Arbeiten oder Kinderbetreuung und Haushalt? Was findet ihr anstrengender?

Hallo liebe Leser/innen,

wie oben schon beschrieben, was findet ihr anstrengender? Eure Arbeit, gerne auch vor den Kindern, oder Haushalt und Kinderbetreuung?

Ich bin momentan mit dem 2. Kind schwanger, habe einen 2jährigen Wirbelwind Zuhause und bin noch in Elternzeit.

Da mein 2jähriger Wirbelwind seit eh und je ein extrem schlechter Schläfer ist, das heißt, Mittagsschlaf gibt es nicht und als Baby nur im Kinderwagen oder in der Trage, war Haushalt erledigen, wenn das Kind schläft, mit zunehmenden Alter, Trage wird nicht mehr akzeptiert, nicht oder als Baby nur in der Trage möglich. Alleine beschäftigen auf einer Krabbeldecke oder auch jetzt, nur schwer möglich, viel Aufmerksamkeit einfordern, viel Outdoorbeschäftigung und auch noch Trotzphase.

Jetzt las ich in einem anderen Forum einen Beitrag, wo sich viele arbeitende Mütter über eine Mutter, die gerne mehr Unterstützung durch den Partner hätte, lustig machen, weil sie ja nur Hausfrau sei.

Wie seht ihr das?

Ich muss sagen, dass ich meinen Bürojob nicht so anstrengend fand als 24/7 Kinderbetreuung und Haushalt, der zum größtenteil abends oder nachts gemacht werden musste. Dennoch gehe ich in meiner Rolle als Mutter mehr auf als in meinem Beruf.

Darf eine Hausfrau keine Me-Time einfordern? Ich mache den Haushalt auch alleine, da mein Mann Vollzeit arbeitet und es für uns so passt, jedoch mache ich jeweils mehrmals die Woche eine Stunde Sport, das brauche ich für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden.

Wie ist das bei euch?

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Schwierig. Was heißt "anstrengend"?

Es gibt ein "schönes" Anstrengend das ich habe, wenn ich beim 10km Lauf als erste Frau mit neuer Bestzeit über die Ziellinie laufe. Da bin ich komplett am Ende, so schnell gelaufen wie es eben ging, aber eben gleichzeitig auch überglücklich.
Es gibt aber auch ein "schlechtes" Anstrengend. Und das hatte ich z.B. als mein Sohn ein Baby war und sooooo schlecht geschlafen hat. Das war kein schönes Anstrengend und hat mich auch nich glücklich gemacht (meinen Sohn übrigens auch nicht).

Ich muss ehrlich sagen, ich war nie komplett Hausfrau oder länger in Elternzeit, aber in den wenigen Woche die ich zuhause war, hatte ich das Gefühl komplett zu verblöden. Ich hatte/habe einen kognitiv sehr anspruchsvollen Job und fand es zuhause eine sehr unschöne Mischung aus kompletter körperlicher Überforderung (und nicht im Fitnesssinn, sondern im "Ich will schlafen und brauche meine Ruhe"-Sinn) und geistiger Unterforderung.
Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, wie jemand wirklich länger mit Baby zuhause will und das jemandem wirklich Spaß macht. Es ist ja nicht so als das man faul ist, das hast du ja schon gesagt, aber es ist trotzdem einfach so ermüdend...ich teilweise echt schon so ein bisschen das Gefühl dass ich eine ganz werkwürdige "Jeden-Tag-gleich-Lethargie" gerutscht bin, die mir psychisch auch nicht gut getan hat.

Für mich ist irgendwie die Arbeit Freizeit von der Kinderbetreuung und Kinderbetreuung Freizeit von der Arbeit. Das macht mich wirklich aus tiefsten Herzen glücklich und ich denke trotzdem, dass es deutlich anstregender (zumindest in Deutschland ohne Großeltern) ist, Kind und Job zu vereinbaren als nur zuhause zu hocken. Ich muss aber sagen, dass es für mich psychisch gesehen vieeeeeeel anstrengender gewesen wäre zuhause zu sein, ich befürchte das hätte ich mental nicht mitgemacht.

Du merkst - so richtig komme ich zu keinem Ergebnis. Das ist so als würdest du Fragen ob die Ärztin oder der Krankenpfleger den anstrengenderen Job hat - die Jobs sind einfach komplett anders, das kann man nicht vergleichen.
Man sollte das machen, mit dem es einen persönlich besser geht. Ob das der anstrengendere (in welcher Beziehung auch immer) Job ist, sollte da eigentlich egal sein. Das Leben ist kein Wettbewerb, höchstens im Glücklichsein.

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Ich würde beides auf eine Stufe stellen.
Es ist beides anstrengend, nur eben anders anstrengend. Muss aber dazu sagen ich habe 2 gute Schläfer, schlafen nachts ihre 11-12 h am Stück durch und der kleine macht noch 1,5h Mittagsschlaf.

Ich arbeite von 8 bis 12 oder 13 Uhr (je nachdem wie lange ich gebraucht werde), die Kinder sind solange bei der Oma. Dann gehe ich zu meiner Mutter, warte bis meine Schwester von der Schule kommt und wir fahren alle zusammen zu mir, essen und dann geht meine Mutter arbeiten und meine Schwester bleibt bei uns, macht Hausaufgaben usw. Um 3 kommt mein Mann heim, um 17 Uhr gehe ich in die Abendschule bis um 22 Uhr.

So passt es für uns alle am besten. Vor den Kindern hatte ich einen Bürojob bei einem Reiseunternehmen als Beraterin usw in der Hotline, das fand ich um einiges nerviger als mit den Kindern.

