Wenn ich hier so mitlesen, fällt mir auf, dass ja anschließend viele Männer ihre Vaterrolle so gar nicht finden und sich auch Null bemühen, sich am Familienleben zu beteiligen.
Sind heute Männer unreifer als früher, obwohl sie rein vom Alter her locker Vater werden könnten?
Manchem bekomme ich beim Lesen den Eindruck, dass Männer bis 35 noch wie Kinder sind, egozentrisch, emotional unreif und danach zu unflexibel und quasi zu alt um sich umzustellen.
Dann haben sie sich schon zu sehr am ihren Kinderlosen Lebensstil gewöhnt und wollen das nicht mehr aufgeben.
Wo liegt der Fehler? Sind vielleicht die Eltern dieser Männer mit Schuld?
Wurde in den letzten 20 oder 30 Jahren da irgendwas falsch gemacht, dass die Kerle so unreif, egoistisch, nicht belastbar sind und sich selbst und ihre Bedürfnisse nicht mal zurück stecken können?
Was muss ein Mann haben dass das besser läuft und wann sollte Frau besser auf Kinder verzichten bevor sie sich so was antut?
Was muss ein Mann haben, damit er als Vater taugt?
Ich habe mir nur die Überschrift durchgelesen und meine Antwort lautet: Liebe. Fürs Kind und die Partnerin bzw den Partner.
Der Rest sollte dann von alleine kommen.
vlg
Hallo,
1. Es ist ja klar, dass man hier nur von den "Mängelexemplaren" liest.
Von den Super-Daddies, die sich die Hausarbeit exakt 50/50 mit der Partnerin teilen, die Kinder höchstens mal an die Partnerin abgeben, wenn sie nach 3 Tagen Nonstop-Bespaßung nicht mehr können, liest man eher indirekt ("so jemanden hätte ich nie geheiratet, bei uns...")
2. Es ist bestimmt schwierig für manche Männer, die ganz anders aufgewachsen sind, als es von ihnen erwartet wird.
Auch heutzutage wachsen viele Jungs unheimlich altmodisch auf. Und die Eltern schwören Stein und Bein, dass der Sohn einfach kein Interesse am Haushalt hat...
Mein Mann hat als Kind viel mit seiner Mutter gekocht, gebacken, genäht, ...
Als väterliches Vorbild hatte er aber einen Vater, der sich kaum selbst Rührei machen konnte. (Mein Schwiegervater war Jahrgang 1924).
Das heißt, das Bild, wie er als Ehemann und Vater sein will, hat mein Mann weitgehend selbst entwickelt. Da spielten negative Vorbilder(ja, auch der Vater) mit rein, Bekannte, die schon Kinder hatten... Aber es einfach so machen, wie sein Vater, war nicht drin. Einfach das Gegenteil machen, aber auch nicht!
Während ich durchaus so sein kann, wie meine Mutter und Großmutter. Die haben beide Teilzeit gearbeitet, meine Großmutter mehr als meine Mutter.
Natürlich lernt man auch an negativen Vorbildern. Und entscheidet, Dinge anders zu machen, als die Eltern.
Aber vielfach sind die Männer in der vorigen Generation ja gar nicht so schlecht gefahren, mit der Rollenverteilung. Für die heutigen Väter haben sich also nicht die Umstände geändert, sondern "nur" die Erwartungen. Und daran scheitern dann eben manche.
LG!
Ich denke, dass viele Frauen auch Probleme damit haben gerade bei Babys den Vater mal ran zu lassen. Und später sind sie dann ganz überrascht, dass die Väter das Kind nicht ins Bett bringen können etc.
Ich sehe das in meinem Umfeld ganz oft. Gerade erst vor Kurzem ist eine Freundin das erste wieder arbeiten gegangen und wollte ernsthaft ihre Mutter einbestellen falls ihr Mann nicht klar kommt. Dieser war ziemlich sauer und hat es dann ganz wunderbar gemeistert ohne ihre Mutter.
Viele Männer ruhen sich da auch drauf aus und sicher ist da auch oft noch das alte Rollenbild verankert, aber ebenso in den Köpfen der Mütter.
Absolut richtig.
Noch dazu kommt meiner Meinung nach, dass viele Frauen das Gefühl brauchen "gebraucht" zu werden. Insgeheim wären viele gerne die perfekte Mutter und Ehefrau, die alles alleine wuppt und abends noch mit einem Lächeln die Brotdose für Kinder und Ehemann zubereitet und liebevoll dekoriert. Gemeckert wird dann, wenn sie nicht mehr können und merken, dass es eben alleine nicht perfekt geht. Sie haben aber den Anspruch an sich perfekt zu sein. Und wundern sich dann, dass der Ehemann nicht macht im Haushalt. Was man ihm nicht übel nehmen kann, denn früheres Nachfragen ob er dieses oder jenes machen soll wurde mit einem "nein nein, lass mal, ich kann das eh besser als du" abgewiegelt.
