Aus einer Diskussion bzw einer Frage im Finanzforum überlege ich, ob unsere oder speziell meine Ansichten so "weltfremd" sind. Dort heißt es mehr oder weniger direkt, dass eine Frau die nicht arbeitet weil sie in Elternzeit geht, ihrem Mann auf der Tasche liegt. Und dass Frau natürlich vor der SS vorzusorgen hat, dass ihr EG und ihre Ersparnisse für die EZ reichen um eben dem arbeiteten Mann nicht auf der Tasche zu liegen.
Alle wollen Emanzipation aber das ist doch keine Einbahnstraße in Richtung Frau. Emanzipation heißt für mich und meinen Mann auch, dass man schaut wie es für die Familie als gesamtes am besten passt und dass jeder seinen Beitrag leistet. Egal in welcher Form.
Dass Frau dann zu Hause für die GANZE Familie inkl Mann putzt, kocht, wäscht, einkauft usw. ist ja völlig selbstverständlich, schließlich ist sie ja in EZ.
Wenn man als Paar entscheidet ein Kind zu bekommen, kann das doch nicht hinterher allein das finanzielle Problem der Frau sein?! Warum ziehen so viele Frauen sich diesen Schuh an und rechtfertigen es dann auch noch mit "ich will ihm nicht auf der Tasche liegen"? Das war doch i. d. R. eine gemeinsame Entscheidung. Der Mann arbeitet weiterhin, verdient sein normales Gehalt, hat keine Nachteile. Die Frau müht sich vorher ab zu sparen um zwei oder drei Jahre irgendwie über die Runden zu kommen. Danach mit ein paar Stunden im TZ Job wird es meist nicht besser.
Mir geht es ausdrücklich nicht darum, wenn das Gehalt des Mannes nicht als Familieneinkommen reicht. Dann ist es ja eigentlich auch so, dass vorher auch von beiden für die EZ gespart wird und nicht nur von der Frau.
Es gibt ja hier genug Themen, wo der Mann gut und ausreichend verdient aber eben dieses SEIN Geld ist und Frau versucht mit ihren Ersparnissen über die Runden zu kommen.
Wie seht ihr das?
Mein / Dein / Unser?!?
Ich sehe es wie du und verstehe absolut nicht, was in manchen Paarbeziehungen so vor sich geht. Es ist für mich selbstverständlich, dass es ein Familieneinkommen gibt und kein "Dein" und "Mein".
Angeblich haben ja auch ganz viele Männer große Probleme damit, wenn die Frau das höhere Einkommen hat. Verstehe ich ebenso wenig.
Und wenn ich mir angucke, dass noch immer weniger als 50% der Väter diese zwei popeligen Monate Elternzeit nehmen, stelle ich für meinen persönlichen Geschmack fest, dass in diesem Lande zwischen Mann und Frau noch viel im Argen liegt.
Puh, das lässt sich nicht pauschalisieren. Ja, je haben nur ein "unser".
Wir haben ein Konto, arbeiten beide Vollzeit, waren beide nicht in Elternzeit, verdienen beide gleich gut, haben beide gleiche Vorstellungen zum Geld ausgeben und es ist tatsächlich noch nie wirklich bei uns vorgekommen, dass wir über unnötige Ausgaben oder so gestritten haben.
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es andere beziehungsformen gibt, wo es ein "ich" und "du" gibt und die pauschalisierend zu verurteilen finde ich ehrlich gesagt ziemlich doof von dir.
Es gibt auch Paare, die nicht verheiratet sind, die unterschiedliche Wohnungen haben, die noch Kredite und Kinder und Verpflichtungen außerhalb der Ehe haben. Paare, die finanziell nicht einer Meinung sind, aber ansonsten super zusammenpassen.
Ja, es ist meistens kacke, wenn die Frau (eigentlich ja immer die) zuhause bleibt und der Mann weiter arbeitet wie vorher (eigentlich ja immer der).
Ich finde da kann man an vielen Stellen darüber diskutieren wie emanzipiert die Frau in solche einer Beziehung ohne Erwerbstätigkeit generell überhaupt sein kann - aber so richtig verstehe ich dein Problem auf das finanzielle bezogen nicht. Kann doch jeder machen wie er will?
Solange beide damit zufrieden sind ist alles in Ordnung. Es ist in Grunde ja völlig egal wer was macht oder bezahlt solange beide damit zufrieden sind.
