Guten Abend,
meine Gedanken drehen sich nun schon seit dem Nachmittag im Kreis und lassen mich nicht schlafen. Ich weiß nicht was richtig oder falsch wäre. Diese Entscheidung können mir natürlich keine Fremden in einem Forum abnehmen aber sicherlich könnt ihr eure Erfahrungen mit mir teilen. Es gibt vermutlich viele bei denen es genauso ist.
Ich habe heute ganz überraschend die Zusage für einen Job bekommen. Ich habe mir ehrlich gesagt bei der Bewerbung keine großen Chance ausgerechnet aber nun wohl doch einen guten Eindruck hinterlassen.
Für mich ist das ein "Traumjob". Ich bin gelernte Erzieherin im Kindergarten aber schon eine Weile nicht mehr 100% zufrieden. Nicht wegen dem Job selbst, sondern aus persönlichen Gründen. Ich trete gefühlt nur auf der Stelle und wünsche mir eine berufliche Weiterentwicklung und neue Herausforderungen. Die perfekte Mischung aus "sozial" (Zusammenarbeit mit Kinder/Familien, Institutionen usw.) und Büro und mit weiteren Aufstiegschancen.
Jetzt frage ich mich aber ob es den Kindern gegenüber nicht zu egoistisch ist diesen Job anzunehmen. Die beiden sind 3 und 6 Jahre alt. Unsere große Tochter kommt nun nach den Ferien in die Schule. Wir leben in einer Kleinstadt. Es gibt zwei Grundschulen, seit zwei Jahren haben beide Schulen ein festes Konzept. Eine verbindliche GTS = 3 mal pro Woche bis 16 Uhr (plus Randzeitenbetreuung ab 7 und bis 17 Uhr, ebenso an den zwei kurzen Tagen) und eine Halbtagsschule bis 12.30 Uhr. Die GTS ist nur wenige 100m von uns entfernt und der Ruf ist ausgezeichnet. Die andere Schule ist am andere Ende der Stadt. Das sind so ca. 3-4 km und der Ruf ist naja.
Unsere Tochter wird auf die GTS gehen.
Zum Sommerferienbeginn am vergangenen Freitag haben wir die Info bekommen, dass unser Kindergarten nun die Bewilligung bekommen hat zum 01.09. in den GT-Betrieb zu gehen (aktuell gab es nur 7:30 bis 13.30 Uhr). Somit hätte ich auch für unsere Sohn eine flexible Betreuung zwischen 7:00 und 17:00 Uhr.
Der Job würde bedeuten, dass ich einen festen langen Tag einplanen muss (mind. 17 Uhr). Hier würde die Oma gerne helfen und sagt, sie holte den Kleinen dann gegen 14-15 Uhr rum vom Kindergarten und die Große soll um 16 Uhr nach der Schule zu ihr kommen.
Ein zweiter Tag wäre bis 15.30 (also 16 Uhr Kindergarten für den Kleinen) und Phasenweise müsste ich an dem zweiten Tag auch länger einplanen für Gesprächstermine/Teamsitzungen etc. Von der Menge her sehr unterschiedlich. Das kann 1 mal pro Monat sein aber auch mal über 3-5 Wochen jede Woche. Hier würde die andere Oma gerne helfen und übernehmen.
Auf beide Omas ist 1000% verlass und sie holen die Kinder öfter ab und unternehmen was, gehen auf den Spielplatz, die Kinder übernachten einfach so dort - weil sich Omas und Enkelkinder sehr sehr lieb haben!
Ja, es gibt auch einen Papa, wir sind verheiratet und leben zusammen aber er ist da jetzt keine Hilfe, da er in seinem Job aktuell bis 19 Uhr arbeitet, tendenziell auch oft erst um 19.30 oder 20 Uhr zuhause ist. Zudem ist er auch geschäftlich immer wieder unterwegs. Da ich mich bis Mittwoch zurückmelden soll, bleibt da keine Zeit eine Lösung zu finden, ob/wie man den Papa da mehr (in die Verantwortung) mit einbinden kann.
Bisher habe ich von 8 bis 13 Uhr gearbeitet und war mittags eben für die Kinder da. Wir sind zum Spielplatz, haben kleine Ausflüge gemacht usw. Mehr war bei den Betreuungszeiten der Kinder nicht drin und ich wollte auch gar nicht mehr. Jetzt würde es gehen und ich hab ein schlechtes Gewissen, ob es nicht zu viel ist und ob ich als Mama da nicht zurückstecken muss, mittags bei den Kindern bleibe und die "Karriere" auf später vertage, was finanziell kein Problem wäre. Wenn, dann mache ich den Job für mich weil ich ihn wahnsinnig toll und spannend finde, um den Anschluss nicht zu verlieren und irgendwann sind die Kinder auch groß/Teenies und legen eher weniger Wert auf Mamas Anwesenheit jeden Nachmittag. Ich würde 75% also 30 Stunden machen.
