Die Frage steht ja eigentlich schon oben.
Unser Sohn wird aus verschiedenen Gründen Einzelkind bleiben. Aus unserer derzeitigen Situation ist das kein Problem - wir sind glücklich mit der Situation, wünschen uns nicht mehr Kinder, wir genießen unsere Freiheiten und das intensive Beschäftigen mit unserem Kind.
Andererseits sind wir selbst anders aufgewachsen - ich habe einen Bruder und mein Mann zwei Schwestern.
Mein Mann wäre gerne Einzelkind geblieben - die Chemie hat wohl nie gestimmt. Das ist aus meiner Sicht sehr schade, weil seine Schwestern sehr nett sind (und mein Mann auch :D), aber so ist das manchmal. Einfach viel zu unterschiedlich.
Ich war sehr, sehr glücklich mit meinem Bruder und hätte nie im Leben gedacht, dass das Schicksal für mich vorsieht, Einzelkindmama zu werden.
Meine Freunde machen es mir nicht einfacher - alle meine Freundinnen die Einzelkinder waren, erzählen mir nur wie Scheiße ihre Kindheit ohne Geschwister war, zwei sind sogar "wegen fehlenden Geschwistern" in Therapie. Allerdings muss man der Fairnesshalber sagen, dass bei drei von den vier Freunden das Einzelkinddasein in einer frühen Trennung und bei der vierten Freundin in einer schweren Krebserkrankung des Vaters nach ihrer Geburt begründet ist.
Also vielleicht auch nicht vergleichbar mit einer Bilderbuchfamiliensituation wie bei uns, die kein tragisches Schicksal, sondern einfach fehlenden Kinderwunsch und leichtere medizinische Gründe hat.
Ein schlechtes Gewissen machen mir die Aussagen irgendwie trotzdem, auch wenn das vermutlich Quatsch ist wenn ich sehe, wie glücklich unser Kind ist und was für Vorteile es durchs Einzelkinddasein hat.
Aber mich würde trotzdem interessieren, da wir eben beide nicht die Sicht eines Einzelkindes haben: Was hättet ihr als Einzelkinder euch in unser Kindheit gewünscht? Was haben eure Eltern toll gemacht? Wo hättet ihr euch gewünscht, das sie anders gehandelt hätten? Seht ihr auch Vorteile, oder überwiegen bei euch die Nachteile? Was sollte man beachten, wenn man ein Einzelkind hat (gerade wenn es größer ist)?
Was hättet ihr euch als Einzelkinder gewünscht (außer Geschwister)?
In unserer Familie gibt es etliche erwachsene Einzelkinder, da ist Gottseidank niemand in Therapie, sind alles unkomplizierte liebe Menschen geworden. Ich selber bin fast wie ein Einzelkind aufgewachsen, 7 Jahre Altersunterschied zu meiner Schwester waren zuviel.
Meine Enkelin ist alleine, 14 - und vermisst echt nichts. Sie pubertiert fleißig, ist aber trotzdem sozial und liebevoll. Ihre Freundinnen reichen ihr, Geschwister vermisst sie nicht.
Sie wurde nie sinnlos verwöhnt, weder materiell noch sonst. Sie musste von klein auf auch mithelfen und hörte bei Wünschen auch oft ein "nein"; sie sparte sich vieles selber zusammen.
Mach Dir nicht zuviele unnütze Gedanken, Geschwister sind ganz sicher kein Garant für harmonische Verhältnisse. Wieviele sind erwachsen schlimm zerstritten, gerade wenn dann Partner/innen dazukommen, mit denen man sich nicht versteht, Eifersüchteleien und Neid entstehen usw. usw. Liest man alles hier.
LG Moni
Schon die Überschrift ist irreführend 😂 Ich bin ein glückliches Einzelkind und hab mir bestimmt keine Geschwister gewünscht. Gibt nicht zuviel auf die Sichtweise anderer. Manche stellen sich Geschwister haben auch zu idyllisch vor und sind deshalb am Meckern, obwohl es ihnen eigentlich an nichts fehlt.
