Hallo :D
Bei meinem Freund und mir prallen des öfteren Welten aufeinander. Daran haben wir uns gewöhnt, aber für mich ist es oftmals sehr ungewöhnlich, was für ihn normal ist. In meinen Augen lebt er häufig den Lebensstils eines 60-jährigen, ich bin in seinen Augen unkonventionell. Lustig machen wir uns über beide Seiten. Daher würde mich ernsthaft interessieren, ob es andere Leute Anfang/Mitte 30 gibt, die sich zum Kaffee trinken einladen? Falls ja: Ladet ihr zu Kaffee (und Kuchen?) ein und setzt euch dann echt mit Gleichaltrigen an den Tisch und trinkt dann Kaffee und esst Kuchen?
Er spricht immer davon und mich befremdet es sehr, da ich Einladungen nur legerer kenne: Entweder man setzt sich (abends) auf den Balkon oder haut sich aufs Sofa, kocht gemeinsam. Im Vordergrund steht quasi nie das Kaffee trinken, sondern das geschieht nebenbei, während man über Gott und die Welt redet. Bei ihm ist das wirklich so mit gedecktem Tisch und man sitzt am Esstisch. Zwei Stunden lang. Gerade mit Kindern finde ich solche "Termine" furchtbar nervig und langweilig. Mit meinen Freunden ist das alles einfach lockerer und man ist nicht so an den Esstisch festgetackert.
Wie ist das bei euch? Ich meine natürlich nicht Einladungen an Großtante Erna, die von einem Sofa mit tiefer Sitzfläche nicht mehr hoch kommt, sondern wirklich Gleichaltrige Bekannte o.ä.
Einladung zum Kaffee trinken - Creepy oder der neue Standard in den 30ern?
Lustig 😄 Wie alt ist dein Freund wenn ich fragen darf?
Finde ich wirklich sehr interessant die Frage. Also teils teils. Wir haben Freunde, wenn wir uns zu 4. mit den Kids treffen, dann starten wir oft mit Kaffee und Kuchen, des kam mir nie komisch vor….bis jetzt 😂😂
Aber sonst…..nee, entweder mal besucht sich für ein Käffchen und manchmal bringt jemand was zum naschen mit - oder man trinkt eher ein Bierchen im Garten oder ein Wein….Prosecco, sowas eher.
Bier im Garten, Grillen und so finde ich viel lockerer als Kaffee und Kuchen. Ich glaube K&K ist so förmlich für mich? Ich kenne das nur aus meiner Familie und die sind halt wirklich "Omas". :)
Bei mir ist es irgendwie spontaner (Haben Kuchen da, kommst du vorbei?) und bei ihm wird es gerne terminiert (teils mehrere Wochen im voraus) - und dann auch so standardmäßig am Sonntagnachmittag, weil spontan geht gar nicht.
Sind beide Jahrgang 87.
Bin auch Team Spontan 😎 Wenn wir wochenlang was ausgemacht haben sehe ich des irgendwie immer als Pflichttermin an und meistens hab ich an dem Tag garkein Bock 🤭
Ich bin ein spontaner Mensch. Ich rufe meine Freundin deshalb manchmal spontan an und Frage sie ob wir zusammen Kaffee oder Tee trinken oder Kuchen essen. Wir sind dann im Garten oder auf dem Balkon oder schauen den Kindern beim spielen zu. So richtig am Tisch sitzen und Kaffee und Kuchen nicht. Aber wenn ich Kuchen gebacken habe, dann teile ich den halt gerne. Macht doch mehr Spaß wenn eine Freundin mit isst. Oder wenn ich weiß sie hatte einen stressigen Tag dann frag ich sie ob ich ihr einen Tee mitbringen soll. Wir wohnen in der gleichen Straße.
