Hallo zusammen,
Nachdem ich mich das letzte mal bei euch ausheulen durfte und ihr es ertragen habt wollte ich euch ein Update geben.
Mein Mann kam letzte Woche auf mich zu, er hat mir erklärt dass er eigentlich auf eine Beförderung hingearbeitet hat und mit dieser wohl hingehalten wurde. Er meinte sobald er dann als Schichtleiter etwas Erfahrung gehabt hätte wollte er was neues suchen, weil er selbst schon lange keinen Bock mehr auf den Betrieb hat.
Es war ja so, dass er teilweise mehrmals die Woche zwischen spät und Frühschicht wechseln musste um für jemanden einzuspringen. Außerdem fast jeden Tag Überstunden und so gut wie nie frei bekommen.
Zudem hatte er anfang des Jahres seinen Fuß gebrochen, ist nach 3 Wochen aber von sich aus wieder hin, um zu zeigen dass er nicht viel fehlen will und im August war er eine Woche krank da hatten wir alle Magen Darm.
Jetzt bekommt er die Beförderung nicht, weil er "unflexibel" ist und es "sei auffällig, dass er ständig krank sei".
Die Stelle zum Schichtleiter bekommt jetzt jemand, der komischerweise immer krank ist, wenn er keinen Urlaub bekommen hat und den mein Mann letztes Frühjahr eingelernt hat.
Meine Vermutung ist, dass mein Vater (ihr erinnert euch vlt, arbeitet im gleichen Betrieb und nutzt meinen Mann aus), da den Finger draufgehalten hat (er ist ziemlich dicke mit der Personalleitung).
Er meinte daraufhin ob ich ihm gerne helfen würde Anschreiben zu verfassen und stellen zu suchen, ab November. Er sagt er hat so viel für den "drecksladen" gemacht, jetzt sackt er noch den Bonus ein, bevor er geht.
Ich wollte mich nochmals für die vielen Antworten und Ratschläge bei euch bedanken, jetzt kann es nur besser werden und die Situation hier zu Hause ist seitdem viel entspannter. Als ich ihn darauf ansprach, wie es kommt, dass er nicht mehr so genervt von den Kindern und mir ist, meinte er, er ist einfach froh einen "Lichtblick" zu haben, endlich dort weg zu sein.
Liebe Grüße
Update - so genervt von meinem Mann- Thema Beruf
Schön dass sich eure verfahrene Situation auf kurz oder lang mit der Arbeit lösen wird und ihr gemeinsam einen Weg wieder habt.
Ein kleines Aber habe ich allerdings. Hätte er mit der Erklärung nicht früher kommen können?Er hat lieber sein Filienleben torpediert anstatt dir von Anfang an von seinen Karriereplänen zu erzählen. So hättest du auch ganz anders bei allem reagieren können.
Ja das hat mich auch so genervt, hätte er es doch einfach so erklärt, dann wäre alles klar gewesen. Er meinte auf meine Frage, dass ich bestimmt wieder gesagt hätte die halten ihn warm und ob er sich denn sicher ist, dass die Firma es überhaupt so weit kommen lässt, dass er eine Beförderungen bekommt.
Es wäre nicht das erste mal, dass er eine Lohnerhöhung versprochen bekommt und diese dann aus komischen Gründen nicht bekommt. Erst hieß es er muss noch das und das machen, dann bekommt er sie. dann hieß es wegen dem (damals 1. ) lockdown, danach hieß es, dass er sich erstmal beweisen müsse, dann hieß es dass zurzeit stressig sei weil so viele Bestellungen kommen und er daher nicht auf die gewünschte Stückzahl kommt usw usw
*trotzdem hätte es das wenigstens verständlicher gemacht, warum er es sich weiter antut, obwohl er selbst nur schlecht über das Geschäft redet und gar keinen Bock mehr hatte.
Ich hab da auch ein "Aber"...
Ich bin ja damals schon angetreten und habe mich über deine Ansichten sehr gewundert.
Offensichtlich will dein Mann "mehr". Schichtleiter ist nicht irgendein Beförderungsposten, sondern bedeutet Menschen zu führen. Das ist harte Arbeit & bedeutet unbeliebter Schiedsrichter in vielen Konflikten zu sein.
Wie soll das denn in Zukunft aussehen? Wenn er das immernoch anstrebt, wird es auch nicht die Arbeitszeiten "wie früher" geben. Auch im neuen Umfeld wird es Konfliktsituationen geben. Ich habe da zwei Punkte:
1. Ist dein Mann überhaupt als Führungskraft geeignet? Niemand wird Führungskraft (oder nicht) wegen Krankentagen. Das sind meist offizielle Darstellungen. Vielleicht meint das Unternehmen, dass er schlicht keine Führungskraft ist. Habt ihr das mal reflektiert? Die Aussage "nicht flexibel genug" würde mir da schon Anlass geben.
2. Wenn deine Vermutungen zu deinem Vater stimmen, nehmt ihr euch nicht viel. Er hält deinen Mann klein, du hältst deinen Mann klein. Deine Motivation ist ein "einfaches" Familienleben. Die Motivation deines Vaters ist vielleicht, dass dein Mann genug Zeit hat, beim Hausbau zu helfen.
