Hallo,
Ich bräuchte dringend einen Rat. Meine Tochter (2 Jahre) geht von 07:30 bis 14:30 Uhr in die Kita. Seit ich in der Schwangerschaft mit meinem Sohn wegen drohendener Frühgeburt gegen Ende des 2. Schwangerschaftsdrittels Bettruhe einhalten musste, haben sich meine Mutter bzw. meine Schwiegermutter viel um meine Tochter gekümmert. Sie haben sie z.B. Montag-Donnerstag von der Kita abgeholt und etwas mit ihr unternommen. Auch am Wochenende haben sie mir geholfen.
Nach der Geburt ging es mit nicht gut. Zudem hat mein Sohn in den ersten Wochen viel geschrien und hatte mit Koliken zu kämpfen. Wieder sind freundlicherweise die Omas eingesprungen und haben viel mit meiner Tochter gespielt. Durch den 2. Lockdown war seit der Geburt auch die Kita zu (Dezember-März) und ich war dankbar über die Hilfe der Omas.
Leider habe ich seit einiger Zeit bemerkt, dass meine Tochter immer mehr zunimmt. Sie hat ein ungesundes Essverhalten entwickelt und möchte am liebsten nur noch Kuchen, Süßigkeiten und Eis essen. Gemüse wird komplett verschmäht. Meine Tochter kann sich schon gut mitteilen und erzählt mir ständig, dass sie bei den Omas Süßes bekommt. Bei meinem Mann und mir ist Süßes zwar nicht komplett verboten, aber hier bekommt sie es eher sparsam, z.B. mal eine kleine Tüte Gummibärchen (1x pro Woche) oder wir backen gemeinsam am Wochenende Muffins. Seit einem Monat ist auch die Kita wieder geöffnet. Dort scheint sie auch sehr viel zu essen. Zur Vesper gibt es dort Schokolade und Kekse, wovon meine Tochter anscheinend große Mengen isst (laut Erzieherin). Danach gibt es oft nochmal Süßes bei den Omas.
Ich bin sehr besorgt über ihre Gewichtszunahme in den letzten Wochen und Monaten. Sie sieht schon richtig dick aus. Mir ist auch aufgefallen, dass sie ihr Essen quasi in sich "reinstopft" und immer alles aufisst, obwohl sie sichtbar satt ist.
Ich habe schon mit den Erzieherinnen in der Kita geredet (ob es fruchtet, wird sich zeigen...). Auch meiner Mutter ist die Gewichtszunahme der Enkelin aufgefallen. Dort bekommt sie seit einem Monat nichts Süßes mehr. Nur noch Obst, wenn sie wirklich hungrig ist.
Leider scheint meine Schwiegermutter resistent gegen meine Bitten zu sein die Süßigkeiten wenigstens einzuschränken. Also wird meine Tochter 2x die Woche (plus 1x am Wochenende) regelrecht mit Süßigkeiten vollgestopft. Sie kommt sogar oft mit einem "Schoko-Rand" um den Mund nach Hause und erzählt mir strahlend, dass es bei Oma gaaaanz viel Eis/Schokolade etc. gab.
Ich bin kurz davor die Besuche bei der Schwiegermutter drastisch einzuschränken. Mein Mann findet zwar auch, dass unsere Tochter sehr zugenommen hat und er sieht ihr Essverhalten auch als problematisch an. Aber er möchte ungern seine Mutter vor den Kopf stoßen und meint wir seien auf ihre Hilfe angewiesen. Besonders da wohl ab nächster Woche bei uns wieder die Kitas schließen werden.
Ich möchte nicht überreagieren, aber ich sehe das Wohl unseres Kindes "gefährdet". Ich habe selbst in meiner Kindheit ein schlechtes Essverhalten gelernt und Jahre gebraucht um es loszuwerden (inklusive der dazugehörigen Kilos). Mein Mann ist in seiner Kindheit von seiner Mutter regelrecht fett gefüttert worden und hat auch lange daran "zu knabbern" gehabt (Schwiegermutter lebt immer noch sehr ungesund). Das möchte ich für unsere Tochter einfach nicht.
Was würdet ihr tun? Den Kontakt zur Schwiegermutter drastisch einschränken? Dann müsste ich fairerweise auch den Kontakt zur anderen Oma einschränken.
Bin für alle Tipps dankbar!
Lg, Schoko-Chaos
Problematisches Essverhalten (Kleinkind) (langer Text!)
Ich würde mich erstmal mit der Schwiegermutter zusammensetzen und direkt alles besprechen inkl. aller Folgen. Warum musst man dann auch den Kontakt zur anderen Oma einschränken.
