betrifft: Nein, ich maße mir nicht an zu urteilen, wer jammern darf und wer nicht. Und ja, ich nehme mich zurück, wenn ich merke, jemand anderem geht es gut. Mir ging es eher darum, dass dann aber auch mal etwas passieren muss..

Das mit der Selbstaufgabe bei meiner Schwägerin ist auch ein guter Punkt. Das kann ich gut nachfühlen. Allerdings ist sie ja überhaupt nicht bereit mal vorübergehend(!) etwas zu ändern und ist dagegen neidisch auf uns. Das kanns doch auch nicht sein.

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„Derweil schrieb mir vor Kurzem eine Freundin, dass sie enttäuscht von mir wäre, dass ich sie nach der Geburt ihres Sohnes nicht besucht hätte (sie hatte eine Wochenbettdepression). Sie wohnt 500km weg und es ging schon wegen Corona nicht, ganz zu schweigen davon, dass es unsere Familiensituation nicht zuließ. Sie war auch nicht bei uns, als mein Mann im KH war. Das hätte ich ihr NIE vorgeworfen aber jetzt nervt es mich.“

Ich würde dieser Freundin sagen, dass es mir sehr leid tut, dass sie das so empfindet uns das ich mir das auch anders gewünscht habe, aber das ich eben nicht über meine Kompetenzen agieren kann. 500 km sind kein Pappenstiel und nicht mal eben möglich. Schon gar nicht, wenn man einen kranken Mann zuhause hat und kinder, dessen Betreuung man auch sicherstellen muss. Da kann man eben nicht so, wie man möchte. Sollte sie eben auch wissen, weil du in der Zeit, als dein Mann im Krankenhaus war dir auch gern Unterstützung und eine Schulter zum anlehnen gewünscht hättest, aber auch verstehen konntest, dass es z.b für sie ja auch nicht machbar war.

Den Schuh würde ich nicht anziehen und ihr gleich wieder zurück geben.

Und deine Schwägerin. Das sie das alles im Prinzip so macht, ist das eine. Dass du wiederum nicht sagen kannst, dass es bei dir mal besser läuft, das andere. Sprich ihr ihr Gejammer nicht ab, weil du findest, dass sie es sich selber schwer macht, aber lass dir auch nicht madig machen, wenn es dir halt gerade besser geht.

Keiner zwingt dich Stunden springen. Wenn du es nicht kannst, dann ist es halt so. Man muss nichts entgegenbringen, was man von anderen eben auch nicht verlangen kann. Es zwingt dich auch keiner mit ihr zu sprechen, wenn du dich so verstellen musst, damit sie sich nicht blöd fühlt.
Ich freu mich auch für alle anderen, bei denen es gerade super läuft. Warum sollte man anderen sowas missgönnen? Von missgünstigen Menschen halte ich mich gern fern. Jeder darf jammern, aber dem anderen etwas missgönnen, weil man es selber gerade nicht leicht hat, finde ich nicht sonderlich Charakter stark...
da musst du lernen zu differenzieren.
Nur weil sie Hilfe und Geld hat, heißt es nicht automatisch, dass es ihr besser geht, als dir z.b

Ich hab auch eine Kusine, die echt gerade vom Schicksal gebeutelt ist. Als sie erfahren hat, dass wir trotz Corona ins Eigenheim gezogen sind und ich ein Kind erwarte, hat sie erstmal den Kontakt abgebrochen... ich kann verstehen, dass sie es blöd findet, dass sie gerade in einer scheiss Phase steckt und es schwer hat, aber ich hab ihr nichts getan. Nur weil wir finanziell grad nicht am Tiefpunkt sind und und einigermaßen gut geht, heißt es doch nicht, dass uns alles in den Schoß fällt und immer gut läuft. Auch wir haben unsere Baustellen. Vielleicht auf einer anderen Ebene, aber dennoch bedrückend.
Ich kann dieses... sie haben Geld Thema z.b überhaupt nicht leiden. Als wäre man dadurch vor allen anderen Dingen geschützt. Muss man nun wirklich bankrott sein, um Anspruch aufs lamentieren zu haben?
Ein schwieriges Thema und auch wenn ich deine Seite verstehen kann und klar dafür bin, dass du nicht der Prellbock für andere sein musst und dich da eben deutlich abgrenzen musst, finde ich auch, dass du deine Haltung anderen Themen gegenüber überdenken solltest.

