Wo das ältere Geschwisterkind während der Geburt unterbringen?

Guten Abend,

ich bin zwar erst in der 17.Ssw, muss aber schon die ganze Zeit darüber nachdenken, wo ich während der Geburt meinen zweijährigen Sohn unterbringe.

Er hat einen Herzfehler und ist geistig behindert. Seine einzige andere Bezugsperson ist meine Mutter. Sie traut sich aber nicht zu, mit ihm alleine zu bleiben.

Da wir eine schwere Zeit hinter uns haben, sind die meisten Freundschaften eingeschlafen. Den Bekannten, die ich habe, würde ich meinen Sohn nicht anvertrauen, vor allem nicht über einen längeren Zeitraum und wer weiß, wie lange die Geburt geht und ob wir danach im Krankenhaus bleiben müssen.

Habt ihr Vorschläge? Ich wäre euch sehr dankbar.

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Eventuell kannst du mal in der Kinderklinik (wenn es eine bei euch gibt) nachfragen, mit welchen Hilfsvereinen die so zusammenarbeiten. Durch meine 'Arbeit' als Lesepatin und im Hospizverein kenne ich viele Menschen in verschiedensten Positionen, die helfen, wo sie können. Unter anderem auch Kinderkrankenschwestern, Kinderpfleger, die sich sofort bereit erklären würden, in einem solchen Fall zu unterstützen.
Das Jugendamt wäre sicher auch eine Anlaufstelle, wo man dir helfen und entsprechende Kontakte herstellen kann. Bei uns in der Gemeinde gibt es auch eine Nachbarschaftshilfe, vielleicht gibt es das auch bei euch? Da sind einige rüstige Rentnerinnen darunter, die auch Kinderbetreuung übernehmen, die ehemalige Erzieherin meiner Kinder aus dem Kindergarten ist da auch dabei. Du hast ja noch einige Zeit hin, da wäre auch noch genug Luft, eine Beziehung zwischen der Person und deinem Sohn aufzubauen.
Das täte dir vielleicht auch gut und sei es nur der Sicherheit wegen, im Notfall ein kleines soziales Netz zu haben.

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

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Vielen Dank für die Anregungen. Bei uns gibt es eine Kinderklinik, in der mein Sohn in der kardiologischen Ambulanz regelmäßig untersucht wird. Da frage ich beim nächsten Termin nach.

Dass ein soziales Netz generell gut für uns ist, stimmt auf jeden Fall. Ich weiß ja auch nicht, wie fit ich nach der Geburt bin oder auch später, wenn mal etwa sein sollte.

Ich danke euch allen für eure Antworten. Ich kann nicht auf jede einzelne eingehen, habe aber natürlich alle gelesen und viele Anregungen für mich mitgenommen. Morgen wird erst mal telefoniert und ich bin jetzt schon viel zuversichtlicher, eine Lösung zu finden.

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Wie wäre es, wenn deine Mutter durch einen ambulanten Pflegedienst in der Zeit unterstützt wird? Dein Sohn hat doch bestimmt einen Pflegegrad.
Alles Gute

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Ja, er hat einen Pflegegrad. Gibt es die Möglichkeit, einen Pflegedienst einmalig und spontan und am besten vorher zur Gewöhnung kommen zu lassen?

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Ich würde dir empfehlen, zumindest mit einem Pflegedienst (es gibt auch Kinderpflegedienste) Kontakt aufzunehmen. Die können dich beraten und ihr könnt dann entscheiden, was gebraucht wird.
Du darfst nicht vergessen: dein erstes Kind wird immer mehr Hilfe brauchen und ein Neugeborenes dazu, ist eine Hausnummer!
Ich empfehle dir, dass du dir jetzt bereits Entlastung suchst... du brauchst deine Kräfte noch und musst sie einteilen. Es ist immer gut, noch jemand zweites in der Hinterhand zu haben

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Dann beim Vater.

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Entschuldige, ich hätte wahrscheinlich dazu schreiben sollen, dass ich alleinerziehend bin.

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Der Vater der beiden Kinder ist erst vor kurzem verstorben

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Wenn du niemanden hast, dem du ihn geben würdest, bzw. der aufpassen möchte, bleibt wohl nur die Möglichkeit, dass dein Partner zuhause bleibt bei eurem Kind.

Mitnehmen ist definitiv keine Option.
Evtl könnt ihr das mit deiner Mutter noch "trainieren" bis zur Geburt und du kannst ambulant entbinden.

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Entschuldige, ich hatte einfach vorausgesetzt, dass aus den Sorgen und der Fragestellung hervorgeht, dass ich alleinerziehend bin.

Meine Mutter möchte leider gar nicht mit ihm alleine bleiben. Es funktioniert, dass ich aus dem Zimmer gehe, aber nur wenn ich in Rufweite bin.

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Dann bleiben dir 2 Möglichkeiten in meinen Augen. Hausgeburt oder dich ans Jugendamt wenden.

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Bleibt doch eigentlich nur deine Mutter oder eben dein Mann. Wenn du deine Mutter vielleicht lieb fragst und ihr vorher „übt“. Im Zweifel dauert eine Geburt ja nicht solo lange. Sprich, der Zeitraum wäre für deine Mutter ja überschaubar. Was anderes würde mir jetzt auch nicht einfallen. Oder deine Mutter mit zur Geburt und dein Mann halt beim Sohn.

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Leider bin ich seit kurzem alleinerziehend.

