Problem mit eigener Mutter - Achtung lang

Hallo,

ich hab hier schon gefühlte 100 versuche gestartet, meine Situation mit meiner Mutter zu erzählen und für mich aufzudröseln, weil ich nicht mehr weiter komme. Und immer wenn es aufgeschrieben war, klang Esc für mich so banal, dass ich alles gelöscht habe. Aber ich merke, ich brauche neue Blickwinkel, eine Richtung, einen Weg....

Ich möchte mir externe Hilfe suchen, nur weiß ich nicht was richtig ist... Ist es überhaupt wichtig oder nötig?
Ich schwanke zwischen einem Coach, einem psychologischen Psychotherapeuten oder die Strategie des aushaltens... Ich versuche kurz zu erklären, was passiert ist....

Als ich 17 Jahre alt war, begann meine Mutter eine Affäre mit einem anderen Mann. Sie belog mich, meinen Vater, meinen Bruder. Ich wusste jahrelang als einzige davon. Ich war ihre vertraute bis es mein Vater rausfand. Alles großes Drama. Ich bekam eine Essstörung.
Paar Jahre später verstarb mein Vater und kürzester Zeit war die Affäre der neue, offizielle Partner meiner Mutter. Unsere Beziehung wurde wieder besser, sogar richtig gut. Zehn Jahre später waren wir wieder sehr zusammen gewachsen. Ich bekam schon immer mit, wie sie andere Menschen anlog um nach außen die heile, liebe Familie und treusorgende Mutter zu sein. Da es mich nie betraf, war ich unbeeindruckt fand es aber immer etwas strange.
Nun bin ich seit zwei Jahren selber Mutter und unser Verhältnis hat sich komplett umgekrempelt, da sie nun mich regelmäßig anlog und sich nie an unsere Grenzen und Wünsche gehalten hat. Zum Beispiel :
*Keine Fotos per WhatsApp an Freunde und Gruppen - tat sie mehrfach, teilweise saß ich daneben und sprach sie an- sie leugnete.
*Kein Zucker im ersten Lebensjahr - regelmäßig bekam das Kind Eis und süßes in Abwesenheit (unklug die Reste nicht so zu vertuschen, dass ich es nicht mitbekomme).
*Bei Verwandten wurden Unwahrheiten über meine Abwesenheit bei der Hochzeit meines Bruders verbreitet - damit wir nach außen die heile Familie sind.
*Meinen JGA hätte sie fast sabotiert, weil sie meine Trauzeugin anrief, dass ich keinen will. Ich sprach sie drauf an - sie leugnete.
*Grenzen und Regeln, die wir zuhause für unseren Sohn aufstellen werden erst mal ignoriert mit der Begründung " Ich bin aber die Oma, ich werde das ja wohl machen dürfen!" - ähm nein, wir sind die Eltern. Da wird sie bockig und weint.
*meine Mütterkompetenzen werden mit Seitenhieben so oft in Frage gestellt!
Das sind alles nur kleine Glanzlichter - es ist noch viel mehr passiert was hier gar nicht hinpasst.
Ich habe mehrfach Gespräche geführt... Ich-Botschaften verwendet, mal lieb, mal ganz schön wütend. Sie weiß, wie sehr ich schwindeln hasse. Ich bin gerade am Ende meines Lateins. Ich weiß, es steckt nie ne böse Absicht dahinter aber sie merkt nicht, was ihr Verhalten mit mir macht. Ich kann ihr nicht mehr vertrauen. Ich möchte ihr aber auch nicht den Enkel wegnehmen, sonst hätte ich mich schon sehr distanziert.
Es ist so viel vorgefallen in den letzten Monaten und nun frage ich mich, wer hilft mir Lösungsstrategieen im Umgang mit ihr zu entwickeln. Ich kann sie teilweise nicht mehr anschauen, so enttäuscht bin ich.
Was würdet ihr mir empfehlen? Coach? Psychologe? Durchhalten und damit leben?

