Familienleben kaputt??

Rede mit deinem Mann. Wie sollen wir das auf der Grundlage von 5 Zeilen (ohne Punkt und Komma, super anstrengend) beurteilen? Schichtdienst ist jetzt meiner Meinung nach kein Grund, dass eine Ehe den Bach hinunter gehen muss. Da gehört ein bisschen mehr zu, plus zwei Menschen, die sich nichts mehr zu sagen haben.

Hallo,

mein Mann arbeitet VollContyschicht und dies 7 Tage die Woche, dann 2 bzw. 3 Tage frei. In Fakten gedeutet dies nur alle 4 Wochen ein Wochenende frei.

Mein Mann sieht unsere Tochter(2 Jahre) jeden Tag und dies obwohl sie in die Kita geht. Auch wenn es bei Spätschicht (13 bis 22 Uhr) nur die 70 Minuten zwischen Aufstehen und Kita ist. Ich sehe meinen Mann auch täglich. Bis auf an Spätschichttagen unter der Woche essen wir eine Mahlzeit als komplette Familie und verbringen nachmittags Zeit als Familie. Oft ist mein Mann Nachmittags der einzige Vater auf dem Spielplatz, da die meisten Väter erst gegen 17 / 18 Uhr nach Hause kommen.

Ich lebe mit dem Schichtdienst jetzt schon 11 Jahre und wir haben uns damit gut argangiert. Am Wochenende gehen wir Vormittags vor der Spätschicht z.B. schwimmen, Rad fahren, auf den Spielplatz etc. Bei den anderen Schichten machen wir es immer nachmittags.

Wenn dein Mann dauernd müde ist, dann sollte er sich mal durchchecken lassen. Wenn er gesund ist, dann würde ich mal richtig mit einander reden. Und dann solltest ihr mal euer Familienleben aktiver gestalten.

Ich kenne viele die im Schichtsystem arbeiten. Die Männer und Frauen haben trotzdem ein abwechslungsreiches Familienleben und verbringen viel Zeit mit ihren Kindern und Partner+innen.

LG Morgain

Kann das sein, dass Du noch sehr jung bist?
Es gibt doch kein Schema F, an dem man erkennt, dass eine Familie zerbricht.
Dein Mann soll lieber mal sich durchchecken lassen beim Arzt, ob gesundheitlich alles in Ordnung ist und zudem hilft auch ein Organisationsplan, dass man genügend Ruhezeiten hat.
In meiner Familie gibt es einige Schichtarbeiter, aber da hat niemand andauernd schlechte Laune oder ist ununterbrochen müde. Die kennen ihre Taktung - genauso wie mein Mann damals auch, als er schichtete - UND noch ein stressiges Nebengewerbe hatte.
Am Wochenende macht ihr es euch mal gemütlich und Du frägst ihn, wie Du ihm helfen kannst, dass er wieder besser drauf ist. Vielleicht hat er auch noch berufliche Probleme, über die er nicht freiwillig redet. Bisschen Anteilnahme hilft.
Gehst Du arbeiten, habt ihr Kinder? Kommt er ausreichend zur Ruhe?
LG Moni

Liebe TE,

mein Mann war weit über 20 Jahre im Vollschicht tätig, also Früh-, Spät-, Nacht- und Feiertag tätig. Ich will Schichtarbeit nicht schönreden, sie ist ziemlich anstrengend für einen der so arbeitetet. Und mein Mann brauchte auch genügend Ruhezeiten spricht Schlaf. Sicher hatte mein Mann auch mal Tage, wo er schlecht drauf war, also zu wenig Schlaf hatte, besonders als die Kinder noch klein waren und nicht in der Kita. Gab sogar an Wochenenden Zeiten, wo ich dann mit einem Kind, was sehr unruhig und laut war morgens das Haus um 8 Uhr verlassen hatte, damit mein Mann schlafen konnte. Alles schon da gewesen. Und es gab auch Zeiten, wo ich sehr viel alleine zu wuppen hatte, da wir noch einen behinderten Sohn haben. Aber andersrum war mein Mann auch zu Hause, wo andere Väter auf der Arbeit waren. Er hatte auch unter der Woche freie Tage gehabt. So konnte ich bei meinem Großen beruflich wieder einsteigen als er 14 Monate alt war. Und er fuhr mit unserem Jüngsten (Autist) zur Therapie morgens kurz bevor er in die Kita kam, wenn ich arbeiten musste. Er kochte Essen und machte auch manchmal den Haushalt, holte die Kinder von der Kita ab. Und wenn es wirklich im Gebälk knackte, dann half Reden Reden Reden.

Das würde ich auch an deiner Stelle machen. Rede mit deinem Mann. Schichtdienst ist nicht ohne. Vielleicht sollte er auch mal einen Gesundheitcheck machen. Schichtarbeit erfordert auch viel Disziplin. Man muss als Frau eines Schichtarbeiters auch mal Sachen selber mit den Kindern auf die Reihe bekommen.

