Einen schönen Sonntag wünsche ich euch allen!
Ich bin auf der Suche nach anderen Mamas und Familien die diesen Schritt gewagt haben und mir davon berichten können. Geht das? Wenn ja - wie? Auf was ist zu achten? Was würdet ihr rückblickend vielleicht anders machen?
Und von welcher Branche seid ihr gekommen und in welche habt ihre gewechselt? Vielleicht hat auch jemand Tipps was als Quereinsteiger gut klappt?
Ich bin Anfang 30, gelernte Erzieherin und arbeite seit meiner Ausbildung nun seit 12 Jahren in diesem Beruf. Während meiner beiden Schwangerschaften hatte ich kein BV und nahm jeweils 18 Monate EZ. Die Kinder sind 3 und 6 Jahre alt.
Kurz und knapp gesagt: Der Beruf erfüllt mich überhaupt nicht mehr, im Gegenteil (der Stress, Personalmangel, Lautstärke, immer mehr Vorgaben, Ansprüche der Eltern, vom Träger usw.). Vor 16 Jahren war das mein absoluter Traumberuf. Mit dem Wissen von heute würde ich die Ausbildung auf keinen Fall mehr machen.
Der Gedanke, diesen Beruf bis zur Rente, also noch über 40 Jahre zu machen macht mir Angst!
Ich möchte mich beruflich verändern und ggf. auch einen kompletten Neustart machen. Im Sozialpädagogischen Bereich gäbe es durchaus Tätigkeitsfelder die ich Interessant fände aber da komme ich nicht rein, da immer ein entsprechendes Studium verlangt wird. Und mit Realschulabschluss kann ich nicht studieren.
Ich könnte mir aber auch einen Wechsel in eine andere Branche vorstellen. Habe auch schon Google befragt aber komme nicht weiter und bin erschlagen vom ganzen Angebot und den vielen Möglichkeiten. Ausbildungen gibt es ja tausende und in vielen Fällen auch noch Bereiche auf die man sich dann spezialisiert.
Freu mich über Anregungen, Tipps und Ideen!
Beruflicher Neustart mit Kindern - Wer hat es gewagt?
Du kannst als Erzieherin mit berufserfahrung an einer FH soziale Arbeit studieren.
Hallo,
in der Theorie geht das. In der Praxis aber nicht wirklich. Wir haben hier eine FH in der Nähe - 20 Minuten mit der Bahn ohne Umsteigen zu erreichen. Aber die bekommen jedes Jahr viel mehr Bewerbungen wie Plätze vorhanden sind und dann geht es per Punktesystem und nur mit Berufserfahrung hat man dann keine Chance mehr.
Da sind dann die mit Abi ganz vorne, dann die mit Erzieherausbildung die während der Ausbildung die Fachhochschulreife gemacht haben und Erzieherinnen die den Fachwirt haben usw.
Versuche es trotzdem mal, vielleicht klappt es ja. Unter Umständen kann man auch an einer Uni studieren, da gibt es zahlreiche Programme, manche Unis bieten auch Eingangsprüfung an für Menschen ohne Abi.
Hallo, da hänge ich mich doch mal mit an.
Fast gleicher Ablauf, 4 Kinder aber seit den Geburten zu Hause.
Die letzten drei sind jährlich, zwischen Kind 1 und Kind 2 war ich arbeiten, da 8 Jahre Altersunterschied.
Ab Kurz und Knapp , alles gleich! 🙂
LG
Gibt es Möglichkeiten, dass du das Abi/ Fachhochschulreife berufsbegleitend nachholst?
An einer IHK, VWA oder ähnlichem Bildungsträger?
Also wenn du wirklich was studieren willst, wo du ohne Fachhochschulreife keine Chance hast.
Dauert dann aber natürlich nochmal entsprechend länger.
Du könntest nach einen Fernlehrgang schauen. Da ist auch vieles möglich.
