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Wer hat auch keinen familienkompatiblen Job
Hey,
ich bin auch Polizeibeamtin, aber im Streifendienst. Lege mir meine Dienste so, dass ich nur am Wochenende arbeite und unter der Woche nur nachts (von den ad hoc Einsätzen/Zusatzdiensten mal abgesehen 🤔) ...Familienkompatibel ist das nicht gerade, weil mein Mann und ich uns quasi die Klinke in die Hand geben. Aber es gibt keine andere Möglichkeit, da es keine Kinderbetreuung gibt, die meine Dienstzeiten komplett abdecken würden. Mein Kind ist noch im Kindergarten und nimmt das alles noch nicht so wahr.
Ich kann dir auch als Betroffene berichten, da mein Vater auch Polizist (ua. Drogenfahndung) war.
Die Bedrohung hab ich als Kind überhaupt nicht wahr genommen und auch später nicht. Das ist mir jetzt selber erst als Mutter bewusst. Was schon sehr genervt hat, dass er ständig irgendwelche spontanen Einsätze hatte oder auf Bereitschaft war, aber auch das wurde irgendwann normal. Man war ja auch stolz irgendwie. Die Beziehung/Bindung zu meinem Vater ist super und hat nicht gelitten, obwohl er schon sehr wenig zuhause war und seinen Beruf auch über alles stellte. Er selber hat es erst bereut, als er dann in Pension gegangen ist, dass er die meiste (Klein-)Kinderzeit von mir und meinem Bruder quasi verpasst hat und nicht ein paar Jahre damals kürzer getreten ist.
Außenstehende können es oft nicht verstehen warum ich/wir alles stehen und liegen lassen (müssen) wenn ein spontaner Einsatz ansteht. Ich versuche aber einen Mittelweg zu finden und sage, auch wenn es mir sehr schwer fällt, auch mal zu Gunsten meiner Familie nein, wenn es zu viel wird.
So das war jetzt lang...
Liebe Grüße
Ach so, geregelt bekommen ich den Alltag nur so gut, weil ich zwei Personen aus der Familie habe, die zum Glück oft spontan bei der Kinderbetreuung einspringen können. Ich han quasi immer ein Backup, will es aber auch nicht überreizen
Ach so, geregelt bekommen ich den Alltag nur so gut, weil ich zwei Personen aus der Familie habe, die zum Glück oft spontan bei der Kinderbetreuung einspringen können. Ich han quasi immer ein Backup, will es aber auch nicht überreizen
Ich habe vor Corona 4 Tage bzw. Nächte in einer Diskothek gearbeitet.
Das ging nur, weil mein Mann morgens die Kinder versorgt hat.
Das konnten auch viele nicht verstehen, dass ich da gerne gearbeitet habe.
Hallo,
Unsere Berufe sind nicht ganz so verantwortungsvoll wie eure, aber auch mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten.
Ich bin Filmproduzentin, mein Mann ist selbstständig.
Bei mir ist es so, wenn gedreht wird, wird gedreht. Ich selbst bin zwar nicht immer am Set, das machen Kollegen, aber letztlich trage ich die Hauptverantwortung und wenn es ein Problem gibt, muss ich los. Wenn ein wichtiger Geldgeber fragt, ob wir uns morgen um 14 Uhr in Hamburg treffen können, muss ich morgen um 14 Uhr in Hamburg sein, auch wenn ich 400 km entfernt wohne.
Das passiert nicht jede Woche, aber ist potentiell möglich.
Es geht nur, weil mein Mann als selbstständiger sich seine Zeit relativ frei einteilen kann und weil unsere Eltern in der Nähe wohnen und begeisterte Großeltern sind. Meine Kinder sind auch oft dabei wenn ich unterwegs bin und kennen es von klein auf nicht anders und lieben es. Auch die Kollegen bringen manchmal Kinder mit.
Schwierig finde ich bei mir das Abschalten. Manchmal gehen mir berufliche Sachen im Kopf herum, vor allem wenn es ein Problem gibt und es fällt mir schwer, es wegzuschieben. Noch habe ich da keine Lösung für.
Grüße!
Ich bin eigentlich Chirurgin und hatte dadurch bis zum Baby teilweise 7-Tage-Wochen, gerade am Wochenende Präsenzdienstzeiten bis 16 Stunden, 24-Stunden-Rufbereitschaft und natürlich die üblichen Nachtdienste. Zwischendurch gab es durchaus auch mal entspanntere Zeiten mit halbwegs "normalen" Arbeitszeiten, jedoch eher als Ausnahme und selbst dann bleibt das Risiko in der Chirurgie, dass die OPs doch bis 19 Uhr (oder länger) statt bis 16 Uhr laufen. Von oben wurde eine niemals aufhörende Leistungsbereitschaft erwartet und dass man es als "Geschenk" betrachtet auch abends noch freudig und freiwillig operieren zu dürfen.
Ohne Kind hätte ich den Absprung wohl nicht geschafft, aber nach der Geburt wurde mir bewusst, dass ich so nicht ewig weitermachen möchte und werde jetzt die Fachrichtung wechseln.
Ich empfehle ja die Allgemeinmedizin! Wesentlich bessere Arbeitszeiten und wenn man Lust hat, kann man später in vielen Fachrichtungen wieder einsteigen. LG
Oder den Arbeitgeber ... ich habe eine gute Freundin, die ebenfalls Chirurgin ist mit 2 Kindern und sie hat gewechselt zu einem kleineren Krankenhaus, das einem kirchlichen Träger gehört und auch keine Notaufnahme hat. Die Operationen sind weniger spektakulär, aber die Arbeitszeiten viel familienfreundlicher.
