Hallo in die Runde,
Ich weiss nicht genau, wie ich das Thema aufgreifen bzw beschreiben soll, was genau mich stört.
Unser Kurzer ist 5 Monate alt und ich bin bis Herbst 2022 in Elternzeit. Mein Mann ist Vollzeit berufstätig, aktuell im Home Office.
Ich wüsste gerne, ob und wie viel Zeit jeder von euch ohne Kind hat, insbesondere bei Familien mit Babys.
Der Punkt ist folgender: der Kleine war ein absolutes Wunschkind, es war auch selbstverständlich dass ich zu Hause bleibe weil mein Mann einfach besser verdient.
So, nun ist es aber so dass ihm seine Mänerrunden immer schon heilig waren, sprich die Männer saufen gegangen sind. Das eskalierte auch regelmäßig, mit Blackouts und Übergeben usw. Nicht schön, da es aber mit der Zeit unregelmäßiger und seltener wurde, ließ ich ihn einfach. Mit Corona hatte es sich ja dann sowieso stark in Grenzen gehalten. Fand es trotzdem nie gut, mache mir auch immer viele Sorgen ob nicht irgendwann mal das Telefon klingelt weil er im Krankenhaus liegt weil er dumm gefallen ist, nicht mehr laufen/stehen konnte o.ä. Ja ich weiß, es gibt noch x andere Szenarien, in denen ihm etwas auch im nicht-alkoholisierten Zustand zustoßen könnte.
Aber die meisten Sorgen mach ich mir doch während solcher Sauftouren, zumal es bereits einen der Männer erwischt hatte und er im Koma lag weil er betrunken eine Treppe hinuntergestürzt ist. Sieht mein Mann aber nicht so eng, weil es ja so selten ist dass er unterwegs ist. Ich hatte wohl gehofft, als Vater würde er solche Touren gänzlich lassen.
Das ist aber irgendwie auch der Kern der ganzen Geschichte: ich bin gerne Mutter, ich kümmere mich selbstverständlich gern um meinen Sohn. Aber alles, was ich an „kinderloser Freizeit“ habe ist ein Friseurtermin alle paar Monate und 2-3x wöchentlich 1/2h Home Workouts. Mein Mann hingegen geht zu Kumpels Fußball schauen, er war am Vatertag wandern mit den Jungs (der Muttertag fällt jedes Jahr 1-2 Tage vor oder nach den Geburtstag der Schwiegermutter und ist damit jedes Jahr Familientag weil wir ihn bei ihr verbringen, also wird das auch nie ein Tag „für mich“ sein) und jetzt im Juni fährt er 2 Tage mit den Jungs weg. Der erste Urlaub weg von zu Hause seit das Baby da ist und den verbringt er mit den Jungs.
Ich gönne es ihm ja und je nach dem mit wem ich darüber rede bekomme ich nur zu hören „ja er arbeitet ja auch und verdient das Geld und kann bestimmt mal eine Auszeit gebrauchen“. Gut und schön, aber zählt es nicht dass ich 24h/7 Tage die Woche das Kind versorge und den Haushalt schmeiße? Ja, er unterstützt mich und jeder hat so sein Aufgabengebiet hier (er mach im Haus Reparaturen, kümmert sich größtenteils um die Finanzen und Versicherungen, ich bin das was man wohl „typisch Hausfrau“ nennt jetzt und auch als ich noch Vollzeit gearbeitet habe), aber ich bin gerade schon etwas enttäuscht. Ich möchte nicht alleine wegfahren, ich möchte ihn auch nicht einschränken. Aber mich beschäftigt das Thema und ich frage mich, wie das andere Familien so handhaben, in denen der Mann arbeitet und die Frau in Elternzeit ist.
Bekommen eure Männer mehr „Kinderfreizeit“ als ihr Mütter weil sie arbeiten und mehr Entlastung brauchen? Wie habt ihr das Thema geklärt?
Und noch etwas vorweg: der Kleine wird nicht mehr gestillt, also könnte Papa übernehmen. Daran hängt es nicht.