Über ein paar Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen und danke fürs lesen!
Job - Kinderbetreuung - schlechtes Gewissen
Also mit 3 Jahren hat mein Sohn mit mir geschimpft, wenn er nicht mindestens unter den letzten 3 Kindern am Ende des Kitatages gehörte🤪
GTS bedeutet in der Grundschule noch nicht "Unterricht bis 16h", oder? Also hier zumindest nicht. Bei uns gibt es einige Zeitfenster, in denen ein Kind abgeholt oder selbst gehen darf. Vielleicht gibt es das bei euch auch?
Ich würde den Job annehmen. Im schlimmsten Fall, kannst du immer noch kündigen.
Bei uns sind bisher alle Kinder um 13:30 Uhr nach Hause. Meine beiden kennen nichts anderes. Ich dachte bisher nur daran „Mein armes Kind müsste teilweise bis 16 Uhr bleiben“ - und ich sehe den Kindergarten als positiv und beide gehen (bzw. sind) gerne in den Kindergarten. An Schimpfe für zu früh abholen hab ich nicht gedacht 😂.
Unser Schule ist verbindlich bis 16 Uhr an den 3 Tagen. Am Nachmittag sind aber AG‘s, ab Klasse 2 Förderunterricht wenn nötig und Angebote von Extern z.B.: findet Blockflötenunterricht der ortsansässigen Musikschule statt (Anmeldung über die Musikschule und kostet auch den normalen Beitrag).
Mein Mann sagte das auch: Wenn es gar nicht geht, kann ich kündigen. Sollte zwar nicht die Intension dahinter sein aber rein wirtschaftlich/finanziell gesehen könnte ich das machen.
Ich finde, das klingt toll. Deine Tochter kann die Nachmittagsangebote der Grundschule nutzen, dein Sohn spielt mit seinen Freunden. Die beiden haben etwas mehr Zeit mit den geliebten Omas. Super Voraussetzungen, um deinen Traumjob anzunehmen 😊 Ein schlechtes Gewissen musst du da wirklich nicht haben.
Ich würde an deiner Stelle den Job annehmen. Ich habe bis Corona Vollzeit gearbeitet und ich muss sagen, ich erlebe den Alltag intensiver, wenn es weniger Zeit gibt als wenn man mehr Zeit hat mit den Kindern. Qualität Vor Quantität. Es ist für mich harmonischer gewesen, wir haben die Zeit besser genutzt.
Mein Kind war auch in einer gebundenen Ganztagsschule und hat es geliebt und kam super zurecht damit. Es war wirklich selten, dass ein Kind mit dem Ganztagskonzept nicht zurecht kam. Deine Kinder sind zudem bei den Omas gut aufgehoben. Du kannst also in Ruhe arbeiten. Es gibt durchaus 2 Notfallpläne sozusagen, wenn du länger arbeiten musst oder die Kids krank sind. Ist doch ideal!!
Harmonisch ist es bei uns bis jetzt zumindest trotzdem und wir haben es z.B.: auch (vor Corona) im Sommer genossen jeden Nachmittag mit Freunden ins Freibad zu gehen wo andere sagen würde, es wäre ihnen zu langweilig.
Aber durch Corona weiß ich was du meinst, da war ich wochenlang mit den Kindern daheim und hatte irgendwann auch keine Lust mehr UNO zu spielen oder Bügelperlenbilder zu legen oder im Garten verstecke und fange spielen.
Ich würde den Job annehmen! Du sagst, es ist dein "Traumjob", so einen findet man nicht alle Tage!
Ich arbeite, seit meine Tochter ein Jahr alt ist, auch wieder zwei ganze Tage die Woche. Ich bin dann von 7:30 Uhr bis 19 Uhr aus dem Haus, mein Mann arbeitet Vollzeit und ist von 6:45 Uhr bis ca. 18 Uhr unterwegs (lange Fahrtzeit inklusive). An den beiden Tagen holt mein Schwiegerpapa unsere Tochter von der KiTa ab und sie verbringt dann den Nachmittag bei Oma und Opa. Alle drei genießen diese Zeit total! Ich empfinde es überhaupt nicht als egoistisch, und die Kinder erleiden sicher keinen Schaden, wenn sie nicht exklusiv von Mama betreut werden...meine Ansicht 🤷♀️
Meine beste Freundin hat zwei Kinder, 2 und 6, und auch die werden an einem fixen Tag die Woche von Oma und Opa nachmittags betreut. Auch diesen Kindern geht es hervorragend, und der Umstieg von "Mama ist JEDEN Nachmittag für uns da" zu einem Großeltern Tag die Woche war wohl eher für die Mama schwierig, weniger für die Kinder 😉 Die freuen sich auf diesen Tag total und wollen abends oft kaum heim!