Brauch dringend input! Danke fürs Lesen!
Ratlos

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Als Großmutter, Mutter und ausgesprochener Familienmensch frage ich Dich "warum tust Du Dir das an?"
Den Enkel "wegnehmen" tust Du nicht, er gehört ihr nicht und sie verspielt den Umgang doch absolut selber. Was lernt er denn bei ihr? Lügen, dass die Schwarte kracht?
DU willst in Therapie, weil Deine Mutter lügt wie gedruckt?
Weinen, wenn man seinen Willen nicht bekommt, kann ich absolut nicht leiden, das hatte meine Mutter auch drauf. Nicht umsonst verbrachte sie die letzten beiden Jahre ihres Lebens alleine......und oh doch, da steckt durchaus böse Absicht dahinter - nämlich Manipulation.
Allerletztes Ultimatum: Sie verhält sich ab sofort sozial - oder Du fährst den Kontakt runter bis zum Gehtnichtmehr, alles andere ist indiskutabel. SIE hat das in der Hand zu verbessern, nicht Du.
Da kann ich auch einer Frau, deren Mann notorischer Fremdgänger ist, raten, SIE solle eine Therapie zum Ertragen machen. Merkst Du was?
LG Moni

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Ja, mit Sicherheit bräuchte sie das. Aber es fehlt ihr ja permanent an Einsicht.
Mir geht's ja auch mit der Situation sehr viel schlechter. Ich bin jemand, der sein Herz auf der Zunge trägt, ich kann das gar nicht wie sie Dinge die mich stören runterzuschluckem und noch zu lächeln. Obwohl mir der Hintern voll Tränen hängt. Das ist das, was sie mir auch jahrelang vorgelebt hat. Sie ist ja nicht mal ehrlich zu sich selbst. Danke für deine perspektive, es bestätigt mir ja, dass ich nicht ganz falsch liege.

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Hallo,

ich habe ein ähnliches Problem mit meiner Schwester und auch ich denke über eine Verhaltenstherapie nach. Allerdings weil es mein Umfeld als nicht ganz so schlimm betrachtet als ich und mich ihr Verhalten so einschüchtert, dass ich tagelang unter Depressionen leide.
Bei dir ist es irgendwie anders, da es ja ganz offensichtlich ist, dass deine Mutter lügt wie gedruckt. Diese Beziehung ist toxisch. Deine Mutter ist meiner Meinung nach die reinste Schauspielerin. Eher würde wohl sie die Therapie brauchen und nicht du.
Natürlich wäre das Beste ein Kontaktabbruch (dazu würde dir wohl auch eine Therapeutin raten). Das würde man ja auch mit einer Freundin so machen die einrn respektlos behandelt. Aber ich weiß schon, dass es bei der Familie schon etwas anders ist. Hast du Geschwister? Was sagen andere Verwandte zu dem Benehmen deiner Mutter?

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Sorry jetzt lese ich gerade, dass du einen Bruder hast... Was meint der zu dem ganzen?

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Mein Bruder hatte selber 10 Jahre keinen Kontakt zu uns wegen ihrem Verhalten. Damals habe ich das noch nicht so erkannt und mich auf ihre Seite gestellt. Ich hatte nicht den kompletten Einblick. Jetzt versteh ich ihn wesentlich besser. Aber unser Verhältnis ist nicht so gut. War es auch nie-wir sind zu unterschiedlich.

Ich weiß was du meinst, wenn das Umfeld als nicht so schlimm erachtet. Ich habe zwar viel Rückendeckung aber oft höre ich den Satz "Sei nicht so empfindlich" - von meiner Mutter.
Ganz ehrlich, ich rate dir zu einer verhaltenszherapie, wenn es bei dir schon Richtung Depression geht.
Ich habe als Familie nur sie. Zu meinen Tanten und Onkel /Cousinen gibt es keinen Kontakt. Ich bin Nachzügler und meine Familie hat nie groß Wert darauf gelegt, da was aufzubauen. Also von beiden Seiten kam da nie viel. Vielleicht macht es ja auch umso schlimmer.