>>>Mir ist auch aufgefallen, dass sie ihr Essen quasi in sich "reinstopft" und immer alles aufisst, obwohl sie sichtbar satt ist.<<<
Das hört sich für mich nach psychischen Problemen an. Ich kenne so ein verhalten von unseren Pflegekindern auch.
Vielen Dank für deine Antwort!
Mit der Schwiegermutter habe ich bereits mehrfach gesprochen. Sie versichert mir immer wieder, dass sie unserer Tochter nichts Süßes gibt, tut es dann aber leider doch.
Unsere Tochter ist eigentlich ein fröhliches, ausgeglichenes (aber sensibles) Kleinkind. Vielleicht hat es mit der Geburt ihres Bruders zu tun? Muss man das therapieren? Ich kenne mich da nicht aus.
Ich würde auch noch mal ganz dringend mit der Schwiegermutter reden. Auch wenn ihr ihre Hilfe braucht, kann es nicht sein, dass das zu Lasten der Gesundheit des Kindes geht!
Wenn sie nicht einsichtig ist, würde ich das Kind nicht mehr hingeben. Punkt!
Warum deine Mutter die Kleine dann nicht mehr haben darf, erschließt sich mir nicht. Deine Mutter war ja offensichtlich einsichtig und hat die Ernährung dort umgestellt, das finde ich richtig gut! Daher hätte ich da keine Bedenken.
Dass es in der Kita täglich Schokolade und Kekse in rauen Mengen gibt, finde ich aber auch sehr bedenklich. Das würde mich tatsächlich schon stören 🤷♀️
Du reagierst absolut nicht über.
Ja, es ist toll und sehr nett, dass dir deine Schwiegermama so oft die Kleine abnimmt - aber das geht nicht, wenn dadurch die Gesundheit deiner Tochter gefährdet wird.
Mal abgesehen von dem ungesunden Essverhalten und der Gewichtszunahme - ich würde mir auch Gedanken über ihre Zähne machen. Wenn da von früh bis spät Schokolade dran klebt, dauert es nicht lang, bis sich Karies bildet. Und deine Schwiegermama wird wohl erst einsichtig sein, wenn es zu spät ist. Du sagst ja selbst, sie hat ihre eigenen Kinder schon ungesund ernährt und ernährt sich selbst weiterhin ungesund - dann wird sie wohl so schnell nichts für deine Tochter ändern.
Ich würde die Besuche deutlich einschränken, höchstens 1 mal die Woche. Wieso musst du auch den Kontakt zur anderen Oma einschränken? Das sehe ich nicht so.
Alles Gute wünsche ich euch
Ich würde den Kontakt zur schwiegermutter nicht einschränken. Sie scheint ja sonst eine nette zu sein. Aber ich würde mit ihr nach Absprache mit dem Arzt zum Kinderarzt gehen der ihr erklären soll was diese Feeden beim Kind anrichtet.
Dann würde ich euch auch zu einer ernährungsberstung mit der Tochter raten.
Ihr kriegt das hin!
Das ist doch ein super Kompromiss!
(Mit dem Kia).
Was mir weiter noch aufgefallen ist beim Lesen, wenn sie das Essen weiter in sich rein stopft obwohl sie sichtbar Satt ist - das könnte ja an der Erziehung bei den Oma(s) liegen.
In der Generation war es ja oftmals so das der Teller leer gegessen werden musste.
Wenn es „nur“ das ist , könnte man das auch wieder abtrainieren.
Hallo!
Tut mir leid, einen Tipp habe ich leider nicht für dich, aber ich kann dich so gut verstehen. Wir haben hier das gleiche, nur dass wir nicht regelmäßig, sondern nur in den Ferien auf die Hilfe der Omas angewiesen sind. Mir will das auch irgendwie nicht in den Kopf rein. Als ich ein Kind war, gab es bei uns zu Hause Süßigkeiten nur zu besonderen Anlässen. Meine Mutter hat immer sehr auf gesunde Ernährung bei uns Kindern geachtet und sich tierisch darüber aufgeregt, dass unsere Oma, ihre Mutter, uns Enkelkinder mit Süßigkeiten vollgestopft hat. Und jetzt ist sie die Oma und stopft unser Kind mit Süßigkeiten voll. Ich verstehe es einfach nicht! Bei Schwiegermutter sieht es genauso aus, allerdings war sie wohl schon immer so und mein Mann ist als Kind auch schon "verwöhnt" worden. Wir haben mittlerweile resigniert und denken uns, dass es ja nur die Ferien sind.
LG
Ja, würde ich, wenn sie nicht mit sich reden lässt.
Wieso du dann den Kontakt zur anderen Oma einschränken müsstest, wenn diese einsichtig ist, ist mir jetzt nicht klar, das wäre doch unfair.
Hallo,
mein Grosser war auch ein Kuchi, Eis, Schokolade, Keks.