Ich vermute inzwischen (habe gerade mit ihm darüber gesprochen), dass mich das geplante und wenig spontane irritiert. Er macht Verabredungen teils Wochen(!) im voraus, während es bei mir immer spontan ist. Durch das gezielte und langfristige verabreden fühlt es sich für mich wohl so gezwungen und steif an? Ich weiß dann immer gar nicht warum man sich trifft, weil ob es was zu beschnacken gibt/ich Lust auf geselliges Beisammensein habe, weiß ich doch nicht zwei Wochen vorher? Das hat für mich etwas von der Abarbeitung eines Termins.
Mein Mann macht auch lieber alles spontan. Ich nicht so gern da meine Freunde alle weiter weg wohnen und „mal eben“ auf nen Kaffee idR nicht klappt. Seine stehen dafür auch ab und zu einfach vor der Tür. (Inzwischen weniger als am Anfang unserer Beziehung - auch wegen der Kids). Das einfach auf der Terrasse stehen einiger Freunde war nicht so mein Fall - denn wer weiß was ich grad mache während die da auf einmal stehen und auch schauen ob offen ist?! Aber weder das eine noch das andere ist richtig oder falsch - da muss meiner Meinung nach jeder das machen womit er sich wohl fühlt.
Hallo
Also von „Creepy“ habe ich ein anderes Verständnis bzw. sehe da keinen wirklichen Zusammenhang
Wir laden durchaus zu Kuchen, Kaffee, Tee, Mittagessen, Abendessen,.. ein oder werden dazu eingeladen. Wie das abläuft hängt von Tagesform, Lust und Laune ab. Zeit mit Freunden verbringen, wie man es bezeichnet ist doch eigentlich egal.
Wenn bei dir und deinem Partner auch in der Hinsicht Welten aufeinander treffen, ist es doch auch kein Drama. Es sind ja seine Freunde, da musst du ja nicht immer an Treffen direkt beteiligt sind.
LG
Ne, wir sind damit auch vollkommen fein und machen es bei seinen Leuten auf seine Art und bei meinen auf meine. Mich irritiert es aber vollkommen und ich arbeite seit Jahren daran aus der Reaktion seiner Freunde herauszufiltern, ob es für sie normal ist oder nicht.
Für mich haben seine Verabredungen nichts mit "Lust auf Zeit mit Freunden zu verbringen" zu tun. Das ist eine für mich total lustgesteuerte Angelegenheit, die mehr oder weniger spontan ist. Ob ich nun Lust habe mit Person XY in X Wochen Kaffee zu trinken, weiß ich gar nicht. Wahrscheinlich habe ich die Lust schon, denn ich habe ja grundsätzlich Lust auf Freunde, aber das so zu planen ist für mich komplett fremd. Bei mir funktioniert das wirklich nur 2-3 Tage im voraus, bei ihm sind es eher 2-3 Wochen. Das baut bei mir innerlich wirklich einen Druck auf, sodass ich diese Verabredungen als Arbeitstermin wahrnehme. Das ist für mich förmlich, steht dadurch im krassen Widerspruch zu dem, was ich unter "Freund" verstehe und das ist für mich creepy. :)
Freunde können doch quasi immer vorbei kommen und zur Not (=leerem Kühlschrank) wird bestellt. Da braucht es bei mir keine langfristige Planung, denn selbst wenn jemand viel um die Ohren hat, habe ich die Erfahrung gemacht, dass, wenn man etwas mit Freunden unternehmen will, es auch einigermaßen spontan klappt (Wo ein Wille ist, ist ein Weg). Mit Kindern ist das natürlich etwas schwieriger, war aber bisher nicht unmöglich, denn dann stößt man zu einer geplanten Aktivität dazu und erweitert dadurch ggf. den Bekanntenkreis.
"Gerade mit Kindern finde ich solche "Termine" furchtbar nervig und langweilig"
Lustig, bei uns ist es gerade andersrum 😂 wir treffen uns meistens zum Kaffee, eben weil wir Kinder haben. Dann wird kurz am Tisch gegessen, danach auf dem Boden oder sonstwo gespielt und zwischendurch immer gegessen oder getrunken, so wie jeder mag. Ganz zwanglos 😊 das Gute daran: dieser kurze Moment, wenn alle am Tisch sitzen und essen, können wir Erwachsenen in Ruhe reden 😎
Abends treffen wir uns meistens ohne Kinder, und da gehen wir gerne aus.