Naja, in erster Linie muss man bei unregelmäßigen und unplanbaren Arbeitszeiten halt jemand haben, der das Kind betreuen kann. Wenn das gewährleistet ist, ist doch alles okay.
Darüber hinaus denke ich, dass gerade die Polizei so viele Verwendungsmöglichkeiten bietet und Eltern im öD ja auch sehr gut abgesichert sind. Es ist also nicht Dein Beruf, der nicht familientauglich ist, sondern Deine momentane Verwendung. Du wirst Gründe haben, an ihr festzuhalten.
Ich persönlich habe für mich entschieden dass mein Beruf ein unverzichtbarer Teil meines Lebens ist, ich ihn aber nicht vor andere Bereiche meines Lebens stelle. Wenn ich Aufgaben außerhalb meiner regulären Arbeitszeit übernehmen könnte, kläre ich ab, ob die Kinder von Oma und Opa betreut werden. Wenn nicht, sage ich ab. Meine Tätigkeit vor der Schwangerschaft war toll, genau das, was ich machen wollte. Aber halt nicht mit kleinen Kindern vereinbar. Also mache ich jetzt was anderes, und es ist auch toll (dabei wäre das früher meine absolute Horrorvorstellung gewesen). Wenn beide Elternteile ihren Job an Nummer eins stellen, müssen sie eben mit den anderen Lebensbereichen jonglieren. Solange das Kind trotzdem immer liebevoll betreut ist, ist doch alles okay. Mir wäre es zuviel Orgaaufwand, aber das entscheidet ja zum Glück jeder für sich.
Über die Gefahren von Berufen würde ich mit kleinen Kindern gar nicht reden. Je älter sie werden, und je mehr sie fragen, um so mehr muss man da halt erklären. Ich würde im Zweifelsfall (nach Corona) das Kind mit zur Dienststelle nehmen und ganz viel und ganz genau erklären. Trotz aller Risiken ist Polizeibeamter ja statistisch gesehen kein extrem gefährlicher Beruf. Das liegt an der guten Ausstattung und vor allem an der Ausbildung. Das würde ich so kommunizieren und das Restrisiko untern Tisch fallen lassen.
Ich leite eine große Notaufnahme, ich stehe zusätzlich zu meiner regulären Arbeit für Termine jeglicher Art, Besprechungen und Problemlösungen zur Verfügung - das mache ich, weil ich für Notfallmedizin brenne. Wenn der Schockraum gerade läuft, sagt man auch nicht einfach: sorry, muss los, Kind abholen 😉
Mein Partner arbeitet bei der Berufsfeuerwehr; ebenfalls in einer Position, die seine Anwesenheit auch außerhalb seiner Dienstzeit erfordert.
Vor Corona war mein Kind häufig bei mir auf der Arbeit, ich habe sie nach Betreuungsende abgeholt und dann zu einer netten Sekretärin gesetzt, um so älter sie wurde, saß sie auch einfach im Büro und hat einen Film geschaut (wir gucken zuhause kein Fernsehen, sie bewegt sich dann also keinen Millimeter fort 😝)
Es ist nicht immer leicht die Betreuungszeiten mit unseren Berufen unter einen Hut zu bekommen, aber wir bekommen es trotzdem immer irgendwie hin.
Dennoch ist mir mein Job nicht wichtiger als mein Kind und ich würde ihr niemals das Gefühl geben, dass sie für mich an zweiter Stelle steht.
Mein Mann ist Bestatter und leider quasi in Dauerrufbereitschaft. Der Tod hält sich an keinen Feierabend. Es kommt also häufig vor, dass er spätabends oder nachts auch nochmal los muss. Dazu kommt, dass er auch das Firmentelefon bedient und so in manchen Situationen, wenn das Telefon klingelt, sofort abgelöst werden muss.
Ich habe zum Glück einen sehr familienkompatiblen Beruf und übernehme dann automatisch unsere Tochter.
Es hat sich gut eingespielt und unsere Kleine weiß genau, dass Papa viel arbeiten muss und sie leise sein muss, wenn Papas Handy klingelt. Man gewöhnt sich an alles. Vor Corona war es schwieriger wg Unternehmungen usw. Jetzt ist es bedeutend einfacher, weil man eh nicht viel unternehmen kann.
Auch die Angst meinerseits bzgl. Ansteckung von Krankheiten ist durch die noch genauere Hygiene etwas besser geworden.
Mein Mann ist Bestatter und leider quasi in Dauerrufbereitschaft. Der Tod hält sich an keinen Feierabend. Es kommt also häufig vor, dass er spätabends oder nachts auch nochmal los muss. Dazu kommt, dass er auch das Firmentelefon bedient und so in manchen Situationen, wenn das Telefon klingelt, sofort abgelöst werden muss.
Ich habe zum Glück einen sehr familienkompatiblen Beruf und übernehme dann automatisch unsere Tochter.
Es hat sich gut eingespielt und unsere Kleine weiß genau, dass Papa viel arbeiten muss und sie leise sein muss, wenn Papas Handy klingelt. Man gewöhnt sich an alles. Vor Corona war es schwieriger wg Unternehmungen usw. Jetzt ist es bedeutend einfacher, weil man eh nicht viel unternehmen kann.
Auch die Angst meinerseits bzgl. Ansteckung von Krankheiten ist durch die noch genauere Hygiene etwas besser geworden.