LG Hinzwife

Deine Frage klingt so als wäre jede Ehe gleich und würde auch auf dieselbe Art zu Ende gehen. Zu Ende gehen wie eine Krankheit: „ich habe Krankheit xy, welche Anzeichen gibt es dass es ins Endstadium geht?“.
So ist das wie du vllt weißt nicht mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Schon gar nicht mit ganzen Familien. Woher sollen wir die Details deiner Beziehungsproblematiken kennen, woher die Details euer jeweiligen Charaktere? All das spielt in den Verlauf einer Beziehung mit rein.
Und selbst dann kann euch niemand sagen wo genau ihr euch befindet.
So wie du klingst scheinst du mit deinem Mann noch nicht wirklich das Gespräch gesucht zu haben.
Schichtarbeit allein ist kein Grund dass eine Ehe kaputt geht. Wenn du das Gefühl hast es geht grad keinen guten Weg dann arbeite mit deinem Mann daran. Holt euch Hilfe wenn es alleine nicht geht..

Naja ein Grund für seine Laune muss es ja geben... als Frau solltest du da minimum mal nachfragen was ihn so belastet und wenigstens mal zuhören. Vielleicht ist er überarbeitet oder ihn belastet etwas zwischen euch oder oder oder.

Auf jedenfall ist er nicht glücklich und zu einer Beziehung gehört es von beiden Seiten aus sich wenigstens die Mühe geben die Probleme anzuhören und zu schauen ob und wie man was verbessern kann.

Wenn ihr es alleine nicht auf die Reihe bekommt (kommt in den besten ehen auch mal vor 😉) wäre eine dritte neutrale Person ratsam. Meine Eltern z.b. sind unsere paartherapeuten und haben schon schon einige Knoten bei uns gelöst. Wenn ihr da keine Person habt, die neutral sein kann oder mit der ihr reden könnt, dann sucht einen paartherapeuten.

Ihr kriegt das schon wieder hin 😉

Ach und dass mal eine Beziehung etwas schlechter läuft ist völlig normal. Wichtig ist, dass man sich gerade in diesen Phasen Zeit füreinander nimmt und gemeinsam an den Problemen arbeitet.

Liebe Grüße von ner Frau, die mit ihren Mann seit 10 Jahren zusammen ist und schon mehrmals solche Phasen hatte 😁

Das Problem ist, eine Familie besteht aus Menschen und überall da, wo Menschen beteiligt sind, gibt es keine sicheren Indikatoren, anhand derer du etwas beurteilen kannst. Weil alle Menschen anders sind.

Die Zeit, die ihr miteinander verbringt, ist gar nicht ausschlaggebend. Mein Mann arbeitet auch schon immer sehr viel, ich habe Schichtdienst. Im Januar/Februar haben wir uns teilweise tagelang nur mal kurz im Vorbeigehen gesehen. Aber im Vorbeigehen hat er mich in den Arm genommen und gefragt, ob alles gut ist. Abends, wenn ich heim gekommen bin, hat ein Abendbrot auf dem Tisch gestanden, morgens habe ich ihm die Kaffeemaschine angeschaltet, ehe ich weg bin. Wichtig ist nicht, den anderen zu sehen, sondern, an ihn zu denken.

Frag nicht, wie oft ich zu dieser Zeit gestresst, dauermüde und schlecht gelaunt war. Aber ich habe das nicht an der Familie ausgelassen. Sie haben aber akzeptiert, wenn ich sichtlich einfach nur meine Ruhe wollte. Wie äußert sich denn die schlechte Laune deines Mannes? Gibst du ihm Freiraum, erstmal zur Ruhe zu kommen, wenn er von der Arbeit kommt?

Bist du zu Hause oder gehst du auch arbeiten? Ich sehe das ja teilweise im Freundes- und Bekanntenkreis, dass Mann oder Frau nach Hause kommt und sofort das Kind in die Hand gedrückt bekommt, damit die Familie Zeit miteinander verbringen kann. Manche brauchen halt erst eine kurze Auszeit. Eine Dusche, die Zeitung, einen Kaffee, was auch immer.

Da hilft nur, miteinander reden. Von schlechter Laune bis zum Zerbrechen der Familie ist es doch in der Regel ein weiter Weg.

Ich denke, euch als Familie ist geholfen, wenn er weg kommt von den Schichten.
Vielleicht gibt es Firma intern demnächst eine Möglichkeit, "normal Schicht" zu machen. Also einen anderen Job in der Firma.

Mein Mann hat bei Kind 1 ebenfalls geschichtet. Das Thema ausschlafen war immer ein Knackpunkt.
Mit jeder Minute, die er länger im Bett lag, stieg meine Wut höher.
Bsp: nach 1 Woche Frühschicht musste er Sa und So natürlich ausschlafen. Dann folgte 1 Woche Spätschicht mit anschließendem ausschlafen am we, denn danach war wieder Frühschicht dran.
Also so war seine Einstellung.
Ich war mit dem Baby ständig früh auf bzw nachts.
Er hat dann selber gemerkt, dass er nimma so schlafen bzw lange wach sein kann wie als er alleine war.
Er hat dann eine Chance ergriffen und Job gewechselt.
Ab da war das Familienleben super.

Eine Freundin hat auch einen Mann, der schichtet. Bei ihnen klappt das hervorragend.
Sie sagt, er ist immer einen halbe Tag daheim und unterstützt (1 Kind ist schwerbehindert, das andere gesund).

Sprich, es ist typabhängig.