Junge Mutter, alte Mutter, Vorteile, Nachteile?

Ich bin mit 21 und mit 41 Mutter geworden, meine große Tochter ist jetzt 25, die Kleine 5.
Bin seit 2 Jahren Oma , d.h. wie es ist eine junge Oma zu sein, weiß ich jetzt auch, wie es ist in 20 Jahren vielleicht nochmal Oma zu werden mit Mitte oder Ende 60, werde ich dann sehen.
Vor 25 Jahren war alles rund um Schwangerschaft und Geburt noch nicht so dogmatisch.
Ich empfinde das zumindest so, kann aber auch sein, dass ich völlig unbedarft war, ich war halt schwanger, nach 9 Monaten kam das Kind zur Welt, Stillen oder nicht, da hab ich gar keine Meinung zu gehabt, sondern hab mich nach der Geburt spontan für die Flasche entschieden ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen.
Ich hab keine Ratgeber gelesen , sondern hab einfach geschaut was für mich funktioniert.
Meine Mutter hat mir schon mal Tipps gegeben, das war alles.
Meine Tochter kam mit 4 Monaten in die Uni Kita, war mal hier und mal dort bei Freundinnen, bei meinen Eltern, beim Vater, bei den anderen Großeltern.
Also alles ganz entspannt.
Bei meiner Jüngsten waren viel mehr Untersuchungen während der Schwangerschaft möglich, die es 20 Jahre vorher noch gar nicht gab.
Die Geburt sollte geplant werden, es gab Listen mit Nahrungsmitteln die man meiden sollte.
Stillen wurde vorausgesetzt im Vorbereitungskurs das Krankenhaus hat einen regelrecht unter Druck gesetzt, das Stillen zumindest zu probieren, das kannte ich von meinem ersten Kind nicht und fand das echt unangenehm.
Nach der Geburt fing die Hebamme an, an meiner Brust rumzufummeln und meine Tochter wurde angelegt obwohl ich mehrmals deutlich gesagt habe, dass sie es lassen soll.
Dann die Diskussion um Kindergarten, ja, nein, wann?
Ich bin Vollzeit berufstätig, und daher kam meine Tochter mit 8 Wochen zur Tagesmutter, für mich überhaupt keine Frage.
Die Reaktionen im Umfeld, waren teilweise regelrecht feindselig.
Hab ich da was verpasst?
Ist es heute wieder so, dass von Frauen erwartet wird, dass sie sich beruflich zumindest vorübergehend einschränken?
Ist das nicht etwas, was den Eltern obliegt und was ein Außenstehender nicht beurteilen kann?
Das Eltern sein finde ich heute einfach anstrengender, die Leichtigkeit fehlt mir, auch das Thema Schule wird ja dermaßen zum Problemfall erklärt, mir wird jetzt schon gesagt, dass ich nachmittags zu Hause sein muss, sonst wird das nichts.
Wenn das so ist, und meine Tochter Schwierigkeiten hat, wird sie Unterstützung bekommen, aber warum ist man dann als Mutter in Person dafür zuständig?
Meine Große ist auch ziemlich locker im Umgang mit ihrem Kind.
Der Kleine ist jetzt 2, geht seit einem Jahr in die Kita, sie arbeitet 30 Stunden und schließt bald ihr Studium ab.
Ich nehme meinen Enkel am Wochenende gern, sie hat dafür auch öfter ihre Kleine Schwester da.
Insgesamt finde ich die Aussicht, mit 60 ein gerade volljährigen Kind zu haben, nicht so prickelnd, was bleibt da noch vom Rest des Lebens?
Wie seht ihr die Situation früher und heute?

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Nr. 1 ist 11, Nr. 7 ist 1. Ich war in einem "normalen" Alter, 26 Jahre bei Nr. 1. Jünger hätte ich kein Kind gewollt. Auch wenn ich mich nie als besonders unreif empfunden habe, war ich davor zu jung und wollte auch die Sicherheit des Examens haben.

Ich sehe keine großen Veränderungen. Nur dass Meinungen lauter kundgetan werden als früher, aber auch da ging es nicht ohne Kommentare.
Ich war damals viel angespannter, wollte alles richtig machen. Heute mache ich viel mehr nach Gefühl. Ich habe ja die Erfahrung.