Sicher braucht sie eine Therapie aber ihre Strategie ist alles untern Teppich zu kehren und zu lächeln. Macht mein Bruder auch so. Ich habe den Eindruck, ich bin die einzige, die da rüber reden will.
Ich danke dir auf jeden Fall. Ich wünsche dir auch viel Kraft. Wir sollten es angehen 💪

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Hallo!
Da hast du ja schon einiges mit deiner Mutter mitgemacht.
Ich würds jetzt objektiv betrachtet mal so sagen:
Du bist eine erwachsene Frau und selbst schon Mutter.
Du lässt dir sehr viel gefallen und klammerst regelrecht an der Beziehung.
Deine Mutter kümmert sich nie drum was du willst und was dir wichtig ist. Sie lügt dir frech ins Gesicht.
Ganz ehrlich da hät ich mich schon längst distanziert. Den Gedanken dass du ihr den Enkel dann weg nimmst würd ich gar nicht mehr weiterverfolgen.
Die Vergangenheit beschäftigt dich noch viel zu stark das ist nicht gut und bringt auch nix. Würd ich aufarbeiten an deiner Stelle. Auf die Mutter noch zu gehen hinterherlaufen und Hilfe suchen auf keinen Fall. Auch wenns deine Mutter ist belastet dich der Kontakt und dann sollte man sich find ich davon "erlösen."
Klingt zwar blöd und man muss ja nicht den Kontakt komplett abbrechen, aber du leidest ja unter der Situation so wie sie ist und dass muss man sich auch nicht geben.

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Ja, die Vergangenheit kommt immer wieder hoch. Ich sehe darin viele Gründe für ihr Verhalten und mein Verhalten. Da ist noch einiges im. Argen. Viel psychischer Missbrauch seitens meiner Mutter. Das erkenne ich heute. Definitiv toxisch. Damals war ich schon bei der Familietherapie. Das hat gut geholfen aber seid ich selber Mutter bin und sie sich so verhält, kommt viel wieder hoch.

Sie ist eine tolle Oma. Sie liebt meinen Sohn aber sie ist auch gleichzeitig so übergriffig. Eine regelrechte helicopter-Oma. Es ist echt schwer für mich die Balance zu halten.

Ich werde am Montag zum Telefon greifen und mir nen Psychologen suchen. Sie ändere ich nicht mehr. Aber mir kann ich helfen lassen damit besser umzugehen.

Danke für deine Sichtweise!

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Eine tolle Oma ist NICHT übergriffig.
Ich denke, du hast hier einen falschen Ansatz. Du willst eine Therapie machen, weil du besser mit deiner Mutter umgehen willst? Also sie kann weiter ein Fehlverhalten nach den nächsten an den Tag legen, weiter lügen usw. Und du willst lernen es zu ertragen? Ehrlich? Sie wird sich nicht ändern. Von Menschen, die einem Schaden, hält man sich fern. Die Therapie sollte dir helfen, deine Mutter aus deinem Leben zu entfernen sowie es dein Bruder bereits getan hat. Das ist gesund. Alles andere macht dich krank. Und wenn du deswegen ein schlechtes Gewissen hast: dafür ist die Therapie gut - lernen mit dem scheinbaren Verlust deiner Mutter umzugehen. Denn ein Verlust ist es ja eher nicht. Und lernen Grenzen zu setzten und diese auch deiner Mutter gegenüber durchzusetzen.
Sie mal anders: wenn sie nicht deine Mutter wäre, würdest du mit so einer Person befreundet sein wollen? Eher nicht, oder?

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Du suchst die Lösung gerade sehr bei dir. Ich sehe aber nicht dass du schon alle Optionen mit ihr ausgeschöpft hast.

Sie hält sich nicht an Regeln?
Privilegien fallen weg. Keine Alleinzeit mehr mit dem Kind weil sie nicht verlässlich ist. Sie geht halt nicht mehr auf den coolen Ausflug mit wenn es jedes Mal Drama wegen Eis gibt.
Sie lügt dich an? Abbruch des Besuchs, der Aktion. Du stehst auf und packst zusammen.
Sie lügt die Familie an? Ihr kommt wieder vorbei wenn sie es klargestellt hat. Fotos versendet? Ihr Handy bleibt in der Tasche, sie hat Fotoverbot wenn sie damit nicht verantwortungsvoll umgeht. Sie nimmt es raus - ihr geht.

In kurz nennt sich das Konsequenzen. Und genau die hatte sie bisher nicht. Du hast dir den Mind fusslig geredet aber sie hat einfach weiter gemacht. Konsequenz stoppt ihr Verhalten und hat Einschränkungen zur Folge. Dh du bist so hartnäckig dass sie nicht dazu kommt dich zu übergehen.