Me-Time für Mama/Papa
Mein Mann geht zum Tennis, ich gehe zum Fitness, der jeweils andere passt in der Zeit auf die Kids auf (schon von Anfang an), wenn einer mal was vorhat von uns, ist das kein Problem ...ich fahr einmal im Jahr mit den Mädels weg(Tradition seit 10 Jahren, da haben auch die Kinder nix dran geändert) mein Mann macht sich dann meist mit seiner Mutter und unseren Kids ein schönes Wochenende zuhause...(das letzte mal war der große 5 und die Zwillinge 1 Jahr, dieses Jahr ist es leider entfallen wegen Corona)
mein Mann gewinnt immer mal einen beruflichen Wettbewerb, da gehts dann für paar Tage in verschiedene Länder (letztes Jahr Griechenland) ..,das gönn ich ihm natürlich auch(hat er sich wörtlich verdient durch erfolgreiche Abschlüsse)
Ansonsten ist uns gemeinsame Paarzeit wichtig, fahren zb. immer über unseren Hochzeitstag mal weg (auch nur mal in Nachbarstadt und übernachten da, einfach mal Kinderfrei )
Was ich aber nicht dulden würde ( weder früher noch heute): saufen! finde ich persönlich schrecklich wenn Erwachsene Menschen sich die Kante geben, und nicht mehr Herr ihrer Sinne sind, sich übergeben..ne, das bräuchte ich nicht, aber du hast deinen Partner ja anscheinend so kennengelernt, warum sollte er sich ändern?
Ich hab ihn so kennengelernt, das ist richtig. Es war auch nie meine Erwartung, dass er sich nicht mehr mit den Jungs trifft. Die Runde beinhaltet Singles, kinderlose Ehemänner und auch Väter von sowohl Babys als auch Kids im Kita-/Schulalter - bunt gemischt also. Ich dachte, vielleicht etwas naiv, dass man sich einfach ab einem gewissen Alter und/oder als verheirateter Familienvater nicht mehr benimmt wie 16 wenn man unter Männer ist. Und nein - natürlich hab ich ihm kein Kind „angehängt, in der Hoffnung er würde sich ändern“ 😉 So dumm und naiv bin ich nun auch nicht, es war durchaus unser beider Wunsch.
Vielleicht bin ich auch deshalb umso mehr erstaunt oder ein wenig enttäuscht darüber, dass seine Männerzeit irgendwie mehr zählt als Familienzeit, zumindest gefühlt 🤷🏼♀️
Ich glaube du forderst es einfach nicht ein.
Ich auch vieĺ zu selten.
Aber als ich mal mit einer Freundin ins Wellnesshotel wollte für ein Wochenende, war es völlig ok für meinen Mann, sich alleine um unsere (kleinen) Kinder zu kümmern.
Ohne Corona würde ich das gerne regelmäßiger tun. Es tut soooo gut.
Andererseits fordere ich es so selten ein, da ich einfach wenig das Bedürfnis danach habe.
Das mit dem Einfordern könnte tatsächlich stimmen. Im Moment gibt es einfach nichts, das ich gerne tun würde weil alles dicht ist 🤷🏼♀️ Und wenn ich mich ohne meinen Mann mit meiner Familie oder Freundinnen treffe, sind die super glücklich wenn ich den Kleinen dabei habe.
Sobald hier irgendwann ansatzweise Normalität zurück ist, werde ich versuchen, mehr Zeit einzufordern.
Hey,
hier gibt es keine festgelegten Regeln, es ist einfach klar, dass jeder - im Rahmen des Möglichen natürlich - seine Zeit auch außerhalb der Familie/Kind hat. Dann passt der jeweils andere auf. Wenn ich explizit mal Zeit für mich brauche, bitte ich auch mal meinen Mann, ein paar Tage mit Kind zur Oma zu fahren, darüber freuen sich alle Beteiligten.
Sport, Freunde treffen, mal einen Tag/Wochenende wegfahren etc. besprechen wir manchmal zwischendurch, manchmal setzen wir uns auch für Terminplanung richtig zusammen hin.