Die Kommentare bekommst du übrigens immer. Uns wurde genauso vorgeworfen, wir würden unseren Kindern Wichtiges verwehren, weil sie erst mit 3 Jahren in den Kiga kommen. Und wie naiv ich doch sei, voll in Elternzeit zu sein. Das wurde mir nur höchst selten positiv kommentiert🤷‍♀‍
Ich erinnere mich auch an einen Thread hier vor gar nicht so langer Zeit. Eine Mutter überlegte, für 1-2 Jahre zu Hause zu bleiben, pünktlich zum Beginn der Grundschule für ihr Kind. Sie wurde teilweise sehr hart angegangen, als wäre ihr Plan, die nächsten 20 Jahre auf Kosten ihres Mannes und des Sozialstaates zu leben. Sehr unschön!😖

Die Akzeptanz fehlt oft auf allen Seiten. Alles wird zum Dogma erzählt.
Ich sehe darin eine große Unsicherheit.
Wer mit sich selbst nicht im Reinen ist, muss sich rechtfertigen. Das ist kein schönes Gefühl, also kommt man dem zuvor, indem man den anderen anklagt. Dann muss der sich nämlich rechtfertigen.

Vor Leuten, die mit ihrem Leben zufrieden sind, musste ich mich noch nie rechtfertigen, auch wenn ich es völlig anders sehe und lebe. Da konnte ich mich, sofern erwünscht, auf Augenhöhe austauschen.

Aber weißt du was: Mein Mann und ich leben unser Leben nicht, um andere zufriedenzustellen. Wir leben unser Leben so, wie es für uns passt😊

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Hallöchen,

Mein erstes Kind kam, als ich 24 war, mein letztes mit 36. Ich habe jetzt immer wieder darüber nachgedacht, ob ich mir "damals" genauso Gedanken gemacht habe wie jetzt. Beginnend bei der Schwangerschaft. Ich hab bis Mutterschutz durchgezogen, die Geburt war naja, wie ein Geburt und danach waren wir daheim. Ich habe gestillt, bis der Körper aufgegeben hat. Es war für alle kein Problem. Mit 10 Monaten zur Tagesmutter.Fertig.
Jetzt mit 36 ist das irgendwie anders. Ich habe das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen warum ich was mache. Ich gehe nächste Woche nach 6 Monaten Elternzeit wieder arbeiten, ich liebe meine Arbeit. Mein Freund übernimmt den Rest der Zeit. Allein da wurde ich schief angeguckt, ob das so eine gute Idee ist, den kleinen beim Papa zu lassen. 🤔 Ähm ja, er ist der papa. Warum nicht? 🤷🏻‍♀️
Ich stille noch, wollte eigentlich aufhören, aber der kleine wollte nicht an der Flasche sein. Aber auch hier musste ich mir gewisse Spitzen anhören, weil ich es ja in Erwägung ziehe.
Ich bin keine Mama, die 2-3 Jahre zu Hause bleiben möchte. Nur um Kinder kümmern ist nicht das was ich für mich unter produktiv verstehe. Aber man muss sich das alles anhören. Man verpasst ja so viel, die Bindung geht kaputt etc.
Ich gebe das Kind ja nicht ins Heim. Nur in die Kita.
Wenn man mal sagt, dass man mal 1-3x im Monat ohne Kinder ausgeht, kommt die Frage, warum man überhaupt Kinder bekommen hat, wenn man sie "immer" abgibt.
Es fühlt sich häufig so an, als müsse man sich als Mutter aufgeben, als dürfte man kein Individuum mehr sein.

Ich verstehe was du meinst, es hat sich wirklich etwas geändert. Es gibt so viele Dinge über die man sich früher keinen Kopf machen musste und jetzt? Irgendwie muss man sich für vieles rechtfertigen. Zumindest war das leider in meinem Umfeld so.
Da hilft nur abprallen lassen und sein eigenes Ding durchziehen. Die Kinder werden dennoch groß 😁

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Hallo.

Ich finde nicht, dass man das Gebären der Kinder mit dem Alter klassifizieren sollte... da alles immer irgendwie Vor- und Nachteile hat, wenn man danach sucht.
Sicher gibt es Unterschiede innerhalb von 20 Jahren. Zum einen entwickelt sich die Gesellschaft und zum anderen die Forschung weiter.
In einem Punkt gebe ich dir recht, dass vieles heutzutage propagiert und kategorisiert wird. Viele Mütter verunsichert werden... fängt in der Schwangerschaft an und hört auf, wenn das Kind ausgezogen ist. Dadurch verliert die Intuition ihren Stellenwert und auch das Bauchgefühl rückt nach hinten, weil oft 3 mal überlegt wird.
Ich kann nur an alle Mütter appellieren, auf ihr Bachgefühl zu hören. Egal, ob Stillen, Beginn der Beikist, Familienbett u.s.w. oder nicht... das darf und sollte jede Mama/jeder Papa für sich entscheiden. Es gibt kein richtiges Lebensmodell. Jede Familie schaut wie es am besten für sie passt. Ich bin spät Mama geworden, mit 34 und 36. Zum einen habe ich meinen Mann erst mit 31 kennengelernt. Vorher studiert und wollte mich beruflich festigen. Und da ich mit allem durch war, konnte ich mich voll auf die Kinder konzentrieren und sie sind mit 14 Monaten beide zur Tagesmutter.
Ich habe das nach Gefühl und Bedürfnis der Kinder entschieden. Würde ich jederzeit wieder so machen.