Dauert etwas und ist etwas herausfordernd mit Kindern, aber mit guter Planung machbar
Da habe ich mir schon diverses Infomaterial bestellt, wird wohl in den nächsten Tagen hier ankommen und dann schau ich mir das mal an. Laut deren Homepages gibt es dort auch die Möglichkeit sich telefonisch beraten zu lassen - das werde ich dann auch noch machen. Vielleicht bringt es mich einen Schritt weiter und bietet neue Erkenntnisse!
Vielleicht könntest du ein Fernstudium oder Weiterbildung im Fernlehrgang machen? z.B. einen Fachwirt oder für ein Spezialgebiet oder so?🤔
Ich mache sowas aktuell, komme aber aus der medizinischen Branche. Ich bekomme monatlich das Material zum Lernen zugeschickt und bearbeitete es, wie ich dazukomme. Wöchentlicher Arbeitsaufwand ca 5-7 Stunden. Gelegentlich sind auch Onlineseminare. Nach 8 Monate lege ich eine Prüfung im Open-Book-Verfahren zu Hause ab und bin dann staatl. zertifizierte Praxismanagerin und QMB. Bisher funktioniert das trotz 4 Kinder und Coronalockdown sehr gut.
Evtl gibt es etwas ähnliches auch in deiner Branche.
Google mal, es gibt unzählige Anbieter für Fernstudien und Fernlehrgänge.
Alles Gute
Hallöchen.
Also ich persönlich habe mit 32 einen neuen Lebensweg angefangen und bin komplett in eine ganz andere Branche eingestiegen.
Ich hatte bis dahin 16 Jahre im gleichen Beruf gearbeitet als Groß und Außenhandelskauffrau.
Da ich in diesem Beruf aber noch nie wirklich glücklich war, kam dann die Überlegung was ich für eine neue Ausbildung machen könnte. Ich habe damals noch 1,5 Jahre bei der IHK meinen Handelsfachwirt gemacht und somit Fachabi. Bis dahin hatte ich nur einen Realschulabschluss mit Qualifikation, da ich ja mit 16 in die Lehre ging.
Naja jedenfalls bin ich relativ zufällig über einer Anzeige im Internet gestolpert. Ich wollte zum Gericht o.ä. wegen der kaufmännischen Ausbildung und bin beim Justizvollzug hängen geblieben 🙂.
ÖD, Verbeamtung, Frauen bevorzugt eingestellt.
Und was soll ich sagen, es hat geklappt. Natürlich sind die Einstellungskriterien nicht einfach und es fallen auch viele Leute in diesem Prozess, durch aber es hat sich gelohnt. Ich bin nächstes Jahr mit der Ausbildung fertig und natürlich hatte ich immer mal bedenken mit 33/34 Jahren noch mal die Schulbank drücken zu müssen. Aber es läuft 👌 und ich bin weiß Gott nicht die Älteste 😅. Von daher 🤷♀️.
Ich bzw wir haben es nicht bereut.
Ja, Schichtdienst ist nicht ohne und natürlich kloppt man regulär 41Std und oft mehr, aber trotzdem. Wir sind alle zufrieden.
Anfangs war es für alle eine Umstellung (in der Spätdienstwoche sehe ich die Kids nur 30 min morgens bis ich sie wegbringe), aber mein Mann hat super familienfreundliche AZ (und das als Koch!). Er ist immer früh daheim (spätestens 14h), arbeitet kein We oder Feiertag.
Also irgendwie Rollentausch bei uns. Ich arbeite mehr, verdiene mehr. Er betreut hauptsächlich die Kids, jetzt 5 und fast 10.
Als ich anfing waren die Kinder grade 3 und fast 8.
Wenn du unglücklich bist, verändere dich. Du bist noch mehr als jung genug dafür. Nur Mut.
Und wenn es was ganz anderes sein soll, wie bei mir, dann ist das auch gut. Für ne neue Ausbildung bist du noch laaange nicht zu alt,😉.
Der Weg/das Gebiet passt zwar inhaltlich nicht ganz zu mir aber trotzdem vielen herzlichen Dank, dass du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast. Es macht auf jeden Fall ganz viel Mut, dass es nicht aussichtslos ist und man das schaffen kann!!