Ich glaube da liegt der Hund begraben. Es ist die Umstellung für MICH und am Ende wohl weniger für die Kinder.
Die Große ist sowieso ab September dann 3 Tage die Woche bis 16 Uhr in der Schule. Die Entscheidung fiel mir auch nicht leicht, obwohl der Weg und die Schule selbst schon für sich sprechen und meine Tochter konnte mit dem Kindergarten beide Schulen ansehen. Ich habe davor nichts dazu gesagt und ihre Antwort war eindeutig und voller Euphorie "Mama, da kann man mittags dann zur Musik-AG und singen und Sport machen und basteln und alle Kinder essen zusammen Mittag!"
Und bei den Omas sind sie ja eh schon regelmäßig bisher eben wie es gepasst hat. An einem Mittag bei der einen Oma zwei Tage später bei der anderen Oma... oder Oma ruf morgens an "Ich würde die Kinder heute spontan vom Kindergarten holen und XYZ machen, passt das oder lieber am Donnerstag/nächste Woche?".
Ich würde den Job annehmen, wüsste nicht was dagegen spricht, für ein schlechtes Gewissen gibt es keinen Grund.
Es hört sich nach einer deutlichen beruflichen Verbesserung und Weiterentwicklung an, bringt Dich vorwärts, was Dein Ziel ist, einen Traumjob findet man nicht oft und das noch dazu bei der derzeitigen Wirtschaftslage.
30h wäre auch meine Obergrenze auf Grund der Kinderbetreuung und dem Schichtdienst meines Mannes, mit dem Unterschied dass wir noch nie familiäre Unterstützung durch Großeltern & Co hatten.
Du hattest bisher sehr familienfreundliche Arbeitszeiten, hast nur halbtags gearbeitet, keine langen Arbeitstage, freie Wochenenden, keine Schichten, warst aber trotz dieser Vorteile nicht mehr zufrieden im Job.
Nur ein langer Tag bis 17 Uhr ist sehr wenig, daran wirst Du Dich schnell gewöhnen, das würde mich überhaupt nicht stören. Die Kinder sind nicht mehr ganz so klein, die Betreuung ist durch GTS/Kindergarten und Omas abgesichert.
Wenn sogar von 2 Omas sofort Unterstützung zugesagt wurde, was viele nicht haben, würde ich sofort zusagen.
Wir wohnen auch in einer Kleinstadt, der Jüngste kommt jetzt in die Schule, bisher konnte er nur bis maximal 15.30 Uhr in die Kita, der Hort hat länger geöffnet. Darüber bin ich wirklich froh, wir mussten in der Kita schonmal nachzahlen, weil wir es 2x wegen der Arbeit nicht pünktlich bis 15.30 Uhr mit abholen geschafft haben, eine Erzieherin etwas länger bleiben musste, es war keine 1/2 h. Anderen Eltern ging es genauso, selbst Alleinerziehende berufstätige Mütter müssen in dem Fall nachzahlen.
Unsere Kinder gehen alle 3 in eine freie Schule außerhalb, fahren 20 Minuten mit dem Zug+ kurzer Fußweg, daran gewöhnen sich Kinder schnell und werden selbstständiger. Wenn wir beide arbeiten waren, bekam der inzwischen 12j. schon vor Jahren frühzeitig einen Schlüssel, seit letztem Jahr holte er oft den Jüngsten Nachmittag in der Kita ab, manchmal waren sie dann noch stundenweise allein, anders wäre es gar nicht gegangen, sonst hätte ich nicht arbeiten können.
Ab September holt er im Hort, der gleich neben der Schule ist, seine Brüder ab, alle 3 fahren mit dem Zug nach Hause, der Bahnhof ist sehr nah an der Schule, von zu Hause aus nicht weit entfernt.
Ich war bis Ende Mai 6,5 Jahre im Außendienst bis 60 Km einfach unterwegs, jede Woche mehrere Tage von Vormittag bis abends, je nachdem wie weit ich fahren musste, wie lange ich wegen Baustellen/Umleitungen unterwegs war, die Wochenenden hatte ich frei, das war ein Vorteil.
