Buch für demente Oma

Meine Oma ist dement und ihr fällt es zunehmend schwer, uns Enkel und Urenkel zu erkennen/benennen.

Ich möchte ihr daher gerne ein Buch schenken mit Bildern ihrer Familie:
Jedes Familienmitglied bekommt eine Doppelseite. Ein großes Portraitfoto klebe ich ein und schreibe den Namen dazu. Daneben weitere Bilder, so 1-2 Stück nur, evtl mit der engsten Familie (also Ehepartnter und Kinder zusammen).

Meine Fragen an diejenigen, die sich mit der Krankheit auskennen, ist:

- ist die Idee gut?
- reicht der Name zu den Bildern, oder sollte noch ein "dein Sohn, deine Enkelin, Tochter von xy oä" daneben stehen?
- meine Oma liebt es bunt. Würde es daher sehr bunt gestalten. Ist das gut machbar oder würde das eher verwirren?

Ich danke euch schon mal für die Tipps 🙏😊

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Hallo, es ist toll das du was für deine Oma machen willst. Aber je nachdem wie stark ausgeprägt die Erkrankung bei deiner Oma ist, würde ich ihr das Buch nur "begleitend" geben. Viele Erkrankte bemerken in solchen Momenten das sie Erkrankt sind. Das kann sich dann in Trauer, Wut, Angst usw zeigen.
Der Name dazu finde ich Okay, den Rest eher nicht. Ich würde aber nur ein Bild pro Seite machen. Über kurz oder lang werden mehrere Bilder für sie vielleicht zu viel sein. Es kommt halt echt drauf an wie krank deine Oma bereits ist, und wie klar sie in dem Augenblick ist. Das kann immer schwanken.
Wenn du deiner Oma was gutes tun willst, und sie es bunt mag, ist vielleicht eine Nesteldecke etwas für sie. Da gibt's echt Hochwertige zu kaufen, da musst du aber auf Qualität achten.
Gerüche sind für Demenzerkrankte auch oft toll, vielleicht das Aftershave ihres Mannes auf einem Stofftaschentuch?
Aber wie gesagt, sowas würde ich immer nur begleitend machen, es kann da schnell Emotional werden.
Alles gute für deine Oma

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Meine Oma hat altersbedingte Demenz und Parkinson. Dadurch und durch die Medikamente hat sie klare und nicht sehr klare Momente.
Sie hat aber mit diesem Schicksal ihren Frieden gemacht. Sie hat es geschafft, zufrieden zu sein, wie es ist. Sie ist eine der stärksten Menschen, die ich kenne!

Daher sollte das Buch eine stütze für sie sein. Damit sie weiß, welches der Urenkel gerade da ist. Und auch, dass sie uns immer bei sich hat, da die Familie etwas verstreut wohnt und nicht so oft zu Besuch kommen kann.

Vielen Dank für deine Antwort, dann sind wohl weniger Bilder mehr 😊

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Ich verstehe dich, und es ist toll das es deine Oma mit dieser Diagnose aktuell gut geht. Ich bin examinierte Altenpflegerin und ich kann dir sagen, dass diese Krankheit das heimtückischste ist die es gibt, besonders in Verbindung mit Parkinson. Deswegen ist es einfach immer wichtig zu schauen wie deine Oma reagiert. Ich denke du bist empathisch genug adäquat darauf zu reagieren.
Ich kenne deine Oma nicht, deswegen ist es auch echt schwer einen Tipp zu geben, aber es ist toll das du dich so kümmerst und bemühst!

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Die Idee ist wunderschön! Ich habe das auch für meinen an Alzheimer erkrankten Vater gemacht. Auf bunten Seiten mit einem Foto pro Seite und dem Namen. Ihm hat es gut gefallen. Halte es eher simpel. Dann kann sie sich bei fortschreitender Krankheit noch damit etwas anfangen.

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Vielen Dank 🙏 schön, dass es deinem Vater gefallen hat. Ich glaube, einfach und simpel ist gar nicht schlecht, ich mach mir wahrscheinlich zu viele Gedanken wegen der Gestaltung🙈

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Ich würde ein Bild, Name und Geburtsdatum hinschreiben.

Darunter ein Satz zb: „Sabine‘s erste Tochter, meine Enkelin „

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Vielen Dank für deine Antwort! Ich überlege es mir noch, aber ich glaube ich bleibe beim Namen🤔 sie erkennt uns zum Teil noch, nie die Namen fallen nicht mehr ein.

Und bei den Urenkeln (6 Stück, 3 davon allein letztes Jahr geboren, das hat sie schon kaum mehr bewusst mitbekommen) kommt sie sehr durcheinander. Vielleicht schreibe ich bei denen noch "Sohn von xy" hin.

