Neid!
Hallo zusammen
Ich habe ein Problem. Leider ertappe ich mich immer wieder mit Neid Gefühlen. Ich war nie eine neidische Person. Erst seit ich Mutter bin.
Konkret geht es nur um ein Thema: mein erstes kind war sehr schwierig. Hat extrem viel geschrien. Wir konnten nirgends hin. Dann auch ein eher schwieriges kleinkind. Aber natürlich unser absoluter Schatz🥰 Durch diese Erfahrung haben wir erst nach 4 Jahren ein zweites bekommen. Ich hoffte so sehr, dass es gesund ist und vielleicht ein bisschen pflegeleichter . Es war aber noch anstrengender als K1! Nachts stündlich wach auch noch mit über 1 Jahr. Viel geschrien. Das erste Jahr hat mich um 5 Jahre altern lassen. Und ich habe die pflegeleichten Babys so beneidet. Ich hatte nie eine „entspannte“ baby zeit. Ich hätte das so gerne auch mal erlebt.
Nun ist meine beste Freundin wieder schwanger mit nr. 2! Der Abstand zum ersten wird 3 Jahre sein. Das erste war das typische Anfänger baby. Mit wenigen Wochen durchgeschlafen und so ist immer geblieben. Alles gegessen, einfach sooo zufrieden mit der welt! Der sitzt einfach da und guckt rum.
Bei mir kommt jetzt sofort der neid. Ich hätte im kopf auch einen kürzeren Abstand gwollt.
Ich frag mich dann ob ich unfähig bin? Nicht belastbar? Wie macht das meine Freundin mit so zwei kleinen dann? Für mich eine Horror Vorstellung.. eben weil ich schwierige babys hatte.
Wie werde ich das los???? Wenn das zweite wieder so ein chill baby wird, werde icj wohl noch neidischer sein! Ist völlig dumm, ich weiss!! Aber ich kanns nicht abstellen 😞😞😞 fühle mich so schlecht!
Kennt ihr solche Gefühle?
Danke euch
Dieses Gefühl von..
Ja!!!
Genau deine Schilderung ist der Grund, warum ich echt wenig Lust auf ein zweites Kind habe... Ich habe die Kraft nicht, falls es nochmal so (oder schlimmer) wird.
Und ich kann es einfach nicht ertragen, von Freundinnen Dinge wie "Letzte Nacht war echt hart, ich musste zwei Mal aufstehen!!!" zu hören. Ich weiß, dass das Quatsch ist und es um das subjektive Empfinden geht. Ich würde sie aber am liebsten anbrüllen, dass ich meinen Arm für so eine Nacht abhacken würde, nach über einem Jahr.
Und ja, ich bin oft neidisch.
Auf die Mütter, die ihr Kind problemlos und ohne brüllen im Kinderwagen schieben können.
Die das Kind mal kurz zu Oma und Opa gegen können, ohne totale Eskalation.
Die das Kind einfach Abends ins Bett legen können.
Die Nachts mehr als zwei Stunden am Stück schlafen.
Ich kann das endlos fortführen... :(
Hallo,
unsere Kinder waren bzw. sind auch nicht einfach.
Klar denkt man da manchmal, dass andere es besser getroffen haben.
Aber erstens bleibt nicht jedes brave Baby und Kleinkind brav bzw. unproblematisch, und zweitens hat jedes Kind Stärken.
Unsere Kinder sind mittlerweile schon am Gymnasium.
Ein braves anderes Kind ist in der Grundschule in die falschen Kreise geraten und hat geprügelt und Sachbeschädigungen begangen, was das Zeug hielt. Das gab einen Haufen Theater!
Zwei brave Kinder drehen in der Pubertät gerade auf. Dagegen sind unsere Kinder Engel.
Andere brave Kinder haben einen Haufen nachhaltige Probleme in der Schule, was auch für die Eltern Stress hoch drei bedeutet.
Natürlich bleiben gewisse Charakterzüge. Unsere Kinder haben nach, wie vor einen Dickkopf. Aber das heißt auch, dass sie sich von anderen nicht so leicht zu irgendeinem Mist überreden lassen, um dazu zu gehören.
Sie sind grundsätzlich beide recht vernünftig und kommen gut bzw. sehr gut am Gymnasium klar.
Mittlerweile finde ich, es hätte schlimmer kommen können.
LG
Heike
Hallo, das geht uns allen so, dass wir ab und an das Gefühl haben, selber alles falsch zu machen, während bei anderen Eltern die "perfekten" Kinder sind.