Ich denke für Kinder ist es wichtig, dass sie in einem liebevollen und stabilen Zuhause aufwachsen. Zeit mit den Eltern intensiv verbringen können, wenn auch manchmal nicht so viel Zeit da ist und wissen wo ihr Heimathafen.

LG

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>>Viele Mütter verunsichert werden... fängt in der Schwangerschaft an und hört auf, wenn das Kind ausgezogen ist. <<

Dem möchte ich widersprechen. Es fängt bereits bei der Planung an. Ovulationstests, Vitamine, Tees, Kurven werden geführt und Globulis eingeworfen.
Es handelt sich häufig um das Projekt Kind, welches von Anfang an geplant werden muss.

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Ja, von der Warte aus gesehen... 😅 stimmt das wohl... wobei ich das jetzt selbst nicht praktiziert habe mit Ovulationstests... da bin ich völlig unbedarft... Dann scheint es ja wirklich noch weitreichender zu gehen. 😅😅😅 Dann leb ich nicht ganz up to date 😉

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Meine persönlich Meinung ist, dass jung Mutter sein, für die Kinder toll ist.
Man strotzt noch vor Energie, hat eventuell bessere Nerven, ist noch weniger ruhebedürftig und ist auch noch jung genug, um später Enkel betreuen zu können.
Großer Nachteil ist, dass man früh seine Freiheit verliert und sich beruflich schlechter verwirklichen sowie Ansparungen leisten kann.
Alt Mutter zu werden, finde ich vor allem für die Eltern selber schöner, da sie sehr lange Jugend und die 20er mit all der damit verbundenen Freiheiten genießen können, sich beruflich verwirklichen und Geld ansparen können, was nun den Kindern zu Gute kommt (was natürlich nicht heißen soll, dass man unbedingt viel Geld für Kinder haben muss).
Man ist, finde ich, noch mehr bereit für dieses Abendteuer „Kind“, weil man ja schon gut gelebt hat und beruflich voran gekommen ist.

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Ich habe ja beides durch und muss sagen dass ich beruflich keine Nachteile hatte.
Ich war mit 25 mit dem Studium durch und konnte immer Vollzeit arbeiten und mich beruflich verwirklichen, hab da mit Kind keine Nachteile gehabt
Geld ansparen war für mich nie Voraussetzung um Kinder zu bekommen, ich hab ein paar Tausend auf der hohen Kante, das wars.
Ich kann meine Miete zahlen und die Kinder finanzieren, das reicht.
Ich habe gefeiert, und nix ausgelassen als Studentin, hab mich ausprobiert, in jeder Hinsicht.
Ich gab beruflich das gemacht und erreicht was ich mir vorgestellt habe.
Allerdings würde ich im Nachhinein mit 41 kein Kind mehr bekommen.
Mir liegt es nicht, eine alte Mutter zu sein.
Der Papa ist zum Glück jünger, er ist erst Anfang 30.

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Mhhh.. Habe beider durch... Beruf und Geld war da nie ein Thema 🤷‍♀️
Tut sich bei beidem nix

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Juhu...

Meine 1. Kam mit 20,
2. Mit 30
3. Mit 32

Habe mir mit zunehmenden alter mehr Gedanken gemacht.

Mit 20 war ich halt schwanger und fertig 🤣

Jetzt im Mama dasein... Ich genieße mehr!
Bin entspannter und denke mehr an die Kids, als an mich

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Ja, ich dachte mir auch, dass es besser sei relativ früh Kinder zu bekommen. Meine eigene Mutter war beim ersten Kind 34, ich war erst 23. Aber es scheint doch unterschiedlich zu sein - oder das "Unbedarfte" sah bei mir anders aus. Ich hab jeden Ratgeber gelesen. Aber ich hab schon als Teenager über Kinderpsychologie gelesen, ich hab einfach sowieso viel gelesen.

