Hallo
Ja, die Überschrift ist etwas irreführend, denn so ist es, in unseren Augen zumindest, definitiv nicht
Wir wohnen seit einigen Jahren in einem kleinen Ort. Typisch dafür, wird hier großen Wert auf Vereinskultur gelegt. Grundsätzlich ist das ja sehr schön. Es gibt für das übliche Vereine und ähnliches und da wird normalerweise sehr viel gemacht. Gefühlt ist auch so gut wie jeder mindestens bei einer Sache aktives (!) Mitglied.
Unser ältestes Kind ist 14. Er ist nirgends Mitglied. Er hat über die Jahre hier drei mal wo rein geschnuppert, aber es war einfach nicht sein Ding. Das was ihn wirklich interessiert hätte, gibt es im Großraum nicht (Radsport). Dem Interesse gehen wir privat viel nach. Auch sonst macht er regelmäßig Sport mit uns, ist leidenschaftlicher Modellbauer und nimmt da nach Möglichkeit auch an Kursen teil, bekommt von meinem Mann Klavierunterricht. Dazu natürlich all die alltäglichen Dinge (lesen, Geschichten schreiben, Gartenarbeit, Freunde treffen...).
In unserem Umfeld ist er damit tatsächlich eine große Ausnahme. Wir Eltern sind hier in einem Verein und trainieren da idR. regelmäßig. Besonders deshalb sind hier viele total ungläubig darüber, dass unser Sohn "kein Hobby" (im Sinne von kein Verein,..) hat. Das gehört doch dazu in der Kindheit
Wir haben erst als Teenies zu unserem Hobby als Vereinssport gefunden u. sind also selbst "Vereinslos" aufgewachsen. Aufgewachsen sind wir ein einer Großstadt. Dass da ein Unterschied besteht war mir klar. Dass man aber so beäugt wird, eher nicht. Auch unsere Freunde von damals sehen das jetzt anders. Vielleicht auch ein Wandel der Zeit?
Was sind eure Gedanken zu dem Thema?
Liebe Grüße
Kind hat keine Hobbys
Ich finde mit 14 ist er alt genug, dass selbst zu entscheiden. Ich find man muss ein Typ für Vereine sein.. Ich bin und war das auch nie. Würde mir da nun keinen Kopf machen.
Ich finde es blöd,wenn Hobbys mit Vereinen und Co.gleichgesetzt wird.
Dein Sohn macht doch viel. Aber eie mir scheint eher Sachen,wo er nicht im Mittelpunkt steht ,sondern seine Ruhe hat.
Meine Tochter geht in keinen einzigen Verein. Trotzdem hat sie ihre Hobbys die sie eben daheim auslebt.
Sie hat es in diversen Vereinen versucht. Das größte Problem war und ist,das esbei den meisten immer nur um das Gewinnen ging. Das hat sie genervt und gestresst. Sie möchte einfach nur Spaß.
Keine Ahnung ob das unsere Vereine komisch sind aber ein Kind was nur aus Spaß mit macht und ni ht um zu gewinnen,wird schnell kalt gestellt. Dafür muss ich keine Beiträge zahlen.
Sie ist unmusikalisch,genau wie der Rest der Familie. Sie spielt Lieder auf den Glockenspiel und Keyboard aber nach Farben.
Keiner in der Familie kann Noten lesen,für uns sind das Hieroglyphen.
Sie zeichnet gerne. Allerdings nicht so wie in Schule usw . vorgegeben. Daran scheiterte auch der Besuch eines Kunstkurses. Sie hatte keine Lust stundenlang Kreise zu zeichnen und vorgegebene Sachen. Sie ist aber super darin Abstrakt zu malen. Was wir monatlich für Farben und Zubehör ausgeben,dagegen ist ein Sportverein billiger.
Nicht jeder Mensch ist für das Vereinsleben gemacht.
Lass ihn machen. Es ist gür ihn gut so.
Lass sie doch alle reden. Dein Sohn hat halt Hobbys die nichts mit den Vereinen zu tun haben und gut. Ich habe zwei Töchter. Die eine hat vier Jahre getanzt, im Verein, und war 3,5jahre beim Karate. Nun mag sie nicht mehr. Sie beleget hin und wieder VHS Kurse im Kinderyoga. Sonst Vereine sind nicht ihr Ding und auch kein Instrument. Dafür kann sie nähen, stricken und häkeln. Abgesehen davon gehen wir regelmäßig schwimmen. Bewegung gibt es also auch ausreichend.
LG und ein schönes Wochenende
Hey
Hobby = Verein? Bin nicht der Vereinstyp genau wegen dieser engen Denkweise. Es gibt so viele Möglichkeiten außerhalb Vereinen.
Weshalb ist das überhaupt ein Thema, wer/was/wo macht oder nicht macht? Die Leute, die sich Bemerkungen jeglicher Art über unser Leben erlauben, wären nicht in meinem Bekanntenkreis.
LG
Meine Meinung ist: aus allen lässt sich ein Problem machen, obwohl es keines ist. Warum gehört Vereinsleben zur Kindheit dazu? Das muss nicht sein. Dein Sohn hat doch Hobbys.
Erst wenn mein Sohn den ganzen Tag sang- und klanglos zur Decke starren und nichts tun würde oder nur noch zockt, dann würde ich mir Sorgen machen. So wie bei euch ist doch alles in Ordnung.
