Wieso ich mit ihm zusammen bin und wieso ich gehen will, aber wohin?

Hallo,

ich glaube nicht, dass ich auf alle Beiträge in meinem letzten Thread geantwortet habe. Irgendwann wurde es ziemlich unübersichtlich. Bitte nicht persönlich nehmen.

Ich habe nur über das Kindergarten-Problem geschrieben.

Denn ich weiß selbst, dass unsere Beziehung schlecht ist. Ich habe manchmal richtig Angst. Das ist nicht normal.

Und ich konnte mir schon die Reaktionen vorstellen, deshalb sollte es gar nicht um die Beziehung gehen.

Weil es aber doch um die Beziehung ging und viele nicht verstanden haben, was ich an ihm finde: meistens nichts mehr

Ich habe viel darüber nachgedacht. Leider ist das so.

Unsere Tochter liebt ihren Papa. Manchmal tickt er richtig aus. Aber zu ihr ist er nett und für mich war es als Kind sehr schwierig, keine richtige Familie zu haben. War irgendwann nirgendwo mehr gewollt.

Aber zusammenbleiben geht halt auch nicht. Das hab ich heute noch mal gesehen.

Vielleicht versteht ihr mich besser, wenn ihr meine Vorgeschichte kennt.

Meine Eltern haben sich früh getrennt. Ich hab bei meiner Mama gelebt, bis ich 12 war. Dann ist sie gestorben und ich musste zu meinem Vater und seiner Freundin ziehen.

Als ich von der Realschule aufs Gymnasium gewechselt bin, um Abi zu machen, wollten mein Vater und seine Freundin mich nicht mehr unterstützen.

Also bin ich mit 16 zu meinem Mann gezogen. Er war für mich da. Ich habe auf seine Kosten gelebt. So wie jetzt auch.

Ihn zu verlassen, fühlt sich auch an wie: “Danke für die Unterstützung und jetzt brauch ich dich nicht mehr. Also Tschüss.”

Als ich schwanger wurde, hat er mir die Entscheidung überlassen, ob ich das Kind behalten will oder nicht. Er sagte, er unterstützt mich.

Und nein, “Ehrlichnicht”, er war nicht immer so. Auch wenn du gerne diskutierst. Bitte spar dir deine anmaßenden Kommentare wenigstens unter diesem Thread. Das kann ich echt nicht gebrauchen.

In der Schwangerschaft fing er an, mehr Alkohol als sonst zu trinken und mich manchmal anzuschreien. Danach entschuldigte er sich. Und wenn wir gestritten haben, hat er manchmal geweint.

Er hatte eine sehr schwere Kindheit.

Weil er selbst missbraucht wurde, wollte er auch, dass unsere Tochter erst in den Kindergarten geht, wenn sie sprechen kann.

Als sie sehr klein war, fing es an, schlimmer zu werden. Ich habe oft mit ihm gemeckert.

In der Schwangerschaft hat er nur draußen geraucht. Als unsere Tochter da war, dann auch wieder in der Wohnung. Er hat sich nicht die Hände gewaschen. Er hat sein Bier getrunken, während er mit ihr vor dem Fernseher saß.

Immer wenn ich gesagt habe, wie schlecht das alles ist und dass er das nicht soll, ist er wütend geworden. Zuerst anschreien. Irgendwann auch schütteln, schubsen und manchmal mehr. Nicht so, dass es wirklich körperlich weh tut. Aber beängstigend. Und auf andere Art verletzend.

Aber halt immer schwankend. Austicken und dann später: “Ich liebe dich. Ich brauche dich. Wenn du gehst, bringst du mich um.” oder anders herum: “Ohne mich bist du verloren. Willst du auf der Straße leben? Dann nehmen sie dir das Kind weg.”

Manchmal ist alles gut. Wir wohnen fast direkt am Wald. Ich bin viel mit unserer Tochter draußen unterwegs.

Mein Mann hat mir immer viel Zeit mit ihr ermöglicht. Und manchmal sagt er auch, was ich für eine tolle Mutter bin und wie schön und dass wir zusammen gehören.

Er hat mir viel erzählt und sich geöffnet. Das konnte er vorher nicht.

Ein paar Monate nach der Geburt dachte ich, das war eine Krise. Die haben wir überwunden. Denn es wurde besser.

Als ich 18 war, haben wir geheiratet.

Aber manchmal ist alles gut. Und dann sagt er plötzlich: “Warum hat sie denn keine Jacke an bei dem Wetter?” Und dann wird er richtig wütend und tickt aus und vorher war das eher die Ausnahme. Aber in den letzten Monaten ist es immer häufiger geworden.

Heute Morgen hat er eine Tasse gegen die Wand geworfen, weil ich wollte, dass unsere Tochter in den Kindergarten geht. Sie war dabei und hat geschrien und das hat wirklich mein Herz gebrochen.