Ich würde mal probieren ob sich damit das tut. Wenn nicht - und dann ist sie ein hartes Exemplar - wirst du die schwer tun deine Grenzen zu wahren und den Kontakt zu ihr intensiv zu halten. Das wäre der Punkt wo ich über professionelle Unterstützung nachdenken würde. Aber erst machst du mal das Kreuz breit und ersetzt reden durch handeln. Tschacka!!!

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Musste tatsächlich schmunzeln als ich mir vorgestellt, wie konsequent ich ihr gegenüber sein müsste. Ist es nicht schlimm, dass ich ein fast 70 jährige erziehen muss, wie meinen 2 Jährigen?
Ich glaube aber ganz ehrlich nicht, dass ich so konsequent sein kann. Es gibt ja auch Dinge, die besser wurden. Aber dummerweise kommen immer neue Situationen hinzu, bei denen ich fast vom Glauben abfalle (JGA oder Verwandtschaft belügen).
Ja, ich müsste mehr aufhören mit ihr zu reden und mehr Handeln. Hast du recht - da fehlt mir mittlerweile der Mut und ich habe auch Angst. UND, dass finde ich mit das schlimmste Gefühl: ich habe Mitleid mit ihr.
Ich heirate Freitag. Danach telefoniere ich die Psychologen ab. Ich ändere sie nicht aber ich kann mir helfen, damit umzugehen.

Danke dir jedenfalls, es tut gut sowas zu lesen (und du hast definitiv Recht :ich war viel zu geduldig).

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Es fühlt sich mega absurd an sich nur vorzustellen sich so zu verhalten. Ich weiß. Du hast den Respekt vor der anderen erwachsenen Person und das gehört sich so nicht. Aber das Problem ist, Deine Mutter hat nicht den selben Respekt vor dir.

Wenn du die Perspektive wechselst und dir einen gestandenen 50jährigen Schlipsträger vorstellst, der von seiner Mama encore en publico übergangen und abgekanzelt wird wie ein 10jähriger, da hättest du beim zusehen auch entweder ein schmunzeln oder ein akutes Störgefühl. Defacto ist genau das was was bei euch passiert. Du bist 2, oder 10, und deine Mom nimmt dich null für voll und lebt das offen aus.
Ich glaube nicht dass du dich damit arrangieren musst oder solltest, das dumme Kind in dieser Konstellation zu sein. Und je älter deine Kinder werden desto mehr scheitert das Konstrukt. Weil für die Kids ist deine Rolle noch „Mama“, Buddy in Crime aber auch letzte Instanz.

Du liest raus, es ist kein theoretisch entwickelter Vorschlag. Leider.
Wir haben das gleiche Problem mit den Eltern meines Mannes, bis zu einem Punkt wo es für die Kinder negative Auswirkungen hat bis auch gefährlich wird.
Wir setzen ihrem Verhalten diesbezüglich seit 2 Jahren einen Riegel vor. Wenn du in der Situation bist ist es null lustig, es ist anstrengend und sie nehmen das nicht gut. Wir sind da recht schnell effektiv gewesen, das funktioniert gut, sie damit in ihrem Verhalten zu stoppen. Sie haben sich jetzt auf die verbalen Grabenkämpfe zurückgezogen und versuchen im Vorfeld schon jedes Haar zu spalten wenn sie es gern anders hätten. Da zünden wir seit 1/2 Jahr die zweite Stufe und lassen uns gar nicht mehr auf Diskussionen oder Überroll-Versuche ein.
Ich bin mittlerweile absolut erschrocken darüber wie resistent sie gegen jede Art vom Stop sind. Wirklich absolut heftige Situation.

Grenzen durchsetzen ist - zumindest bei uns - ein Versuch, die Beziehung zu retten. Denn wenn sie die nicht akzeptieren ist dieser letztliche Outcome ein reduzierter oder gar abgebrochener Kontakt. Das wollen wir noch weniger als erwachsene Leute zu erziehen. Aber am wenigsten kann und will ich sie so weiter machen lassen wie es vor 2 Jahren noch war. Also entweder bringe ich sie auf ihren Platz oder sie sind aus unserem Leben ausgeladen.
Wir sind auch zu gutmütig. Jeder andere hätte glaub den Kontakt schon lange abgebrochen.
Es kann sein dass Du in einer professionellen Begleitung an einen ähnlichen Entscheidungspunkt kommst wie wir. Kämpfen oder gehen.