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen 😊
ich war immer ein sehr glückliches Einzelkind und sehr froh, dass ich keine Geschwister hatte. Meine Freundinnen hatten immer nur Stress mit ihren Schwestern, immer gezicke, die eine hat der anderen was weggenommen mimimi... Boah nee, ich war allein sehr zufrieden und mir haben Freundschaften absolut gereicht 😊
Ich bin kein Einzelkind aber wäre sehr gerne eins gewesen. Habe fast gar keinen Kontakt zu meiner Schwester. Uns verbindet nichts.. Mein Partner genauso.. er wollte nie Geschwister haben und sie haben auch keinen Kontakt.
Unsere Tochter bleibt ein Einzelkind.
Das letzte, was ich wollte, waren Geschwister ;)
Ich bin Einzelkind und fand es immer toll. Mir wurde vieles ermöglicht, besonders finanziell, was in meinem Fall mit Geschwistern so nicht möglich gewesen wäre.
Jetzt so im Nachhinein wünschte ich, meine Eltern hätten mich nicht so verhätschelt. Ich war ein Klischee-Einzelkind und der Start ins Erwachsenenleben und die Selbstständigkeit fiel mir doch recht schwer.
Würde ich mir heute wünschen, einen Bruder/eine Schwester zu haben? Nö, eigentlich nicht. Ich finde es prima so wie es ist! :)
Das kann ich fast zu 100 % unterschreiben. Ich bin das ein und alles meiner Eltern und sage selbst, dass ich viel zu sehr verwöhnt wurde. Auch Selbstständigkeit habe ich sehr spät gelernt, da mir einfach fast alles abgenommen wurde.
Allerdings habe ich mir immer Geschwister gewünscht, meine Eltern auch, aber leider war es ihnen nicht vergönnt. Zum Glück hatte ich tolle Nachbarskinder, mit denen ich viel spielen konnte. Trotzdem habe ich heute immer noch Schwierigkeiten lange allein zu sein.
Ich glaube das hat nicht unbedingt was damit zu tun, dass du Einzelkind warst.. sondern wie deine Eltern sind bzw. Wie sie dich erziehen wollten. Es gibt auch total verwöhnte Geschwisterkindern und es gibt auch Einzelkinder um die sich niemand wirklich kümmert und die schnell selbstständig sein müssen. Ich habe einen guten Freund, der ist 30 wird immer noch von Mama verhätschelt, genauso wie seine Schwester (34) und der große Bruder (39!). Damit meine ich finanzielle Unterstützung, Auto kaufen, Wäsche waschen und sowas. Meine beste Freundin ist Einzelkind und schon mit 19 hat sie alleine gelebt, musste ihre Rechnungen zahlen und alles alleine machen. Daher denke ich, dass es einfach die Einstellung der Eltern ist.
Ich muss sagen, ich hätte gern einen älteren Bruder gehabt, aber jüngere Geschwister wollte ich nie, da war ich nie neidisch. Ich habe immer nur gesehen, dass Freunden das kleine Geschwisterkind aufs Auge gedrückt wurde und darauf hatte ich keine Lust, auch wollte ich nicht Babysitter spielen. Ich fand Babys auch einfach langweilig.
Ich hatte als Kind ältere Cousins mit denen ich mich super verstanden habe, das fand ich schön. Auch Kinder der Freunde meiner Eltern mochte ich gern, waren irgendwie auch wie eine entfernte Familie. Wir sind leider weggezogen und so entfernte man sich allmählich, das fand ich sehr schade. Ich würde versuchen solche Familien(artigen) Kontakte zu anderen Kindern aufrechtzuerhalten. Man lernt dann Sozialverhalten, hat so eine Art "Familie", aber man geht sich nicht so sehr auf den Keks, weil man nicht permanent aufeinander hockt.
