Meine Tochter und mein Sohn sind bei ihrem Vater aufgewachsen, unsere Trennung war, als sie noch klein waren, 3 und 5, meine Tochter ist jetzt 19, mein Sohn 17.
Es bestand all die Jahre kein Kontakt, warum , werde ich hier nicht erklären und ist auch für meine Frage irrelevant.
Meine Tochter hat vor 2 Jahren den Kontakt zu mir gesucht, hat mich über Facebook angeschrieben.
Es folgte lockerer Kontakt, wir haben geschrieben, ein persönliches Treffen gab es nicht.
Sie lebt auch nicht gerade um die Ecke, sondern Australien.
Durch den Lockdown, dort ging ja gar nichts, war ein
Treffen auch nicht möglich. Jetzt ginge es wieder und sie möchte zum Jahresende hin kommen, wenn es denn möglich bleibt.
Ich möchte ihr das natürlich nicht verweigern, ich kann verstehen dass sie mich kennen lernen möchte, immerhin bin ich ihre Mutter und für sie ist es wichtig zu wissen, wer ich bin. Was sollte ich tun und was besser nicht?
Die Frage warum ich gegangen bin, werde ich ihr so gut es geht beantworten, möchte mich aber nicht rechtfertigen.
Irgendwie habe ich die Befürchtung dass das Treffen in eine Richtung geht, die ich nicht gut finde.
Soll ich vorher schon mal klar machen was,sie erwarten kann und was nicht?
Hat jemand vielleicht einen Tip oder sogar eine vergleichsweise Erfahrung?.
Tochter sucht Kontakt
Hi, keine Erfahrung…..aber es ist doch schön wenn sie den Kontakt sucht.
Ich würde ihr keinen Rahmen setzen was geht und was nicht. Lass es langsam angehen und es auf dich zu kommen lassen.
Du kannst, dann immer noch bei Themen die du nicht besprechen möchtest, es ihr erklären, das dies ein Thema ist, dass du nicht besprechen möchtest oder noch nicht.
Ich denke diese Chance solltest du deiner Tochter geben, denn sie hat ja ernsthaftes Interesse ,wenn sie so einen weiten Weg hat und scheint ja sich ihre eigene Meinung machen zu wollen.
Dann könnt ihr immer nachschauen wieviel Kontakt du möchtest und zulassen kannst.
Wünsch euch alles gut für eine gute Mutter Kind Beziehung die in eurem Rahmen passt.
Majonjon
Hallo Yssi,
da Australien nicht gerade in der Nähe ist würde ich ihr anbieten alle offen Fragen nach Möglichkeit schon im Vorfeld wahrheitsgemäß zu beantworten. Dann könnte euer Treffen eventuell entspannter laufen.
Das sie Fragen hat die dir vielleicht unangenehm sind ist verständlich und auch berechtig. Versucht über eventuellen Unstimmigkeiten zu reden.
Viele Grüße
blaue-Rose
Schreib ihr einen Brief, den Du Dir gut überlegst. Dass Du sie absolut verstehst, dass sie Dich kennenlernen will und Du sie darum bittest, grundsätzliche Fragen vielleicht schon vorher brieflich zu stellen, damit euer etwaiges Treffen auch entspannter ausfallen kann. Es ist ein verdammt heikles Thema; habe selber in der Familie einen Mann, dessen Mutter ihn und seine Schwester im etwa gleichen Alter wie Deine Kinder waren, bei den Großeltern abgab und mit einem neuen Mann ins Ausland ging. Sein Vater kümmerte sich schon auch nach Kräften, aber die Kinder behielten ein Trauma zurück - bis ins Erwachsenenalter. Ihm fiel es z.B. über Jahre sehr schwer, zu realisieren, dass wir ihn mochten, wie er war, als er neu in die Familie kam. Er hat sich zwischenzeitlich - nach mehreren Anläufen und gutem Zureden von unserer Familie - mit seiner Mutter ausgesprochen, schweigt aber darüber - und wir fragen auch nicht. Er hilft ihr, wo es nötig ist, aber ob er ihr verziehen hat - keine Ahnung. Wenigstens hat er seinen Frieden mit ihr gemacht, wie er sagt. Seine Schwester hat weitaus massivere Probleme - lebenslang und hat bis heute noch nur Hass und Vorwürfe für die Mutter übrig. Alles, was ihr im Leben angeblich misslang, schreibt sie ihrer Mutter zu, wobei man dazu sagen muss, dass die Großeltern wohl streng, aber besonders die Oma überaus liebevoll zu den Kindern war. Sie wurde sehr geliebt.
Ich schreibe Dir das völlig wertungsfrei - nur als Hinweis, dass auch eine Geschichte auf Dich zukommen kann, die nicht angenehm für Dich ist. Man sagt so leicht, ich rechtfertige mich für nichts - verstehe ich sogar, man kann die Vergangenheit ohnehin nicht nochmal leben - aber damit rechnen musst Du, dass sie damit kämpft, Verständnis für Dich aufzubringen. Sie sieht alles ja aus einem ganz anderen Blickwinkel wie Du.