Ich bin noch nie auf die Idee gekommen, uns da nicht völlig gleichberechtigt zu sehen. Auch völlig unabhängig davon, wer mehr Care-Arbeit macht (auch das wechselt hier immer mal). Das sind für mich verschiedene Themen, die nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Ich freue mich, wenn mein Partner seinen Interessen nachgehen kann und natürlich freue ich mich auch für mich, wenn das geht😊! (Abgesehen davon macht mich das natürlich sooooo viel ausgeglichener Zuhause...)
Meine persönliche Meinung zum Saufen: Mal angeschickert sein ist völlig okay, mehrmals im Jahr völlig weggeballert (mit Kotzen, nä Tag völlig im Eimer, Komasaufen) fände ich schwierig. Vor allem dann, wenn es IMMER so exzessiv wäre, ich den Eindruck hätte, mein Partner kann seinen Konsum nicht kontrollieren.
Ich selber trinke aber auch eh nie, deshalb ist es vielleicht hier noch mal eine Sondersituation.
Liebe Grüße
Hi,
die Frage ist, ob dir diese Zeit ein wirkliches Bedürfnis ist oder ob du nur ausgleichende Gerechtigkeit möchtest. Mir ist und war das schon immer ein starkes Bedürfnis, entsprechend habe ich mich da auch durchgesetzt.
Das Argument mit der aushäusigen Arbeit ist ja ein verdammt schwaches, zumal man in der Elternzeit ordentlich entlohnt wird und ebenso zu den Familienfinanzen beiträgt. Außerdem arbeitet man auch, aber eben zu Hause. Ich habe dieses Argument also nie zählen lassen.
Als wir dann alle im Groove waren, hatte ich auch nie ein schlechtes Gewissen, wenn ich weggegangen bin, ich konnte das immer verdammt gut genießen, aber mein Mann kann das halt auch mit den Kindern.
Dein Kind ist mit 5 Monaten ja noch recht klein und ich denke, da ist man als Mutter noch ein wenig mehr gefordert (oder meint es zu sein😉) und man selbst ist ja da gerade mal aus dem Allergröbsten raus und die Lust auf Zerstreuung meldet sich wieder ganz langsam zurück. Aber irgendwann sollte man ihr schon nachgehen.
vlg tina
Puh, ich glaube mir geht es sowohl um ausgleichende Gerechtigkeit als auch um mein Bedürfnis. Gerade wenn der Kleine wieder eine Phase hat, in der er so gar nichts will außer quengeln und schlafen, essen und spielen alles doof ist würde ich das gerne auch einfach mal hinter mir lassen und abschalten können. Heißt ja nicht, dass ich mein Kind nicht liebe - ich könnte ihn knuddeln und knutschen bis zum Umfallen, aber ich bin auch im Moment oft müde und geschlaucht und bin froh, wenn ich mal rauskomme selbst wenn meine beiden Männer dabei sind. Vielleicht kommt hier auch Corona-Koller, Baby-Koller und so weiter gerade zusammen, vielleicht stört mich auch dass mein Mann so leicht abschalten kann während ich aktuell leider gar nicht abschalten kann. Mir fehlen meine Freundinnen, meine Sportkurse im Gym, Krabbelgruppen und all sowas. Mein Mann hatte/hat immer seine Kumpels (die es mit den Kontaktbeschränkungen nicht so genau nahmen 🙄 immerhin haben sich alle regelmäßig getestet, versteh einer die Logik hinter Missachtung dercRegeln aber Testen ist trotzdem drin aber soll mir recht sein 🤷🏼♀️) und eben aktuell seinen Job, er hat „Ablenkung“ und ich eben nicht.
Meine Güte, es hört sich so an als wollte ich unbedingt weg von meinem Kind aber so ist es nicht. Ich hätte nur auch gern etwas Zerstreuung, aber aus jeder Richtung haut mir dann jemand entgegen dass es meinem Mann zusteht und ich nun mal die Mutter bin und das ja so wollte 🤦🏼♀️
Hi,
du brauchst dich nicht zu rechtfertigen, keiner zweifelt daran, dass du dein Kind nicht liebst, nur weil du gerne hin und wieder mal Zeit ohne es verbringen magst (oder verschenken willst, wenn’s ganz hart ist😉).