Bald haben wir unsere erste Essenseinladung seit langem am "Abend", also ab 17 Uhr, weil wir alle Kinder unter 4 Jahren haben 😂😂 uns fehlt das aber auch nicht.
Trotzdem empfinde ich diese Treffen nicht als steif oder so, weil jeder so macht wie er mag (spielen oder essen). Zusammen kochen geht schon lange nicht mehr... Alle meine Freunde haben 1-3 Kinder unter 4. Das geht einfach nicht mehr.
So wie du es beschreibst finde ich es auch voll OK, aber irgendwie klappt der Übergang vom am Tisch sitzen hin zu ins Wohnzimmer gehen und spielen nicht, sodass er z.B. mit seinem Kumpel, der extra da war, um sich an unsere Tochter (1) zu gewöhnen, stumpf am Tisch sitzen bleibt und gar nicht in die Spielephase kommt. Habe ihn dann drauf angesprochen und erst da ist ihm aufgefallen, dass das für ein Kind echt uninteressant ist. Oder: Sein Vater liebt Kaffee und Kuchen und kommt auch gezielt zu Kaffee und Kuchen. Unsere Tochter hat vor ihm Angst/er ist ihr unheimlich. Dadurch, dass die Herren aber so krass am Esstisch kleben, wird die Hürde zum Kind gar nicht überwunden. Mir kommt das alles so steif und unherzlich vor. Es fällt mir schwer das in Worte zu fassen.
Ich gehöre mit Anfang 30 auch zur Kaffee Tafel Fraktion .
Aber wir quatschen auch über Gott und die Welt, stehen zwischendurch auf, spielen mit den Kindern und so … also nix gezwungenes 🤷🏼♀️😀
Ist hier völlig normal bei meinen Freunden, auch bei den jüngeren
Wie kriegt ihr das hin, dass es nicht gezwungen ist? Ich erlebe das bei uns wirklich als verkrampft. So richtig aufstehen und z.B. mit den Kindern spielen, ist nicht drin. Der Besuch bleibt dann einfach sitzen, während ich mich bzw. meine Leute sich ungezwungener und selbstverständlicher bewege (z.B. einfach die Milch aus dem Kühlschrank nehmen/holen, wenn man sie braucht). Aber irgendwie erlebe ich dort schon eine Distanz, die ich von meinen Freunden/Bekannten oder auch Arbeitskollegen nicht kenne.
Ach, ein befreundetes Pärchen von ihm ist locker und die bewegen sich auch völlig selbstverständlich im Raum, aber ansonsten sind das wirklich reine Sitzveranstaltungen mit gedecktem Kaffeetisch.
Es kommt doch auch auf die Leute an. Ich würde bei einem Arbeitskollegen auch nicht einfach an den Kühlschrank und mir die Milch nehmen. Sondern vorher fragen, wenn es nicht von sich aus angeboten wird.
Ich habe auch Freunde, die bewegen sich natürlich frei bei uns, aber auch da muss ich noch noch sagen "Hol dir einfach, wenn du was brauchst". Aber bei Bekannten? Da kenne ich es auch eher so, dass man sich zum Kaffee und Kuchen verabredet und nicht zusammen auf dem Sofa gefläzt.
Und wie man das macht, dass man nicht die ganze Zeit am Tisch getackert ist? Passiert das mit Kindern nicht automatisch? Vielleicht liegt es eher daran, dass es Männer sind und sie sich scheinbar nicht verantwortlich fühlen?
Natürlich ist es nur dein Gefühl und das ist sicher legitim. Aber ich finde es kommt auf einige Umstände an, um das bewerten zu wollen. Die Frage ist eher, warum überhaupt bewerten? Lass ihm doch sein Ding und du machst deins.