Klär das vorher ab, sonst wird das Treffen zum Fiasko und das wäre schade.
Alles Gute.
LG Moni
Das ist eine sehr gute Idee, dass sie schon vorher schriftlich festhält, was sie besprechen möchte.
Auch die Erwartungen die sie hat , kann sie mir gerne mitteilen, dann kann ich mich darauf einstellen und überlegen wie und was ich antworten möchte.
Bestimmte Frage kann man ja auch vorher schon klären bzw. Ist es vielleicht auch einfacher über heikle Themen schriftlich zu kommunizieren.
Telefoniert haben wir schon und da sagte sie, sie kennt nur die Darstellung ihres Vaters, und möchte gerne meine Sicht hören, damit es ein Gesamtbild ergibt.
Völlig nachvollziehbar.
Sie möchte auch ihre Halbschwester kennen lernen, die jetzt 12 ist, meine Jüngste weis, dass da noch zwei größere Geschwister sind und hat natürlich auch Fragen.
Auch diesen Fragen muss ich mich ja jetzt zunehmend stellen, wo sie langsam erwachsen wird.
Alles nicht einfach, sehr emotional, aber auch alles andere als alltäglich.
Man hat halt keine Anhaltspunkte, wie man so was am besten angeht, weil es im Umfeld keine Beispiele gibt.
Ich werde einfach ich selbst sein und so ehrlich wie es geht ohne sie unnötig zu verletzen.
Das ist mein Ziel, sie ist eine tolle Frau geworden und das ist einfach schön das zu sehen.
Ich werde einfach ich selbst sein und so ehrlich wie es geht ohne sie unnötig zu verletzen.
Das ist der beste Vorsatz, den Du haben kannst!! Beschönigen, verschweigen, herumdrucksen hilft da garnichts. Verletzen wirst Du sie nicht, denke ich mal, wenn sie den Eindruck hat, dass Du ehrlich zu ihr bist. Wenn möglich, keine Schuldzuweisungen an andere Menschen, die sie irritieren könnten. Das habe ich damals zu der Mutter des betroffenen Mannes aus meiner Familie auch gesagt, die ein Dutzend "Schuldige" zusammenkratzte, um ihr Handeln zu entschuldigen. Das interessierte den Sohn wenig. Er wollte nur verstehen, warum sie es so nicht anders gemacht hatte. Erst als sie ehrlich zu ihm war, ohne Ausflüchte, glaubte er ihr, was ich ungeheuer "großmütig" von ihm fand (finde gerade kein besseres Wort). Er ist auch ein überaus liebenswerter Mann geworden, Gottseidank.
Finde es übrigens auch von Dir sehr gut, dass Du Dich dem stellst. Es gibt durchaus auch andere Fälle. LG
Ich finde es sehr gut, dass Du offen für den Kontakt und ein Treffen bist.
Ich würde ihr gegenüber aber auch mit offenen Karten spielen und vorher benennen, wo deine Grenze ist. „Bitte habe Verständnis, dass ich über Thema xy nicht sprechen möchte“. Dann kann sie entscheiden, ob sie trotzdem kommen mag.
Alles Gute 🍀
Hallo, wenn deine Tochter den weiten Weg von Australien her macht, dann will sie dich wirklich kennenlernen und das im positiven Sinn.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nur deshalb kommt, um dir die Meinung zu sagen. Da ist der Weg und Aufwand zu groß.
Ich denke, du solltest ganz neutral in das Treffen reingehen. Also weder auf überherzlich machen noch sofort mit Rechtfertigen beginnen. Einfach mal " Hallo, schön das du da bist" Und dann plane einfach mit ihr, was sie machen möchte, Umgebung kennenlernen, was auch immer. Lass sie selber das Gespräch suchen, wenn sie wissen will, warum sie beim Vater aufgewachsen ist und nicht bei dir. Und dann eben ehrlich antworten. Du hattest deine Gründe dafür, sag ihr die und gut is.
Wenn sie beim Vater eine schöne Kindheit hatte und gern in Australien lebt, dann wird sie das auch alles verstehen.
Alles Gute 🍀
Ich habe ihr schon gesagt, dass ich sie einmal treffe und zwar wirklich nur einmal, ihr zuliebe.
Danach ist das für mich erledigt und ich finde damit komme ich ihr schon sehr entgegen.
Sorry, deine Tochter hat sich nach so langer Zeit gemeldet, Gründe egal, warum du keinen Kontakt hattest ok.
Aber gibt es immer noch Gründe, keinen Kontakt weiterhin zu haben? Nur einmal treffen? Und wenn sie dir sympathisch ist? Kann mir nicht mal ansatzweise Gründe vorstellen, die das rechtfertigen, das eigene Kind nur einmal im Leben sehen zu wollen.
Ich finde schon, dass du dich vor deinem eigenen Kind rechtfertigen musst, wieso du es einfach alleine gelassen hast, so klein.