Wer sind denn die Leute, die dir sagen, dass dein Mann da Vorrechte hätte? Was qualifiziert sie denn? Warum lässt du dich von deren Einstellung so verunsichern, dass du nicht für deine Rechte einstehen kannst?
Und ich denke nicht, dass du an irgendwelchen Kollern leidest, dein Bedürfnis ist ja nichts Pathologisches, sondern ein Wunsch nach einem wichtigen Ausgleich.
Wahrscheinlich brauchst du mal ein konkretes Vorhaben, damit du deinem Mann gegenüber entsprechend auftreten kannst, sollte er einer von denen sein, die denken, dass er da mehr Rechte hätte als Schwerstarbeitender🙄.
vlg tina
Zuerst mal: ja, solch eine Männerrunde, die auch mal ausartet, kenne ich von meinem Mann auch.
Ist jetzt mit Kind (und Corona natürlich) seltener geworden, aber ja kommt vor. Und das ist mittlerweile auch okay. Er weiß, dass er dann auf dem Sofa zu schlafen hat und sich am nächsten Tag trotzdem mal kümmern muss.
Ich muss aber dazu sagen, dass wir, was das ausgehen betrifft, sehr ausgeglichen sind. Das heißt, wir haben mal Paarabende (oder jetzt im Juli sogar ein ganzes WE), mal bin ich unterwegs, mal ist er unterwegs.
Ich war im Oktober z.B. ein WE auf Wellness mit einer Freundin, mein Mann dafür mal auf JGA übers WE. Auch mal ein Abend oder Tagesausflug alleine sind bei uns easy möglich. Aber haben auch zwei super liebe Omas und Opas, die gerne übernehmen.
Wäre es so wie bei euch, wäre ich aber auch genervt und nicht mehr so ruhig und reflektiert, wie du 😅
Hast du ihn schon mal um mehr Frei-/Paarzeit gebeten?
Lg 🙋🏻♀️
Haha, ich finde mich irgendwie gar nicht reflektiert und ruhig 😅 Komme mir irgendwie wie die nörgelnde Mami und Hausfrau vor, die dem hart arbeitenden Mann nichts gönnt 🙈 so klingt es zumindest öfter, wenn ich mit anderen darüber spreche, denn die anderen Frauen/Mütter scheinen gar kein Problem mit den Männertouren zu haben und sich auch gar nicht zu sorgen.
Es tut aber gerade gut zu hören, dass es solche Männerrunden bei euch gibt. Ich hab hier das Gefühl, dass alle vorbildliche Ehemänner und Väter sind, die nie mal aus dem Rahmen fallen und mein Mann ein Alkoholiker isr 😬 das hab ich vielleicht falsch dargestellt. Zwar kommen diese Männerrunden jetzt wieder häufiger vor, aber bei Weitem nicht regelmäßig und er trinkt hier auch kein Feierabendbier o.ä. Ich vergleiche das gerne mit Schw**zvergleich bei Männern: da müssen alle mitziehen beim Alkohol, keiner will der Schwächere sein, der nichts verträgt 🙄 ist total albern, jap. Ist umso nerviger, wenn man ein Kind zu Hause hat und der Mann am nächsten Tag nicht fit Ist, ja. Aber bisher hat er sich zumindest immer aufraffen können und sich trotzdem gekümmert.
Vielleicht stört es mich auch einfach, dass er scheinbar so leicht bei den Jungs abschalten kann und sich gar nicht um uns zwei zu Hause sorgt während ich weder die Zeit habe, auszugehen noch das Sorglos genießen könnte bzw zwischendurch wohl doch mal nachfragen würde, wie es läuft.
Puh, also ich hab da auch keine ruhige Nacht, wenn er mal unterwegs ist 🙈
Gut, ich weiß ja nicht, wie du deinem Mann gegenüber bist, aber ich hätte schon lange den Aufstand geprobt, wenn es nur eine einseitige Geschichte wäre. Auch solange er voll arbeitet und ich in Elternzeit bin... 🙆🏻♀️
Hey,
fordere mehr Zeit für dich ein und nimm ihn mal auf, wenn er sich wieder übergeben muss und bei euch herumtaumelt.