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Du bist nicht das Eigentum deiner Mutter und hast mittlerweile eine eigene Familie. Wenn du dich mit dem verhalten deiner Mutter nicht gut fühlst, Schränke den Kontakt oder beende ihn.
Versuche in der Zeit dir Gedanken zu machen was dir der Kontakt bringt und wie es ist 3, 5 oder 10 Jahren aussieht.

Auch wenn du der Meinung bist deine Mutter muß sich Hilfe suchen ist es nicht deine Aufgabe sie dazu zu bewegen. Sie ist für ihr Handel selbst verantwortlich.

Du kümmer dich um dein eigenes Wohlbefinden. Du hast selbst ein Kind und solltest an deine Familie denken und nicht wie du es deiner Mutter vielleicht recht machen kannst.

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Du hast ja nun viele andere Meinungen gelesen: Von Konsequenzen aufzeigen, Abstrafen bis hin zu Umgangsverbot zu euch.

Kann man sicherlich machen. Wenn du mich fragst, wird diese Keule irgendwie zu leichtfertig geworfen. Ich sehe keine körperlichen und/oder seelische Grausamkeiten, die von deiner Mutter ausgehen (außer du hältst diese hier außen vor). Ich sehe tatsächlich hier keine Grund warum man die eigene Mutter aus dem Leben ausschließen sollte.

Deine Mutter lügt, um sich Unannehmlichkeiten zu ersparen. Offensichtlich hat sie hier ein Problem, welches Sie selbst nicht erkennt oder erkennen will. Vielleicht redest du mit deiner Mutter darüber? Also warum ist es so und ob sie es schlimm findet und/oder ob sie sich vorstellen könnte zukünftig ggf. mit Hilfe daran zu arbeiten auch Fehler/Lügen zugeben zu können.

Du auf der anderen Seite musst daran arbeiten nicht alles so ernst und dir so zu Herzen zu nehmen. Z.B. schreibst du:
„Bei Verwandten wurden Unwahrheiten über meine Abwesenheit bei der Hochzeit meines Bruders verbreitet - damit wir nach außen die heile Familie sind.“
Ja mal ganz ehrlich was hätte Sie machen sollen? Hätte Sie auf der Hochzeit eure schlechte Schwester-Bruder Beziehung aufarbeiten sollen? Wäre dir Tratsch lieber gewesen, der daraus resultieren würde?

Respektiert deine Mutter deine Regeln/Grenzen in Bezug auf deine Kinder nicht, dann wiederhol diese immer und immer wieder und sei bei den Treffen einfach dabei. Denn dann kannst du sie während dessen Maßregeln und nicht erst danach ;).

Aufarbeitung der Vergangenheit kann sicherlich auch helfen, denn ich glaube da schwingt noch einiges bis in die Gegenwart durch.

Für mich ist Familie mehr als nur die heile Welt spielen, sondern manchmal muss man schon viel Energie aufbringen damit die Familie auch die heile Welt bleibt, die Sie für einen sein sollte.

Ich wünsche dir viel Energie.

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Wir sind 3 Kinder: mein Bruder ist manisch depressiv und trinkt, meine Schwester lebt nach 10 Jahren Therapie ein normales Leben und mich holt unsere Vergangenheit mit Ü40 ein. Ich war nämlich auch immer Muttis Vertraute, die, der sie alles erzählt hat und die, der sie immer gesagt hat, ich sei das Lieblingskind...
Seitdem ich mich nicht mehr so plüschig ihr gegenüber verhalte und ihr Verhalten hinterfrage oder mal Kontra biete, trifft mich das ganze Repertoire ihrer manipulativen Verhaltensweisen in aller Wucht: weinen, weil ich so gemein bin, sticheln, Grenzen überschreiten, eigenes Verhalten leugnen/schön reden....

Ich glaube nicht, dass Menschen, die irgendwo im narzisstischen Persönlichkeitsspektrum unterwegs sind, absichtlich böse sind und absichtlich manipulieren. Die sehen ihren Anteil wirklich nicht und wähnen sich überall und immer im Recht. Meine Mutter findet auch, dass sie das Recht hat, Affären zu haben btw..