Letztes Jahr ging mal ein "witziger" Bildspruch viral, so nach dem Motto "räumst du auch die Spülmaschine nochmal neu ein, wenn sie dein Mann eingeräumt hat?" - und der kam nicht von ungefähr, sondern weil es so ist. Tagtäglich höre ich Gejammer darüber, dass der Mann die Wäsche nicht aufhängen kann etc. - dabei macht er es nur nicht so, wie Mutti es wünscht. Dass die Wäsche auch so trocknet wie er sie aufhängt ist da irrelevant.
Und dann gibt es natürlich richtige Arschlochmänner, die ihre Frau hängen lassen und sie vor anderen Menschen noch demütigen, hab ich grad heute hier wieder gelesen. Aber angeblich ist der Mann erst seit der Geburt des Kindes so - was ich absolut nicht glauben kann. Kein Mensch mutiert durch die Geburt eines Kindes zum Arschloch - man ist es vorher schon oder eben nicht. Nur hat Mutti da die rosarote (Kinderwunsch-) Brille noch aufgehabt und gehofft, dass er sich mit der Geburt des Kindes ändert.
Never ending story.
Jetzt musste ich Tränen lachen.... bei uns läuft da einiges schief... da räumt mein Mann immer die Spülmaschine um bevor er sie anschaltet
Menschen sind erstaunlich konsistent in dem wer sie sind und wie sie bei Situationen reagieren.
Was unterscheidet einen Menschen vom Anderen? Nicht wo er geboren wurde, mit welchen finanziellen Mittel, Intelligenz, sondern wie zwei verschiedene Menschen auf dieselbe Situation reagieren würden, die ihnen vom Leben vorgesetzt werden.
Es gibt Menschen, die haben bei schwierigen Situation im Leben immer nach einer Lösung gesucht und versucht das Beste aus dem Ganzen zu machen, es gibt andere, die die Schuld im Umfeld oder bei anderen gesucht haben.
Bei Konflikten gehen die einen aktiv ins Konflikt rein, andere schwindeln um aus einer unangenehmen Situation herauszukommen.
Ob jemand ehrgeizig ist im Leben oder gerne das Leben in ruhigen geregelte Bahnen verbringen möchte, zeigt sich auch bereits sehr früh in Gesprächen.
Die gerade genannten Beispiele sind Charaktereigenschaften, die sich auch in einer Beziehung nicht ändern werden. Wir haben alle irgendwo unsere Präferenzen. Wenn Dir ein wesentlicher Charaktereigenschaft beim potentiellen Partner missfällt oder dieser noch unklar ist, geh keine Beziehung ein!
Was von seine Seite nötig ist:
- Er muss Dich lieben
- Er muss eine ähnliche Vorstellung von Beziehung und Liebe haben wie Du (Die einen wollen eine Hausfrau zuhause, die anderen wünschen sich jemand, der zum Familieneinkommen beiträgt. Auch die Vorstellung von Liebe kann ganz verschieden sein)
- Um ein guter Vater zu sein, muss er Kinder mit Dir wollen
Bei einer Beziehung ist die wichtigste Entscheidung mit wem man die Beziehung eingeht. Danach kann man hoffentlich ein Leben lang mit dem Menschen leben und arbeiten.
Was ein Mann braucht, um als Vater zu taugen? Ich finde vor allem Mitgefühl und Empathie anderen gegenüber. Weiterhin das Vermögen, sich in andere und deren Lage hineinzuversetzen. Dazu kommt natürlich noch Liebe der Partnerin und dem Kind gegenüber.
Ich finde, was heutzutage selten ist, ist Durchhaltevermögen. Gilt für mich genauso für die Ehe wie auch für die Kinder/Erziehung. Es läuft nicht immer rund und manchmal muss man eben auch einfach mal durchhalten, bis man den Dreh raus hat und es besser läuft. Das ist meiner Meinung nach weniger verbreitet und es wird schneller aufgegeben.
Da stimme ich dir vollkommen zu. Das fängt schon vor der Ehe mit der Partnerschaft an. Die wenigsten schaffen es heutzutage gemeinsam Probleme gemeinsam zu bekämpfen. Oft wird nur mit dem Finger auf den anderen gezeigt. Traurige Welt.