Generell stimmt es schon, dass man sich nicht so viel Gedanken macht. Vieles hat man einfach noch gar nicht erwartet. Man hat vielleicht nicht die Lebenerfahrung dazu. Das Positive ist ja, dass man noch sehr flexibel ist und viel Energie hat.

Meine Kinder finden, dass ich da sehr jung war (der Vater meines Ältesten war 6 Jahre älter als ich, der Vater der anderen beiden zumindest 4 Jahre). Meine Tochter meinte ich sähe aus wie 16 (auf Photos, als ich 23 war), aber ich hab immer jünger ausgesehen. Daher wurden mein ältester Sohn und ich auch manchmal für Geschwister gehalten oder für ein Paar. Mir hat das geschmeichelt, er fand es eher peinlich.

Aber meine Kinder haben nicht früh Kinder bekommen, daher verzögert es sich jetzt doch. Der älteste (jetzt 33) will keine, beim zweiten (26) kommt es sehr drauf an, was die Freundin will und ob die Beziehung hält, und meine Tochter (25) will bestimmt welche, aber muss erst etwas Geld verdienen. ;)

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Hallo
Mmh dein Beitrag erinnert mich an eine ähnliche Leier, die hier öfter mal kommt -)
Ich hab das erste Kind noch vor dem Schulabschluss bekommen, das letzte Mitte 30.
Meiner Ansicht nach ist vieles einfach Typsache. Ich war und bin ein eher entspannter Mensch. Jetzt eigentlich sogar noch mehr, weil man ja alles schonmal durch hat. Ebenso kommt es auf das Umfeld an. Das ist bei mir auch ganz anders.
Grundsätzlich planen wir jetzt aber auch nicht „den Rest vom Leben“ . Wer weiß schon was dann ist. Außerdem ist es jetzt auch nicht so, dass wir es kaum erwarten können, bis wir keine Kinder mehr im Haus haben. Warum auch? #kratz
Geplant hätte ich vor 30 wohl sicher nicht an Kinder gedacht. Die frühe Schwangerschaft hat schon auch einige Pläne durchkreuzt. Frei, ohne Kind und mit weniger Ansprüchen an uns selbst hätte unsere Ausbildung sicher anders ausgesehen. Gerade ich bereue das manchmal. Aber dafür nochmal etwas neu anzufangen fehlt mir in der komfortablen Position in der ich bin auch der Nerv, die Energie stecke ich ihn etwas anderes.

LG

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"Ist das nicht etwas, was den Eltern obliegt und was ein Außenstehender nicht beurteilen kann?"

Da bin ich voll bei dir.
Meine Kollegin hat im September 2018 ihr 4. Kind geboren und war 3 Wochen später wieder Vollzeit in der Praxis - und Vollzeit bedeutet bei uns 5 Tage mit mind. 9, eher 12 oder noch mehr Stunden, manchmal auch samstags noch 6 Stunden Sprechstunde.

Von ihren Patientinnen kriegt sie da eher Begeisterung entgegen gebracht, wie sie das alles unter einen Hut bekommt - ich weiß allerdings, dass sie an 3 von 5 Tagen ihre Kinder weder morgens noch abends sieht. Ihr Mann ist Vollzeit-Hausmann und kümmert sich um die Kinder. In Schule und Kindergarten wird er dafür fast schon "bemitleidet", ist halt der Hahn im Korb, aber angefeindet wurden die beiden glaub noch nie (wobei man sagen muss, dass die Kinder in Waldorfschule/-kindergarten gehen und die Einstellungen dem Leben gegenüber da ganz anders sind wie ich finde).

Ich persönlich empfinde das ähnlich wie du, ich habe auch noch nie gesagt "warum legt man sich Kinder zu, wenn man direkt nach der Geburt wieder Vollzeit arbeiten will?". Von mir aus darf jeder Kinder bekommen, der sie gut und liebevoll erzieht und Verantwortung übernimmt, egal ob Mama, Papa, Oma oder Kindermädchen die Hauptbetreuung übernehmen - jedem das seine.

Ich persönlich kann mir auch für mich nicht vorstellen in Elternzeit zu gehen und nur Hausfrau und Mutter zu sein. Vermutlich läuft es bei mir aber eher wegen fehlendem passenden Partner und zunehmendem Alter darauf hinaus, dass ich nicht mehr Mutter werde (das ist aber kein Weltuntergang für mich).

Was die Diagnostikmöglichkeiten heutzutage angeht bin ich ganz bei dir. Für mich ist nahezu jeder Ultraschall einer zu viel. Oft fragen mich Schwangere, warum es heutzutage so viele Auffälligkeiten gibt, nahezu jede Schwangere hat irgendwas Auffälliges, auch Wöchnerinnen sehe ich meistens wegen irgendwelcher Probleme vor der eigentlichen Nachuntersuchung nach 6-8 Wochen.