Was ich dir rate: Mach ne Therapie. Nicht, um besser mit deiner Mutter zurecht zu kommen, sondern um mehr Transparenz darüber zu bekommen, wie sie dich noch immer so an sich bindet, dass dich ihr Verhalten so trifft. Du brauchsr jemand, der dich unterstützt, gesunde Grenzen zu ziehen und das schlechte Gewissen auszuhalten, dass du hast, wenn deine Mutter mal mit deb Konsequenzen ihres Verhaltens leben muss.

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Danke für deinen bereichernd Beitrag.
Ich war so unsicher, ob das alles was für einen Psychologen ist oder zu banal. Denn es ist ja nicht alles und immer schlimm mit ihr aber ich merke, dass ich immer wütender werde. Alles was "Erwachsenen-Konventionen" sind, werden von ihr so auferlegt. Dinge, die ich nicht will teilweise (ja, auch wenn es sich so gehört). Ich aber meine Gründe, warum und weshalb ich etwas nicht möchte. Ich habe das auch schon ein paar Mal gesagt... Dann ist wieder ein paar Wochen Ruhe, bis sie wieder anfängt.
Deine Mutter befindet sich im narzistischen Persönlichkeitsspektrum? Ist es denn immer doof mit ihr? Oder sagst, es gibt durchaus auch gute und schöne Tage/Momente?

Deinen letzten Satz ist super. Den nehme ich mit!

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Naja, wir haben ja alle narzisstische Persönlichkeitsanteile, nur trennt die Spreu vom Weizen, dass einige Menschen dennoch in der Lage sind, sich zurückzunehmen, die Perspektive zu wechseln und sich in andere einzufühlen und andere eben nicht.
Meine Mutter gehört zu letzterer Gattung. Bei leiser Kritik weint sie, ist wochenlang beleidigt und zeigt mit dem Finger zurück auf dich... das macht die Klärung von Konflikten enorm schwierig. Man verhandelt im Grunde genommen mit ner 3jährigen, die noch komplett nach dem Lustprinzip lebt und niemals gelernt hat, Situationen aus der Sicht anderer Menschen zu bewerten.
Das Totschlagargument ist immer: Aber ich bin doch deine Mutter! Wenn ich das nicht darf, wer sonst?
Die Antwort "Niemand darf das" checkt sie einfach nicht.

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Puh also ich kann dir nur sagen, dass bei mir die Therapie hilft. Meine Mutter ist ein narzisst wie es im Buche steht und seit ich selbst Mama bin hat es mich immer wieder fertig gemacht weil ich nicht verstehen kann, wie jmd die eigenen Kinder so egal sein können. Da ich durch meine negativen Gedanken und Traurigkeit, und aufgewühltheit für meine kleine nicht mehr gut sorgen konnte (meiner Meinung nach) hab ich mich für eine Therapie entschieden. Sie darf sogar mit und es klappt super. Mit Coaches hab ich keine Erfahrung..
Ich finde in der Therapie kann man auch gut lernen Grenzen zu setzen oder erst Mal herausfinden wie viel man aushalten kann und will und dann Konsequenzen daraus ziehen. Ich hab den Kontakt abgebrochen und meiner Tochter wird nichts fehlen. Sie hat tolle Großeltern (Schwiegermutter und Schwiegervater) und eine manipulative Oma die dauernd lügt und Grenzen übergeht braucht niemand finde ich.

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Danke für deine Erfahrung. Einen Kontaktabbruch möchte ich nicht, das wäre die allerletzte Konsequenz. Weil ich einfach keine böse Absicht erkenne bei ihr. Aber ich möchte es verstehen und mich verstehen, warum ich so viel Wut sofort im Bauch habe, wenn sie wieder so ist, wie sie ist... Und tatsächlich gibt es auch Besuche und Telefonate, die wie früher sind.
Ich denke aber tatsächlich das mir eine Therapie hilft! Ich muss aus meiner Rolle raustreten und brauch jemanden der mir dabei behilflich ist.
Die Thematik zwischen dir und deiner Mutter klingt auch viel heftiger und ich finde es super, dass du es für dein Kind richtig machen möchtest.
Toll, dass du so tolle Schwiegerleute hast. Das ist sehr wertvoll! Ich habe auch tolle Schwiegereltern und bin froh, dass sie mich so muttersein lassen, wie ich bin.