Wieder schwanger... Und schlechtes Gewissen

Hallo,

Ich weiß gar nicht, ob ich in diesem Unterforum richtig bin. Ich wusste nicht so richtig wohin mit meinem Beitrag...

Ich habe eine Tochter, die vor wenigen Wochen ein Jahr alt geworden ist. Bei ihr hat es mit der Schwangerschaft ziemlich lange gedauert. Darum wollten wir jetzt schon mal wieder anfangen, damit der Abstand dann ideal ist (etwas über zwei Jahre), wenn es mit dem Geschwisterchen dann klappt.

Tja - es hat sofort eingeschlagen. 😬 Wenn das Baby geboren wird, wird die Ältere gerade mal 21 Monate alt sein... 🙈 Früher habe ich mir immer einen kleinen Abstand gewünscht, jetzt, wo es geklappt hat, frage ich mich, ob wir eigentlich komplett wahnsinnig geworden sind...

Und das Schlimmste ist: Ich habe ein extrem schlechtes Gewissen meiner ersten Tochter gegenüber. Sie ist ja selbst noch so klein und wird bei der Geburt ja nicht mal zwei Jahre alt sein. "Entthrone" ich sie zu früh?! Ich hätte nach dem positiven Test fast geweint, als ich sie angeschaut habe, weil ich mich ihr gegenüber so schlecht gefühlt habe...

Andererseits... Der Abstand, den sehr viele in meinem Umfeld wählen, ist 2 1/2 Jahre - bei uns wären es 1 3/4 Jahre. Macht das für die Kinder (also für die Erstgeborenen) wirklich so einen großen Unterschied, ob sie mit fast zwei oder mit zweieinhalb ihre Eltern nicht mehr für sich alleine haben?

Ich möchte mich gerne freuen, dass es so schnell geklappt hat, aber mein schlechtes Gewissen ist so viel präsenter als die Freude... Außerdem ist da die Angst, zwei so kleinen Kindern nicht gerecht werden zu können.

Ist zwei unter zwei wirklich so viel schlimmer als zwei unter drei?! Denn Letzteres haben in meinem Umfeld wirklich viele.

Danke für eure Kommentare...

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Der Abstand zwischen meinen beiden Großen sind 18 Monate, sie sind jetzt 18 und 17.
Es war die Hölle, nie wieder, wirklich, die ersten 6 Jahre waren ein einziger Alptraum.

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Wow, das hilft der TE bestimmt sehr 🙄

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Sie hat doch gefragt wie es bei anderen war.. sonst hätte sie darum gebeten ihr die rosarote Brille aufzusetzen und ihr zu sagen wie toll es wird.
Wenn sie weiß auf was sie sich einlässt ist sie besser vorbereitet als wenn man sie anlügt.

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Ich glaube, die Enttrohnung ist nicht so das Problem. Mehr der megastressige Alltag, in dem man sich völlig zerreißt, um zwei ganz kleinen Kindern gerecht zu werden. Ich würde mir Hilfe "einkaufen". Au Pair, Babysitter etc.
Meine Kinder haben einen sehr großen Altersabstand von 7 Jahren, was den Alltag ziemlich entspannt macht. Wenn ich mir vorstelle, neben dem Baby noch ein Kleinkind zu betreuen, wird mir ganz anders. Da würden alle irgendwie auf der Strecke bleiben. Wir hätten gerne noch ein drittes Kind, aber aufgrund unseres Alters könnte das nicht mehr lange warten, so dass Nummer 2 und 3 dann auch einen Abstand von maximal 3 Jahren hätten. Wenn es so kommen sollte, dann nur, mit eingekaufter Hilfe in Form einer Haushaltshilfe, regelmäßigem Babysitter etc.

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Wem nützt nun ein schlechtes Gewissen? Niemand 😘 Es ist nun, wie es ist und Du kannst nur das Beste draus machen. Es kann schwierig werden, aber auch unproblematisch. Du darfst nur nicht 24 Std zwanghaft ständig überlegen, ob ein Kind zu kurz kommt. Machen Mütter mit mehreren Kindern auch nicht. Meine Schwester hatte ihre ersten 3 Kinder mit je einem Jahr Abstand, bevor Nr 4- 6 kamen in etwas größeren Abständen.
Und genau diese ersten drei haben noch heute ein gutes Verhältnis.
Stressig wird es sicher, aber schaffbar ist es ja auch, sofern Du Dir nicht einredest, dass Du beide Kinder 24 Std herumschleppen musst ;-)
LG Moni