Meine Mutter traut sich leider überhaupt nicht zu, mir meinem Sohn alleine zu bleiben.

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Bitte sprich mit dem Jugendamt. Wenn Du selber niemand hast, kann man ihn bestimmt vorübergehend in einer Pflegefamilie unterbringen, die sich mit gehandicapten Kindern auskennt oder in einer entsprechenden Einrichtung. Das klingt schlimmer, wie es ist, es gibt sehr gute Einrichtungen.
Es gibt sicher eine Lösung, kümmere Dich bald. Vielleicht gibt es auch eine Art Familienpflegerin/Kinderpflegedienst, die sich zusammen mit Deiner Mutter kümmern kann. Mitnehmen ins Krankenhaus geht ja nicht.
Oder Haushaltshilfe und Hausgeburt? Auch hier weiß das Jugendamt sicher Möglichkeiten.
LG Moni

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Es ist ja noch etwas Zeit bis zur Geburt. Ich würde nochmal mit deiner Mutter sprechen, unter welchen Bedingungen sie es sich vorstellen könnte, mit ihm alleine zu sein. Vielleicht nachts wenn er schläft? Vielleicht könnt ihr das auch bis dahin langsam "üben", sodass sie sich sicherer fühlt.
Eine echte Alternative gibt es wohl nicht - außer natürlich, dass dein Partner Zuhause bei ihm bleibt. Oder gibt es keinen Partner? Denn die Zeit, die du evtl mit dem Baby im Krankenhaus bleiben musst ist ja eigentlich nur relevant, wenn du alleinerziehend bist.

Solltest du alleinerziehend sein, würde ich mich schnellstens ans Jugendamt wenden. Noch ist genug Zeit, eine Lösung zu finden und den Kleinen an jemanden (zb eine Pflegekraft, Pädagogin etc) zu gewöhnen.

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Ja, ich bin alleinerziehend. Ich hatte einfach vorausgesetzt, dass es aus der Fragestellung hervorgeht. Danke. Ans Jugendamt hatte ich in dem Zusammenhang gar nicht gedacht.

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Ah okay.
Was ist mit dem Vater deines Sohnes? Falls Kontakt besteht, könnte man ihn vielleicht als Bezugsperson etablieren.
Ich würde als Plan A auf deine Mutter setzen. Und als Plan B professionelle Hilfe suchen. Seid ihr schon irgendwie angebunden an die Behindertenhilfe? Vielleicht gibt es über Caritas etc Möglichkeiten.
Was mir noch einfällt: vielleicht gibt es jemand nettes, der/die gerade die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger*in macht und einen Nebenjob sucht. Sicherlich wäre es für dich in der Schwangerschaft und auch im Wochenbett etc sowieso ganz hilfreich, wenn du deinen Sohn Mal einen Nachmittag von einem Babysitter betreuen lassen kannst, der sich mit Behinderungen auskennt. Wenn das gut läuft könnte derjenige dann auch während der Geburt betreuen

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Oh je, darüber denken wir auch nach, aber unsere Tochter ist zu dem Zeitpunkt schon fast 4, da finden wir was.
Geht dein Sohn schon zur Kita? Für den Fall, dass es tagsüber los geht? Ansonsten habt ihr doch bestimmt Unterstützung in Form von Pflegedienst oder pdychosozialen Diensten, Frühförderung etc? Wenn in diese Richtung etwas existiert mal nachfragen, wohin man die Beziehung ausbauen könnte? Ohne Bindung zum Kind kann er ja nicht hat einfach betreut werden.
Oder älteres Kindermädchen, Ersatzoma…. Schwiegereltern, Onkel, Tante?

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Nein, er hat noch keinen Kitaplatz. Wir stehen auf der Warteliste für eine integrative Kita, aber ich denke nicht, dass das bis zur Geburt noch was wird.

Ja, er nimmt verschiedene Therapieangebote wahr. Da könnte ich mal nachfragen.

Danke

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Vielleicht rufst du auch in der Kita nochmal an und schilderst ihnen deine Situation. Vielleicht war es zum Zeitpunkt der Anmeldung ja noch nicht so? Unter den gegebenen Umständen nehmen sie deinen Sohn vielleicht schon früher auf, ich weiß es ist schwer, aber du musst doch auch an dich denken.
Verarbeiten, was geschehen ist und Kraft sammeln, für deine Kinder und die Zeit, die kommt.
Ich wünsche dir viel Kraft und drücke dir die Daumen, dass du für euch alle gute Unterstützung findest, damit du nicht mit allem allein da stehst!

*fühl dich gedrückt*❤️

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Da in deinem Fall der Vater leider keine Option ist, kannst du vielleicht mit deiner Mutter üben, dass sie es sich zu traut?

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Sie hat wirklich Angst davor, mit ihm alleine zu sein. Das ist leider keine Option.

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Hey

Ich habe deinen Beitrag im anderen Forum gelesen. Mein herzliches Beileid zu deinem Mann 🕯.

Hat dein Kind einen Pflegegrad? Ich würde sonst Unterstützung suchen über deinen HA, FA oder die Hebamme, Caritas o.ä. für Alleinerziehende oder Witwen.

Eine Lösung findet sich garantiert. Hab keine Angst 🤗.

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Danke

Ja, er hat einen Pflegegrad. Vielen Dank für die Anlaufstellen / Organisationen. Ich werde sie morgen direkt abtelefonieren.