Hallo ihr Lieben Urbianerinnen und Urbianer,
ich oute mich jetzt mal als junge Frau mit guter Ausbildung, die absolut kein erstreben nach der Dollelbelastung Beruf und Familie hat. Ich bin unter 30 und ich habe ein Kind das zweite ist unterwegs, sobald das zweite geboren ist möchte ich mich aus der Berufswelt verabschieden. Ich hatte bei meiner ersten Tochter das ganze Programm mit Ganztageskita, abpumpen um pünktlich im Büro zu sitzen und dem täglichen Kampf zwischen zwei Welten hin und her zu switchen. Ich fande es wirklich schrecklich und manchmal habe ich heute noch das Gefühl ich leide an retrauma Momenten (bin ich hypersensibel?) in denen ich einfach nur heulen könnte, wenn ich mich an die Zeit erinnere zu der ich mich in keiner der zwei Welten als "genug" gefühlt habe.
Mein Mann und ich planen noch ein weiteres Kind und die Aussicht auf 6 Jahre ausschließliches Hausfrauen dasein beflügelt mich förmlich. Ich lese viele Bücher z. B über emanzipierte Frauen und Feministinnen die über die moderne Rolle der Frau schreiben und die Gefahren die das Hausfrauen da sein so mit sich bringen (finanzielle, wieder Einstieg erschwert, usw). Aber ich lese selten etwas darüber wie sich das für die Frauen anfühlt denen es schlicht zu viel ist, in beidem gut zu sein, die es überfordert 50% auf der Arbeit und 50% im Haushalt geben zu müssen, Frauen wie mich die es zerreißt und die sich auf eine Sache mit 100% einlassen müssen um glücklich zu sein. Ich liebe es alle 2 Tage einen Kuchen zu backen, das Haus ordentlich zu halten, die Kinder (gern auch mal 3 oder 4 von anderen berufstätigen Eltern) zu beaufsichtigen, zu basteln, zu kochen und den Garten zu bewirtschaften, mit Oma einkaufen zu fahren, Apotheken Gänge zu erledigen, große Grillpartys zu veranstalten und Wochenendausflüge zu planen. Ich bin Fiona und mir reicht es völlig Hausfrau und Mutter zu sein, mir reicht es nicht nur wenn ich mental gesund bleiben will schaffe ich es nicht an 2 Partys gleichzeitig zu tanzen und da mir meine metale Gesundheit immer wichtiger ist als finanzieller Erfolg oder gesellschaftliche Anerkennung freue ich mich auf die kommenden Jahre ohne zusätzliche Belastung durch Berufstätigkeit.
Jetzt ihr, seht ihr es auch so, dass man gerade als junge Frau in den Augen der gesellschaftlichen Meinung nicht ausreicht wenn man nicht Mutter und Berufstätige in einem ist? Habe ich da eine falsche Wahrnehmung oder lese ich die falschen Bücher :D? Ich bin Fan der emanzipierten Frau und unendlich dankbar darum die Wahl zu haben nur habe ich persönlich den Eindruck es hat sich in eine Richtung verändert die wieder Druck auf uns Frauen ausübt, den Druck der Dollelbelastung.
Liebe Grüße
Outing 😅
Hey, mir wurde auch immer als Kind/Jugendliche eingetrichtert, dass man ohne Berufserfahrung nicht weit kommt etc...was soll ich sagen...werde dieses Jahr 29 und habe immer noch keine Berufserfahrung...nur eine abgeschlossene Ausbildung und jetzt mit Kind werde ich entweder Glück haben, einen Techniker machen zu können oder ich werde mich umschulen und mein größter Wunsch wäre auch, von zu Hause aus zu arbeiten als Beraterin oder so, damit ich mir meine Termine selber legen kann...ich finde es auch voll nervig, dass die Gesellschaft so auf "man ist eine Maschine und muss Leistung bringen" aus ist und auch heute kommt mein Vater immer noch an "ich hab dir doch gesagt, du sollst erst arbeiten bevor du ein Kind kriegst" oder "bevor ihr aber ein zweites Kind bekommt, sammel erstmal Berufserfahrung"...ich glaube zwar, dass es meinem Vater darum geht, dass ich irgendwann nicht ohne Job da stehe, aber das übt irgendwo total den Druck aus und man wird praktisch gezwungen, sich nach anderen "gesellschaftlichen Normen" zu richten, denn wenn man dies nicht tut, ist man ein Versager...ich muss sagen, dass ich im Moment im Zwiespalt bin zwischen Karriere oder doch zu Hause bleiben und die Zeit mit meinem Kind genießen solange ich kann...ich habe mich generell noch nie wohl gefühlt, wenn ich arbeiten (Ausbildung) war und empfinde es, als müsste ich mich jemanden unterordnen und darf nicht selbst über mich entscheiden...ich bin mal gespannt, wie es beruflich nachher für mich wird, aber ich mache mir jetzt kein Stress mehr und gehe mein eigenen Weg...ist mir egal, was andere sagen, denn keiner weiß, wie ich mich fühle und was mir gut tut🤷🏼♀️
Wenn du die Möglichkeit hast, zu Hause zu bleiben und du dich damit erfüllt fühlst, dann mache es😊👍🏼
Jedem so wie er will und kann.
schön, dass du etwas gefunden hast, dass dich so erfüllt und glücklich macht. Wünsche ich jedem/r von uns!