Gruß graue Maus

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Danke für deine Impulse.
Das jeder seine Baustellen hat, ist genau das was ich meine. Nur werden meine scheinbar nie gesehen und mir geht es ja immerzu gut, obwohl ich dafür hart arbeite und eben nicht alles rosig ist

Das mit dem Geld wollte ich gar nicht so in den Vordergrund stellen. Ich weiß sehr gut, dass Geld keine Probleme löst. Wenn man aber jammert, dass dies und jenes fehlt, obwohl man nur mal die Karte zücken müsste, nervt das. Geiz ist leider dort schon immer ein Thema, dass ich hier nicht ausweiten möchte. Aber es ging zu unseren Lasten...

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Nun ja, jeder hat aber auch eine andere Belastungsgrenze... vielleicht empfindet deine Schwägerin ja auch das sie hart für etwas arbeitet, es aber nicht ausreicht. Das ist subjektiv.
Wenn du dich nicht gesehen fühlst, musst du das eben ansprechen, als zu erwarten, dass andere das von sich aus erkennen.
Manchmal setzt man selbst auch falsche Impulse und andere denken, dass man mit allem allein klarkommt.
Meine Kusine z.b ist auch ein Mensch, der immer alles mit sich ausmachen möchte. Sie ist stark und kein weichei, aber gleichzeitig bemängelt sie, dass man ihr nie Hilfe anbietet. Wer so spricht verdeutlicht anderen indirekt, dass er keine Hilfe benötigt. Bekommt dann auch selten welche angeboten. Manchmal kommt es eben auch darauf an, wie man sich seiner Umwelt präsentiert...

Ob ein anderer hart arbeitet oder nicht, ist ja schwer zu sagen. Da hat doch jeder eine andere Auffassung!

„Wenn man aber jammert, dass dies und jenes fehlt, obwohl man nur mal die Karte zücken müsste, nervt das.“

Das ist halt dieses Thema was mich so nervt... außer mir und meinem Mann weiß doch niemand, wieviel Geld wir haben oder nicht haben. Manchmal frage ich mich auch, was andere denken, was wir alles an Geld haben.
Wir stehen finanziell auch gut da, aber von „nur mal die Karte zücken“ kann halt auch nicht die Rede sein.
Man muss aufpassen, dass man selbst nicht das macht, was man anderen vorwirft. Einfach etwas annehmen, was doch anders ist (oder sein könnte) immerhin weißt du nicht, ob sie doch finanzielle Sorgen haben und es nur nicht zugeben wollen, weil es ihnen peinlich ist oder oder oder.

Manchmal tritt man anderen auch mächtig auf die Füße.
Selbst wenn sie einfach nur geizig sind, wüsste ich nicht wo das Problem ist.
Du änderst deine Baustellen, andere eben nicht. Möchtest du ihr Gejammer nicht anhören, Wechsel das Thema. Geht nicht weiter darauf ein oder minimiere den Kontakt. Das ist das was du eben effektiv machen kannst. Du ärgerst dich ja auch immer und immer wieder darüber, dass andere so sind... anstelle das anzupacken und etwas dagegen zu unternehmen. Änder das doch einfach, wie du es von den anderen erwartest.

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Was stört dich genau am Jammern der anderen?

Vorschläge:
1. Sie waren damals, als es dir schlecht ging, nicht genug da für dich. Du hast dich im Stich gelassen gefühlt.
2. Du selbst bist der Meinung, jeder muss sich prinzipiell selbst am eigenen Schopf aus seinem Sumpf ziehen und du interpretierst es als Schwäche, wenn das jemand nicht macht. (Bist du da manchmal zu hart mit dir selbst? )
3. Du empfindest jammern als Handlungsaufforderung zum Helfen. Du denkst, du musst Lösungen anbieten, reagieren etc..