Zum Glück darf ich das selbst entscheiden.
Und ich hab sie beim Vater gelassen, zu ihem besten.
Sie sind nur auf der Welt weil ihr Vatet sich dafür eingesetzt hat.
Ich war auch die ersten Jahre schon nicht präsent nur ab und zu mal da, ab Geburt war ihr Vater verantwortlich.
Nur ihr Vater.
Du wolltest also diese Kinder eigentlich nicht austragen? Hast dich aber vom Vater dazu überreden lassen? Wie alt bist du, dass du diese Entscheidung nicht selbst tragen konntest?
Das wird schwer zu erklären, warum du sie nicht wolltest. Viel Glück.
Hallo,
hier eine Betroffene (Tochter).
Ich habe seit einigen Jahren lockeren Kontakt zu meiner leiblichen Mutter - und ich erwarte nichts, es ist wirklich okay so. Aber was ich mir doch sehr wünschen würde, wäre eine Entschuldigung. Ich traue mich nicht, sie zu fragen ob ihr die damaligen Abläufe Leid tun, aber es würde mir viel bedeuten, wenn es von ihr käme.
Höre mal in Dich, ob Du es vielleicht bereust die Kinder beim Papa gelassen zu haben. Vielleicht auch nur ein bisschen. Aber wenn, dann sag ihr das. Ohne Rechtfertigung.
Euch alles Gute!
Nein es tut mir nicht Leid.
Warum sollte es?
Ich habe nichts wofür ich mich entschuldigen muss, dass müsste ich wenn ich d geblieben wäre wohl eher.
Ich habe diese Enesaus schwerwiegenden Gründen zum Wohle der Kinder getroffen.
Alles andere wäre verantwortungslos gewesen.
Deshalb wird sie sicher keine Entschuldigung erwarten, ich finde das zu erwarten auch völlig unangebracht.
Uff, das klingt ganz schön hart.
Du hast diese Kinder in die Welt gesetzt, sie verlassen, etliche Jahre keinen Kontakt gehabt und du findest nicht, dass du etwas zu entschuldigen hast?
Salopp schreibst du "warum sollte dir etwas leid tun".
Du hast ihnen wahrscheinlich ewig gefehlt.
Deine Tochter hat nach dir gesucht.
Sei wenigstens ihr gegenüber so fair und erkläre ihr warum das alles so passiert ist.
Das bist du ihr moralisch schuldig.
Das sind deine Kinder die ihre Wurzeln suchen.
Ich finde die Reaktion von dir schon ziemlich hart.
Warum kann man nicht zB sagen "es tut mir leid, dass ich dir nicht die Mutter sein konnte die du verdient hast und ich damals aus Grund x so handeln musste, es war einfach das beste für dich".
Ich Versuche für mein Kind so gut wie möglich da zu sein, dennoch mache ich Fehler und Dinge tun mir Leid. Es fällt mir kein Zacken aus der Krone "Entschuldigung" zu sagen, auch wenn es blöde Umständen sind (wie eine Krankheit [Depressionen]), dass ich nicht immer so kann wie ich will, es tut mir trotzdem leid. Mir tun die Umstände leid. Es ist ein empathisches "Es tut mir leid", ein mitfühlendes, ein "ich wollte dir nicht weh tun, ich konnte nicht anders".
Ist das wirklich so schlimm?
Dein Kind kann nichts für die Umständen und es möchte sicherlich auch verstehen was passiert ist. Wenn es den weiten Weg auf sich nimmt, dann sicherlich nicht um dir Vorwürfe zu machen um dann in D fest zu sitzen bei sie einer "Stimmung", die unterm Keller ist. Dennoch hat es Empathie und Mitgefühl verdient, auch wenn es die Umständen waren, auch wenn niemand was dafür konnte, denn sie als Kind konnte am aller wenigstens was für die Umständen und hat das meiste Mitgefühl verdient.
Nein, das bricht mir kein Zacken aus der Krone.
Das was du meinst, ist auch völlig in Ordnung und das zu sagen, finde ich auch je nach Situation völlig ok.
Aber ich entschuldige mich nicht für meine Entscheidung und es tut mir auch nicht Leid,dass ich das so gemacht habe und nicht Teil ihres Lebens sein wollte.
Wenn es sie verletzt hat, dann tut es mir Leid dass sie das so empfindet, aber nicht dass ich es getan habe.
Eins noch, damit ich es verstehe. 2 Kinder mit 2 Jahren unterschied, der Vater war von Geburt an zuständig. Ok. Bist du die Leihmutter? Dann kann ich dein handeln verstehen. Es gab Kohle für die Schwangerschaft. Ab und zu noch gucken, wie es dem Kind geht, aber ansonsten kein Bezug. So kann ich es absolut verstehen.
Ansonsten kann ich nicht verstehen, dass du einen Sohn gebärst, haust ab, besuchst ihn und den Vater ab und zu und gebärst dann noch eine Tochter. 🤷🏼♀️ Ich schnall das nicht.