Aber die Kindheit dauert 18 Jahre, und in dieser Zeit ändern sich die lieben Kleinen ständig. Auf gute Zeiten folgen mühsame und dann wieder umgekehrt. So wird es auch bei euren Kindern sein. Kein Kind bleibt von Geburt bis zum Erwachsenwerden durchgängig brav und lieb oder durchgängig anstrengend (wenn nicht besondere Gründe vorliegen). Lass die Zeit einfach für dich arbeiten 🤗
Oja, ich kenne solche Gefühle 😅.
Meine Tochter war bis zum 8. Lebensmonat ein klassisches Schreibaby. Erst danach wurde es allmählich besser. Sie ist gerade 2 Jahre alt geworden und sowas von in der Trotzphase 🙈.
Meine Freundin hat 2 Monate nach mir ihren Sohn bekommen. Ein totales Anfängerbaby, nie geschrien, viel geschlafen. Wir haben im Elternjahr viel zusammen unternommen und ich war oft neidisch auf ihr entspanntes Baby.
Trotzdem war meine Tochter für mich immer das tollste Baby überhaupt. Wenn ich sie abends in den Schlaf begleitet habe, musste ich oft (manchmal sogar jeden Tag) weinen... vor Erschöpfung, Überforderung, Liebe...
Wir haben zwar einen recht kleinen Abstand zwischen unseren Kindern (20 Monate), aber mein Sohn ist mit seinen 4 Monaten genauso "gepolt" wie seine Schwester. Schreit viel, schläft wenig, schon im zarten Alter KH-Aufenthalte. Tja... natürlich habe ich mir ein Anfängerbaby gewünscht. Wer wünscht sich das nicht? 🤣
Aber ich kann es nicht ändern 🤷🏻♀️.
Ich liebe meine Kinder, aber anscheinend können mein Mann und ich nur anstrengende Babys machen 🙈.
Neid auf das was man nicht hat, egal was es betrifft (Kind, Job, Geld, Gesundheit etc.), ist doch absolut normal, ein menschliches Gefühl. Problematisch wird es nur, wenn man diesem Gefühl zuviel Raum gibt und es einen "verschlingt", undankbar macht oder gefühlskalt anderen Menschen gegenüber.
Schäm dich nicht! Denk immer daran wie viel du geleistet hast, indem du 2 Kinder auf die Welt gebracht hast und wieviel du immer noch leistet, indem du sie in dieser Welt begleitest.
Lg, babyelf mit babygirl (2 Jahre) und babyboy (17 Wochen)
Mein erster Sohn war extrem anspruchsvoll. Alle 1,5 Stunden stillen, Tag und Nacht über 6 Monate. Generell nur kurz geschlafen, teilweise schon um 5 wach und munter
Als Kleinkind--das Grauen! Ein Teufel, wir mussten mehr auf der Strafbank sitzen, als das mein Sohn in Krabbelgruppen, MuKi-Turnen etc. gespielt hat. Ständig andere geärgert, gehauen, angeschrien, nicht gehört etc.
Dann diese anderen Mütter, die nur zu flüstern brauchten und die Kinder haben gehört--meinen Sohn und mich hat man noch im anderen Stadtteil gehört
Diese Blicke immer, wenn die Muttis ihre Brut so toll im Griff hatten
Schrecklich!
Ich war echt unglücklich, dann kam nach 2 Jahren noch Nr. 2 zur Welt und ich war wirklich nervlich und körperlich an meiner Belastungsgrenze
Als Nr. 1 dann im letzten Kindergartenjahr war vollzog er eine 180 Grad Wende--warum auch immer. Er wurde lieb, brav, hat immer gehört und war ein sehr guter Schüler, bei allen beliebt. Er ist problemlos durch die Schulzeit marschiert und war auf dem Gymnasium sogar Streitschlichter. Er hat mir nie Ärger gemacht, die Pubertät hat er quasi übersprungen (er ist jetzt 18).
Die anderen Mütter mit den "lieben" Kindern haben dagegen teilweise echt ordentlich was mitgemacht! Da haben die Kinder dann in der Schule aufgedreht, nur Quatsch gemacht und haben ordentlich rebelliert.
Vielleicht ist das bei dir ja genau so! Anstrengende Babys sind vielleicht später pflegeleicht
Ich hatte eine Freundin mal um ihr unkompliziertes Kind beneidet. Das war so ruhig, ist nicht ständig rumgerannt und nicht viel gesprochen. Dann habe ich einen Nachmittag auf es aufgepasst und fand das echt langweilig 🤣 Mein Kind setzte man in den Sandkasten und keine Sekunde später war es sonstwo auf dem Spielplatz... dieses Kind blieb einfach sitzen😳 Ne geschlage Stunde.
Später hat das Kind übrigens beim kleinsten Lärm oder Trubel ständig eine Kriese bekommen, hatte ständig Lärmschutzkopfhörer auf und mochte sich nicht bewegen, weil die körperliche Geschicklichkeit noch nicht gut ausgebildet war.