Trifft davon was zu? Dann ran da: Wenn du dich im Stich gelassen gefühlt hast, dann sprich das an. Groll muss manchmal raus, damit er sich nicht einfrisst. Wenn du andere als schwach empfindest, guck doch mal, ob und wo du zu hart mit dir bist und wenn du jammern als Handlungsaufforderung siehst, dann denk dran: meistens geht es den Leuten einfach nur darum, etwas loswerden zu wollen.

Tritt dir jemand auf die Füße, sprich das an, schildere, wie das bei dir ankommt, frag nach, ob es so gemeint ist?

Alles Gute dir und deiner Familie.

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Ich schätze, alle 3 Punkte treffen zu. Das gibt mir zu denken. Danke für diesen Anstoß.

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Die wenigsten Menschen meinen die Frage "wie geht es dir?" ernst. Denn das eigene Leid ist immer größer. Mein Tipp: zum einen Ohr rein, zum anderen raus und nichts mehr erzählen.

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Das wäre aber schade. Dann würde man ja Nähe quasi abschaffen.

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Wird es leider auch immer häufiger 😞
Ich bemühe mich nur um Menschen, die sich auch um mich bemühen. Muss nicht immer gleich viel sein, aber eine gewisse Waage sollte es sich halten. Dafür können diese Personen sich auf mich verlassen. Und umgekehrt ebenso.

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Hey!

Kann es sein, dass deine Freundin vielleicht gar nicht genau wusste, wie es dir genau ging? Vielleicht war sie wegen der Schwangerschaft mit sich selbst beschäftigt, du hast nicht gejammert und sie wusste Aufgrund der Distanz nicht, wie es dir ging und war nur überrascht, weil du nicht vorbei kamst?

Ich würde ihr sachlich schreiben, dass du es bedauerst, dass sie nun enttäuscht ist und dein Fehlen kurz begründen. Biete an, sie sobald wie möglich zu besuchen.

Deine Schwägerin.. Ja, klingt, als wäre es hausgemacht. Aber manche werden ungerecht, wenn sie überfordert sind. Hör ihr ggf nur zu, erzähl nicht so viel von dir und genieß dein Glück. Oder geh halt auf Abstand, wenn es nicht anders für dich geht. Aber ich glaube, dass sie nicht in der Lage sein wird, die Situation zu reflektieren. Wenn ihr momentan alles zu viel ist.

Liebe Grüße
Schoko

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Wussten die anderen, wie es dir geht?

Hast du ihnen auch gesagt: mir geht es nicht gut?
Oder immer mit Zusatz: ich mache, ich tue, es wird wieder besser?

Dort, wo ich mich nur ausjammere, sage ich solche Floskeln dazu.
Keine Sorge, es wird wieder besser.
Zu mir, zum Gegenüber.
Klarstellung: danke, dass ich mich ausjammnern darf. Ich möchte keine Hilfe! Das schaffe ich schon selbst.

Dort, wo ich wirklich Hilfe möchte und brauche, sage ich es auch.
Kannst du mir bei xy helfen?
Mir geht es NICHT gut, hast du eine Idee, wie ich lösen kann? (Aufforderung zum Brain Storming)
Mir geht es nicht gut, kannst du bitte? Ist es ok, wenn du?


Bei Freunden im heutigen Umfeld ist es auch so.
Jammern: ich höre gerne zu.
Nehme es aber immer auf als: sie bekommen es selbst schon hin.
Ausgenommen: sie sagen dazu: kannst du... würdest du .... ich brauche ....
Dann gehe ich mit ihnen ins Gespräch und kläre, ob ich das leisten kann oder nicht.
Dann überlege ich mit, wer es leisten kann.


Heutige Freunde sagen ehrlich, wenn sie gerade keine Kraft, Nerven etc. für Jammern haben.
Das schätze ich sehr.
Wenn sie Kraft dafür haben, weiß ich, dass es in Ordnung ist.

Echte Freunde finden es voll ok, wenn ich sage: heute nicht. Mir geht es nicht gut. Gerne Kontakt ein anderes mal.
Mir geht es nicht gut.