Mir hat der Job lange Spaß gemacht, ich habe damit begonnen als mein Jüngster 4 Monate alt war mit nur ganz wenigen Stunden, was im Laufe der Jahre dann mehr wurde. Es ließ sich jahrelang sehr gut mit 3 kleineren Kindern vereinbaren, kein Dienstplan, keine Schichten, freie Wochenenden, ich war sehr flexibel, konnte Arbeitstage auch einfach mal verschieben wenn ein Kind krank war oder Ferien hatte, in den Ferien konnte ich ein Kind mal mit auf Arbeit nehmen.
Dann kam Corona und alles änderte sich, erst langfristige Kurzarbeit, deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen, dann Jobverlust.
Ich hatte schon seit Monaten was Neues gesucht, weil es immer weiter bergab ging, auch nach längerer Suche einen Anschlussjob gefunden, aber nicht mehr mit den Arbeitszeiten wie jahrelang zuvor.
Teilzeit ja, aber nur noch flexibel, Schichtdienst, ganze oder halbe Tage im Wechsel, mindestens 2 Samstage im Monat, zusätzlich verkaufsoffene Sonntage, so ist der Einzelhandel.
In der Probezeit leider krank geworden und prompt kam die Kündigung, dort wäre ich aber definitiv nicht auf lange Sicht geblieben, das wusste ich schon in der 1. Woche. Als Übergangslösung ja, bis sich was besseres ergeben hätte, von daher war es kein großer Verlust.
Momentan bin ich aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig, war erst im KH, beantrage eine Reha und strebe im Anschluss eine Umschulung an.
In den Einzelhandel will ich nicht mehr zurück, die Arbeitsbedingungen lassen sich nur sehr schwer mit den Kindern und dem Schichtdienst meines Mannes vereinbaren, er arbeitet in der Pflege.
Weiterhin ein Beruf mit Kundenkontakt ja, das hat mir Spaß gemacht, aber mit besseren Arbeitsbedingungen, dafür setze ich mich nochmal auf die Schulbank.
In der Antwort vor dir wurde es wohl auf den Punkt gebracht: Es ist die Umstellung für MICH und weniger für die Kinder.
Bisher hatte ich wirklich traumhafte Arbeitszeiten und das Glück, dass das eben so geklappt hat. Bin aber schon lange bei dem Arbeitgeber und habe gesagt, wenn ihr einen Kindergarten habt wo es vom Team her so passt, dass ich von 8-13 Uhr arbeiten kann, meldet euch und ich komm zurück (nach der 1. EZ).
Das ist natürlich absolut Pillepalle im Gegensatz zu dem Pensum, welches du hattest.
Gute Besserung dir!
Dankeschön, das ist lieb.
Die Kinder werden sich schnell daran gewöhnen, sind gut betreut.
Der neue Job, wird wenn er wirklich ein Traumjob ist, was man vorher nicht weiß, eine deutliche berufliche und sicher auch finanzielle Verbesserung bringen, eine Weiterentwicklung. 👍🏻
Falls sich doch zeigen söllte, dass es nicht das Richtige ist, findest Du als Erzieherin schnell was Neues, da wird so oft gesucht.
Darf ich fragen ob der neue Job in einer Beratungsstelle ist, Bürojob mit Beratung von Familien?
Ich hatte mich letztes Jahr hier bei der Familienberatungsstelle beworben, kam nicht rein, hätte mich sehr interessiert. Sehr kurzer Arbeitsweg, familienfreundliche Arbeitszeiten, viel besser als im Einzelhandel und ein gutes Gehalt, ÖD.
Das war für die Anmeldung, Terminvergabe usw., dort bekommt man schon viel mit, hat mich sofort angesprochen.
In den Einzelhandel will ich nicht mehr zurück, sofern mir eine Umschulung bewilligt wird, packe ich nochmal was Neues an, möchte Kauffrau im Gesundheitswesen werden.
Vor Jahren bevor meine 3 Jüngsten kamen und wir noch in Bayern wohnten, hatte ich mich in München für die Teilzeit-Ausbildung zur Erzieherin beworben, stand jahrelang auf der Warteliste, bis wir weg zogen.
Heute könnte ich mir nicht mehr vorstellen in dem Beruf zu arbeiten, unsere Jungs halten uns genug auf Trab und ich lese so oft, dass Erzieherinnen nach der Elternzeit nicht mehr zurück in den Beruf wollen.
Ich arbeite Vollzeit und hatte und habe denselben Gewissenskonflikt.
Ich habe oft eine romantisierte Vorstellung davon wie schön es wäre mit meiner kleinen zuhause. Auf der anderen, realistischen Seite weiß ich dass der Job mir den Ausgleich gibt um mein Kind genießen zu können.