Genieß die Zeit, es ist schön, so viel Vorfreude zu lesen.
LG von einer Mama, die auch 3 Jahre Zuhause blieb und die Zeit als beste Zeit ihres Lebens empfand. (Und die sich auf die nächsten 3 Jahre Elternzeit freut, wenn sich Kind 2 ankündigt)
Ich muss gestehen, ich vermisse die Zeit mit Meiner Tochter. Es war sehr schön, als ich in Elternzeit war. Die Bindung zwischen uns war so eng und es war einfach schön. Nun arbeite ich meinen Maximum, mit 80%, und es ist nicht wenig. Ich bin alleinerziehend und vermisse meine Tochter jeden Tag auf der Arbeit. Ich merke, dass wir nur funktionieren. Meine Tochter und ich. Ich bin ausgelaugt, sie überreizt und viel am Zappeln. Und jetzt, wo wir Ferien haben, ist es so schön!! Sie ist anders, ausgeglichen, manche Verhaltensweisen hat sie nicht mehr (oder die sind in der Warteschlange, sobald der Kindergarten wieder los geht). Es ist schade und es tut mir unendlich leid.
Wenn ich es mir wünschen könnte, würde ich sie jeden Tag ausschlafen lassen, um 9:00 Uhr in den Kindergarten bringen (wenn sie es möchte), und sie dann um 12:00 oder um 13:00 Uhr abholen. Und ich würde in der Zeit arbeiten, vor allem das, was ich mag und was mir riesen Spaß macht. Der Kindergarten tut ihr gut, aber wenn sie zu viel davon hat, dann ist es auch nicht schön.
Leider ist das Leben kein Wunschkonzert und mittlerweile macht es mir keinen Spaß mehr nur zu funktionieren. Ich wünschte es wäre anders.
Ich bin keine gute Hausfrau, kein guter Party-Organisator und allgemein Organisator, aber ich bin sehr gerne zu Hause. Mir ist Sauberkeit und Ordnung wichtig, aber ich bin nicht krankhaft ordentlich. Bei mir liegt auch mal hier und da was rum und mit meiner Tochter räumen wir nur abends auf, oder jenachdem, wenn wir raus gehen wollen, dann wird das Spielzeug aufgeräumt.
Ich wünschte ich hätte mehr Zeit mit ihr, obwohl ich die eigentlich schon habe. Aber ich kann mit dem Druck nicht umgehen: jeden Tag um dieselbe Uhrzeit aufstehen, das Essen richten, die kleine wecken, sie in den Kindergarten bringen und selbst arbeiten gehen; direkt nach der Arbeit die kleine wieder abholen. Danach kann man aber mit ihr nicht viel anfangen, weil sie einfach nur zu müde und aufgedreht ist. Ich nehme nicht auf alles was mit ihr passiert Rücksicht, denn es muss funktionieren (einkaufen nach der Arbeit/Kiga. Da zappelt sie zu viel rum und ich kriege sie nicht beruhigt, sie klopft rum und ist sehr unruhig). Und wenn ich mal Elterngespäch habe, das meisten nachmittags stattfinden soll, muss ich zusehen, dass ich die kleine bei jemandem unterbringe. Es strengt an. Es stehen oft Termine an (arbeitsmäßig), die ich mit ihr nicht wahrnehmen darf. Es ärgert mich einfach, dass man gezwungen ist SO zu funktionieren, und nicht mal das Kind hat die Möglichkeit in Ruhe und entspannt seinen Tag zu starten. Sie ist 3.
Ich wünsche dir alles Gute in deinem Tun.
Hallo,
ich habe mich gerade hier registriert, weil ich aktuell schwanger bin und nicht weiß, wie die Zukunft aussehen soll. Mir graut es auch vor dieser Doppelbelastung. Mein erstes Kind habe ich im Studium bekommen. Bei dem zweiten möchte ich eigentlich auch erst mal zuhause bleiben … oder es später bekommen, so dass ich wenigstens zwei Jahre Elternzeit nehmen kann. Gar nicht für mehrere Jahre außer Haus zu arbeiten, kann ich mir nicht vorstellen. Das würde MICH PERSÖNLICH nicht befriedigen.