Du solltest dir aber mal bewusst machen, dass es viel weniger dieser "typischen Anfängerbabys" gibt, als immer behauptet wird😜
Sei froh und danke, dass deine Kindee gesund sind, denn darum wirst DU beneidet!
Ich berichte mal aus der Sicht von einer Mutter, die entweder beneidet oder gehasst wird (manchmal weiß ich es nicht so).
(Alles vor corona):
In der Schwangerschaft habe ich beim Yoga eine total nette Frau kennengelernt. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und haben uns dann regelmäßig getroffen.
Dann kamen die Kinder und ab da ließ sie kein gutes Haar mehr an mir. Egal was ich sagte, machte, tat, in ihren Augen war es entweder falsch, grob fahrlässig oder wurde ins lächerliche gezogen.
Und wenn irgendwas bei uns nicht klappte (Schlaf war bei uns monatelang eine Katastrophe), war sie richtig schadenfroh. Es hat weh getan.
Dann kam Corona und das war quasi das Ende unserer Freundschaft. Mein Mann hatte Elternzeit und ich konnte nicht arbeiten, da ich ein Beschäftigungsverbot bekommen habe (ich habe zu dem Zeitpunkt noch gestillt, unser Kind war 7 Monate alt). Das hieß, dass mein Mann und ich die gemeinsame Zeit nutzen konnten und nicht alleine waren - im Gegensatz zu ihr. Ich habe jeden Tag Nachrichten bekommen, wie unfair es ist. Das ich faul wäre. Das ich abstillen sollte. Das es asozial wäre, Gehalt zu bekommen und nicht arbeiten zu gehen.
Es ging noch weiter, jede Entwicklung unseres Sohnes, jede Entscheidung die wir getroffen haben, war grundsätzlich erstmal falsch.
Und ja, ich habe nicht nur einmal das Gespräch gesucht. Wir haben sehr häufig darüber gesprochen. Aber es ist nie zu einem Ergebnis gekommen. Am Ende war ich immer alles schuld, weil ich "alles bekomme, was ich will".
Es ist völlig in Ordnung, neidisch zu sein. Aber das macht dein Leben weder besser noch schlechter. Außerdem haben andere Familien auch Baustellen. Viele erzählen davon nur nicht oder verdrehen etwas die Wahrheit, um besser dazustehen.
Ach ganz ehrlich, mir geht es genauso....und das in vielerlei Hinsicht.
Ich bin mit 1 Freundin schwanger geworden. Ich hatte vorher mehrere FG und eine lange Odyssee bis es endlich geklappt hat. Sie 1.Zyklus sofort peng. Meine Schwangerschaft war schrecklich, mit viel frühen Schmerzen, liegen und Ängsten ums Kind. Ihre war traumhaft und sie liebte es schwanger zu sein.
Ich wollte gerne im Geburtshaus entbinden, aber wohne zu weit weg für die Nachsorge, sie hat in der 12.SSW noch einen Platz bekommen weil zufällig jemand abgesprungen ist.
Sie wollte auf keinen Fall einen Jungen - was hat sie bekommen? Ein Mädchen.
Traumgeburt, während ich mit meinem Kind einen Notkaiserschnitt nach Einleitung und schrecklicher Interventionsspirale bekommen habe.
Baby? Pflegeleicht und sowas von ein Anfängerbaby in jeder Hinsicht. Mein Kind sehr schwierig und kompliziert, bis heute. Auch wenn ich es über alles Liebe natürlich.
Sie ist jetzt mit Nummer 2 schwanger geworden (wieder 1.ÜZ und auch wieder ihr Wunschgeschlecht Mädchen) noch bevor das erste überhaupt 1 Jahr alt war, weil Kinder ja sooo easy sind....
Wir möchten auch ein zweites und ich habe Angst. Angst davor das alles wieder genauso wird wie bei Nummer 1 von Schwangerschaft über Geburt über das danach...hachja.
Deswegen gebe ich unumwunden zu: ich bin sowas von neidisch - auch wenn ich das eigentlich gar nicht sein möchte. Dieses Gefühl aber immer im Nachteil zu sein macht einfach traurig, weil ich mich frage was ich falsch mache....und andere kriegen (gefühlt) alles.
Ich gönne es ihr trotzdem, weil sie meine Freundin ist, aber es tut weh, wenn man dann an den Kopf geknallt bekommt, wie einfach Kinder sind und wir es ja so und so mal versuchen sollen (was wir natürlich schon vor dem "klugen Ratschlag" haben...) und wieviel besser Mädchen sind und sie so froh ist ein zweites Mädchen zu kriegen und bloß keinen Jungen usw.