Beide Omas haben das massiv gefördert. Gott sei Dank hatte er Neigung zum Übergewicht, hat aber eben alles Gesunde irgendwann weggelassen.
Beide Omas waren resistent. Deshalb hab ich Kontakt reduziert, Süsses weggegeben, das sie uns dagelassen haben (Kollegen sind dankbare Abnehmer). Es ging so weit, dass er eine Fruktoseintoleranz entwickelt hat. Bei der Schwiegermutter würde es nach dem Hinweis auf Krankheiten besser. Allerdings habe ich Jahre gebraucht, sie zu überzeugen und da war ich nicht immer freundlich.
Heute ist sie stolz auf die schlanken Enkel...
Ich würde die Schwiegermutter nur noch zu Euch holen. Und kontrollieren oder den Kontakt unterbinden.
Wahrscheinlich bekommt deine Tochter erst Süsses bei ihr, wenn sie VIEL gegessen hat.
Erklär ihr, dass der Umgang mit Nahrung heute anders sein muss weil ein Überangebot da ist und dass sie potenziell die Lebensdauer des Kindes beschränkt.
Ja, ich war so hart und bin froh darüber.
Hey!
Ich würde mit den Omas reden und eine Änderung verlangen. Wer sein Verhalten ändert, bekommt weiter Besuch. Die Tochter darf diejenigen, die sich nicht ändern, nicht besuchen.
Mit keiner der Omas würde ich zum Kinderarzt dackeln, damit dieser dasselbe nochmal predigt, was die Oma bei euch schon ignoriert. Wohl würde ich mit meinem Mann zum Kinderarzt gehen und dem erklären lassen, was er seiner Tochter damit antut, wenn er sie bei Oma feeden lässt, um Oma nicht vor den Kopf zu stoßen.
Feeding ist ein krankhaftes Verhalten, das die Betroffenen mit ein paar warmen Worten nicht ablegen. Die Oma macht das ja schon seit Jahrzehnten- das ist so manifestiert, dass auch 10 Minuten beim Kinderarzt nichts ändern. Das bedarf einer Therapie.
Eure Tochter ist kein Experimentobjekt, das man in Versuche schickt. Ich würde da knallhart Grenzen ziehen und eine Chance vergeben. Die hat die Oma nicht genutzt. Fortan hätte ich Angst, dass sie dem Kind den Mund abwischt und mit den Worten "bleibt unser Geheimnis, wenn du Mama davon erzählst, darfst du hier nichts mehr von den leckeren Süßigkeiten essen" nach Hause schickt.
Deine Tochter ist kein Spielzeug, das jede Oma gerecht bespielen darf.
Ich bin damals auch bei Oma gemästet worden. Ich war schmal, wie jedes Kind, das nach Bedarf isst. Mir wurden dann in Zucker getunkte Erdbeeren gereicht, ich sollte Sahne trinken und Sahne wurde unter mein Fläschchen gerührt. Es gab immer Süßigkeiten. Zu Hause waren Süßigkeiten reglementiert und wurden geteilt. Dennoch hat dieses Mästen so Spuren hinterlassen, dass ich kaum die Finger von Sahne lassen kann und mir auch Süßigkeiten nicht einteilen.
Den Teller leeressen und schnelles Essen hat sie vermutlich dort gelernt. Das haben mir auch noch meine Eltern beigebracht, denn "sonst gibt's schlechtes Wetter."
Das Fiese ist, wenn deine Tochter damit etwas Positives verbindet und das dann in stressigen, negativen Situationen anwendet, wenn sie Trost braucht und merkt, dass das hilft.
Da würde ich nun alle Register ziehen. Ich bin selbst Ernährungsberaterin und würde mir Rat bei einer auf Kinder spezialisierten Oekotrophologin suchen. Da gibt es eine Fortbildung "Adipositas bei Kindern". Die Tipps würde ich mir zur Prävention holen, wie man diese Konditionierung wieder abgewöhnt und vielleicht das Gewicht der Tochter kindgerecht reduziert. Ich hätte Angst, dass sie bereits, wenn ihr von anderen (Kindern) das Übergewicht gespiegelt wird sie aus Frust mehr isst. So geschah es bei mir.
Du solltest auch wissen, dass bei einer Gewichtszunahme Fettzellen angelegt werden. Auch, wenn deine Tochter das Fett wieder verliert, kann es passieren, dass sie umso schneller wieder zunimmt, weil die Zelle noch da ist und nur wieder gefüllt werden muss.
Wenn die Kitas wieder geschlossen werden, würde ich das Kind zu deiner Mutter geben und es noch 1 bis 2 Tage pro Woche selbst betreuen, wenn Oma nicht 100% übernehmen kann, aber unter keinen Umständen ohne Begleitung zur Schwiegermutter geben.
Liebe Grüße
Schoko