Dennoch zeigt allein die Tatsache, dass dein Mann DIR seine Karrierepläne verschweigt, dass du ihn da einengst. Das solltet ihr ausräumen.
Über die "eigentlichen" Themen habt ihr meiner Meinung nach noch gar nicht gesprochen.
Mein Mann war schon Teamleiter, hat das super hingekriegt, hatte super Arbeitszeugnisse (fordert er immer mal zwischendrin an) und redet regelmäßig mit dem Chef dort. Der Chef hat ihm gesagt, dass er ganz vorne steht und wenn der derzeitige Schichtleiter in Rente geht (Anfang nächstes Jahr) hieß es mein Mann soll nachrücken und das übernehmen, weil er tolle Arbeit macht und auch engagiert jeden einlernt, auf alles eingeht, auch dazwischen geht und Konflikte schlichtet.
Zu deiner 2. Frage/Aussage: ich habe ihn nicht kleingehalten. Er kann machen was er will. Die Streitereien haben angefangen als er nach wenigen Monaten schon ankam von der Arbeit und nur noch am meckern war. Vom Ton her: Arbeitszeiten sind sch***, der Weg ist sche* er ist immer so ewig unterwegs, die Fahrkarte ist ihm zu teuer, die Mitarbeiter nerven ihn, die Überstunden gehen ihm auf den Geist, er hat das Gefühl ausgenutzt zu werden, er hat keine Bock mehr usw.
Er meinte damals er möchte dort unbedingt hin, kein Problem ich hab seine Unterlagen zusammengestellt und das Anschreiben geschrieben. Ich habe seine arbeitssachen (Kleidung usw) gekauft, weil er nie dran denkt. Habe seine ganzen Unterlagen immer sortiert, alles kein Problem. Es war sein Wunsch dort hin zu gehen, also darf er das machen.
Irgendwann hat es mir aber gereicht, weil ich und vor allem die Kinder seine schlechte Laune ausgelassen hat. Er hat über 20 Kilo zugenommen (und er ist eigentlich sehr bedacht auf sein äußeres), hat sich immer mehr zurück gezogen usw. Ich habe Bedenken geäußert, dass es eine beginnende Depression sein könnte und wie ich ihm helfen kann. Wenn er will kann er ja wieder den Job wechseln, es ist keine Schande sich etwas zu suchen, bei dem man zufriedener ist.
Mir ging es in erster Linie nicht um das einfache Familienleben, sondern um ihn, weil es ihm immer schlechter ging und er immer mehr genervt von allem war.
Ich habe ja auch vorgeschlagen umzuziehen, damit er näher bei der Arbeit ist, wenn ihn der Weg so stört. Will er nicht, weil er "den drecksladen nicht auch noch in seiner Freizeit sehen will".
Ich habe vorgeschlagen eine Tagesmutter zu suchen, weil er seinen Lohn so mickrig fand, damit ich dann arbeiten gehe und mehr Geld da ist ohne dass er den Job wechseln muss. Will er nicht, Tagesmutter ist ihm zu teuer und er will die Kinder nicht so früh in Fremdbetreuung.
Das sind nur 2 von vielen Beispielen, wie ich versucht habe ihm durchgehend entgegen zu kommen und alles von ihm abgeblockt wurde, aber weiter über alles gemeckert wurde.
Also ja nach über 2 Jahren wurde es sogar mir zu doof.
Ich habe ihn mehrmals gefragt ob er sich sicher sei, mit meinem Vater in der Firma wird es schwer, der ist sehr manipulativ und hat gerne den Finger drauf zudem ein furchtbarer Sexist. (Bestes Beispiel: wollte mich entmündigen nach meinem 18. Geburtstag, damit ich nicht denke ich "hätte was zu melden"). Er meinte gar kein Problem, er versteht sich ja mit paar Mitarbeitern (mit denen er privat aber auch nichts zu tun haben will) und das wird schon so passen. Dann fing es an alles schief zu gehen, Lohnerhöhung wurde versprochen, kam nicht. In einer Woche 10 Überstunden, die nicht aufgeschrieben wurden, weil es sonst mit den "ruhezeiten" die er nicht arbeiten darf nicht gepasst hätte (bsp: er kam nacht um 0:30 von der Arbeit und war um 4:30 schon wieder auf dem weg weil er doch Frühschicht hatte am nächsten Tag.)
*damals er möchte dort unbedingt hin, kein Problem ich hab seine Unterlagen zusammengestellt und das Anschreiben geschrieben. Ich habe seine arbeitssachen (Kleidung usw) gekauft, weil er nie dran denkt. Habe seine ganzen Unterlagen immer sortiert, alles kein Problem*
Schichtleiter? Ernsthaft?
Das klingt doch ganz gut. Verstehe nur nicht, warum er dir das nicht früher so erklärt hat 😅
Ich drücke euch die Daumen, dass er schnell wechseln kann und dann alles besser wird :)