Er scheint lieber für sich zu sein. Das ist doch okay.
Im Verein kann man sich die Leute nicht aussuchen.
Selbst zocken ist ein Hobby, welchem man gepflegt nachgehen kann. Machen Millionen Menschen, ohne sich damit schlecht zu fühlen.
Sehe ich genauso. Es soll (sehr junge) Leute geben, die teilweise sogar reich mit solchen Hobbys werden. Aber gut, das kann man einem Vereinsmenschen so nicht 'verkaufen'. Sonst müsste dieser die Augen öffnen und sehen, daß die Welt größer ist als sein Vereinskreis.
Also Deine Überschrift finde ich sehr schlecht gewählt.
Dein Sohn hat doch Hobbys.
Oder sind das nur Hobbys, wenn man sie im Verein ausführt?
Ich war noch nie ein Vereinsmensch. Ich bin auch kein Freund von Mannschaftssportarten. Ist einfach nicht mein Ding. Und ich mag auch keine festen Termine. Das ist mir alles zu gezwungen.
Mein Mann und auch mein Sohn sind in keinem Verein. Und es geht uns wirklich prima damit.
Dein Sohn ist vielleicht nur nicht in einem Verein, weil es nicht den richtigen für ihn gibt? Sicherlich wäre er im Radsportverein.
Hallo,
ich bin so aufgewachsen wie Euer Sohn, unsere Eltern waren auch die "wir machen das im Mikroverband Familie, wir halten nix von Vereinsmeierei". Ich habe damals auch immer wieder geschnuppert und nix für gut befunden aber auch weil meine Eltern mich unbewusst dazu erzogen haben bzw ich als ich klein war die Vorzüge so nicht erkannt hatte.
Ich finde im Nachhinein dass ich vielleicht einige psychische Downs in meiner Jugendzeit nicht gehabt hätte wäre ich in einem Verein / Verbund gewesen. Ich fühlte mich trotz aller Vielfalt (lustigerweise auch Klaivr, Modellbau etc) oft sehr einsam. Auch wenn ich Lieder geschrieben habe war mein Gefühl dabei oft das dass ich meine Einsamkeit damit verarbeitet habe. Auch wenn die gemeinsame Gartenarbeit als Familie ein schönes Familienerlebnis war, das Ausgelassene was ich bei meinem Sohn in seiner Reitgruppe beobachte war es nicht.
Im Erwachsenenalter habe ich jetzt Hobbies mit Freunden und im Verein bewusst gewählt, bin im Reitverein oder Fussballverein, das gibt einfach auch Halt. Es ist finde ich immer wichtig mehrere "Säulen" zu haben. Wenn man gerade Stress mit dem Partner hat und im Büro die neue Kollegin nicht passt finde ich es erleichternd wenn man dann wenigstens die Fußballmädels hat mit denen man sich immer trifft und ein schönes Gemeinschaftsgefühl erlebt. Den Halt innerhalb einer Manschaftssportmannschaft kann man finde ich mit keiner Clique vergleichen!
Ich achte bei unserem Sohn von Anfang an darauf dass er nicht in einem Mikrokosmos aufwächst. Klar könnte ich ihm Musikunterricht geben, Klar könnte ich ihm locker Reiten beibringen. Aber will ich das? Denn wenn gerade in der Pubertät dann Mama mal blöd ist ist bei ihm gleichtzeitig der Klavierlehrer und der Reitlehrer blöd. Wäre das ausgelagert könnte er dann unseren Familienzwist hinter sich lassen, ein befreiendes ausgelasenes Training in seiner Reitgruppe erleben und käme vielleicht auch mit dem Abstand und anderem Blickwinkel zurück den es braucht um in der Familie wieder anzukommen.
Denn was ist wenn einer von Euch wirklic h mal ausfällt? Dein Mann mal auswärts arbeiten muss? Einer von Euch eine schwere Krankheit bekommt? Ihr Euch trennt?
Wenn alles auf wenig Säulen aufgebaut ist gällt dann vieles zusammen.
Ich denke man merkt das erst wenn man älter wird und steuert es dann bewusst aber die positiven Auswirkungen hat es bereits auf Kinder und Jugendliche. Gerade zu Coronazeiten haben wir extrem gemerkt wie gut es unserem Sohn tut "mal rauszukommen". Es hat einen Grund warum ich und ja auch Ihr Euch jetzt im Erwachsenenalter dazu gefunden habt. Ja es ist ein Wandel weil man auch einfach anders auf die Dinge schaut und viel mehr auch auf die psychische Gesundheit achtet.
was ich vergaß, das ist ja nicht nur am "Verein" auszumachen, auch beim Klavierspiel täte es gut bzw hätte es ja nur dann den erfüllenden, befreienden Effekt wenn eben nicht der "Stein des Anstoßes" auch noch neben einem sitzt sondern ein Externer bei dem man auch den Streit mit Mama oder Papa dann vergessen kann.
Also ich finde diese Aussagen ehrlich gesagt bescheuert. Euer Kind hat doch ein Hobby nur eben keines wofür in eurem Dorf ein Verein existiert. SChauen die noch über den Tellerrand? Man soll doch bitte jedem sein Leben lassen. Und nicht jeder muss ein Vereinsmeier sein.
Ela