Fühle mich allein gelassen und bin überfordert

ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Wie haben 3 Kinder. Zwei davon gehen zur Schule und ein Kleinkind.
Ich habe den ganzen Tag das Gefühl, funktionieren zu müssen.
Während er sich fertig macht, habe ich alle drei angezogen und mich beim Rausgehen schnell gekämmt. Ich denke an 10 Sachen + 1.
Meiner Meinung nach hat er eine Depression. Das will er aber nicht hören. Er sagt, ich quatsche ihn da rein.
Oft streiten wir wegen der Kinder. Er meint, Kinder brauchen keine festen Essens-, Schlafens usw. Regeln. Wenn ich mit ihnen allein bin, läuft es zu 90% gut, jeder weiß woran er ist. Wenn er da ist, beginnen die Diskussionen um alles.
Wir haben leider keine familiäre Unterstützung. Eine Oma hat garkeinen Bock, die andere verspricht etwas über Wochen und Monate und macht es oft doch nicht, weil die anderen Enkel etwas brauchen.

Beim ersten Kind war er, glaube ich, überfordert. Schreibaby, den ganzen Tag wach und nachts stündlich. Wenn ich sie mit ins Bett nahm, schlief sie gut. Er ist aus dem Schlafzimmer ausgezogen, weil die Kinder nachts weinend aufgewacht sind durch sein Schnarchen. Als ich das Schnarchen nach ewiger Diskussion aufnahm, war er schockiert, es wurden sogar Atemaussetzer gemessen, eine OP brachte wenig. Er macht mir heute noch Vorwürfe, dass ich sie nachts ins Bett holte.
In dieser Zeit stürzte er sich viel in Arbeit und sein Sporttraining, d.h. unter der Woche und teilweise am Wochenende war ich quasi allein mit den Kindern. Wenn er kam, setzte er sich an den Computer.
Ich entwickelte eine tiefe Verbindung zu den Kindern, auch weil sie das Einzige sind, was ich habe. Er kommt nicht damit klar. Dennoch bin ich manchmal (derzeit in Quarantäne) so überfordert, dass ich laut werde. Ich flehe ihn um Hilfe an. Er macht mir Vorwürfe, dass ich auf den Kindern wie eine Glucke draufhocke und wenn ich keinen Bock hätte, solle er dann. Oft warf er mir vor, dass ich einen Babysitter für meine Kinder brauche (also ihn). Diesen Satz verstehe ich bis heute nicht? Es sind ja auch seine Kinder.
Er lässt mich bewusst mit den Kindern hängen und wenn die Kinder ihn manchmal ablehnen, gibt er mir die Schuld dafür.
Er will "mit dem Kleinen nie hier zu hause auf dem Boden rumkrauchen." Er will was mit ihm allein machen. Leider protestiert der Kleine dann heftig, 14 Monate. Er ist dann so bestimmend und will es unbedingt durchdrücken, auf Biegen und Brechen und ich denke, dass macht dem Kleinen Angst.
Und das er so protestiert ist natürlich meine Schuld.
Das Schlimme ist, ich hetze hier den ganzen Tag rum, bin nachts mit dem Kleinen wach und stehe 04.30 mit ihm auf. Er blafft mich dann an, wenn ich ihn 09 Uhr wecke.
Bereits im Lockdown war ich schwanger mit den beiden Großen den ganzen Tag allein. Bin bis zum 8. Monat Fahrrad mit ihnen gefahren und gelaufen. Ich habe ihn gebeten, abends doch noch mal 30 min mit ihnen rauszugehen oder am Wochenende. Ende vom Lied war, dass wir samstag vormittag eine Fahrradrunde gemacht haben und als wir wiederkamen, ist er aufgestanden, 11 Uhr.
Wenn ich hier am durchdrehen und völlig am Boden bin, schüttelt er nur den Kopf.
Er argumentiert, dass ich ihm keine Liebe gebe und er nur den Babysitter machen soll. Ich habe ihm erklärt, dass wenn ich mich nicht mal um mich kümmern kann, es schwer ist, abends noch Sex zu haben, wenn ich 20 Uhr am Babybett einschlafe..
ich kann einfach nicht mehr. und meine Kinder leiden an solchen Tagen unter mir. an diesen Tagen, wo diese große Last auf meinen Schultern liegt und ich keinen Ausweg habe...

