Wunder Punkt Muttertag

Dies wird mein 4. Muttertag.

Beim ersten war unser Baby ein halbes Jahr alt. Ich hatte keine großen Erwartungen, weil ich weiß, dass mein Mann nicht so der Romantiker ist, aber freute mich trotzdem auf einen Kuss, ein "Alles Liebe zum ersten Muttertag" und eventuell sogar ein Blümchen oder so. Es kam - nichts. Irgendwann am Abend, als wir meine Mutter gratulierten, fiel es ihm plötzlich ein und er warf mir ein "Achja, dir auch alles Gute" zu. Ich dachte mir, ja gut, ist halt irgendwie noch nicht ganz in sein Bewusstsein gesickert, dass ich jetzt auch "betroffen" bin. ;-) Innerlich war ich aber schon ein wenig traurig, weil ich eben aufgrund unseres Babys doch etwas emotional war.

Der zweite Muttertag wurde wieder komplett übergangen. Obwohl wir unsere jeweiligen Mütter beglückwünschten, bekam ich nicht einmal eine Umarmung und eine Erwähnung. Ich wollte drüberstehen, aber ich kann's nicht ändern, traurig war ich doch.

Beim dritten Mal (da war ich wieder hochschwanger) hatte ich mir fest vorgenommen, einfach null zu erwarten (also nicht einmal einen Glückwunsch, geschweige sonstwas). Als ich allerdings mitbekam, dass meine Eltern (!) insgeheim einen kleinen Blumentopf besorgt hatten und mit unserem Knirps geübt hatten, dass er ihn mir mit den Worten "Alles Gute zum Muttertag" überreichen sollte, schnürte es mir alles zusammen. Ich war gerührt, aber es war mir auch unangenehm - es war ziemlich offensichtlich, dass ich ihnen leid tat, weil sie bemerkt hatten, wie die Jahre davor abgelaufen (oder eben nicht abgelaufen) waren (in meiner Kindheit und auch danach haben wir den Muttertag immer irgendwie nett verbracht, auch dank meinem Vater).
Ich nahm also all meinen Mut zusammen und redete am Abend (möglichst vorwurfsfrei) mit meinem Mann darüber, dass ich mir keinesfalls ein teures Geschenk erwarte und auch total verstehe, wenn er neben seiner Arbeit keinen großartigen Kopf für den Muttertag hat, aber dass es mir etwas bedeuten würde, wenn er wenigstens erkennen ließe, dass ihm bewusst ist, dass der Tag auch was mit mir zu tun hat. Schien eigentlich angekommen zu sein. .

Dieses Jahr (mit Kleinkind und Baby) dachte ich mir, ok - da ich es (obwohl ich es gerne täte) offenbar nicht schaffe, mich emotional ganz von diesem Tag abzukoppeln und nicht wieder die einzige Jungmama weit und breit sein möchte, die ignoriert wird, nehme ich es eben selbst in die Hand und frage meinen Mann, was wir am Sonntag Schönes unternehmen könnten, weil doch Muttertag ist. :-) Nachdem er zuerst meinte, er weiß es nicht und ich gerade am Überlegen war, was sich anbieten würde, kam er plötzlich mit seinem Hobby an und sagte, das würde er am Sonntag vormittag gerne machen, weil das Wetter doch schön werden soll.

Ich merkte, dass ich traurig und aufgewühlt wurde, nahm all meinen Mut zusammen und schilderte ihm, wie ich mich die letzten Male am Muttertag gefühlt hatte und dass es mich trifft, dass er trotz unserem Gespräch letztes Jahr und trotz mittlerweile 2 Kindern als erstes sein Hobby vorschlägt. (Das kann er nur ohne uns ausüben.)