Sie unterstellen mir dann nichts. Wenn ich mich zurückziehe, hat das nichts mit ihnen zu tun. Sondern einfach nur damit, dass ich keine Kraft für mein eigenes Leben habe und sie nicht damit belasten will. Oder selbst keine Interaktion ermöglichen kann.

Umgekehrt gilt das genauso. Einer Freundin ging es richtig schlecht. Sie hat sich zurück gezogen. Ich wusste, dass sie Menschen hat, die ihr wirklich helfen können.
Ich konnte ihr nicht helfen. Hätte ich natürlch, wenn ich hätte können. Konnte es aber nicht.
So hat sie sich zurück gezogen, ihr Leben wieder auf die Reihe bekommen, sich dann wieder gemeldet. Freundschaft gedeiht weiter.
Wir haben darüber gesprochen, was sie braucht und haben beide gemerkt, dass ich nicht helfen kann. Gerne würde (was sie sehr wertschätzt), aber nicht kann. Damit mein nicht können sie nicht runter zieht, war der vorübergehende Kontaktabbruch super. Dieser hatte nichts mit mir zu tun, sondern mit ihrer Situation.

Umgekehrt war es ähnlich. Als ich im Krankenhaus war, wusten wir beide, dass sie mir nicht helfen kann. Zu wissen, dass ich es ihr nicht krum nehme, hat mir gut getan. Und ihr auch.

Ich hatte aber immer den Mumm zu sagen: hey, du, mir geht es selbst nciht gut.
Es ist ok, dass du mir dabei nicht helfen kannst. Ich melde mich wieder, wenn ich selbst damit klar komme (meiner Situtation).
Ebenso wenn ich nicht zu hören oder für andere agieren konnte.

Wenn sich eine Freundin bei mir ausjammert , möchte sie keine Lösungen. Nur einfach Ballast los werden. DAmit wird sie frei und kann für sich selbst Lösungen finden.
Umgekehrt auch.
Manchmal hat man die Kraft zu zu hören und manchmal hat man sie nicht.

Ich schätze es sehr, dass meine Freunde da ehrlich sind.
Lieber Rückzug, weil sie gerade nicht können, dafür ist es nichts persönliches; als krampfhastes Interagieren versuchen, wo man merkt, dass es beiden nicht gut tut.

Von denjenigen die sich unglücklich fühlen, wenn sie NEIN sagen oder zugeben müssen "hey geht mir nicht gut" , halte ich mich fern. Das ist deren Problem, was ich in meiner Situation nicht mittragten kann.
Ein ehrliches: geht nicht, mir geht es nicht gut, hilft mir sehr viel mehr.
Dann ist ein JA nämlich auch ehrlich und dann, wenn sie auch wirklich die Kraft dafür haben und nicht aus eigenem Drang heraus erzwungen.

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Worum geht es dir wirklich????

Mein Gedanke: es ist nicht das Jammern der anderen. Das triggert dich halt an.
Warum? Weil sie nicht sehen, was DU leistest bzw. geleistest hast. Du möchtest Anerkennung von anderen Menschen.

Das ist aber NICHT deren Job.Keiner ist dafür verantwortlich, daß du dich gut fühlst, weil irgendwer im Außen dir bestätigt, daß du es ganz toll machst. Erkenn dich und deine Leistung selber an, dann brauchst du keine Bestätigung von anderen.

Zum Teil ist so eine Reaktion wie deine menschlich. Trotzdem würde ich probieren, davon wegzukommen. Du machst dich zum Opfer anderer Menschen. Hast du das nötig?

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Hi
Verstehe dich. Wahrscheinlich sind die Menschen um dich es gewohnt dass du hilfst und für sie da bist. Kannst du dann mal nicht, weil du selber im Sumpf bist, kommen Vorwürfe. Ich kenne das auch. Die hilft nur sich ein bisschen abzugrenzen und sich Zeit für sich nehmen. Du hast jetzt keine Kapazität für andere. Das muss akzeptiert werden .