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Das tut mir sehr leid für dich. Aber ich verstehe bei sowas immer nicht, wieso man denn dann drei Kinder zusammen bekommt? Diese zahlreichen Baustellen und unterschiedliche Sichtweisen in Bezug auf Kindererziehung und Partnerschaft sind ja wahrscheinlich nicht erst über nacht nach dem dritten Kind gewachsen.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Mann an einer Depression leidet, dann braucht ihr professionelle Hilfe. Wäre wahrscheinlich auch grundsätzlich sinnvoll, denn wenn du es alleine versuchst, scheint das ja keinen Effekt zu haben. Alles Gute dir.

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Er war natürlich vorher nicht so…

Ganz ehrlich? Warum bist du bei ihm?

Trenn dich, du machst ja eh schon alles alleine, das wird ja kein Unterschied werden.

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stell einen Antrag auf eine Mutter kind kur!
und überleg dir, ob du mit diesem Mann wirklich leben willst

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Das klingt leider ziemlich verfahren und auch ziemlich komplex.

Ich verstehe auch nicht, warum man da noch ein 2. und 3. Kind bekommt, aber nun ist es ja so 😅

Ich glaube aber, dass Rat über das Internet schwer ist und ihr das evtl schwer alleine raus findet. Ich vermute nämlich, dass in den Vorwürfen deines Mannes auch ein Fünkchen Wahrheit ist und ihr da echt in einem Teufelskreis seid.

Dein Mann hat keine Bindung zum Kind und wenn er es doch probiert, dann machst du „Vorschriften“ oder bist nicht einverstanden damit, wie er es macht. Das ist für alle Beteiligten frustrierend.

Ich würde tatsächlich über eine Familientherapie nachdenken.

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Beim ersten Kind bereits überfordert, "Lösung": Zwei weitere bekommen, damit man noch weniger Paarzeit hat bzw. noch mehr an einem selbst hängenbleibt? Muss man nicht verstehen.

Gut möglich, dass es sich um eine Depression handelt, dann braucht er professionelle Hilfe und ggf. auch medikamentöse Unterstützung.

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Hallo liebe TE.
Ich kann dich verstehen, weil es bei uns sehr ähnlich wie bei euch zu Hause abläuft, nur dass mein Mann mit seiner Arbeit verheiratet ist und keine Hobbys/Freizeit hat.
Wir haben aktuell auch große Probleme, weil ich gesagt habe, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Wir haben fast nichts miteinander zu tun. Mir fehlt die Kommunikation mit ihm, für ihn würde alles passen, wenn wir mehr Sex hätten. Für mich gehört sich gut verstehen und Sex zusammen. Ich habe mich leider über die Jahre emotional schon ziemlich von ihm entfernt, wobei ich merke, dass wenn wir dann mal wieder mehr Zeit miteinander verbringen, wir uns doch wieder annähen können. Nur im Alltag gehen wir unter.
Wir sind ein Dreiergespann (Ich und unsere 2 Kinder), ein sehr Gutes, wie ich finde.
Kommt mein Mann mal dazu, ist das Gefüge schwierig. Es kommt zu Unruhe und Streit.
Es ist aber nicht so, als würde er nichts machen. Er kümmert sich um die Kinder, wenn er mal da ist.
Der Kleine lehnt ihn trotzdem oft ab. Meiner Meinung nach, weil er nichts mit ihm macht. Also er versorgt ihn, wenn er da ist, aber er spielt und unternimmt nichts mit ihm. Ich wär der Meinung, dass das die Beziehung stärken würde, aber er hat darauf gar keine Lust.
Niemals würde ich gehen, weil so schlecht läuft es dann auch wieder nicht, aber glücklich bin ich so auch nicht. Zumal ich es niemals den Kindern antun würde. Lieber bin ich ganz glücklich, bevor sie unglücklich sind.
Wir haben schon ab und an über Eheberatung gesprochen. Das wäre auch mein Tipp für euch. Ich denke das könnte vielleicht noch helfen.

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Immer die gleichen Antworten… „warum hast du dann noch weitere Kinder bekommen?“🙄Das bringt die TE natürlich enorm weiter. Ich drücke dich erst einmal von weitem.
Du hast die Wahl, wie du weiter machen willst. Möchtest du so weiter machen? Nein. Du bekommst keinerlei Unterstützung. Wende dich bitte an das Jugendamt und hole dir Beratung und Unterstützung und überlege dir, ob du dich von einem Mann verabschiedest, der dir nicht helfen will und dich allein lässt. Du hast es selbst in der Hand.