Aber oft sind die Frauen dann eben doch nicht zufrieden. Der Mann leistet sich alles wie bisher, nimmt sich seine Freiheiten und Frau muss sparen, hat Stress und keine Zeit für Hobby und Freunde. Wird unzufrieden und stellt alles in Frage.
Ich stimme dir total zu, aber das ist ja nicht nur ein finanzielles Problem.
Die Finanzen sind das ja das Symptom und nicht die Ursache, die Ursache ist in dem Fall dann ja eine klassische Rollenverteilung in der selbstverständlich die Frau ein Jahr Elternzeit nimmt und der Mann maximal 2 Monate und die Elternzeit der Frau dann als "Privatvergnügen" gesehen wird, weil der Mann ja nie wirklich die Gelegenheit hatte sich damit auseinander zusetzen was das in dem ersten Babyjahr für ein hammerharter Knochenjob ist. Und er, wenn vorher schon ein Ich und Du war, eben nicht wirklich nachvollziehen kann, wieso er für diesen Luxus (als welchen ich persönlich Elternzeit absolut gar nicht empfinde) eben noch zahlen soll.
Wie gesagt: Entspricht nicht meiner eigenen Meinung, aber das ist halt ein Problem was bei der klassischen Rollenverteilung eben sehr häufig Auftritt und auch nur schwer isoliert von ihr "behandelt" werden kann.
Also grundsätzlich finde ich, dass es da kein richtig oder falsch gibt.
Ich bin mit meinem Freund fast 6 Jahre zusammen und haben einen 2 jährigen Sohn.
Ich wollte unbedingt nach der Geburt für ein Jahr in EZ. Gespart habe ich dafür kaum, weil ich wusste das ich mit meinem EG und Kindergeld auskommen werde.
Wir haben getrennte Konten, haben jeder noch eigene Rechnungen zu zahlen. Ich zahle zb immer noch mein eigenes Auto ab. Warum soll er da tun? Oder warum soll ich seins abzahlen?
Wir machen bei den meisten Sachen 50/50. Er zahlt zu 100 % die Lebensmittel, dafür zahle ich Drogerie, Kleidung fürs Kind.
Wir sind beide absolut im reinen damit!
Unter dem Strich zahlt er mehr als ich, verdient aber auch bisschen mehr. Also für uns beide absolut ok :)
Größere Anschaffung für Kind oder Haus teilen wir uns.
FALLS wir dieses Jahr in den Urlaub fahren, dann wird er 3/4 übernehmen.
Aber warum sollte er 100% übernehmen? Ich gehe genauso arbeiten wie er und werde genauso am Urlaub teilnehmen wie er. Das Kind gehört auch uns, welches Geld kostet im Urlaub, also zahle ich mit :)
Ich möchte es sogar so!
Das sind jetzt nur Beispiele...
Machen es andere Paare genau andersrum, akzeptiere ich das natürlich! Wie gesagt, es gibt kein richtig oder falsch!
Haushalt und Kind ist übrigens 50/50. Oder ich 60, er 40 :)
Je nachdem wer wann und wie lange zu Hause ist :)
Jeder soll es machen, wie er es mag.. Keine Frage...
Aber dieses hin und her rechnen wer wo, wie 3/4 zahlt und nicht halb oder voll... Fällt doch weg, wenn man ein gemeinschaftskonto hat... Ist das nicht einfacher?!?! 🙈
Wir haben auch nur UNSER Geld.
Ein gemeinsames Konto, auf das das Gehalt meines Mannes, das Kindergeld etc. geht und jeder noch ein eigenes, auf das wir uns ein Taschengeld überweisen.
Wir haben uns GEMEINSAM für ein Familienmodell entschieden, das für unsere Situation am besten passt.
Das ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Mein Mann profitiert auch davon, dass ich zu Hause bin.
Wir rechnen uns nichts auf, weder finanziell noch im Haushalt. Mein Mann liegt nicht auf der faulen hat, wenn er Feierabend hat - da wurde mir hier auch schon gesagt, dass das unfair sei, immerhin arbeitet er ja. Als ob ich das den ganzen Tag lang nicht auch tun würde🙄
Emanzipation scheint für viele zu bedeuten, dass Mann so weitermacht wie bisher und Frau Beruf und Haushalt/Kinder unter einen Hut bekommt.
Ich erinner mich, dass sie am Weltfrauentag einige Leute bei einer Demonstration interviewt haben und die eine sagte, sie will, dass FRAUEN mehr entlastet werden in Bezug auf Homeschooling und Beruf. Warum ist das nur eine Frauensache?
