Einwirkung via FaceTime

Hallo Zusammen!

Heute hat meine Schwiegermutter ihren Enkel über FaceTime im Alltag beobachtet . Sie mag es ihm beim spielen zu beobachten und dann ist folgendes passiert:

Mein Sohn (1 Jahr alt) spielte in der Kinderküche. Er nahm einen Kochtopf und einen Kochlöffel. Er rührte mit der linken Hand im Kochtopf. Den Topf hat er mit rechts gehalten.

Mein Sohn hält und handhabt vieles mit der linken Hand. Zum Beispiel wirft er mit links, putzt sich die Zähne mit links oder nimmt seinen Löffel in die linke Hand. Ich überlasse ihm selbst die Wahl mit welcher Hand er greifen möchte. Ich selbst bin Linkshänderin und ich denke, er wird es auch.

Zurück zur meiner Schwiegermutter. Sie sieht die Situation in der Kinderküche und kommentiert über FaceTime: " Nimm doch mal den Löffel in die rechte Hand" und anschließend will sie meinen Sohn dafür Loben!
Mein Mann meinte dann zu ihr:" Er kann mit links rühren!" Schwiegermutter: "Nein, er soll mit der rechten Hand greifen!"

Ich merke, dass ich total sauer wurde auf ihre Aussage! Es belastet mich, dass sie immer gegen unserer Erziehungsmaßnahmen ist. Andauernd versucht sie sich einzumischen.

Ein "Nein" akzeptiert sie nicht

Was sollen wir tun?

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Hi, also aus meiner Erfahrung: mein erstes Kind war ab ca. 8 -9 Monaten für mich relativ klar Linkshänder, ich habe immer alles neutral mittig hingelegt, das Kind griff mit links danach. Meine Großmutter war da schon dement und selbst umgelernte Linkshänderin. Was glaubst du, wer alle paar Minuten mein Kind aufgefordert, doch die "schöne" Hand zu benützen? Genau, meine Oma. Und aufgrund der Demenz war es auch völlig egal, wie oft man sagte, dass es gut sei, dass das Kind mit links alles macht.
Und weißt du was, mein Kind hat nicht ein einziges Mal darauf reagiert. Auch nicht als sie älter war. Weil es von uns wusste, dass es eben Sachen mit links (auch im übertragenen Sinn 😀) macht und das so gut ist.

Deiner Schwiegermutter, die ja offensichtlich noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte ist, sollte dein Mann eine Liste mit genialen LinkshänderInnen vorlegen und ein paar wissenschaftliche Texte über die potenziellen Folgen des Umlernens auf die andere Hand.

Ah und mein 2. Kind war von Anfang an genauso deutlich rechtshändig und da tat ich mir dann viel schwerer alles mittig hinzulegen, weil ich vom Großen so auf links gedrillt war. 😂
Übrigens das linkshändige Kind ist unendlich kreativ und malt seit dem 2. Lebensjahr quasi nonstop.

Und noch etwas, dein Kind ist noch relativ klein, es werden noch viele Menschen immer wieder genau wissen, wie das Kind zu erziehen ist, was ihr falsch macht, einfach ignorieren, wenn es nicht in euer Konzept, eure Einstellung passt. Wenn es Menschen betrifft, die wirklich viel Zeit mit dem Kind verbringen, die Einfluss auf das Leben des Kindes haben, dann reagieren oder klarstellen, aber nicht zu viel Energie in diese Kämpfe investieren. Am meisten nehmen die Kinder von euch als Eltern auf!
Lg

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Ich denke auch, wenns ein wirklicher Linkshänder ist, dann kann man ihm die Sachen so oft man will in die rechte Hand geben. Meine beiden sind auch beide, ganz die Mama :D Linkshänder. Da tat sich der Papa am Anfang auch sehr schwer. Er hat immer versucht heimlich die Sachen in die rechte Hand zu geben. Ich hab das aber immer nur schmunzelnd hingenommen, er fühlte sich halt als Außenseiter zwischen 3 Linkshänder :D Aber das Kind ständig dazu drängen was in die rechte Hand zu nehmen geht natürlich nicht.

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So ne Internetverbindung kann schon mal schwächer werden …. Oder gar abbrechen 😅

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Genau das dachte ich auch...😂🤭

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What? Mir ist generell neu, dass Rechts- oder Linkshändertum überhaupt eine Sache der Erziehung ist. Wir sind doch nicht mehr in den ähh.. Wann hat man Linkshänder verdroschen oder ihnen den Arm angeklebt? Keine Ahnung 😆
Lass den Jungen unkommentiert egal welche Hand benutzen. Ist ja schlimm. Der würd ich aber was erzählen..

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Doch, man kann Linkshänder "umerziehen". Manchmal passiert das unbewusst oder sogar durch Nachahmung.

Das kann dann zu Störungen der Hirnentwicklung führen. Zu einem permanenten "Falsch-Gefühl" und zu Einbußen bei der (schulischen) Leistungsfähigkeit.