In dem anderen Thread haben manche geschrieben, dass ich ihn erst verlassen soll und dann einen Job suchen. Aber wo soll ich mit unserer Tochter hin? Ich habe echt niemanden.

Sorry für die Länge und dass es etwas wirr geworden ist.

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Ich verstehe die Intention deines Beitrags ehrlich gesagt nicht. Dein Mann ist ehrlich gesagt das letzte und da spielen die Hintergründe überhaupt keine Rolle. Ihr lebt beide eurer Tochter eine absolut ungesunde Lebensweise vor, die eure Tochter langfristig negativ beeinflussen wird. Es liegt an dir dies zu ändern. Es gibt viele Unterstützungsangebote für Frauen in deiner Situation,die beraten und helfen. Wenn du etwas ändern möchtest, werde tätig. Alles Gute.

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Wir gehen heute ins Frauenhaus. Ich habe eben angerufen und einen Treffpunkt vereinbart und packe jetzt noch ein paar Sachen. Ich wusste nicht, ob wir die Kriterien erfüllen, aber die Dame am Telefon sagte, dass Schütteln und Tasse werfen und meine Angst schon reicht. Mein Mann ist zum Glück bei der Arbeit.

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Alles Gute 🍀 Ich gehe davon aus, dass du dort auch bezüglich deiner Zukunft und finanziellen Situation beraten werden kannst.

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"Meine Eltern haben sich früh getrennt. Ich hab bei meiner Mama gelebt, bis ich 12 war. Dann ist sie gestorben und ich musste zu meinem Vater und seiner Freundin ziehen."

Meine Eltern haben sich auch früh getrennt und ich hatte mal Kontakt und auch mal lange keinen Kontakt zu meinem Vater. Trotzdem hatte ich eine schöne Kindheit.
Und ich denke viele können dir auch aus Erfahrung sagen, wie eine Kindheit mit ständigen lautstarken Streitereien zwischen Mama und Papa einen prägen kann. DU sagst selber du hast Angst, als Frau. Was meinst du wie es deiner Tochter dann geht?

Kurz: Es geht gaaaar nicht und mir wäre in so einer Situation egal wohin ich gehen könnte. Ich wäre sowas von weg. Wir haben genug Hilfsstellen in Deutschland.

Wenn er nicht immer so war dient das vielleicht als Weckruf und er behandelt die Ursache für sein jetziges Verhalten, wenn ihm wirklich etwas an euch liegt.

"Unsere Tochter liebt ihren Papa. Manchmal tickt er richtig aus. Aber zu ihr ist er nett..."

Ich finde da nichts nettes dran. Da kann er sonst der Supi Papa sein. Mal schauen wie lange sie ihn noch liebt, wenn sie sieht, dass er Tassen zertrümmert und ihre Mutter, die sie ja auch liebt, anschreit.

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Wir gehen heute ins Frauenhaus. Ich habe eben angerufen und einen Treffpunkt vereinbart und packe jetzt noch ein paar Sachen. Ich wusste nicht, ob wir die Kriterien erfüllen, aber die Dame am Telefon sagte, dass Schütteln und Tasse werfen und meine Angst schon reicht.

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Super! Ich wünsche euch von Herzen alles Gute und ich glaube fest daran, dass eure Zukunft durch diese Entscheidung besser wird.

Vergiss neben den oben genannten Dokumenten auch nicht ein paar Gehaltsabrechnungen von deinem Mann für den Unterhalt.

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Dir wurde im anderen Thread so oft geraten, dich umgehend an eine Beratungsstelle zu wenden. Hast du das getan? Hast du dich ans Jugendamt gewandt?

Hast du heute morgen die Polizei geholt? Hast du ihn der Wohnung verweisen lassen?

Ist deine Tochter heute in den Kindergarten gegangen?

Ich vermute keine der Fragen wirst du mit "Ja" beantworten können....also haben dich alle Worte, die dir Mut zugesprochen haben, gar nicht erreicht.

"Aber halt immer schwankend. Austicken und dann später: “Ich liebe dich. Ich brauche dich. Wenn du gehst, bringst du mich um.” oder anders herum: “Ohne mich bist du verloren. Willst du auf der Straße leben? Dann nehmen sie dir das Kind weg.”"
DAS ist ein perverses Machtspiel, wach endlich auf. Du schuldest ihm wegen früher gar nichts, auch das mußt du begreifen.

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Es ist seine Wohnung. Er hat hier schon gewohnt, bevor wir uns kannten. Wie soll ich ihn da verweisen lassen?

