Hallo,
Das Thema passt zwar nicht hier rein, jedoch wollte ich anonym bleiben. Entschuldigt bitte dafür.
Ich habe 4,5 Monate bei einem AG gearbeitet und dann gekündigt, da es in dem Betrieb einfach nicht lief.
Davor war ich über 4 Jahre in Elternzeit.
Ich bekam keine Einarbeitung, das Betriebsklima war schrecklich, dort zählte mehr Quantität statt Qualität, machte freiwillig ohne Bezahlung oder Ausgleich Überstunden, uvm.
Die Azubis sind andauernd krankgeschrieben und innerhalb eines Jahres war ich die 3. (vielleicht sogar mehr) die dort in der Probezeit gekündigt hat. Letzteres habe ich gegen Ende von einem Angestellten erfahren. Habe dem Chef noch vor meiner Kündigung erzählt, was mir nicht gefällt - darauf ist 2x nicht eingegangen worden.
Mein Chef war schockiert über meine Kündigung, versuchte mich noch umzustimmen. Sie dachten es läuft und wären sehr froh, dass ich da bin. Womöglich auch, weil ich immer länger gemacht habe.
Ich begann danach meine neue Stelle.
Als "Dank" bekam ich ein schlechtes Arbeitszeugnis, welches insgesamt meine ganze Arbeitsleistung und Wesen(ich war angeblich nicht nett) schlecht stellt. Es ist in keinster Weise gerechtfertigt.
Einsatz hätte ich keinen gezeigt und dass ich unzufrieden war, hätte ich ja auch nie gesagt, hieß es noch im Nachhinein. Das Arbeitszeugnis lasse ich demnächst noch von einem Anwalt prüfen, denn zu einer Korrektur war der Betrieb nicht bereit und drohte mir sogar es noch auszuweiten und schlechter zu schreiben, wenn ich es so "möchte".
Habe noch 2 weitere Zeugnisse, die super sind.
Bei meinem jetzigen AG bin ich super glücklich! Jedoch bin ich mir sicher, dass mein jetziger AG irgendwann nach dem Arbeitszeugnis fragen wird.
Und das ist jetzt meine Frage : Was soll ich denen dann sagen? Das belastet mich sehr!
Beim Vorstellungsgespräch habe ich denen gesagt, dass ich dort absolut unglücklich bin und deswegen einen neuen Versuch starten möchte.
Damit sind die im Bilde.
Naja, was sage ich denen jetzt? Ich lasse das Zeugnis noch prüfen?
Möchte ungern sagen, dass ich es noch nicht habe, da die dort auch rein theoretisch anrufen könnten.
Das nicht gerechte Zeugnis möchte ich denen aber auch nicht zeigen, weil ich befürchte dann genau in diesem Licht gesehen zu werden. Ich bin dort ja auch noch in der Probezeit.
Was würdet ihr mir raten?
Hatte jemand schon mal selbst einen solchen Fall, dann würde ich mich über Berichte freuen.
Ich danke für jeden Rat!
Hilfe! Arbeitszeugnis - was tun?
Du arbeitest schon beim neuen Arbeitgeber?
War die Vorlage eines Arbeitszeugnis Thema im Vorstellungsgespräch oder sogar Voraussetzung für die Einstellung?
Wenn nein, dann ist doch die Frage, ob sie es überhaupt noch haben wollen.
Wenn sie dir in der Probezeit kündigen wollen, dann doch auf Basis deiner Leistungen bei ihnen und nicht wegen eines schlechten Zeugnisses vom vorherigen Arbeitgeber.
Hallo, danke für die Antwort.
Nein, in dem Sinne keine Voraussetzung.
Als ich den neuen Vertrag jedoch unterschrieben habe, fragte sie nochmal nach, ob sie bereits alle Zeugnisse hätten. Und ich meinte daraufhin, das eben noch das letzte fehle, ich es aber natürlich noch nicht habe.
Das wars eigentlich. Aber deshalb glaube ich, dass sie es nochmal einfordern wird. Weniger wegen der Bewertung, sondern weil ich tariflich bezahlt werde und sie die Gesamtmonate an Berufserfahrung brauchen wird, wenn ich in die nächste Stufe komme.
Und dann werde ich es einreichen müssen.
Keine Ahnung, wie das in Deutschland ist, aber ein Zeugnis für die letzten vier Monate erwartet beim neuen Betrieb hier kein Mensch. Dass sowas eine Weile dauert, bis es ausformuliert ist, ist ja klar. Was man in der Schweiz stattdessen machen kann, ist ein Kurzzeugnis der Art "Frau X hat bei uns vom dd.mm.yyyy bis zum dd.mm.yyyy als XY gearbeitet.", sofern man schnell einen Nachweis braucht, irgendwo eine gewisse Zeit gearbeitet zu haben. Möglicherweise geht das auch in D.
Mit einigen Monaten Betriebszugehörigkeit wird das, was im Zeugnis steht, ohnehin recht egal sein.