Es klingt so als würden deine Kinder sehr gut und va eben nicht "nur" fremdbetreut werden sondern halt wenns länger wird dann von lieben und geliebten Omas.
Das ist doch eine tolle Möglichkeit für die Omas und die Kinder!!
Als Erzieherin kannst du ja auch jederzeit kündigen und wieder in halbtags zurück denke ich.
Probiere es aus.
Wenn du die Chance nicht annimmst risiierst du ja auch so ein "was wäre wenn..." Gedankengut wo deine Kinder ein Klotz am Bein sind, dabei fühlt man sich dann auch mies.
Hallo,
Ich habe bereits je nach Auftragslage 30-40 Stunden pro Woche im Home Office gearbeitet als mein Großer 1,5 war. Als er 3 wurde, begann ich, Vollzeit zu studieren. Das Medizinstudium hat zu Klausurzeiten teilweise bis zu 80 Stunden pro Woche eingenommen (ich habe allerdings auch viel nachts gemacht, bin um 4 Uhr aufgestanden etc). Für meinen Sohn war es kein Problem, die Großeltern haben ihn sehr liebevoll betreut und tolle Ausflüge mit ihm gemacht.
Die Kehrseite der Medaille ist allerdings, dass ich seine Kindergartenzeit gefühlt weitestgehend verpasst habe und das bereue ich. Das sehe ich bei dir aber eher nicht (2x pro Woche lang arbeiten und am Wochenende frei haben). Ich habe auch an den Wochenenden durchgelernt, hatte also nie frei und wenn, dann war ich im Kopf nicht da. Die Corona-Zeit und die Geburt meines zweiten Kindes war da eine gute Gelegenheit, die Situation noch einmal gründlich zu überdenken.
Bei der von dir beschriebenen Konstellation (Kinder 3 und 6, 30h pro Woche) würde ich sagen: Nur Mut! Es wird dir guttun, wenn du deinen Traumjob ausüben kannst und in dem zeitlich begrenzten Umfang wird es für deine Kinder sicherlich nicht schlimm. Im Gegenteil - Oma/Opa Nachmittage hin und wieder sind eine schöne Sache.
LG :)
Meinen Kinder bin ich zu gluckenhaft. Meine Kinder sind ganztagsbetreut. 7.30 bis 16 / 17 Uhr. Lese ich das richtig raus, du hast auch keine nennenswerte Fahrtzeit zur Arbeit? Das hört sich doch alles super an. Wirst du unter Strich mehr Geld netto haben? Dann vielleicht überlegen, ob du dir Fensterputzdienst etc leisten kannst und somit die Zeit, die du hast, mit den kids verbringen kannst und nicht mit Haushalt.
Vorab: Ich verstehe dich total! Dennoch: Ich würde den Job annehmen und mir das Ziel setzen es ernsthaft zu probieren mit dem Bewusstsein, dass es stressiger wird. Dennoch: Als Erzieherin würdest du - auch wenn Du feststellst, dass es schlussendlich dich doch nicht so erfüllt - schnell etwas anderes finden.
Außerdem hast du dann die Möglichkeit wirklich Mal in diesen perfekten Mix rein zu schauen, Erfahrungen damit zu sammeln und kannst, wenn Du dich bewährst, ja vielleicht auch eine bessere Vereinbarkeit erzielen z.B. für den Büroteil mit Homeoffice oder vielleicht lässt der Chef später ja doch mit anderen Arbeitszeiten mit sich reden. Wenn man es nicht probiert, kann man das oft nicht ausloten.
Und wenn es doch nicht das Wahre ist, dann suchst du dir eben was bis 15/16 Uhr. Mit deiner praktischen Büroerfahrung wird sich da was finden. Ich meine.....ewig auf 25 h bis 13 Uhr zu hängen, wird nicht zu Aufstiegsmöglichkeiten führen und deine Kinder werden perspektivisch eh älter und vielleicht ohnehin länger durch die Schule gebunden sein.
Selbst wenn der Job jetzt nur eine Zwischenstation sein sollte, erhöht die Erfahrung womöglich die Chancen langfristig einen Job zu finden bei dem man dir was zutraut, was dich unabhängiger macht und besser finanziell aufstellt und vielleicht trotzdem gut vereinbar ist. Dein Mann scheint das Haupteinkommen zu verdienen. Viel zu verlieren hast du mit der Unterstützung aus deiner Familie derzeit nicht.
Und wer weiß vielleicht entpuppt es sich ja doch praktisch als der Traumjob.
Ich würde es wagen.