Ich sehe das ganz ähnlich und die Berichte zu den Demonstrationen am Weltfrauentag konnte ich kaum ertragen.
Bei den meisten Paaren hatte ich das Gefühl das die Frauen selber Schuld an der Hauptverantwortung für das Homeschooling sind. Alleinerziehende sind ausgenommen.
Ich kenn so viele Konstellationen, wo sich die Frauen aus meinem Bekanntenkreis aus irgendeinem seltsamen Grund die Hauptverantwortung aufgehalst haben, ohne auch nur mal dran zu denken, dass der Mann vielleicht genauso verantwortlich wäre:
1. Mann und Frau könnten im Homeoffice arbeiten, aber der Mann findet es nicht so praktisch und fährt ins Büro. Die Frau macht Homeoffice und neben ihrem Job auch noch die Kinderbeschulung. Die Frau muss teilweise sogar Vorlesungen halten, während die Kinder durchs Bild springen.
2. Mann ist arbeitssuchend und Frau ist Hauptverdienerin und hat nun Homeoffice. Ratet mal wer sich zu 95% um die Kinder kümmert? Natürlich die Frau. Noch toller: dadurch dass die Frau jetzt Homeoffice macht, freut sie sich sogar drüber, dass sie jetzt viel mehr Zeit für Kochen , Haushalt und Kinderbetreuung hat. Vorher hat sie übrigens schon mehr als 50% übernommen, da der Mann auf Arbeitssuche ist.
3. Mann und Frau beide im Homeoffice. Da es in der Wohnung nur ein Extrabürozimmer gibt, schließt sich der Mann dort während der Arbeitszeit ein und die Frau setzt sich an den Küchentisch zum arbeiten. Beschulung übernimmt sie dann natürlich überwiegend.
Ich kenne es hauptsächlich so, dass Paare die sich vor Corona schon halbwegs gleichberechtigt gekümmert haben, dass es auch während der Schulschließung fair aufgeteilt wurde. Fair heißt auch nicht immer 50:50, wenn der eine 100% arbeitet und der andere 60%, ist die Verteilung etwas verschoben, aber auch diese Paare haben sich abgewechselt, so dass jeder Mal verantwortlich war.
Aber Paare bei denen es vorher schon nicht gleichberechtigt war, wurde es während des Lockdowns eigentlich nur schlimmer. Ich weiß nun nicht, warum nun Frauen, die sich selbst in diese Lage bringen entlastet werden sollen.
Wir teilen die Ausgaben 50:50, in der Elternzeit auch mal anders.
Mein Freund war 9 bzw. 8 Monate in Elternzeit, jetzt am Ende übernehme ich die Einkäufe bis das Gehalt von ihm kommt, dann ist bei uns wieder 50:50 angesagt.
Haushalt machen beide auch wenn der andere grad zu Hause ist. Kinderbetreuung machen auch beide.
Wir haben uns ja schließlich gemeinsam für die Kinder entschieden.
Ich sehe es wie du. Ich lese es hier auch oft, wie du beschreibst und ich kann für mich nur den Kopf schütteln, weil ich das weder mit meinem Ex Mann noch mit meinem jetzigen Partner so kenne.
Wir haben aktuell ein gemeinsames Konto für die Lebenserhaltungskosten (Miete, Strom, Essen etc) und dann hat jeder sein eigenes Konto. Wir zahlen annähernd zu gleichen Teilen auf das gemeinsame Konto ein (fast alles wird hälftig gezahlt) und dann hat jeder noch seinen Rest von dem man die Dinge zahlt die man noch am laufen hat (Versicherungen, autokredit). Als wir uns entschieden haben ein Kind zu bekommen haben wir vereinbart, dass jeder für 6 Monate in elternzeit geht. Erst ich, dann er und wir haben grob gerechnet was wieviel an elterngeld kommt. Jetzt habe ich noch elterngeld und mein Partner zahlt ein wenig mehr auf das Gemeinschaftskonto ein, auch übernimmt er mal Kosten, wenn wir essen bestellen. Ab April ist es getauscht. Er hat elterngeld und ich gehe voll arbeiten. Da wird es anders rum sein, er zahlt weniger ein und ich mehr... Sobald seine elternzeit vorüber ist, wird es wieder Hälfte Hälfte sein.
Wie du schon sagst, man entscheidet sich gemeinsam für das Kind. Haushalt macht aktuell tatsächlich mehr mein Partner, da ich corona sei dank hier auch noch zwei Schulkinder betreue, darunter ein Erstklässler. Viel Haushalt kann ich da leider nicht machen. Mein Partner macht dies aber gerne, um mich zu unterstützen.