Wie befürchtet ging der Schuss nach hinten los, er war beleidigt und findet es unfair, dass er sich jetzt "schlecht" fühlen muss, obwohl er das ganze Jahr über sein Bestes gibt (was er in Sachen Haushalt und Garten wirklich tut), nur weil er diesem einen Tag nicht so die Bedeutung beimisst. Er sagt, er will auch am Vatertag nicht so "hochgelobt" werden (was ich weiß, und obwohl ich ihm den gerne ein wenig besonderer gestalten würde, halte ich mich jedes Jahr ziemlich zurück, auch um ihm keinen Druck und kein schlechtes Gewissen bzgl. Muttertag zu machen. Allerdings habe ich schon jedes Jahr dafür gesorgt, dass er von unserem Söhnchen einen Kuss und eine Nascherei bekommt).

So, und jetzt schießt los - sagt mir doch bitte alle mal, dass ich total kindisch und altmodisch und unemanzipert bin und es sowieso lächerlich ist, sich zum Muttertag einen Glückwunsch vom Ehemann zu erwarten, so lange es die Kinder noch nicht selbst verstehen, oder dass der Muttertag sowieso nur gekünstelte Geschäftemacherei und eine Erfindung der Nazis ist... und dass ich lieber froh sein sollte, nicht feiern zu müssen statt meinem armen Mann ein schlechtes Gewissen zu machen...

Natürlich ist die Situation jetzt total blöd, denn was immer von seiner Seite nun kommt, ist wird wohl eher aus Druck als von Herzen kommen und mit einem gewissen Widerwillen. Aber ich musste mir das jetzt einfach von der Seele schreiben. :-(

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Mein Mann ist genau gleich. Aber ich bin ihm nicht sauer. Ich bin ja nicht seine Mutter.
Spätestens in Krippe/ Kindergarten/ Schule basteln die Mäuse regelmäßig was schönes zum Mutter- und Vatertag.

Lg mcbess

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...Ich bin ja nicht seine Mutter...

Das hat mein Mann auch gesagt.
Ich habe mich über die gebastelten Sachen von Kiga und Schule gefreut - aber von meinem Mann habe ich da nie was erwartet.
Er bekommt von mir ja auch nix zum Vatertag.

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Bei uns nicht. Der Tag wird im Kindergarten nicht thematisiert.

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Ganz ehrlich.

Ich würde diesen Tag nicht viel beimessen.

Wenn er dir sonst unter die Arme greift,was er laut dir tut,ist das schon mal was.

Ich gehöre zu den Menschen, die mit solchen Tagen auch nichts anfangen können. Valentinstag, Muttertag,Vatertag...Was weiß ich nicht noch...Tag des Baumes,Namenstag usw.was es nicht noch gibt.

Ich schenke unter dem Jahr lieber etwas.

Manchmal sind es die kleinen Dinge im Alltag,die wir als Selbstverständlichkeit hinnehmen, anstatt sich darüber zu freuen.

Spontan ein Blümchen mitbringen oder die Lieblingsschokolade.....das macht doch mehr Freude als sich auf einem bestimmten Tag zu versteifen und sich da rein zu steigern.

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Ich kann dir leider nicht aus deiner Misere helfen, aber ich verstehe dich. Blumen sind zum Muttertag viel teurer, ich hatte ja erst vor 2 Wochen Geburtstag und Blumen (findet mein Mann) ... Auch hier stoßen unterschiedliche Traditionen aufeinander. Während seine Familie Frauentag "feierte" war es der Muttertag bei mir. Er denkt zwar dran aber dann hört es schon auf. Wenn ich Glück habe ist Frühstück fertig. Aber unsere Kinder sind im besten Mal und Bastelalter. Auch wenn ich mir manchmal mehr erhofft habe ist es in Summe viel besser einen Mann zu haben der das ganze Jahr über im Haushalt hilft und mit den Kindern als nur an einem Tag beweihräuchert zu werden.
Lass ihm doch vormittag sein Hobby und am Nachmittag mach ihr einen kleinen Ausflug als Familie, geht ein Eis essen und lasst die Seele mit den Kindern baumeln