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Ja, eben. Deswegen ist es keine Sache der Erziehung 🤗

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Ich würde ihr an eurer Stelle klipp und klar sagen, dass wenn sie diese absolut unangemessenen Kommentare nicht sein lässt, es eben kein Facetime und "beim Spielen beobachten" mehr gibt.

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Na in dem konkreten Fall hätte ich einfach die Verbindung gekappt 😅 Problem erledigt...

Wenn es dir um die Korrektur der Händigkeit geht: Dazu gibt es inzwischen reichlich Literatur. Bitte Sie, das zu lesen oder erkläre es ihr. Leider ist da vor allem die ältere Generation oft falsch informiert und geprägt.

Ansonsten: Ich finde es prinzipiell nicht verkehrt, wenn ein Kind verschiedene Erziehungsstile kennenlernt und z.B. bei Oma anderes darf als bei euch. Solange es nicht gefährlich ist fürs Kind. Das lasse ich bewusst auch zu und meine Kinder wissen trotzdem, dass zu Hause andere Regeln gelten. Das lässt sich ja aufs ganze Leben übertragen. Ich weiß nicht, um was es konkret geht (ausgenommen die Händigkeit) aber du solltest es nicht zwangsläufig als Angriff verstehen, wenn sie anderer Meinung ist.

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Das löst die Situation, aber nicht das Problem.

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Uff, ich würde ehrlich gesagt gar nicht zustimmen, dass sie ihn ewig über Facetime beobachten darf 😬 Finde ich etwas absurd. Ein kurzer Videocall, ok. Aber dem Kind über längere Zeit einfach zuschauen? Hat irgendwie was von Überwachungskamera.
Ich bin kein Fan von sowas.
Ansonsten: stell sie doch einfach auf Stumm 😂

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Bei uns wohnen die Großeltern 550km weit weg. Wir zeigen eher Spielsequenzen als dass unsere Tochter vor der Kamera mit Oma und Opa „sprechen muss“, das mag sie nämlich gar nicht. Ich denke gerade wenn die Großeltern weiter weg wohnen ist FaceTime eine gute Möglichkeit, trotzdem eine gute Bindung aufzubauen. Die hat unsere Tochter zu beiden Großeltern.
Es ist bei uns immer freiwillig, wenn sie nicht sprechen will, lassen wir sie einfach spielen, währen wir sprechen. Ich empfinde das nicht als Überwachung, sondern als eine Möglichkeit, etwas Leben teilnehmen zu lassen.
Allerdings war mein Mann 2012 auch für 6 Monate in Australien und dank FaceTime konnten wir uns trotzdem täglich sehen. Natürlich ist es ist nicht das gleiche wie von Angesicht zu Angesicht, aber besser als nichts.
Von daher sehen wir diese Möglichkeit sehr positiv. Ich denke auch, dass die Bindung ohne FaceTime zu Oma und Opa nicht so tief wäre. Sie lesen auch über FaceTime vor.
Ich find‘s prima:)

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Ich finde es auch etwas bizarr, das Kind von jemand über längere Zeit via Cam beobachten zu lassen. Ihr Eltern habt die Situation, daß auf diese Weise Kommentare, Anweisungen gefällt werden, zugelassen.
Würdet ihr euch selbst wohl fühlen, wenn jemand euch intensiv beim Werkeln zuschaut, und das durch die Linse? Hat für mich etwas von Voyeurismus, auch wenn man Bescheid weiß. Ich finde das Ganze ungemütlich. Und wenn die Oma einen "starken" Charakter hat, dann wundert euch über Anweisungen via Cam nicht.

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Wie lange es ist, wissen wir doch gar nicht. Wie machen das auch. Wenn unsere Tochter nicht mit Oma oder Opa sprechen will, weil sie spielen will, reden wir und drehen die Kamera für 1-2 Minuten um. Beide Großeltern wohnen 550km entfernt. So können sie wenigstens ab und zu einen kleinen Einblick bekommen.
Unsere Tochter wäre ohne Videotelefonie vermutlich gar nicht auf der Welt.
Mein Mann und ich hatten 5 Jahre eine Fernbeziehung, 6 Monate davon war er in Australien. Ohne FaceTime hätten wir diese lange Zeit vermutlich nicht als Paar überstanden.

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Das ist aber schon was anderes.
Dein Mann und du habt euch freiwillig dafür entschieden, miteinander per Videocall zu telefonieren.
Das Kind hingegen wird von den Großeltern beobachtet.

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Dein Mann muss ihr klarmachen, dass ihr Eltern sagt, wo es langgeht.

Dieses Beobachten eures Kindes beim Spielen über Facetime hat für den Kleinen etwas von Videoüberwachung......ich würde es abstellen.

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Ich bin auch Linkshänderin und würde klipp und klar der SM sagen, dass Linkshändigkeit weder schlimm, noch beeinflussbar ist.
Wenn sie böse wird, würde ich auch böse werden. Was ist das für eine Anmaßung? Scheinbar ist sie fähig mit dem Internet umzugehen, dann kann sie mal recherchieren, wie furchtbar die Umerziehung der Händigkeit in früheren Generationen für die Kinder war und das alles, um mit der „schönen“ Hand zu schreiben? Das ist doch lächerlich!