Ich finde nicht, dass ich ihm auf der Tasche liege... Für uns war es selbstverständlich den Partner mit dem elterngeld zu unterstützen... Das verstehe ich unter Partnerschaft. Und deswegen bin ich nicht weniger emanzipiert.
Hi,
Bei uns war ganz klar seit wir ein gemeinsames Kind haben, dass wir auch gemeinsame Konten haben. Ich ging 1 jahr in Elternzeit. Er 2 Monate. Auch dies war nach langer Diskussion eine gemeinsame Entscheidung. Ich hätte es besser gefunden wenn jeder 6 monate daheim bleibt. Leider hätten wir dann seine Stelle riskiert.
Wir verdienen beide fast gleich viel. Nach den ersten 12 Monaten bin ich mit 80 Prozent wieder arbeiten gegangen. Ich hab jetzt natürlich einbußen in Themen wie Rente usw. Da würde mir, aber auch ihm, im Traum um nicht einfallen dann auch noch während Elternzeit usw. "schlechter da zu stehen finanziell". Wäre ja irgendwie unfair.
Auch wenn wir gemeinsam entschieden hätten, das sich noch ein Jahr ohne elterngeld daheim bliebe wäre dies so gelaufen. Schlussendlich wäre dad ja kein sabbatical sondern Elternzeit. Betreuungsarbeit also.
Ich finde es komisch wenn man gemeinsam so ein großes und bedeutendes Projekt wie ein gemeinsames Kind angeht, sich dann aber jeden Cent aufrechnet und kassenzettel usw prozentual abrechnet. Da sollte dann ja doch genug Vertrauen da sein.
Schlussendlich wohnen wir zusammen. Kosten für Haushalt, Kind usw sind für mich klar gemeinsam zu tragen. Genauso wie Lebensmittel und Drogerie. Bei Drogerie Artikeln bin ich sicher der teurere Part. Dafür verursache ich weniger Lebensmittelkosten weil ich mir zb fürs Grillen ne Zucchini raussuche und er sich n dry age steak 😂
Uns fällt kein Bereich ein in welchem wir je eigene Konten bräuchten.... Wir fahren zusammen in Urlaub also als Familie usw.
Übrigens: auch bei der Betreuung unseres Kindes und im Haushalt teilen wir uns fast alles gerecht auf. Nicht nach Plan, eher automatisch.
VG
Hi,
Bei uns war ganz klar seit wir ein gemeinsames Kind haben, dass wir auch gemeinsame Konten haben. Ich ging 1 jahr in Elternzeit. Er 2 Monate. Auch dies war nach langer Diskussion eine gemeinsame Entscheidung. Ich hätte es besser gefunden wenn jeder 6 monate daheim bleibt. Leider hätten wir dann seine Stelle riskiert.
Wir verdienen beide fast gleich viel. Nach den ersten 12 Monaten bin ich mit 80 Prozent wieder arbeiten gegangen. Ich hab jetzt natürlich einbußen in Themen wie Rente usw. Da würde mir, aber auch ihm, im Traum um nicht einfallen dann auch noch während Elternzeit usw. "schlechter da zu stehen finanziell". Wäre ja irgendwie unfair.
Auch wenn wir gemeinsam entschieden hätten, das sich noch ein Jahr ohne elterngeld daheim bliebe wäre dies so gelaufen. Schlussendlich wäre dad ja kein sabbatical sondern Elternzeit. Betreuungsarbeit also.
Ich finde es komisch wenn man gemeinsam so ein großes und bedeutendes Projekt wie ein gemeinsames Kind angeht, sich dann aber jeden Cent aufrechnet und kassenzettel usw prozentual abrechnet. Da sollte dann ja doch genug Vertrauen da sein.
Schlussendlich wohnen wir zusammen. Kosten für Haushalt, Kind usw sind für mich klar gemeinsam zu tragen. Genauso wie Lebensmittel und Drogerie. Bei Drogerie Artikeln bin ich sicher der teurere Part. Dafür verursache ich weniger Lebensmittelkosten weil ich mir zb fürs Grillen ne Zucchini raussuche und er sich n dry age steak 😂
Uns fällt kein Bereich ein in welchem wir je eigene Konten bräuchten.... Wir fahren zusammen in Urlaub also als Familie usw.
Übrigens: auch bei der Betreuung unseres Kindes und im Haushalt teilen wir uns fast alles gerecht auf. Nicht nach Plan, eher automatisch.
VG