Baby direkt nach Abschluss?

Guten Morgen,

unseren ersten Sohn haben wir während des Studiums bekommen. Anfang 2022 beende ich meinen Master, kurze Zeit später wird er drei Jahre alt.

Ich liebe es, Mama zu sein. Auch der Haushalt macht mir nichts aus. An meinem Studium hatte ich hingegen immer viele Zweifel. Ich habe einfach weiter gemacht, weil ich denke, es ist gut, einen Abschluss zu haben und mit Kind wollte ich auch nicht zwingend was neues anfangen.

Jetzt ist es so, dass der Weg zur Festanstellung noch recht lang wäre. Entweder sollte ich erst mal promovieren oder ein Volontariat machen und danach ist die Wahrscheinlichkeit hoch, trotzdem erst mal einen befristeten Arbeitsvertrag zu bekommen.

Mein Mann und ich haben beide schon länger einen weiteren Kinderwunsch. Nun haben wir überlegt, dass ich so schwanger werde, dass das Baby unmittelbar nach dem Master geboren werden könnte (wenn es schnell geht). Ich würde dann ganz langsam promovieren, über dasselbe Thema, über das ich meine Masterarbeit schreibe und mich in erster Linie um die Kinder kümmern.


Mein Mann verdient gut, so dass das auf jeden Fall finanzierbar wäre.

Was sind eure Gedanken / Anregungen? Manchmal hilft eine Außenperspektive ja ganz gut.

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Ich glaube, das ist der Einstieg dazu, die Promotion nicht fertig zu machen und sich nach den Kindern etwas ganz anderes zu suchen.

Du hast jetzt schon Zweifel am Studium, dein Mann verdient gut, du würdest dich "in erster Linie" um die Kinder kümmern,

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Da fehlt der Rest, zu schnell abgeschickt.

... du liebst es Mama zu sein, der Haushalt macht dir nichts aus und so weiter. Das klingt alles danach, als würdest du dir wünschen zu Hause zu bleiben, Hausfrau zu sein und deine Kinder großzuziehen.
Warum dann nicht dazu stehen? Damit man "was eigenes hat" und vor den anderen Mutties auf dem Spielplatz nicht dumm dasteht?

Es liest sich so, als würde deine Promotion in der Realität in der Zukunft immer zurückstecken, wenn etwas ist. ZB wenn mal ein Kind krank ist oder der Haushalt gemacht werden muss oder...

Möchtest du überhaupt wirklich promovieren oder machst du das dann nur, "weil man das halt so macht" in deinem Fachbereich? Möchtest du wirklich später in dem Fachbereich arbeiten? Oder ziehst du es einfach weiter durch, weil du schon so viel Zeit investiert hast? Würdest du mit deinem heutigen Wissen deinen Studiengang noch einmal wählen oder hättest du dich für etwas anderes entschieden? Hättest vielleicht schon eher das Studium wechseln sollen?

Eine Promotion ist echt anstrengend und kräftezehrend. Das erfordert einiges an Durchhaltevermögen. Ich habe einige Promovierende im Familien- und Freundeskreis aus unterschiedlichsten Fachrichtungen und keiner hat das so nebenbei gemacht und alle haben in einigen Phasen auch echt daran gezweifelt und sind daran verzweifelt.

Das macht man nicht mal ebenso.
Das sollen alles nur Denkanstöße sein. Du musst nicht auf die Fragen antworten, wenn du nicht möchtest.

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Ja, du hast Recht.

Ich würde promovieren, um irgendwas zu machen und auch um langfristig eine Perspektive zu haben. Wenn die Kinder älter sind, würde ich dann gerne arbeiten und mit einer Promotion verdient man natürlich mehr als wenn man irgendwas neu anfängt.

Nein, mit meinem heutigen Wissen hätte ich von Anfang an etwas anderes studiert. Es ist ok, aber nicht meine Erfüllung.

Danke für die Denkanstöße ♥️

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Hallo.

