Kleinkind und Baby, momentan ein Kampf 😔

Hallo! Jetzt muss ich mich hier Mal ausheulen bzw nach Tipps fragen.

Ich habe einen kleinen Sohn, er wird bald 3 und eine kleine Tochter, sie ist 8 Monate alt. Und was soll ich sagen, momentan ist jeder Tag ein Kampf. Abgesehen davon, dass Sohnemann derzeit ausschließlich Mama will und ich etwas krank bin, scheint es, als würde er seine kleine Schwester in einer Tour sekkieren 😔 Er tut das im Glauben, er würde spielen und erklärt oft, dass er dachte, das was er getan hat wäre lustig, aber das ist leider nicht der Fall. Er hebt sie hoch, nimmt ihr ihr Spielzeug weg (teilweise noch während sie darauf hin krabbelt), nuckelt an ihrem Ohr, setzt sich ihr in einer Tour in den Weg, sodass sie nicht weiterkrabbeln kann und kann weder Finger noch seinen Kopf von ihrem Gesicht lassen.

Wir reagieren darauf, indem wir einfach immer dabei sind, den Großen immer wieder daran erinnern, wie er mit der Kleinen umgehen soll und als letzten Ausweg den Sohnemann ins Nebenzimmer bringen, dort haben wir Sanduhren, er muss dann 10 bzw 5 Minuten drüben bleiben, und sich allein beschäftigen, sodass die Maus ein wenig Verschnaufpause hat. Natürlich erklären wir ihn, warum er den Raum verlassen muss und ich lass mir am Ende immer von ihm erklären, was schief gelaufen war.

Besonders schlimm ist es, wenn er auf etwas wartet. Es ist beinahe unmöglich ihm zu sagen: "Jetzt frühstücken wir noch und danach packen wir zusammen und fahren nach XY". Er will dann nur noch fahren, fragt ständig, wann es losgeht und macht nur noch Blödsinn, weil er sich langweilt/der Abreise entgegen fiebert. Natürlich gehen wir darauf ein, sagen erst kurz bevor es losgeht, dass wir irgendwo hin fahren und versuchen ihm, wenn er doch einmal warten muss, Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Aber es ist auch das großteils ein Kampf.

Ich denke, das ist eine Phase, die (hoffentlich bald) auch wieder vorbei geht, aber es ist unendlich anstrengend und kräftezehrend 😔

Jetzt kommt leider dazu, dass mein Mann, der der beste Papa für unsere beiden ist, den ich mir vorstellen kann, einfach schon endlos genervt ist, was das ganze natürlich nur noch weiter hochschaukelt. Er bemüht sich sehr, ruhig zu bleiben und Sohnemann positiv gegenüber zu stehen, aber ich merke, dass er einfach am Ende ist. Das tut mir für die beiden unendlich leid und ich merke, wie es uns alle belastet.

Ich habe absolut nicht das Gefühl, dass Sohnemann eifersüchtig auf die Kleine ist (klar, in manchen Situationen schon, aber nicht im Allgemeinen), er liebt sie sehr und möchte mit ihr spielen, wenn sie wach ist, kann er sie nicht allein lassen und will einfach die ganze Zeit bei ihr sein und "mit ihr spielen".

Habt ihr vielleicht Tipps für mich/uns, die uns aus dieser unangenehmen Situation wieder herausbringen können?
Vielen Dank schon einmal 🤗

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Hallo,

Kinder in dem Alter zwischen 2 und 3,5 sind einfach so, dass sie viel ihre Grenzen austesten. Hört sich an, als würde Euer Großer das auch tun und ich lese auch kein unnormales Verhalten heraus.
Es ist auch normal, dass er seiner Schwester Spielzeug wegnimmt, sie tragen möchte etc. Und ja: er will ihr bestimmt nichts Böses, sondern eher Spielen.

Mir fehlt in Eurem Beitrag, wie genau Ihr ihm Grenzen setzt und ihm aufzeigt, was er im Spiel darf und was nicht. Mit 3 ist ein Kind durchaus in der Lage zu verstehen, dass es manche Dinge nicht darf.
Ich würde zB ihm grundsätzlich verbieten, die Schwester zu tragen. Und dann weitere Regeln klar definieren, erklären warum und auch die Konsequenzen aufzeigen was passiert wenn er sich nicht dran hält. Die Auszeit ist ja gut im anderen Zimmer - weiß er warum er dort ist?

Ihr müsst konsequent alle Regeln einfordern und auch die "Strafen" konsequent bringen. Nur dann wird es einfacher.

Alles Gute!
(und es wird besser, wir haben fast den selben Abstand der Kinder)

2

Erstmal vielen Dank!

Ja, er weiß, warum er eine Auszeit bekommt.