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So ging es mir auch. Das erste Kind hat auf sich warten lassen und das zweite entstand sofort. Meine Großen (heute fast 10 und 8) haben einen Abstand von 20 Monaten. Deine Bedenken und Unsicherheiten hatte ich auch alle und Angst davor, allem nicht gerecht zu werden. Ich glaube, das ist ganz normal. Schließlich muss man sich dann um die Bedürfnisse von zwei kleinen Menschlein kümmern. Bei uns hat es gut geklappt. Mein Großer hat seine Schwester von Anfang an geliebt, Eifersucht (davor hatte ich große Angst) gab es gar nicht. Während des Stillens habe ich dem Großen vorgelesen, wir haben gekuschelt, gepuzzelt, gemalt... Wichtig finde ich, dass der Partner am Anfang zu Hause ist. Das war mir eine große Hilfe, denn man kann ja am Anfang nicht unbedingt so wie man möchte und die großen Kleinen müssen ja teilweise auch noch gehoben/getragen werden, was man nach der Geburt ja erst einmal nicht machen sollte. Anstrengend war es immer wieder auch mal, ganz klar. Toll finde ich die gleichen Interessen, sie haben immer einen Spielpartner und das klappt irgendwann richtig gut. So konnte ich nachmittags meine Tasse Kaffee in Ruhe trinken während die beiden toll gespielt haben. Und hat das so gut gefallen, dass wir den gleichen Abstand bei Kind 3 und 4 wieder haben (da sind es 22 Monate) und auch jetzt ist es unproblematisch. Aufgrund der ausgeglicheneren Charaktere der Kleinen ist es sogar einfacher. Also nur Mut, das wird alles schon werden. Beziehe deine Kleine einfach mit ein. Bauch bemalen, Zimmer einrichten, evtl. Kuscheltier oder Spieluhr als Geburtstagsgeschenk für das neue Baby aussuchen vor der Geburt und danach beim Wickeln helfen, kuscheln, Spieluhr fürs Schlafen aufziehen, später Brei geben... Ich wünsche dir eine ruhige und schöne Schwangerschaft und dass du dich bald auf eine schöne Zeit als zweifache Mama freuen kannst. Alles Liebe #klee

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Das kann ich genau so unterschreiben!
An die TE:
Du darfst nicht vergessen: du schenkst deinem Kind auch etwas, nämlich ein Familienmitglied auf Augenhöhe, einen Spielkameraden!
Schaut, dass ihr die erste Zeit auf jeden Fall beide zuhause seid. Vielleicht habt ihr auch die Möglichkeit, dass dein Mann dann "schleichend" wieder in die Arbeit zurück kehrt, dann kannst du dich langsam eingewöhnen.
Das wird alles werden, auch wenn du dich jetzt überrumpelt fühlst.
Und zum Thema Entthronung: zum einen kann nur entthront werden, wer vorher wie ein König statt wie ein Kind behandelt wird.
Zum anderen wird deine Große ganz schnell nicht mal mehr wissen, dass es mal eine Zeit ohne das Geschwisterchen gab.
Alles Gute!

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Bei uns wurden es ungeplant sogar zwei unter eins🙈 Unser Sohn wurde kurz vor dem ersten Geburtstag unserer Tochter geholt. Jetzt sind sie ein halbes Jahr und anderthalb Jahre alt.

Eine "Entthronung" hatten wir nicht. Unsere Tochter war zwar in der Schwangerschaft stinksauer, als ich Bettruhe halten musste und nicht so konnte, wie sie wollte, aber sie hat ihren Bruder vom ersten Moment an sehr geliebt. Eifersucht ist hier eine Momentaufnahme. Die beiden beschäftigen sich viel miteinander. Das erste Lächeln unseres Sohnes galt unserer Tochter. Es hat gedauert, bis er es auch uns Eltern geschenkt hat.

Der Vorteil ist: Unsere Tochter konnte sich noch gar nicht so sehr daran gewöhnen, uns für sich allein zu haben. Sie hat es noch nicht wirklich wahrgenommen.

Bislang war es mit zwei Kindern relativ entspannt. Ich hatte Schlimmeres befürchtet, weil unsere Tochter ein absolutes Schreibaby war und immer noch sehr viel Aufmerksamkeit fordert. Unser Sohn dagegen ist super pflegeleicht.
Seit ungefähr einem Monat ist es schwerer. Unser Sohn wird langsam aktiver (er ist ein Frühchen, also korrigierte 5 Monate alt). Er wird schnell frustriert, wenn ihm nicht gelingt, was er möchte. Gleiches gilt für unsere Tochter, die heute einen 10-minütigen Schreianfall hatte, weil sie ihr Buch nicht selbst lesen konnte😱
Die beiden können sich dann auch gegenseitig gut hochpushen.