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Ich persönlich finde nichts an Mutter Tag und habe ihn auch nie gefeiert oder von meiner Tochter was erwartet.
Aber....von dem Vater meiner Kinder zu erwarten dass er mir zum Muttertag gratuliert finde ich ehrlich völlig unangebracht
Warum sollte er, ich bin doch nicht seine Mutter?
Ich habe sein Kind geboren , aber will ich dafür am MutterTag für den Rest unserers Lebens seine Anerkennung erleben?
Ehrlich, ich finde die Erwartungen die einige Mütter an diesen Tag haben sehr belastend für die Kinder.
Immer muss an dem Tag was gemacht werden , was gebastelt werden im Kindergarten, Blumen besorgt, Frühstück gemacht, das ist doch alles aufgesetzt.
Ich freue mich wenn mein Partner mir an irgendeinem Scheiß Tag
Tag ein Bad einlässt und mir ein Glas Wein bringt.
Oder wenn er an irgendeinem Sonntag Pancakes macht und mit heißem Kaffee ans Bett bringt.
Wenn meine Tochter mich in den Arm nimmt oder mir was Nettes sagt, mich fragt ob sie mir was aus der Stadt mitbringen soll.
Sie anruft, wenn ich krank bin oder es mir nicht gut geht.
Was willst du wirklich?
Schätzt dein Mann dich nicht?
Dann wird dir der eine Tag auch nichts bringen wenn er dir dann was vormachen oder sich zusammen reißt.
Ich wusste bis gerade nicht dass Sonntag wieder Muttertag ist.
Ich selbst habe meiner Mutter auch nie gratuliert, da sie als ich so 7 oder 8 Jahre war, mal erwähnt hat, dass sie Muttertag als Nazi Vermächtnis ablehnt.
Mütter Kult, damit bereitwillig Kanonenfutter für den Führer nachkommt.
Warum braucht man Anerkennung fürs Muttersein.
Man bekommt Kinder weil man sie selbst will.
Da müssen die Kinder keine Dankbarkeit an einem bestimmten Tag zeigen und die Väter der Kinder erst recht nichts.
Was genau gibt dir diese auf diesen Tag fokussierte Darbietungen der Zuneigung ?
Fühlst du dich sonst nicht wert geschätzt?
Und ein Blümchen am Muttertag sol das dann wieder gut machen?

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Ich sehe das ganz genauso #pro!

Bin in der glücklichen Situation, das ganze Jahr über von meinem Mann und unseren Kindern geachtet und wertgeschätzt zu werden und messe dem während der Zeit des Nationalsozialismus sehr "gehypten" Muttertag keine Bedeutung bei.

Klar, die niedlichen Basteleien und kleinen Gedichte aus dem Kindergarten/der Grundschule sind nett, vor allem, weil die Kids in dem Alter ja noch richtig stolz auf solche "geheimen Werke" sind, aber über dieses Alter hinaus muss das tatsächlich nicht sein, vor allem nichts Materielles, das die Kinder von ihrem Taschengeld kaufen.

Und so einen in Plastik eingeschweißten Blumenstrauß "von der Tanke" zur Beruhigung des schlechten Gewissens würde ich wirklich nicht haben wollen- weder zum Muttertag, noch davon abgesehen ;-)! Über die spontan auf dem Spaziergang selbst von vom Feld gepflückten und mir mitgebrachten Blumen freue ich mich zwischendurch umso mehr, ebenso wie über andere kleine Gesten- das beruht hier auf Gegenseitigkeit, auch zwischen uns Eltern und unseren Kindern.

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Liebe TE,

ich finde den Muttertag komplett überbewertet. Wenn man nur 1x mal im Jahr an die Mutter denkt, finde ich das schon traurig.

LG nachdenkliches Hinzwife

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Hm. Warum ist dir der Tag so wichtig? Es ist ein Sonntag, eine Erfindung und völliger Quatsch. Ich glaube die Erwartungshaltung haben wir Mamas nur, weil sie von allen Seiten so hochgehalten wird. Wir sind überall umgeben von Muttertagsgeschenken, in sozialen Medien sehen wir die glücklichen Mamas und ihre perfekten Kinder und Ehemänner, die natürlich alle nicht den Muttertag vergessen haben.