„Jetzt ihr, seht ihr es auch so, dass man gerade als junge Frau in den Augen der gesellschaftlichen Meinung nicht ausreicht wenn man nicht Mutter und Berufstätige in einem ist?“ Ja, den Eindruck habe ich auch.
Damit der Spagat der modernen Frau gelingt, braucht man moderne Männer. Wenn sich beide die Care-Arbeit gut aufteilen, können auch beide arbeiten, ohne überfordert zu sein.
Ehrlich gesagt verstehe ich deinen Beitrag nicht. Du bist schwanger und möchtest das Kind lieber später bekommen ??
Wobei es ja auch nochmal ein Unterschied ist ob man in Elternzeit ist oder langfristig Hausfrau ist.
Hallo
Wenn das so ist weil du es willst, nicht weil du die Frau und Mutter bist, ist doch alles super. Wir sind mittlerweile beide an so einem Punkt. Nicht ganz so wie du, aber ähnlich. Das erste kind kam sehr früh, damit Schule beendet und studiert. Wir haben seitdem es möglich war als Teenies immer gearbeitet. Seit einigen Jahren merken wir, dass wir das so nicht mehr wollen.
Wir sehnen uns nach mehr Zeit für Familie, andere Projekte, uns selbst. Vollzeit mit Überstunden, Reisetätigkeit,..? Am besten nie mehr. Wirklich mit dem Gedanken angefreundet haben wir uns aber leider erst nachdem es bereits zu spät war und mein Mann einen Herzinfarkt erlitten hat. Er ist mittlerweile den Schritt mit neuer Stelle gegangen und sehr zufrieden mit der Situation. Ich habe nochmal Elternzeit genommen und werde im Herbst ebenfalls meine neue Stelle mit weniger Stunden und anderen Aufgaben antreten.
Von Luft und Liebe kann man leider nicht leben, aber gut muss es einem schon auch gehen. Für alles andere ist das Leben zu kurz oder man setzt falsche Prioritäten.
LG
'Habe ich da eine falsche Wahrnehmung oder lese ich die falschen Bücher :D'
Würde dir denn auf Anhieb ein Plot mit einer überzeugten Hausfrau als Prota einfallen, der Agenten, Verlage und Leser überzeugen würde? Aus dem Bauch raus könnte ich mir das allenfalls im Fantasy- oder Krimigenre vorstellen.
'Ich bin Fan der emanzipierten Frau und unendlich dankbar darum die Wahl zu haben nur habe ich persönlich den Eindruck es hat sich in eine Richtung verändert die wieder Druck auf uns Frauen ausübt, den Druck der Dollelbelastung.'
Sehe ich anders. Emanzipation wird oft als Einbahnstraße gesehen. Ich darf als Frau frei entscheiden, was ich möchte. Aber Unabhängigkeit fällt einem nicht in den Schoß, man muss sie sich schon erarbeiten. Übrigens genau so, wie Männer das tun müssen. Es ist ganz simpel: Wer nicht für seinen Lebensunterhalt arbeiten geht, fällt in eine Abhängigkeit. Entweder von staatlichen Stellen oder vom Partner. Es ist also kein Druck auf Frauen, wenn erwartet wird, dass sie arbeiten gehen. Das ist völlig normal.
Die Entscheidung, Kinder zu bekommen und damit eine weitere 'Rolle' als Mutter/Vater anzunehmen, trifft jeder für sich und jeder hat die Wahl, ob er weiterhin emanzipiert durchs Leben gehen oder in eine Abhängigkeit fallen möchte. Wenn du natürlich so viel gespart hast, dass du es problemlos finanzieren kannst, erstmal zu Hause zu bleiben, habe ich nichts gesagt. Ich vermute aber, dass dir das alte Rollenbild vorschwebt, Frau bleibt zu Hause, Mann verdient den Familienunterhalt. Das wird von der Gesellschaft sogar noch akzeptiert, wenn auch kritisch gesehen. Ganz anders verhält es sich in der Regel, wenn ein Mann auf die Idee kommt, zu Hause zu bleiben und Frau soll den Lebensunterhalt für die Familie verdienen. War das bei euch Thema? Wie kommt denn dein Mann mit der Doppelbelastung zurecht? Er ist ja auch Vater und Verdiener und soll sogar nach euren Plänen die alleine finanzielle Verantwortung tragen. Das ist Druck.
Hier unterschreibe ich. Besonders die Gedanken zum Vater, der nebenbei alles wuppen soll - finanzielle Sicherung, Familienleben und Familienzeit sowie Ehemann und Partner. Vielleicht gibt es dann noch Hobbys oder gute freunde und der Tag müsste 48 Stunden haben.
Wirklich schön, dass sich die Frau verwirklichen kann, aber was ist mit dem Ehemann, der unter einem immensen Druck lebt?