Und er darf seine Schwester nicht tragen, hat aber unlängst gesehen, wie eine 6-Jährige ihr Schwester getragen hat und will jetzt natürlich auch 🙈

Grenzen setzen wir durch Aus der Situation nehmen und 1000 mal erklären. Und als letzten Ausweg gibt es eben besagte Auszeit.

Aber danke nochmals für deine Antwort, sie ist für mich sehr beruhigend ❤️

3

Vielleicht ist 1000 Mal erklären auch einfach viel zu viel. Denn mit 3 hat dein Sohn sicher verstanden, dass er dies und das einfach nicht darf. Macht natürlich Spass es immer wieder zu probieren und dann zuzuschauen wie Mama und Papa sich abmühen ihm zu erklären was denn jetzt daran falsch ist. 😉

Erklären ist gut, aber es bringt in meinen Augen nichts es 1000 Mal zu tun (niedrige Impulskontrolle in dem Alter sorgt eh dafür, dass dein Sohn IN der Situation nicht über diese Gründe nachdenkt und sich nicht zurück nehmen KANN) . Vielleicht müsst ihr die Auszeiten eher aussprechen? Hierzu gibt es die Möglichkeit mit "Time-out" Karten zu arbeiten. Oder mit Strikes oder ähnlichem. Gelbe/rote Karten. Wichtig ist nur dem Sohn klar zu vermitteln wie die Rahmenbedingungen aussehen:nach x Mal passiert y. Derzeit weiss er ja nicht, wie oft er sich "fehl verhalten" kann, manchmal habt ihr vielleicht mehr, manchmal weniger Geduld mit ihm, erklärt ihm manchmal vielleicht 10 Mal bevor es eine Auszeit gibt, dann wieder nur 4 Mal etc... Ich würde das sehr viel klarer definieren und dann wie gesagt mit visuellem Input, damit dein Sohn sich daran orientieren kann und weiss wo er dran ist. Das ist sicherlich auch für dich und deinen Mann einfacher, sozusagen eine klare Linie der ihr beide folgen könnt.

Alternativ könntet ihr es doch mal mit so einer Art "Belohnungssystem" für gutes Verhalten versuchen. Spielt euer Sohn altersgemäss mit seiner Schwester und ohne (hier 1-2 klar definierte No-Gos einfügen), dann bekommt er am Ende des Tages (ggf am Ende des Morgens+Abends je nach Konzentrationsfähigkeit) einen Stern/Punkt/Smiley etc... Festlegen ab wievielen Sternen/Punkten/Smileys er dann eine kleine Belohnung erhält (kann was zum Naschen sein, ein kleiner Ausflug, Exklusivzeit, oder oder oder). Keine riesen Belohnung, nur was Kleines.

Dein Sohn scheint einfach sehr neugierig auf seine Schwester zu sein, das wird sich auch alles wieder legen. 😊

Ich hoffe ihr findet einen Weg die Situation zu entspannen!

Liebe Grüße

Dragonflies 🌺

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Hallo,

ehrlich gesagt kann ich eure Reaktionen auf das Verhalten eures Sohnes nicht nachvollziehen. Klar, hochnehmen geht gar nicht und das würde ich konsequent verbieten. Aber den Rest, würde ich die Geschwister klären lassen. Wenn das Spielzeug weggenommen wird, gibt es sicherlich eine Reaktion der Tochter, da würde ich erstmal die Situation beobachten. Wenn sie dolle weint, merkt der Sohn vielleicht das sie das nicht lustig findet und dann kann man als Mama einen Tipp geben und versuchen die Situation zu lenken. Auch das in den Weg setzen, seh ich als völlig problemlos. Habt ihr mal versucht die Kids einfach machen zu lassen, dass sie einen Weg miteinander finden? Und solange er nicht haut, kratzt, beißt würde ich auch das anfassen nicht unterbinden. Auch nicht im Gesicht. Und ich persönlich finde die Auszeit in dem anderen Raum sehr fragwürdig. Du schreibst selbst, dass er mit seiner Schwester spielen wollte und es lustig fand. Als Strafe darf er das Zimmer verlassen. Wie soll er das verstehen?

LG!

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Danke für deine Antwort! Das Problem ist, dass sie meist zu weinen beginnt, ihn das überfordert und er dann grob wird. Es ist nicht so, als würden sie "lieb" miteinander spielen. Und die Kleine ist ja erst 8 Monate alt.

Ich versuche, ihnen die Möglichkeit zu geben, die Situation selbst zu klären, aber mein Mann hat richtiger Weise gesagt: Auch die Kleine muss das Recht haben sicher zu sein. Und das ist sie in der jetzigen Situation nicht. Darum muss er dann auch ins andere Zimmer. Nicht um ihn zu bestrafen, sondern um ihr eine Verschnaufpause zu gönnen. Und ich kann oft nicht einfach mit ihr weggehen, weil manchmal halt auch Sachen zu erledigen sind (zum Beispiel erstaunlich oft kochen 🙈).