Viel wichtiger finde ich, dass du dich generell von deinem Mann wertgeschätzt fühlst für deine Arbeit. Ein Kleinkind und ein Baby sind bei weitem kein Spaziergang, du leistet großartiges. Dafür solltest du täglich geehrt werden und nicht nur an einem Tag im Jahr, der willkürlich gewählt wurde.

Ich bin ja eine Freundin von "dann mache ich es eben selbst" - vielleicht kannst du am Sonntag einfach mal Mamazeit genießen. Gesichtsmaske, Badewanne, etwas machen, was dir Spaß macht. Eventuell eine Freundin in Ruhe auf einen Kaffee treffen, ohne Kinder. Einem Hobby nachgehen. Du hast es dir verdient.

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Hallo,
meine bessere Hälfte hier zu Hause ist bzw. war auch so 😅
Der 1. Muttertag mit Kind 1 (9 Monate) hatte er verschwitzt und dann unter Tags - als es ihm bewusst wurde - schnell einen Blumenstrauß aus dem Garten gepflückt😂
Letztes Jahr zum 2. Muttertag hatte er für Kind 1 (dann 1 Jahr und 9 Monate alt) einen Basilikumbaum und für Kind 2 (2 Monate alt) eine Orchidee besorgt. Bin auf dieses Jahr gespannt - erwarte aber nichts.
Ich weiß, wenigstens hat er sich überhaupt noch bemüht. Ich liebe es, Geburtstage, Vatertage usw. ausgeprägt und mit vielen liebevollen Details zu gestalten. Er gibt nichts darauf. Habe letztes Jahr (also 2020) nichts zu Weihnachten bekommen😳😅 hatte sogar unauffällig Tipps gegeben - kam bei ihm nicht an 🙃 Glaub zum Geburtstag gab es auch schonmal nichts, weil er einfach keinen Wert darauf legt. Komme mittlerweile damit klar, anfangs nahm ich es schon persönlich.
Ich weiß einfach dass unsere Welten hier weit auseinander liegen. Meine Erwartungen hab ich einfach deutlich zurückgeschraubt- in meiner Kindheit gab es auch schöne Muttertage - aber eben dank unseres Vaters 😉
LG

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Hi!
Ich mach mir auch nix aus diesem Tag. Meine Mom bekommt natürlich was. Ohne ihre Hilfe bei der Betreuung unseres Sohnes wäre ich aufgeschmissen!
Da am Sonntag schönes Wetter wird werden wir mit den Schwiegis grillen. D.h. für mich keine Arbeit (Salate und Grillen sind an dem Tag Männer Sache) und Schwiegermama und ich genießen das Wetter mit nem Cocktail!
Wenn dein Mann dann ab nachmittags wieder da ist, drück ihm die Kids in die Band undach es dir einfach gemütlich!

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Hallo, nein, los schießen will ich nicht auf dich, warum? Dir ist der Tag wichtig, das ist ja auch okay.
Aber auf etwas würde ich dich gerne hinweisen. Am Muttertag wird die die Mama verwöhnt. Aber für deinen Mann bist du nicht die Mama, sondern die Ehefrau.
Ja klar, deine Kinder sind noch zu klein, um selber aktiv zu werden und es wäre sicher nett, wenn er da etwas arrangieren würde mit ihnen, vor allem, wo du bereits zeigtest, dass es für dich schön wäre. Aber du darfst dich deswegen nicht deprimieren lassen. Wenn deine Kids mal älter sind, können sie dir einen schönen Muttertag machen und so ist es dann auch richtig, denn es sind ja die Kinder, die der Mama damit danken wollen.
Dein Mann steht das ganze Jahr an deiner Seite und leistet genauso seinen Beitrag, warum also soll er dir gratulieren und danken? Umgekehrt musst du ihm auch nicht danken, dass er für seine Kinder da ist, oder?
Darum lass den Kopf nicht hängen. In ein paar Jahren werden die Kinder dir ein selbstgemachtes Frühstück ans Bett bringen und Gebasteltes hinlegen, das ist dann viel Schöner als wenn sich dein Mann jetzt lustlos was einfallen lässt 😉