Ich habe 4 Kinder und war viele Jahre im DIY selbstständig. Als unsere Jüngste 3 war habe ich Soziale Arbeit studiert und einen super Abschluss in Regelstudienzeit gemacht. Jetzt arbeite ich in einer Jugendwohngemeinschaft und habe mich als Berufsbetreuerin selbstständig gemacht. Wir als Paar bieten auch Bereitschaftspflege an. Ich kann dazu nur sagen: wenn du es wirklich willst wirst du ALLES schaffen!!! Wenn du nur so halbherzig mit dem Gedanken spielst, wirst du 100 Gründe finden die dagegen sprechen! Grundsätzlich empfehle ich ein gutes funktionierendes Soziales Netzwerk! Ohne das geht es in Klausren- & Praktikumsphasen nicht. Allerdings hast du mit deiner Erzieherinnenausbildung doch ein total gutes Fundament auf dem du bauen kannst. Du könntest auch einfach aus dem Kleinkinderbereich aussteigen und in der Jugendarbeit tätig werden … du könntest den Arbeitspädagogen machen und in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen arbeiten oder du studierst an einer FH - das ist hier in MG kein Problem!
„„Kurz und knapp gesagt: Der Beruf erfüllt mich überhaupt nicht mehr, im Gegenteil (der Stress, Personalmangel, Lautstärke, immer mehr Vorgaben, Ansprüche der Eltern, vom Träger usw.).““
Genauso ging es mir auch!
Seit unsere Tochter 1,5 Jahre alt war arbeite ich selbstständig als Tagesmutter.
In den Augen mancher ist es zwar ein Abstieg „nur“ Tagesmutter zu sein, aber im wahren Leben hatte ich im Beruf noch nie so viel Anerkennung und besser bezahlt ist es außerdem (kommt auf die Gemeinde an).
Endlich kann ich pädagogisch so arbeiten, wie ich es möchte und spreche mich dabei nur mit den Eltern ab. Ich habe schlicht keine Kollegin kurz vor der Rente, die meint mich täglich anmaulen zu müssen, weil ich ein Kind in der Trage habe (auch wenn ich das heute anders als mit Anfang zwanzig begründen könnte).
Auch mit Kita-Schließtage, Schulferien oder Corona-Lockdown habe ich keine Probleme, mein Kind bleibt einfach zuhause und die Tageskinder freuen sich über die große „Schwester“.
Ich kann deinen Frust nur zu gut verstehen und bin echt gespannt, wie lange es noch dauert bis das System komplett zusammen klappt.
Alles Gute!
Kurz und knapp: man kann auch ohne Abi an der Universität studieren. Hat ein Kommilitone von mir gemacht. Er musste einen Eingangstest absolvieren, aber da kegt jede Uni die Kriterien wohl selbst fest.
Also je nach Lust und Laune kannst du im Prinzip machen was du willst und musst keinen anderen sozialen Beruf einschlagen wenn du das nicht willst.
Eine Freundin von mir hat mit Ende 30 noch mal eine neue Ausbildung gemacht. Das war überhaupt kein Problem, auch wenn sie teilweise doppelt so alt wie ihre Mitschüler in der Berufsschule war. Einzig die Schule mit Sportunterricht hat sie nicht gewählt. Wer hat in dem Alter noch Lust, sich nach sportlichen Leistungen bewerten zu lassen (schräg, dass es das in der Berufsschule überhaupt gibt).
"Wer hat in dem Alter noch Lust, sich nach sportlichen Leistungen bewerten zu lassen (schräg, dass es das in der Berufsschule überhaupt gibt)."
Hier auch Sporttest 🤚 müssen wir auch absolvieren während der Ausbildung. 3 mal 😅🙈 und bei uns sind ja auch einige Ende 30, Anfang 40 🙃
Echt? Ich finde das komplett unsinnig. Was hat denn die sportliche Leistung mit der Ausbildung zu tun? Besagte Freundin war zu dem Zeitpunkt etwas pummelig, daher kann ich das umso mehr nachvollziehen. Aber selbst ich als Schlanke, die immer viel Sport gemacht hat, habe in manchen Sportarten meine Schwächen, Leichtathletik z.B. Und das versaut dann die Abschlussnote? Krass.