Ich wäre von mir aus nie auf die Idee gekommen, einen geringeren Abstand als 3 Jahre zu wählen, aber jetzt ist es so und das ist okay.
Ich bin froh, dass die beiden so viel miteinander anfangen können. Ich weiß nicht, ob das bei einem größeren Abstand auch so wäre. Zumindest habe ich es bei Freunden anders beobachtet.
Ich bin froh, dass sie wirklich gemeinsam aufwachsen können und hoffe, dass sie so ein innigeres Verhältnis haben.
Ich bin auch ganz froh, dass alles, was mit Elternzeit etc. zu tun hat, so leichter zu organisieren ist.

Meistens habe ich das Gefühl, dass wir beiden gut gerecht werden. In manchen Momenten zweifle ich auch daran, aber das Grundgefühl ist: Das klappt.

Man wächst ja an seinen Aufgaben😏

Alles Gute!

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" .... sie hat ihren Bruder vom ersten Moment an sehr geliebt. Eifersucht ist hier eine Momentaufnahme. Die beiden beschäftigen sich viel miteinander. Das erste Lächeln unseres Sohnes galt unserer Tochter. ...."


Hier bei uns das selbe Spiel.

Die 3jährige liest dem 6monatigen ihre Pixis vor (ja, sie kann manche auswendig vorplappern). "Eifersucht" gibt es maximal, wenn sich er jetzt mal ein Spielzeug von ihr schnappt. Das sie immer sein Babyzeug nimmt, ist da völlig egal natürlich. 🤣

Ich kann mich an eine Szene erinnern in der Früh. Babybub wacht auf uns sieht Papa an und grinst. Er sieht mich an und starrt mir sofort auf die Brust. Dann sieht er zur Großen, die schlägt grade die Augen auf und er lacht und lacht und lacht. Da merkt man seine Prioliste.

Aber auch sie sucht ihn sofort und tröstet und hilft. Oft kann auch nur sie ihn ablenken und beruhigen.

Ich hoffe diese Liebe übersteht dann seine "zerstörerische Phase" wenn er richtig mobil ist und ihr alles umschmeißt. 😅

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Hallo
Was der „ideale“ Abstand ist, ist vor allem Ansichtssache. Wir fanden den (unfreiwilligen) kleinen Abstand ziemlich anstrengend. Insbesondere die ersten ~1,5 Jahre waren rückblickend schon wirklich happig. Aber in der Situation selbst funktioniert man ja mehr oder weniger gestresst einfach und macht und tut. Unter 5-6 Jahre Abstand hätten wir bewusst nie gemacht.
Aber das hat uns nicht geholfen und auch dir bringt es jetzt nicht, Farben nachzudenken. Du bist schwanger und ihr werdet das schon hinbekommen. Und wenn ihr euer erstes Kind erst gar nicht auf einen Thron setzt, gibt es auch keine „Enttrohnung“;-)

LG

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Meine zwei Kinder sind genau 24 Monate auseinander und ich fand die Zeit weder stressig noch die Hölle. Es war total schön. Ich habe die Elternzeit total genossen und war mit den beiden jeweils drei Jahren zu Hause. Die beiden haben eine unglaublich enge Beziehung und wir sind ein total eingespieltes Team! Man darf einfach nicht zu perfektiinistisch sein und der Haushalt war auch manchmal chaotisch. Aber das hat mich nicht gestört. Ich habe und hatte immer sehr glückliche und ausgeglichene Kinder. Für mich war der Abstand perfekt und ich glaube für die Jungs auch!

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Hallo!

Wir haben einen geplanten Abstand von 18 Monaten und 3 Tagen. Die Umstellung von 0 auf 1 Kind fand ich viel schwieriger als die von 1 auf 2. Der Weg zum Wickeltisch war vorgetrampelt, Nr. 1 hat Nr. 2 bespaßt. Wir sind super durch den Lockdown gekommen, weil unsere Kinder die ganze Zeit miteinander spielen...
Der gemeinsame Nenner ist einfach, ganz anders als meine Nichte und Neffen, je 5 Jahre Abstand, Junge, Mädchen, Junge. Wenn die gemeinsam ins Kino wollen, ... Keine Chance, irgendwer steckt da immer ein.

Mach dich nicht verrückt, das wird schon.

Alles Gute,
Gruß
Fox

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Meine Jungs haben einen Abstand von 22 Monaten. Die ersten 3 Monate waren ganz schlimm, der kleine hat wahnsinnig viel gebrüllt, der große tat mir leid weil ich keine Zeit hatte. Aber: Es wurde immer besser, die beiden haben meistens immer super gut miteinander gespielt. Wir haben nach 3,5 Jahren noch mal ein Kind bekommen. Sie kommt gut mit ihren Brüdern zurecht, mal mit dem einen und mal mit dem anderen besser, aber die Bindung der Jungs ist deutlich enger. Mittlerweile sind sie knapp 13 und knapp 15 und verstehen sich meistens immer noch super