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Die Idee ist super. Ich hatte für meine demente Oma auch ein Fotoalbum gemacht. So ein Einsteckalbum, das passte auch in die Handtasche und konnte immer wieder rausgekramt und geguckt werden. Nimm ein STABILES Buch, wenn es gut ankommt, dann wird es viel, sehr vieel geblättert werden. Wenn Du nicht so ein Einsteckbuch nehmen willst, dann überleg was mit laminieren.
Meine Oma mochte immer rosa, in den letzten Jahren wurde es immer stärker, also ja, mach es bunt, mach es "ihr Ding".
Ich würde eher den Namen der Person schreiben, meine Oma wußte dann tw nicht, ob es ihres war, dann verwirrt das eventuell weil nicht sicher ist, auf wen sich das bezieht. Wenn es ältere Bilder der Person gibt, dann die dazu. Das Alte wird gut erinnert, das Neue passt dann nicht merh so richtig zusammen, also das Kinderbild vom Bruder dazu, da wird erkannt, aber der alte Mann mit den weißen Haaren? Achso ja, das ist ja mein Bruder, ach ist der alt geworden, wie alt ist der denn?

Ich würde dazu tendieren eher klein zu machen und ggf ein zweites als Teil II zu machen, wenn es gut ankommt, aber viele alte Damen tendieren dazu an ihrer Handtasche zu klammern, das wäre von Vorteil, wenn es da rein passt. Natürlich nicht zu klein und fummelig.
Aber mach es, probier es aus, mach es so, dass Du es auch noch gut angucken kannst, wenn Sie es zum 100.000mal in die Hände nimmt.

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Das mit den alten Kinderfotos ist ja eine tolle Idee!! Danke!
Das Buch wird aber groß 😏 sie geht nicht mehr aus dem Haus, sitzt im Rollstuhl. Sie braucht ein großes Buch mit festen dicken Seiten die sie gut fassen kann. Laminiert wäre natürlich noch besser, aber das bekomme ich in der Zeit nicht hin (ich muss es am Freitag fertig haben).

Und ja, ich glaube es wird sehr bunt 😁

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Ich finde die Idee auch schön! Meine Oma hat sich auch Unglaublich gerne die Bilder von sich aus ihrer Kindheit angeschaut. Falls du also noch Platz in dem Album hast, dann widme ihr doch auch ein paar Seiten. Die Erinnerungen bleiben noch länger und auf den ganz alten Bildern erkennen sie sich selbst auch häufiger - hatte ich zumindest das Gefühl.

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Meine Mutter hat auch Demenz bei ihr schleppt sich das seit Jahren.Mal hat Sie Tage da ist sie topfit und dann wieder Tage da ist sie absolut nicht da.Da verwechselt Sie auch die Namen.
Meine Tochter hatte auch die Idee mit so einem Album.

Bei uns kam es gar nicht an.
Meine Mutter schaut sich gern alte Alben an. vor allen die wo wie noch Kinder waren. Und als sie das aktuelle Album sah (Wir hatten auch Bild mit Namen und dann Kind /Enkel von YXZ ) hat sie es mit den Worten" Ich bin doch nicht senil" zerrissen.

Jetzt haben wir Bilder mit Namen von jeden an der Wand und da schaut sie viel und erzählt.

Also nicht verzagen sollte dein Album nicht ankommen. Jeder Mensch ist anders.

Bei uns war ein Kleinkind auf Besuch und hatte so ein Beschäftigungsbuch wo Knöpfe zu öffnen, kleine Taschen, Fäden zum hin und herschieben, etwas zum fühlen und knistern usw mit und meine Mutter hatte das auf den Tisch liegen sehen und es war ihrs. Wir haben ihr so ein Buch gekauft und das trägt sie immer bei sich.
Auch so ein Teil wo man so blasen drückt wie bei Luftpolsterzeug.ist ideal

So etwas:
https://www.ebay.de/itm/NEU-Push-It-Pop-Fidget-Pop-Spielzeug-Toy-Bubble-Anti-Stress-Kids-TikTok-Popit-/384268196880?var=0&mkevt=1&mkcid=1&mkrid=707-53477-19255-0&campid=5338268676&toolid=10044&customid=EAIaIQobChMI1JrezJ6e8wIVldCyCh1lNAByEAQYAiABEgL9zPD_BwE

Und Sie hat ein Schneckenband das rollt sie beim Fernsehen schauen immer wieder auf und ab.

Vielleicht wäre das zusätzlich etwas,.
Meine Mutter hat Phasen da wird sie launisch und sobald sie eins von den Teilen in die Hand bekommt beruhigt Sie sich.