Du hast doch vor paar Tagen schon mal gefragt, in einem anderen Forum.
Die Antworten bleiben aber gleich, was Anderes kann mir dir ja eh nicht raten.
Anwaltlich prüfen lassen und beim neuen AG erst mal gar nicht weiter darauf eingehen, du bist ja schon eingestellt.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Das Endresultat ist, dass der ehemalige AG das Zeugnis genauso schreiben musste, wie ich es vorgegeben habe. Ansonsten hatte ich darauf bestanden, dass unten druntersteht: "Deutsch ist nicht meine Muttersprache". Das wollte er sich dann auch nicht geben 😝
Ich hatte allerdings Zwischenbeurteilungen, die sehr gut ausgefallen waren und rangezogen wurden.
Ich weiss nicht, wie es in Deutschland ist. Aber in der Schweiz darf der AG keine schlechten Zeugnisse schreiben. Auch sind codierte Zeugnisse nicht mehr erwünscht. Der Anwalt wird dich aber diesbezüglich sicher gut beraten.
Hallo
Schau mal hier:
https://karrierebibel.de/schlechtes-arbeitszeugnis/
Das Arbeitszeugnis durch einen Anwalt prüfen zu lassen finde ich gut. Ich würde auch dem Anwalt gegenüber erwähnen, dass du vom Betrieb unterschwellig bedroht wurdest, die Füsse stillzuhalten (>>denn zu einer Korrektur war der Betrieb nicht bereit und drohte mir sogar es noch auszuweiten und schlechter zu schreiben, wenn ich es so "möchte". >>) - das finde ich ja unglaublich!
Ich weiss nicht, wie es in Deutschland rechtlich aussieht. Bei uns (Schweiz) muss ein Arbeitszeugnis zwar der Wahrheit entsprechen, aber es muss "wohlwollend" geschrieben werden und darf nicht zu einem Nachteil bei der Jobsuche werden.
Alles Gute und liebe Grüsse
Danke für die Antwort.
Nachdem ich die Antwort meines alten AG bzgl der Nachbesserung erhalten habe, habe ich dieses auch meinem Lebensgefährten zum Lesen gegeben.
Ich erwähnte in der Nachbesserung noch eine weitere Tätigkeit, die von mir getan, aber von denen nicht aufgelistet wurde.
Zu dieser Tätigkeit meinte der Chef auch nur, dass diese sehr schlecht ausgeführt worden sind und (Zitat) :
"Wenn Sie möchten, kann ich das Zeugnis mit dieser Tätigkeit ergänzen, ich weise aber darauf hin, daß das nur unter unseren Zutun geschehen ist."
Mein Lebensgefährte deutete das nicht positiv. Ich verstand dadurch, dass durch die Ergänzung das Zeugnis ja dann noch schlechter ausfällt.
Ich würde auch einfach sagen, dass es noch geprüft wird.
Wieso glaubst du, dass dein neuer AG es sehen will, grade wenn du schon eingestellt bist? Bei mir hat noch nie ein AG ein Zeugnis vom vorherigen verlangt. Nur ein möglicher AG hatte im Bewerbungsverfahren mal angedeutet, es evtl zu brauchen, damit ich evtl tariflich höher eingestuft werden kann, da ich in einigen Bereichen nachweislich Berufserfahrung gehabt hätte (wollte die Branche wechseln). Da hat es aber aus verschiedenen Gründen nicht geklappt.
Also letztlich hab ich noch nie ein Arbeitszeugnis gebraucht 😅
Guten Morgen :)
Zum Thema Vorzeigen: Weil ich tariflich bezahlt werde und glaube, dass ich es vermutlich deswegen werde nachreichen müssen. Denn um in die nächste Stufe zu kommen, geht es wohl nach Berufserfahrung bzw Betriebszugehörigkeit.
Als ich eingestellt wurde, kam ich aufgrund meiner Berufserfahrung automatisch in die bereits höhere Stufe.
Danke für Deine Antwort :)
Beim letzten AG hat mir das endgültige Bachelor-Zeugnis gefehlt. Hatte mich mit einem vorläufigen Notenspiegel beworben.
Als ich es hatte und abgeben wollte, meinte mein Chef, das interessiert mich nicht, du machst deine Arbeit gut, nur das zählt.
Ich hab es dann zwar in der Personalabteilung eingereicht, aber auch da wurde es kommentarlos ohne einen Blick drauf zu werfen, abgeheftet. Theoretisch hätte ich wohl dort arbeiten können, ohne überhaupt den entsprechenden Abschluss zu haben.
Da hätte keiner mehr nachgefragt.
Ich glaube also eigentlich nicht, dass bei dir wegen 4 Monaten nochmal nachgefragt wird und würde daher erstmal gar nichts sagen und abwarten.
Sollte es doch zur Sprache kommen, kannst du immer noch sagen, dass es geprüft wird.
Hallo, auch Dir danke ich für Deine Antwort, denn sie hat mir doch viel Mut gegeben.