Ich finde sein Verhalten unverantwortlich und bedenklich, der Alkoholkonsum ist schon missbräuchlich.
Du hast ihn zwar so kennengelernt, aber ja, normalerweise wird man mit dem Alter etwas reifer und vernünftiger. Klar kann er mal einen trinken gehen, aber er sollte seine Grenzen kennen und aufhören, wenn er an seiner Grenze angekommen ist.
Mir wäre es total peinlich, wenn mein Mann ständig besoffen nach Hause kommt.
Mich würde das Thema Alkohol in dem Ausmaße massiv stören.
LG
„Ständig“ ist vielleicht zu übertrieben, ich mag das oben tatsächlich unglücklich dargestellt haben. Diese Treffen gibt es nicht (mehr) regelmäßig, aber seit hier die Zahlen fallen kommen sie gerade geballt irgendwie durch 1. Mai, Vatertag und das länger geplante Wochenende im Juni unter Männer. Das stört mich schon, obwohl bis jetzt auch Ruhe war und mein Mann nicht betrunken war und auch kein Feierabendbier täglich trinkt, höchstens 1x im Monat kommt es vor dass er sich da abends zu Hause mal 1 Bier genehmigt.
Warum es dann ausgerechnet in Gesellschaft unter Männern aber immer ausartet, kann ich mir nicht erklären. Ebensowenig, dass sich die anderen Mütter so gar nicht sorgen und auch bereitwillig zu Hause bleiben und das so hinnehmen.
Ja, ich würde mich wohl auch sorgen wenn ich alleine unterwegs wäre und würde zwischendurch mal schreiben oder anrufen. Aber nur, weil ich nicht so einfach abschalten kann wie mein Mann heißt das doch nicht, dass ich nicht alleine ausgehen möchte/kann 🤷🏼♀️
Nö, mein Mann bekommt nicht mehr „Babyfreizeit“ als ich. Wenn er Feierabend hat, freut er sich sehr, mit der kleinen zu spielen. Dann hab ich „Mama-Zeit“. (Feierabend zwischen 18.30-19.45 Uhr; also mal mehr Zeit, mal weniger, auch nicht absehbar wie es den Tag ist)
Je nachdem was anliegt oder wie der Tag war, kann ich dann Füße hochlegen, nähen, ... oder was im Haushalt machen, was ich vorher nicht geschafft hab. Wochenende fährt er auch mal gerne 3-4 Stunden mit ihr zu seinen Eltern. Dann hab ich auch Zeit für mich. Ebenso fahre ich auch mal alleine am Wochenende ein paar Stunden mit ihr zu meinen Eltern, wenn er zB in Ruhe Fußball schauen möchte oder sonst was. Ansonsten machen wir gemeinsamen einen Spaziergang oder sonst was. Oder einer macht was im Haus/Garten und der andere bespaßt das Kind. Starre „Regeln“ haben wir da nicht. Aber er macht gerne was mit ihr und räumt mir gerne Zeit für mich ein.
Als Corona es noch zugelassen hat und wir unsere Hobbys beide noch ausüben konnten, war das auch nie ein Problem. Wenn wir beide am gleichen Abend was vor hatten, hing es von verschiedenen Faktoren ab, wer seins abgesagt hat. Zum Beispiel bin ich ehrenamtlich tätig und dadurch an einem festen Abend gebunden - wenn da mal ein Fußballspiel ist, dann hat er es abgesagt. Dafür hab ich auch mal meine Sachen abgesagt, damit er gehen kann. Wenn ich 3 Termine hintereinander hatte, hab ich beim nächsten mal abgesagt (Freunden zB, nicht das Ehrenamt, das ist fix) , wenn sich was überschnitten hat, damit er gehen kann.
Wir kommen so super klar und sind dadurch auch glaube ich beide einfach entspannter. Wir wollten beide unser Kind - also kümmern wir uns auch beide, auch wenn ich diejenige in Elternzeit bin. Dafür mach ich Haushalt quasi alleine, er bespaßt neben seiner Arbeit „nur“ das Kind. Finde das ehrlich gesagt auch fair so. Schließlich ist ein Kind aufziehen auch Arbeit. Und kann anstrengend sein. Ebenso ist Hausarbeit Arbeit.