Wir gehen heute ins Frauenhaus. Ich habe eben angerufen und einen Treffpunkt vereinbart und packe jetzt noch ein paar Sachen. Ich wusste nicht, ob wir die Kriterien erfüllen, aber die Dame am Telefon sagte, dass Schütteln und Tasse werfen und meine Angst schon reicht. Mein Mann ist zum Glück bei der Arbeit.

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Na bitte, geht doch....nimm die Hilfe an, die man dir dort bietet, dir werden so viele Türen geöffnet werden. Es wird turbolent, aber es wird der Zeitpunkt kommen, wo du gar nicht mehr verstehen kannst, wieso du so lange gezögert hast.

Du wiirst staunen, was noch alles gereicht hätte....laß dich auf eine selbstbestimmte Zukunft ein....sie hat eine Menge zu bieten.

Viel Glück.

(Nur am Rande: Ja, er hätte der Wohnung verwiesen werden dürfen!)

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Ihr lebt eurer Tochter vor, dass es normal ist sich anzuschreien.
Ihr lebt eurer Tochter vor, dass Gewalt in einer Beziehung normal und in Ordnung ist.
Ihr lebt eurer Tochter vor, dass es normal ist, wenn ein Ehemann seine Frau erniedrigt, beschämt und respektlos ist.
Ihr lebt eurer Tochter vor, dass es normal und in Ordnung ist, wenn eine Frau in der Ehe kein Mitbestimmungsrecht hat und sie nichts wert ist.

Und das alles willst du wirklich für deine Tochter?
Das soll eine schöne und unbeschwerte Kindheit sein?

Hilfe gibt es immer. Du musst halt deine Kraft und deinen Mut zusammennehmen, selbst aktiv werden und dich an Hilfsorganisationen und -stellen wenden.
Von alleine werden sie nicht zu dir kommen, du musst zu ihnen gehen.
Du musst nur wollen und suchen, z.B hier:

- in Frauenhäusern und beim Frauennotruf
- bei Caritas, ProFamilia und ähnlichen Organisationen
- bei Jugendamt und Sozialamt
- beim Weißen Ring und bei hilfetelefon.de

https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/haeusliche-gewalt.html

https://weisser-ring.de/haeuslichegewalt

https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/frauennotrufe.html

https://www.scheidung.org/gewalt-ehe/

Alles Gute

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Hallo,

Ab ins Frauenhaus und dann alles ordnen. Dir alles Gute!

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Hallo,

Ich kann sicherlich nichts sagen, was du nicht selber weißt.
Aber ich möchte dich ermutigen. Es ist gut, dass du die Initiative ergreifst und mit deinem Kind ins Frauenhaus gehst. Du tust das Richtige. Das Wichtigste, was du deinem Kind bieten kannst, ist (neben Liebe und Fürsorge) eine sichere und gewaltfreie Umgebung.
Es ist schwer, zu gehen, wenn man so viel durch hat und glaubt, dankbar sein zu müssen. Aber du schuldest deinem Mann nichts. Du bist nur für dich und deine Tochter verantwortlich und ich bin grade ehrlich erleichtert, dass du diese Verantwortung ernst nimmst und an das Wohlergehen deines Kindes denkst.
Alles Gute euch beiden!

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Das er nicht immer gleich war stimmt nicht.

Du bist zu ihm als du 16 warst, also wart ihr da schon zusammen.
Also wurde er vom Pädo zum säufer zum Schläger. So oder so durch die bank weg ein ekelhafter Ar*** wie er im Buche steht und dann auch noch seine "macht" nutzt um dich klein zu halten.

Wenigstens hast du endlich die Bremse gezogen und gehst endlich und schützt deine Tochter endlich. Das ist der erste Schritt.

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Ja, das stimmt schon. Als wir zusammengekommen sind, war er 27 und ich 15. Aber er war wenigstens nett und fürsorglich, aber naja, jetzt sind wir erst mal hier und ich bin einfach nur fertig und erschöpft.

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Das glaube ich dir. Aber es war der erste Schritt in die richtige Richtung. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und dass du den perfekten weg für dich und deine Tochter findest.
Aber jetzt kann es nur besser werden.

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Wow... Toll, dass du den Mut gefunden hast, das jetzt kurzum so durchzuziehen.:-D

Du schaffst das! #liebdrueck

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Danke. Ich denke, die Situation heute morgen war ausschlaggebend. Das war wirklich schlimm, unsere Tochter so zu sehen. Wir waren danach draußen und ich hab nachgedacht, indem ich den Thread hier verfasst habe, und direkt danach beim Frauenhaus angerufen. Ich dachte zuerst, die sagen, dass wir nicht kommen können, weil er mich nie richtig verprügelt hat. Aber was er gemacht hat, reicht wohl schon.

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dein Mann braucht HIlfe, ud solange er das nicht einsieht sind wede du noch das Kind vor ihm sicher