Meine Probleme bzw Gedanken dazu sind nämlich folgende : Zum einen fände ich es ungerecht, wenn mein Ex AG damit durchkommen würde, denn die miserable Bewertung entspricht nicht der Wahrheit. Zum anderen Angst, dass dieses Zeugnis mir die Zukunft versaut.
Mir würde für diese paar Monate auch nur ein einfaches Zeugnis reichen, ohne Bewertung, nur zu Dokumentation und als Nachweis. Darauf sind die garnicht eingegangen.
Hi,
ich weiß nicht, ob das immer noch so ist, aber vor 10 Jahren war es mit der Beweislast so:
Wenn dein Zeugnis den Noten 1-3 entspricht (die Codierung ist ja durchaus Noten zuzuordnen) und du ein besseres möchtest, musst du beweisen, dass du besser warst.
Entspricht dein Zeugnis den Noten 4-6 ändert sich die Beweislast und dein AG muss beweisen, warum er dich so schlecht bewertet. Das wird dein Anwalt dir aber sicher sagen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein neuer AG das Zeugnis noch sehen will, er hat dich doch schon eingestellt.
Grüße
Hallo, denke es ist immer noch so, dass man es beweisen muss.
Ich habe keine Beweise (woher auch :D) , außer meine letzten sehr guten Zeugnisse und die Kündigung meinerseits(!) in der Probezeit.
Die behaupten, ich habe weder Fachkompetenz noch Einsatz gezeigt und dass ich dort nie irgendetwas alleine zustande gebracht habe - sondern immer nur nach vorheriger Absprache. Was aber absolut nicht stimmt.
Auch Telefonate habe ich nur nach Rücksprache erfolgreich abschließen können - wo ich mich frage, haben die jedes Telefonat, dass ich geführt habe belauscht und Protokoll über die Anzahl geführt haben ?
Über ehemalige Angestellte, die ebenfalls in der Probezeit gekündigt haben, hat der Chef mir gegenüber auch kein gutes Wort verloren. Zu einem Azubi, der seine Prüfung nicht bestanden hat, meinte der Chef nur, dass die ihm nicht helfen werden und er auf sich alleine gestellt ist. Ich dachte ich höre schlecht.
Dann meinte er noch, dass der Chef kurz vor seiner Prüfung gesagt hat, er bestehe sowieso nicht. Zuerst habe ich es nicht geglaubt - jetzt glaube ich es schon.
Wenn niemand nach dem Zeugnis fragt, würde ich es auch nicht mehr erwähnen. Du hast ja bereits gestartet und sie können sich ein eigenes Bild von dir machen.
Letztendlich warst du nur 4,5 Monate bei dem alten Arbeitgeber und hast in der Probezeit aus gutem Grund gekündigt. Dass das Arbeitszeugnis nicht repräsentativ für deine Leistung ist, sollte einleuchten.
Bei zukünftigen Arbeitgeber würde ich dieses Zeugnis nicht erwähnen.
Danke für die nette Antwort :)
Ich war bisher noch nie in solch einer Situation und hatte noch nie Probleme mit ehemaligen AG. Ich bereue absolut nicht dort gekündigt zu haben!
Und dennoch denke ich, mir mit solch einem Zeugnis meine berufliche Zukunft vergeigt zu haben, was mir zu schaffen macht - unabhängig davon, dass ich bereits einen neuen AG habe und dort sehr glücklich bin und eine intensive Einarbeitung bekomme, wie es sich gehört.
Und wenn ich dort mal etwas nachfrage um den Sachverhalt genau nachvollziehen zu können, erklären sie mir das und sagen "Gut, dass du fragst, einiges ist Insiderwissen, bitte immer fragen, wenn etwas nicht nachvollziehbar ist!" Und ich solle bloß nicht denken, die wären genervt - auch die langjährigen Kolleginnen fragen und helfen sich untereinander.
Bei meinem alten AG wurde mir die Fragerei als ein Mangel dargelegt, dass ich nie etwas alleine bearbeiten konnte und immer nach Rücksprache etwas abgeschlossen habe. Was aber absolut nicht stimmt!
Ich kann mir vorstellen, dass man erstmal schluckt, wenn man ein solches Arbeitszeugnis in den Händen hält und in den Gedanken bereits Horrorszenarien in der Zukunft ausmalt.
Doch ehrlich gesagt, würde ich mir bei einem Arbeitgeber, wo du nur 4,5 Monate warst keine großen Gedanken machen. Du hast 2 Arbeitszeugnisse von vor der Elternzeit, die super sind, und wirst auch bei deinem jetzigen Arbeitgeber ein gutes Zeugnis am Ende bekommen.
Bei zukünftigen Karrierewechsel würde ich die "4,5 Monate" Arbeitsstelle nicht mal im Lebenslauf erwähnen, dann erübrigt sich die Frage auch nach dem Arbeitszeugnis. Wichtig ist, dass du jetzt einen Anschluss wieder gefunden hast.