Hallo!
Folgendes Problem beschäftigt mich:
Mein Vater (Beamter, neue Frau seit ca. 10 Jahren und ein Kind 8) trinkt seit ca. 20 Jahren.
Vor allem Bier, täglich und raucht Kette. Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, war er ein toller, attraktiver, intelligenter Mann.
In etwa zu meiner Abizeit ging es dann mit der Familie den Bach runter... Haus wurde zwangsversteigert, Rechnungen nicht mehr bezahlt, ich kam ins betreute Wohnen und zog gut 100 km weg, unser Kontakt beschränke sich seitdem auf 3sms/ Jahr.
Er schreibt dann immer, dass er mich liebt... Er ist nicht mehr klar im Kopf. Er schreibt seltsam.
Ich liebe meinen Vater irgendwo und möchte ihm helfen. Mein Bruder berichtete neulich, dass es richtig bergab geht: aufgedunsen, alles gelb vom Rauchen und seit neuestem Urin Flecken auf der Hose usw.😞
Seine Chefin interessiert es nicht, da er nächstes Jahr in Pension geht. Seine neue Frau scheinbar auch nicht.
Nun habe ich meine Mutter gefragt und sie sieht es folgendermaßen: wenn er nicht mehr arbeitet - und er liebt eigentlich seine Arbeit - wird er "sich tot saufen".
Was kann ich tun?
Ich will das so nicht akzeptieren und nicht ständig den Satz hören: da kann man nichts machen.
Welche Möglichkeiten habe ich?
An wen kann ich mich wenden?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
In meiner Familie sind schon zwei an Alkohol gestorben 😣 ich bin diesen Sch.... so leid
Grüße und Danke
Wie einem Alkoholiker helfen?
Sorry.
Aber du kannst da wirklich nichts machen.
In meiner Familie haben sich mehrere totgesoffen, du hast keine Chance gegen die Sucht.
Es macht nicht den Eindruck das er was ändern möchte, oder kann...
In meiner und meiner schwiegerfamilie gibt's exakt zwei trockene Alkoholiker.
Das war ein Jahre und Jahrzehnte langer Kampf.
Wobei der aus der schwiegerfamilie inzwischen wieder mit Bier angefangen hat, nach 15 Jahren....
Es tut mir wirklich leid, um dich, deinen Vater, aber auch um dein halbgeschwister.
Dir kann ich raten, wenn du es einfach nicht hören kannst, selbst in eine Selbsthilfe Gruppe für Angehörige von Sucht kranken zu gehen.
Mein Vater war auch Alkoholiker, ein sogenannter Spiegeltrinker.
Ich kann dir auch nur sagen, dass du nicht helfen kannst, wenn er sich nicht helfen lässt. Das ist leider so.
Ich hab es auch probiert, aber alleine die Bezeichnung Alkoholiker hat ihm schon nicht gefallen. Von daher war die eigene Einsicht gleich null.
Da kann man nicht helfen.
Hallo!
Nee, da kannst du nichts mehr machen, der Zug ist lange, lange abgefahren.
Dass du den Sch.... leid bist, kann ich verstehen. Auch gilt: Eigentschutz vor Fremdschutz. Es ist gut, dass du nicht mehr Teil dieser Geschichte bist.
LG
Liebe Plantoenchen,
Es tut mir sehr leid, in welcher Situation du bist.
Wie schon viele schrieben - wahrscheinlich ist „Hilfe von Außen“ für deinen Vater sinnlos, weil er sich schon aufgegeben zu haben scheint.
Allerdings denke ich, dass es dir auf jeden Fall helfen könnte, wenn du dich an eine entsprechende Beratungsstelle für „Angehörige“ wenden würdest. Evtl. haben die noch einen nutzbaren Ratschlag - falls nicht, dann können sie dir aber auf jeden Fall für DEINE Verarbeitung des Ganzen zur Seite stehen.
Probier es doch mal beim psychosozialen Dienst deiner Stadt (einfach mal googeln). Die können dich evtl weitervermitteln.
Fühl dich fest gedrückt! ❤️
Hey!
Die anderen haben recht: Du kannst nichts machen.
Der Impuls muss von deinem Vater kommen- aber wenn eure familiären Zustände froher schon nicht genug waren, dass du im betreuten Wohnen leben musstest.. Dann scheint er unbelehrbar zu sein.
Was die Aussage deiner Mutter betrifft: die stimmt so nicht. Bei dem Pensum wird er früher oder später eh sterben- ob nun nach der Pension oder wenn er noch 20 Jahre weiterarbeiten dürfte..
Scheinbar stört es ihn ja auch nicht, dass er nun so gezeichnet ist.
Liebe Grüße
Schoko
Kurz und knapp, Du kannst garnichts tun - und wenn er sich zutode trinkt.
Ein Alkoholiker muss es selbst wollen, alles andere ist sinnlos.
Die SHG Al-Anon wird Dir das bestätigen, findest Du auch online.
Mein erster Mann hat sich zutode gesoffen, Gottseidank war ich da schon 20 Jahre weg. Tut mir leid, Dir nichts anderes schreiben zu können.
LG Moni
Herzlichen Dank für eure Antworten! Ich hab's irgendwie geahnt😞
Ich denke auch, dass da zu viel kaputt gegangen ist bei ihm.
Meine Mutter hat mal erzählt, dass ihm sein eigener Opa (selbst Alkoholiker) schon als er ein kleines Kind war, Bier gegeben hatte...
Und die Gesellschaft tickt aus, wenn jemand kifft 🙄
Immerhin kann ich versuchen mich nicht schuldig zu fühlen.
Danke nochmals, ich werde mal sehen, wo ich hier in meiner Stadt an Beratung komme.
Bitte fühl dich nicht schuldig! Du bist nicht schuld, und auch nicht verpflichtet deinen Papa zu „retten“ weil du sein Kind bist. Dein Papa ist für sich selbst verantwortlich. Du darfst und sollst DICH schützen.
Wir haben in der Verwandtschaft eine schwere Alkoholikerin. Die lebt mittlerweile im Pflegeheim, mit knapp 60. Hat eine gesetzliche Betreuerin. Deren (einzige) Tochter wird von der Betreuerin regelmäßig unter Druck gesetzt sich doch gefälligst um ihre arme, arme Mama zu kümmern. Die Tochter hat selbst zwei kleine Kinder und emotional in den letzten Jahrzehnten viel investiert nur um von ihrer Mutter immer und immer wieder enttäuscht zu werden. Ich habe unzählige Gespräche mit der Tochter geführt die sich immer noch schuldig fühlt.....ich weiss wie schwer es ist das abzulegen.
Ich glaube gerne das es schwer ist hier tatenlos zuschauen zu müssen. Aber er wird sich nur helfen lassen wenn er einsieht das er ein Problem hat. Sonst kann man leider nichts ändern. Das ist bei Alkis so. Sorry.
Ela