Ich denke das kommt ganz auf deinen Job und deine Zukunftsvorstellungen an. Wie lange willst du mit den Kindern zuhause bleiben? Wann willst du anfangen zu arbeiten? Wie schätzt du deine beruflichen Chancen nach der Babypause ein? Glaubst du du schaffst es Promotion und 2 kleinen Kindern gerecht zu werden? Und schlussendlich: Was ist dir wichtig im Leben? Zwei Kinder mit recht geringem Abstand? Oder beruflicher Erfolg?

Unsere Situation war ähnlich. Unsere große Tochter haben wir im Studium bekommen. Bei meinem Abschluss (Staatsexamen) war sie 3,5 Jahre alt. Da wir in jedem Fall noch mehr Kinder und keinen Riesen Altersabstand wollten, haben wir ein paar Monate vor dem Abschluss die Verhütung weggelassen. Schlussendlich hat es 9 Monate gedauert bis es geklappt hat. Da war ich etwa 4 Monate im Job. Jetzt ist der Kleine 2 Monate alt und im Oktober gehe ich zurück in den Job. Für uns passt das so. Ich arbeite allerdings in einem Bereich in dem ich im Zweifelsfall immer einen Job finde ohne große Probleme. Daher hatte ich keine Angst vor beruflichen Problemen.

Liebe Grüße

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Ich weiss nicht, was dir wichtig ist und was du studierst? Irgendwann wäre mir finanzielle Unabhängigkeit wichtig. Wenn du gerne was mit Kindern machst. Quereinstieg als Lehrerin?

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Quereinstieg als Lehrerin ist nur mit bestimmten Studienfächern möglich, das hier angesprochene Volontariat klingt nach Journalistik bzw. ein ähnlicher Studiengang. Damit ist kein Quereinstieg möglich.-

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Ich schaue mal etwas in die Zukunft. In 15 Jahren sitzt du bei Netto Teilzeit an der Kasse und ärgerst dich, dass beruflich aus dir nichts geworden ist. Und mit 50 wetterst du gegen die geringe Rente.

Du suchst ja scheinbar schon Ausreden um nicht zu Arbeiten.

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Ich weiß nicht um welchen Fachbereich es sich handelt aber ich glaube ich würde mit einem Kind noch warten und erstmal arbeiten. Denn ein Studium (auch mit Promotion) ist erstmal nicht so viel wert und es ist wichtig, erstmal den Einstieg zu schaffen und ein bisschen Praxiserfahrung zu sammeln. Das hilft dir dann auch für den Wiedereinstieg später. Wenn es dir eh egal ist und du lieber zu Hause bleibst, ist das doch auch okay aber ich glaub es bringt nix etwas nur so halb zu verfolgen, gerade auch eine Promotion erfordert großen Einsatz. Mit Kindern hat man da nicht so den Kopf für und es ist nicht das gleiche wie ein Teilzeitjob.

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Ich kenne tatsächlich zwei Frauen die es so ähnlich gemacht haben. Kind 1 direkt nach dem Master, dann noch Kind 2 und nebenher „promoviert“.

Beide haben ihre Promotion nicht angeschlossen und auch keinen Job in ihrem Bereich gefunden. Die Medienwissenschaftlerin hat sich jetzt als Moderatorin selbständig gemacht und arbeitet freiberuflich, seit das jüngste Kind fünf ist. Aber das Studium hätte dafür wohl nicht sein müssen.

Die andere ist Hausfrau und Mutter. Beide Frauen fanden Hausfrau/Baby auch erstmal toll, kein beruflicher Druck, schön ne Runde Kinderwagen schieben..

Aber nach ein paar Jahren wurden beide ziemlich unzufrieden mit ihrer Situation. Die meisten anderen Mütter haben heute beides- Kinder und eine berufliche Perspektive. Nach spätestens acht Jahren ohne in deinem Bereich gearbeitet zu haben gilt man auf dem Arbeitsmarkt als ungelernt. Dann war das Studium völlig ohne Nutzen. :-(

Ich fand und finde die Idee direkt nach dem Studium schwanger zu werden ziemlich blöd. Entweder noch im Studium, oder erstmal arbeiten.