Hi sorry aber im großen und ganzen kann ich das nur so bestätigen. Auch beobachte ich das im Freundeskreis. Die Lieben alle ihre Kinder sind aber schnell genervt, überfordert, wollen nach der Arbeit ihre Zeit für sich selbst. Ein Freund von uns hat zu meinem Mann gesagt das das mit dem zweiten Kind ein Fehler war weil er zu nichts mehr kommt 🤐. Mein Mann liebt unseren Sohn abgöttisch aber nach 1 Std jammert er schon wann ich den fertig bin mit dem was ich gerade tue. Es sei sehr anstrengend heißt es dann... Er will jetzt mal eine rauchen sagt er dann. Ich hab manchmal das Gefühl das er seine Grenzen besser sieht und gar nicht bereit ist diese auch nur 1mm zu übertreten. Ich finde ich mach das kontinuierlich seit der Schwangerschaft und Geburt immer wieder. Oft kamm ich nicht zum Essen oder trinken. Das würde bei meinem Mann gar nicht gehen. Der würde zerbrechen. Ohne Witz sagte mein Mann mir auch schon oft am Anfang er würde seinen Schlaf brauchen 🤯 und auch ein Freund hat das zu meiner Freundin im absolut unfreundlichen lauten Ton morgens geschrien. Als sie im Wochenbett darum batt während sie sich um den Dreijährigen kümmerte ob er dem Baby die Flasche machen kann. Er war wahrscheinlich übermüdet und deshalb gereizt🙊. Und ich gebe dir recht sehr oft liest man ihr Kommentare wo sowas immer wieder deutlich wird.
Ich sehe das leider auch so.
Wir wohnen in einem großen Haus. Es gibt hier elf Familien mit Kindern, die alle mehr oder weniger intensiv den Spielplatz hinter dem Haus nutzen. Nur in zwei Familien sieht man regelmäßig die Väter alleine mit den Kindern, in einer weiteren Familie sind die Eltern oft zusammen mit den Kindern draußen. Ansonsten sind es immer die Mütter.
Bei uns liegt das auch daran, dass mein Freund seine Grenzen klar aufzeigt, während ich einfach immer weiter arbeite.
Nach der Geburt war er in der Endphase seines Studiums und musste (oder wollte) sich darauf konzentrieren.
Seit April macht er Nachtschichten und braucht als Ausgleich tagsüber viel Schlaf. Er sucht aber nach etwas anderem.
Unser Sohn ist 20 Monate alt und bisher hat mein Freund immer Verständnis eingefordert. Ich bin für unser Kind und den Haushalt verantwortlich, während ich studiere.
Ich hoffe, dass sich das ändert, wenn ich arbeiten gehe und er eine andere Stelle gefunden hat.
Ich habe generell das Gefühl, dass in meinem Umfeld die Rollenverteilung "verständnisvolle Frau" und "(angeblich) nicht belastbarer Mann, der seine Grenzen aufzeigt" sehr verbreitet ist.
Außerdem ist es schwer, aus Rollen auszubrechen, wenn sich alles erst einmal eingespielt und festgefahren hat.
Ich hoffe sehr, dass uns das gelingt.
Was meinen Mann zum perfekten Vater macht:
1. Er liebt unseren Sohn über alle Maße.
2. Er ist für unseren Sohn da.
3. Er ist verantwortlich für unseren Sohn.
4. Er und ich haben uns die Elternzeit 50:50 geteilt, da mein Mann genau so die Zeit mit unserem Sohn verbringen wollte, wie ich.
5. Unser Sohn ist ihm wichtiger als der Job.
Dann noch Kleinigkeiten: Mein Mann weiß z.B., was für eine Kleidergröße unser Kind trägt (bin da immer entsetzt, warum so viele Männer das nicht wissen). Er hat Arzt- und Impftermine im Blick. Er hat die Eingewöhnung gemacht. Er hat sich jetzt während des Lockdowns Urlaub genommen, um auf unseren Sohn aufzupassen. Er bringt morgens unseren Sohn zur Tagesmutter und ist dort auch Ansprechpartner, falls was ist.
Ganz ehrlich:
Es gibt Väter und es gibt Erzeuger. Die meisten Männer sind ja leider mit Erzeuger aufgewachsen und leben diese Rolle weiter. Arbeiten ist wichtiger als Kinder. Es gilt auch irgendwie als "unmännlich", Zeit mit dem Kind zu verbringen (oder Elternzeit zu nehmen).
Und es gibt Frauen, die wissen, dass ihre Männer so sind und die trotzdem mit ihnen Kinder bekommen. Das sind aber meist auch die Frauen, die natürlich 12 Monate Elternzeit machen und alles an sich reißen. Das Kind ist bei Papa auf dem Arm, beginnt zu meckern, was macht die Mutter? Reißt das Kind aus den Armen des Vaters "gib her, ich mach das" - wie soll der Vater denn da bitte lernen, diese Situation zu händeln?
Diese Mütter heulen dann spätestens nach einem Jahr rum, dass sich ihre Männer nirgendwo involvieren. Komisch, weiß ich auch nicht warum.