Nur wegen fehlender Geschwister ist man sicher nicht in Therapie! Das ist nur eine Fantasie "wenn es ich Geschwister hätten, dann wäre xyz ganz ander gewesen und alles wäre besser". So etwas ist immer quatsch, woher will man das wissen. Eventuell will man mit der Fantasie von der wahren Problematik ablenken und macht sich was vor, denn Geschwister sind nicht da um die eigenen Probleme zu lösem. Die eigenen Geschwister sind eigenständige Menschen und können ihr Leben so gestalten wie sie wollen, sie müssen einen auch nicht unbedingt mögen. Ich kenne durchaus Erwachsene die selber zugeben, dass sie als Kind ihren (meist jüngeren) Geschwistern aus Eifersucht (um elterliche Liebe/Aufmerksamkeit) das Leben "zur Hölle" gemacht haben. Kinder können grausam sein.
Definitiv keine Geschwister. 🤪
Ich bin keins, aber meine Mutter. Was für sie wirklich eine Belastung ist, ist die Tatsache, dass es keine Geschwister gibt, um sich die Unterstützung der eigenen Mutter im Alter aufzuteilen.
Erfahrungsgemäß machen sich viele aus dem Staub, wenn es um die Versorgung der Eltern geht.
An einem bleibt alles hängen, der Rest kommt 2x im Jahr vorbei und weiß alles besser.
Das unterschreibe ich 100%.
Ich bin Einzelkind, und meine Mutter war alleinerziehend. Wir waren ein tolles Team. Ich hatte dazu engagierte Großeltern. Ich hab alle Vorteile der Einzelkinder (= volle Aufmerksamkeit und alle Ressourcen der Familie) als Kind und Jugendliche sehr genossen.
Selbstständig war ich früh, meine Mutter war voll berufstätig und hat das sehr gefördert.
Die Erkenntnis das doch nicht alles ideal ist kam mit knapp 30. Meine Mutter erkrankte schwer und verstarb ein Jahr später. Im Jahr danach wurde mein Opa von einer Stunde auf die andere zum schweren Pflegefall. Zwei Jahre später wurde bei meiner Oma Demenz diagnostiziert. Und alles ruhte auf mir. Wirklich alles. Was hätte ich gegeben wenn ich jemanden gehabt hätte mit dem ich mich zumindest besprechen hätte können. Es war eine sehr schwere Zeit die ihre Spuren hinterlassen hat.
Seit 2017 sind nun alle drei verstorben. Ich bin alleine zurück geblieben, und meine Erinnerungen kann ich mit niemandem wirklich teilen. Meinem Mann und meinen Kindern kann ich davon erzählen, ja. Aber es wäre doch etwas anderes wenn jemand sich gemeinsam mit mir erinnern würde.
Wir sind 3 absolut überzeugte Einzelkinder, mein Mann, ich und unser Sohn, das Letzte im Leben wäre der Wunsch Geschwister zu haben, wir haben bei Freunden und Nachbarn gesehen wie das dann läuft, viele unserer Freunde haben uns beneidet Einzelkinder zu sein, da Geschwister zu haben scheinbar nicht in allen Fällen das schönste auf der Welt ist.
Das Einzige was ich mir manchmal gewünscht habe war, das der Fokus meiner Eltern nicht so stark auf mir liegt. Ich kann von mir und meinem Sohn sagen daß wir sicher nicht verwöhnt wurden da nur wir zur Verfügung standen wurden alle anfallenden Arbeiten uns zugeteilt und nicht unter mehreren aufgeteilt, das war aber nur ein einziger Minuspunkt. Wir empfinden das Leben als Einzelkind angenehm ruhig, es gab und gibt bei UNS bei weitem nicht so viel Stress wie bei den Nachbarn mit 3 bzw 4 Kindern.