Die vielen Auffälligkeiten kann man damit begründen, dass es früher diesen Umfang an Diagnostik in einer niedergelassenen Praxis gar nicht gab und dass die Geräte wie bspw. der Ultraschall natürlich von Jahr zu Jahr besser werden. Meine Mutter hatte nicht einen einzigen Ultraschall in der SS mit mir, sie wusste weder, ob ich männlich oder weiblich bin noch ob ich zwei Arme und zwei Beine habe und ich gesund bin. Heutzutage fragen mich die Schwangeren in der 13. SSW bereits ob wir heute dann endlich (!) das Geschlecht sehen können. Heutzutage muss ich jede Woche gefühlt 10 Schwangere abends zurückrufen und beruhigen, weil sie aus Versehen Badreiniger eingeatmet oder bei Schwiegermutter ein Soße mit Rotwein gegessen hat. Und ich befürchte, das wird dank der vielen Medien (und dazu gehört auch urbia, zur Panikmache bestens geeignet, man liest hier was worüber man sich noch nie nen Kopf gemacht hat) in den nächsten Jahren nicht besser werden.

Versteht mich nicht falsch, ich bin die letzte, die die Diagnostikmöglichkeiten heute nicht schätzt, aber in vielen Fällen macht sie tatsächlich unbegründet Angst. Gerade hatten wir eine Schwangere, bei der uns ein erweitertes Nierenbecken und eine riesige Blase beim Kind aufgefallen ist. Sie ist natürlich direkt in Tränen ausgebrochen, gefühlte Stunden haben wir damit verbracht immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten und was war das Ergebnis? Beim Folgeultraschall zwei Wochen später war nichts mehr zu sehen. Die ganze Aufregung und Sorgen waren völlig umsonst.

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Hallo,

ich bin jung Mutter geworden. Mit 22 das 1. und mit 24 das 2. Kind. Kind Nr. 3 kam mit 30. Ich habe schon einen riesigen Unterschied zw. den beiden Großen und der Kleinen gemerkt. Man macht sich in jungen Jahren einfach weniger einen Kopf, hat stärkere Nerven und nimmt alles wie es kommt. Meine letzte Geburt ist über 10 Jahre her. Selbst damals war das "Mütter-Bashing" nicht so schlimm. Ich bin wirklich froh, dass ich meine Kinder nicht jetzt bekommen habe. In der Schule bin ich froh, dass ich schon Erfahrung hatte wie Schule läuft. Als die Kleine vor 4 Jahren rein kam, sind die Eltern durch gedreht. Die Kinder werden permanent verglichen, müssen glänzen und als Mutter hat man die Aufgabe dafür zu sorgen, dass alles perfekt ist. Da werden nachmittags von den Muttis die tollsten Plakate gebastelt, damit das Kind gut dasteht. Bekommen Kinder schlechte Noten fühlen sich die Eltern verantwortlich oder werden von anderen Eltern verantwortlich gemacht, weil sie arbeiten anstatt mit ihrem Kind Hausaufgaben zu machen. Hätte ich meine Großen nicht ohne so ein Drama zu veranstalten durch die Grundschulzeit gebracht, hätte ich mich wahrscheinlich anstecken lassen. Jetzt steht der Übertritt an. Vor 12 Jahren beim Großen lief das problemlos. Die gymnasialtauglich waren gingen aufs Gym, der Rest nicht. Jetzt wird eine Wissenschaft daraus gemachtes hinge das ganze Leben von der Entscheidung ab. Was mir aber aufgefallen ist, es sind vornehmlich die "alten" Eltern bzw. die Eltern, die spät das 1. Kind bekommen haben, diejenigen, die so ein Theater veranstalten. Die jungen Mütter haben noch die gleichen starken Nerven wie früher, wenn sie sich nicht von den "Alten" oder YouTube/Instagram verunsichern lassen.
Alles in allem bin ich froh, jung Mutter geworden zu sein. Beruflich habe ich trotzdem alles erreicht. Ich bin 40, gehe Vollzeit arbeiten, muss mir uns Honeschooling großartig keine Waffel machen, weil es bei der Kleinen läuft oder im Notfall die Brüder drüber schauen und die Kinder sind aus dem Gröbsten raus. Ich würde mir in meinem Alter nicht zutrauen jetzt erst anzufangen. Weil ich meine Nerven früher kannte und sie jetzt kenne.

LG
Lotta