Alles andere schreit im Lebenslauf geradezu laut nach „eigentlich keinen Bock..“

Bau dir erstmal eine berufliche Perspektive auf, schau ruhig wo du als Absolventin vielleicht als Quereinsteiger fachfremd anfangen kannst. Nicht immer braucht man eine neue Ausbildung.

Viel Erfolg

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Es kommt ganz auf den Fachbereich, deine beruflichen Zukunftspläne und deine Motivation an.

Ich habe mein 1. Kind während des Masterstudiums geplant bekommen. Während meiner Promotion das 2. geplante Kind. Ich werde nächstes Jahr fertig mit der Promotion, wir planen dann das 3. Kind zum Abschluss zu bekommen. Das war alles so geplant, dass ich länger brauche liegt am Thema und dem Material. Ich kann viel Zuhause arbeiten und mein Betreuer unterstützt mich voll. Ich liebe mein Fachbereich und ohne Doktor sind meine beruflichen Chancen stark eingeschränkt. Habe Leute kennen gelernt, die mit 50 noch promovieren mussten (neben der normalen Arbeit), damit sie im jahrelangen Job bleiben konnten ... mir wurde von langjährigen Berufstätigen und vielen weiblichen Dozenten sehr stark nahe gelegt während des Studiums Kinder zu bekommen. In meiner Branche bekommt man nämlich sofortiges Arbeitsverbot. Man kennt sich untereinander und ist auf Empfehlungen von anderen angewiesen. Da macht es sich echt schlecht, wenn man erst mal ein paar Jahre fehlt oder gleich nach Arbeitsbeginn schwanger wird. Habe mir extra ein Thema ausgesucht, das mich herausstechen und unverzichtbar bei relevanten Erwähnungen lässt.
Das ist aber mein Leben und nicht deins.

Du hast jetzt bereits Zweifel an deiner Studienwahl. Das hatte ich anfangs (Bachelor) auch, aber nun, da ich so weit bin und sehe, dass das, was mir keinen Spaß machte, für mich absolut nicht mehr relevant ist, liebe ich meine Branche. Wenn ich aber darüber nachdenke später nur in einem Job zu arbeiten, weil ich darin einen Abschluss habe und es mir keinen Spaß macht, würde ich mich anderweitig umsehen. So machte es mein Mann. Nach seinem Bachelor machte er noch eine Ausbildung und ist jetzt überglücklich in seinem Job.
Es gibt Menschen, die mit der Doppelbelastung Familie und Studium nicht zurecht kommen. Man braucht mehr Zeit für das Studium, ich fand es toll, dass ich flexibler bei den Kindern bin, als mit einem Beruf. Die Vorteile (v.a. bürokratische) an der Uni sind auch ganz praktisch, meine Uni ist auch extrem kinderfreundlich. Habe meine Kinder schon in Bibliotheken mitgenommen, sie kennen es nicht anders und wissen sich zu benehmen.

Ich würde dir von einer Promotion abraten, nicht, weil es nicht machbar ist, sondern weil es dir keinen Spaß macht. Vielleicht bietet sich dir die Möglichkeit ein anderes Studium zu machen? Suche dir etwas, was dich positiv ausfüllt. Ich könnte nicht nur Mutter sein, ich brauche da einfach noch was anderes, aber die Menschen sind verschieden. Du könntest auch erst mal nach dem Abschluss das 2. Kind bekommen und das 1 Jahr Elternzeit dich neu orientieren. Mein Mann hat seine Elternzeit dafür genutzt.

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Vielen Dank für die Anregungen.
Eure Situation klingt gut.
Ja, du hast Recht. Ich denke momentan über einen zweiten Master nach. Dann könnte ich in eine Richtung gehen, die mich mehr interessiert und das zweite Kind zu Beginn des Masters bekommen.
Dann wären die Kinder ungefähr fünf und zwei, wenn ich fertig bin und ich hätte einen Bereich, der mir mehr Freude bereitet.
Ich hab auch Angst, dass ich auf Dauer nicht „nur“ Mutter sein könnte. Auch wenn ich diese Aufgabe momentan liebe. Aber die Kinder werden natürlich auch größer und selbstständiger.