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Ganz eindeutig und zu 100% finde ich arbeiten entspannter. Und das bei einem Fulltime Job. Mein Freund sieht es übrigens genauso, seit er beim 1. Kind auch mal Elternzeit hatte (und da war das Kind schon >1 Jahr, also kein anstrengendes Baby mit miesen Nächten mehr).

24/7 ist definitiv anstrengender als 8 - 17 Uhr. In der Arbeit (anspruchsvoller Bürojob) hat man seine Mittagspause in Ruhe, man geht in Ruhe auf Klo, man hält auch mal in Ruhe einen Schwatz mit Kollegen. Das fällt zu Hause alles weg. Dafür hat man ein schreiendes Baby, das man immer rumschleppt, ist übermüdet, kann aber tagsüber nicht schlafen (ähnlich wie bei Dir), versucht mit Baby im Arm irgendwas im Haushalt zu machen, .... .
Abends hat man auch keine Freizeit, weil man mit Baby ins Bett gehen muß, um die Nächte irgendwie durchzuhalten.

Nee, da ist Arbeit doch Urlaub gegen.

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Du gehst aber von Job ODER Kinderbetreuung mit Hausarbeit aus. In der Frage stand aber: Arbeitende Mütter hätten in dem anderen Forum gewettert. Also ich kenne nun alle drei Situationen und da finde ich als Mutter / Vater einen Vollzeitjob nachgehen wesentlich schwieriger als eins von beiden...

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Sollte an die TE!

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Beides ist anstrengend.

Ich muss sagen, dass ich die Arbeit als deutlich belastender empfinde. Nun habe ich am Wochenende, wenn mein Mann den Kleinen übernimmt, wirklich den Kopf frei. Als ich noch gearbeitet habe, spukte mir immer die Arbeit und das schlechte Gewissen im Kopf herum, wenn ich gerade nicht am Schreibtisch saß.

Ich bin also zu Hause mit Kind und Haushalt um Welten entspannter und ausgeglichener.

Ändert natürlich nichts daran, dass es auch super anstrengende Phasen gibt, gerade, wenn die Nächte nicht gut waren.

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Ich empfinde die Zeit der Kindererziehung daheim deutlich anstrengender als die Arbeit. Hab 3 Kinder daheim (13, 3, 1,5) ich fand es toll wieder arbeiten zu gehen und Pausen zu haben. Mal was essen ohne das mit einer am Rockzipfel hängt und sich auch mal mit anderen auszutauschen (das kam daheim einfach zu kurz🤷🏻‍♀️) mittlerweile bin ich wieder daheim (BV) und 24/7 für die Kinder da. Es macht sicher Spaß und es ist toll bei jedem Meilenstein dabei sein zu können aber es strengt eben auch immens an.
Das ist meine ganz persönliche Meinung und ich verstehe auch jede Frau die das anders empfindet.

Ich hab auch fast 4 Jahre nicht mehr richtig durchgeschlafen (Ausnahmen gab es selten), das hat es nicht unbedingt leichter gemacht

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Ich hatte vor den Kindern einen sehr anspruchsvollen Job. Teils sehr lange Tage (18 Std), auch mal 14 Tage am Stück, teils körperlich belastend.

Dann war ich ein Jahr in Elternzeit mit Zwillingen. Permanente Fremdbestimmung, wenig Schlaf, Sorgen um die Entwicklung, Einsamkeit und der Frust, nie wirklich was "zu schaffen".

Jetzt arbeite ich seit gut zwei Jahren in Teilzeit. Das bedeutet, die langen Dienste, die Nachtdienste, die Wochenenddienste sind erstmal Vergangenheit. Trotzdem habe ich wieder viel Verantwortung, es ist viel Flexibilität gefordert.

Für mich ist nicht Arbeit oder Kinderbetreuung anstrengender, für mich ist Arbeiten und Kinderbetreuung am anstrengendsten.

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Ich kann jetzt nur für mich sprechen und ich fand die Kinderbetreuung schon anstrengender als den Job. Mein Kinder konnte ich bis ca. 1,5 Jahre nie irgendwo ablegen oder lange spielen lassen, weil sie dann recht unleidlich wurden.

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Nach meinem Job hatte ich Feierabend, am WE und im Urlaub Zeit für mich und meinen Freund. Der Haushalt lief quasi von alleine, da wir kaum da waren und beim Essen kein Chaos veranstaltet haben🤷‍♀️

Mit Kindern hat man halt nie frei, der Haushalt ist nie fertig und wenn man frei hätte, haben die Kinder auch frei🤷‍♀️

Am liebsten ist mit tatsächlich der Mittelweg. Halbtags arbeiten, Kinder abholen, spielen und abends Haushalt machen. Klar fehlt dann wieder Me-Time, aber ich habe 4 Stunden täglich, in der ich nicht Mama bin und ich auch einige vernünftige Gespräche führen kann.

Wobei sich die Arbeit mit meinen, überwiegend sehr dementen, Senioren jetzt nicht soooo sehr von der Kinderversorgung unterscheidet🤪

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Ich fand das Arbeiten, bevor ich Mutter wurde deutlich entspannter als jetzt mein Leben als Hausfrau mit Kind. Im Job hat man immerhin geregelte Zeiten, Pausen und Feierabend.
Trotzdem denke ich, das es als arbeitende Mutter deutlich stressiger ist als mein Leben als Hausfrau. Da hat man immerhin eine Verpflichtung mehr.

Trotzdem sollte man nicht über das Leben anderer urteilen. Jeder Mensch ist anders belastbar. Ich ziehe meinen Hut vor Müttern, die es schaffen vollzeit zu arbeiten und alles zu wuppen. Ich persönlich könnte das nicht, weil meine Belastungsgrenze viel niedriger ist.