Sorg für deine Freiräume. Du brauchst sie bestimmt auch mal, nicht nur er. Wenn reden nichts hilft, vielleicht bringt es was, ihn einfach mal vor vollendete Tatsachen zu stellen? Nachdem Motto: Freitag/Samstag/wann auch immer gehe ich mit XY einen Kaffee trinken/ins Kino/was auch immer. Du bist dann dran. Und am entsprechenden Tag: Hier steht alles, was du für die Mahlzeit(en) brauchst, ich bin dann mal weg.
Wenn du Zeit für dich brauchst, fordere sie gezielt ein. Steht dir ebenso zu wie ihm auch! Man ist nicht nur Mama, nur Hausfrau, nur in Elternzeit! Man ist immer noch eine Frau mit Bedürfnissen.
Mein Mann geht normalerweise ca.3x die Woche ins Fitness. Jetzt durch Corona geht es ja nicht. Gerade nach einem anstrengenden Tag war er danach wie ausgewechselt. Das war sein Ort, um den Kopf frei zu bekommen. Oder wenn die Kleine damals viel geschrien hat und es ihm schlicht zu viel wurde, wenn er 8 Stunden Stress schon auf der Arbeit hatte.
Da war er eine Stunde weg und hat die Kleine danach sehr gerne und viel genommen.
Mit Freunden geht er sehr sehr selten weg. Meistens treffen wir uns dann doch eher mit anderen Pärchen.
Aber er hatte schon Anfang/Mitte 20 kaum Lust saufen zu gehen oder in den Discos anzuhängen. Wir sind dann doch eher Typ "Chillig-daheim-trinken" geworden🤷♀️
Auf großartige Sauf-Eskalationen hätte ich ehrlich gesagt keine Lust.
Glaube mein Mann hätte das eh spätestens am Morgen bereut und dann nicht mehr so schnell wiederholt. Töchterchen kennt die Wörter Ausschlafen und Ausnüchtern nicht😬
Und nein, bei uns war es nie ein Argument, dass er mehr Freiheiten bräuchte, weil er Hauptverdiener ist. Er kennt unsere Tochter und wie sie einen auf Trab halten kann, vor allem je älter sie nun wird (wird bald 2). Dagegen ist seine Arbeit dann oft schon sein Rückzugsort und pure Erholung😂
Wenn er merkt, dass ich fertig bin oder einfach von den Trotzanfällen einfach nur noch genervt bin, dann schnappt er sich die Kleine von sich aus und gönnt mir Auszeit.
So hier und da paar Tage nur für sich, sind ja völlig in Ordnung.
Aber erster Urlaub wäre definitiv mit Kind, v.a. noch nach den ganzen Lockdowns.
Mein Mann und ich ticken aber ähnlich. Neue Orte, neue Erlebnisse wollen wir gerne zusammen als Familie oder als Pärchen erleben.
Vielleicht ist der Zeitpunkt einfach doof gewählt von deinem Mann. Normalerweise würde ich ja auch keinen Stress schieben, wenn mein Mann Mal nur mit den Jungs wegfahren würde.
Aber nicht, wenn man monatelang nichts machen durfte.
Da hätte ich zuerst die Familie geschnappt und gemeinsam Energie getankt 🤷♀️
Der Zeitpunkt ist einfach doof, da hast du wohl recht. Die Urlaubstage, die er bisher hatte, konnten wir wegen Corona nicht wirklich nutzen um auszuspannen und was anderes zu sehen, so geht es ja aber vielen, möchte mich da nicht groß beschweren. Allerdings hätte ich es doch schön gefunden, wenn der erste Urlaub außer Haus nicht ein Saufwochenende wäre sondern Familienurlaub. Aber ändern lässt sich das leider nicht mehr, außer die Inzidenz am Zielort steigt wieder. So gehässig, dass ich den Männern das wünschen würde, bin ich aber nun auch wieder nicht.