So ganz glücklich bin ich mit diesem ins andere Zimmer gehen auch nicht, weil ich ihn einfach nicht wegschicken möchte, aber momentan scheint es nicht anders zu gehen.
Ich sollte noch dazu sagen, dass er dann nicht alleine 10 Minuten drüben weint oder tobt, wenn er Beistand benötigt sind wir da, aber wir geben ihm eine andere Beschäftigung (Buch, Spiel, Autos,...).
Er soll dadurch verstehen lernen, dass es wichtig ist die Grenzen anderer (in diesem Fall seiner Schwester) zu respektieren, auch wenn man eine Grenzüberschreitung lustig fände. Denn er überschreitet ihre Grenzen und das ist nicht in Ordnung. Und das kommunizieren wir auch so.

Aber wenn du einen Vorschlag hast, wie man es anders machen könnte, bin ich gerne offen dafür!

Liebe Grüße 🤗

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Guten Morgen!

Von spielen ist natürlich in dem Alter noch keine Rede und wird auch noch eine Weile auf sich warten lassen. Ich würde trotzdem versuchen deinem Sohn Wege aufzuzeigen, wie er mit der Schwester umgehen kann. Nimmt er ihr das Spielzeug weg, soll er entweder eine Alternative von seinem anbieten oder ihres zurückgeben. Setzt er sich beim krabbeln in den Weg und sie weint, soll er mit ihr krabbeln oder hinter ihr. Oder er bekommt ein kleines Kissen was er ihr in den Weg legen kann, was sie aber wegschieben oder drüber krabbeln kann. Oder er muss sich hinlegen und sie darf drüber klettern. Natürlich alles in Begleitung. Persönliche Grenzen aufzeigen und respektieren halte ich in dem Moment zu früh, dafür sind die Kinder zu klein. Auch das mit dem sicher fühlen… ich verstehe den Gedanken aber ich glaube nicht, dass es bei den Kindern richtig ankommt. Im schlimmsten Fall sieht es für deinen Sohn wie folgt aus: er geht aktiv auf seine Schwester zu, will sich (in welcher Form ist ja erstmal zweitrangig) mit ihr beschäftigen. Sie weiß nicht damit umzugehen und weint, die Eltern schicken ihn weg und kümmern sich um sie.

Ich würde wirklich versuchen beiden Beschäftigungen miteinander anzubieten. Sei es ein Angelspiel, wo er spielen kann und sie knabbert an den Fischen 😅

LG

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Hallo,

dein Sohn sucht Aufmerksamkeit und bekommt sie. Ihm ist es egal ob positiv oder negativ.
Er ärgert seine Schwester. Mami geht mit ihm nach nebenan, erklärt, erklärt, erklärt. Ziel erreicht!
Er ist erst drei und macht es nicht so wirklich mit Absicht.
Mein Tip:
Die Situation laufen lassen. Wenn es gefährlich wird oder die Tochter weint, eingreifen.
Es ist wichtig dann die Aufmerksamkeit der Tochter zu schenken und nicht dem Sohn.
Geh mit deiner Tochter nebenan und lass ihn stehen.
Wenn er lieb mit seiner Schwester ist ab und zu loben oder beim Zubettgehen
„Du hast heute so schön mit deiner Schwester gespielt.“
Reden bringt in dem Alter nicht viel weil er das was du sagst nicht umsetzen kann.

Liebe Grüße

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Dankeschön auch für deine Antwort! Darüber habe ich natürlich auch schon nachgedacht, aber das komische ist, dass er teilweise aus Situationen, in denen er die volle Aufmerksamkeit hat (ich lese/bastle/Spiele mit ihm) hinausgeht um mit ihr zu "spielen". Daraus habe ich eigentlich geschlossen, dass es daran eher nicht liegt.

Den Tipp meine Aufmerksamkeit meiner Tochter zu widmen, wenn etwas vorgefallen ist, habe ich schon einmal bekommen und ich bemühe mich, ihn umzusetzen 🤗

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Die beiden haben also einen Altersabstand von 2 Jahren. Meine Söhne haben einen Abstand von 22 Monaten und in dem Alter war es teilweise auch echt anstrengend. Das wird aber ganz schnell besser wenn die kleine tatsächlich "spielen" kann.

Dieses am Kopf und im Gesicht rumgrabbeln hatte mein Großer auch, er meinte das ebenfalls lieb.

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Dankeschön, das beruhigt mich schon einmal 🤗