Interessante Frage. 😄
Als ich noch keine Kinder hatte, habe ich mich öfter mit meiner besten Freundin zu Kaffee und Kuchen getroffen, wenn es zeitlich gepasst hat. Aber das hat dann ungezwungen auf dem Sofa stattgefunden. Es ging eher ums Treffen, Reden mit bisschen Leckereien nebenbei. Jetzt mit Kindern und Corona ist das weniger geworden. Aber manchmal treffe ich mich dennoch mit ihr. Dann wuseln die Kleinen um uns rum und wir sitzten statt auf dem Sofa auf dem Boden.😄
Aber so "steif" am Tisch sitzen gibt es eher bei Tanten.😄
Du hast meine Irritation glaube ich erfasst. Bei Oma Erna ist das eben so, aber bei Freunden mag ich es lockerer und erlebe dadurch seine Einladungen immer als steife Angelegenheit (von der ich mich auch früh zurück ziehe, weil es für mich nichts ist und ich die ganze Zeit das Gefühl habe, dass sich so doch jeder unwohl fühlen müsste). Verabredungen mit Kindern sind bei uns sehr kurz und finden quasi nur bei anderen statt. Das liegt aber z.B. auch daran, dass es dort einen Garten gibt, bei uns nicht. Dann gehen wir alle lieber in den Garten mit Sandkiste als in die Wohnung.
In meiner alten WG haben wir uns mindestens 1x die Woche zum Kaffeetrinken getroffen, oft noch mit anderen Kommilitonen. Irgendjemand hat dann immer Zimtschnecken, Kuchen oder was anderes gebacken.
Ich kenne echt viele, die sich zum Kaffeetrinken treffen.
Und wenn man Kleinkinder hat, können die ja nebenher spielen. Man muss ja auch nicht am Tisch den Kaffee trinken, das geht ja auch auf dem Sofa.
Ich bin übrigens erst Anfang 20 ...
Ja, wir sprechen gerne Einladungen zu Kaffee und Kuchen aus. Uhrzeit ist meist 15 Uhr.
Kenne das auch von vielen anderen….ist für mich also nichts ungewöhnliches.
Und man ist nicht am Esstisch festgetackert 😅. Wenn die Kinder fertig sind, stehen sie auf und gehen spielen.
Natürlich „haut“ man sich dann auch mal aufs Sofa.
Im Garten wechselt man vielleicht von der Terrasse auf die Liegestühle oder auf die Lounge-Möbel, um den Kindern weiter hinten im Garten zugucken zu können.
Echt, ist das spießig 🤭?
Für mich klingt es total so! :D Also auch die Redewendung "die Kinder gehen spielen" kenne ich aus meinem Bekanntenkreis von denjenigen, die Kinder haben, nicht, sondern nur aus meiner Familie (also Generation über mir).
Also Verabredungen mit Leuten die ältere Kinder hatten verliefen (vor Corona) immer so, dass man sich draußen getroffen hat. Die Kinder haben ihr Ding gemacht (z.B. alleine auf dem Spielplatz), während die Eltern dann mit den anderen kinderlosen im Park saßen. Ich nehme an, dass du Jahrgang 79 bist? Wir sind 87. Deine Kinder werden wohl älter sein als unsere, aber das was du beschreibst kenne ich auch nicht von meinen älteren Bekannten mit (älteren) Kindern.
Naja, wir brauchen uns draußen nicht treffen. Die meisten, die wir kennen, haben Haus und Garten (so auch wir).
Die Park-Sitzerei oder an der Isar ist nichts für uns. Eher Spaziergänge mit Spielplatzbesuch im Wald
Und mit unserem frühkindlichen Autisten sind wir gezwungen strukturiert/organisiert zu sein. Fremde Umgebungen bedeuten Stress für ihn.
Wir haben durchaus noch kleine Kinder (6, 4 und 2) und halt unseren Großen (12).