Hallöchen, ich bin neu hier und interessiert am Austausch mit Frauen, die trotz Kind ihre berufliche Laufbahn nicht hinten an gestellt haben.
Wie habt ihr es organisiert?
Was hat der Vater an Aufgaben übernommen um euch zu entlasten?
Wie viel Zeit wolltest ihr mit dem Kind verbringen?
Gab es da Diskussionen mit dem Vater des Kindes?
Hat euer Umfeld euch unterstützt oder habt ihr Gegenwind bekommen weil ihr nicht fürs Kind zurück gesteckt habt?
Wie hat sich euer Verhältnis zum Kind entwickelt?
Wie hat sich euer Kind entwickelt bzw.wie hat Das Familienleben funktioniert?
Müsstet ihr öfter umplanen auch je nach beruflicher Belastung bzw Alter des Kindes?
Kurz zu mir, ich bin Juristin, der Vater meiner Tochter ist Ingenieur.
Wir sind kein Paar, unsere Tochter ist mittlerweile 10 Jahre alt.
Wir haben uns die Betreuung von Anfang an geteilt, hatten aber auch quasi von Geburt an externe Betreuung, also Krippe für die Kernzeiten 8 bis 16.00.
Im ersten Jahr hatte ich meine Mandate reduziert , Termine vor Gericht liegen meist familienfreundlich , so dass ich ab 16.00 zu 80 Prozent an der Kita sein konnte.
Es gab ab und zu Abendtermine , da war dann aber der Vater fast immer verfügbar.
Wir hatten von Geburt an das wöchentliche Wechselmodell seit sie drei ist das 14tägige.
Ich habe seit 6 Jahren einen Partner, wir wohnen allerdings nicht unter einem Dach, und sehen uns wenn es passt.
Seit die Kleine 3 ist, arbeite ich prinzipiell immer noch bis 16.00 aber muss abends noch an den Schreibtisch und auch am Wochenende hab ich selten komplett frei..
Ich versuche die beiden Wochenenden wo sie hier ist, wenig zu machen, aber meist klappt das nur
an einem Tag.
Ich habe eine Putzfrau und kann daher wenn ich wirklich frei habe, auch Zeit mir dem Kind verbringen.
Der Vater meiner Tochter hat auch ein eigenes Büro und ist flexibel in der Zeiteinteilung.
Meine Tochter ist auf eine Ganztagsschule gegangen bis zur 4.Klasse und geht jetzt auf eine Gesamtschulen mit geschlossenem Ganztag, sie hat jeden Tag bis 16.00 Unterricht und ist um 17.00 zu Hause, entweder bei mir oder dem Papa.
Wir wohnen nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
So...jetzt ihr wie läuft es bei Euch so?
Käme für euch noch ein Kind in Frage und wie läuft es mit 2 Kindern und Beruf?
Karriere und Kinder
Unsere Kinder sind inzwischen selbst Eltern,
wir waren aber immer ein paar, mein Mann ist Handwerksmeister ich habe Bauingenieur und Innenarchtitektur studiert .
Wir haben aber 4 Kinder und ich habe jeweils 3 Monate pausiert , unsere Kinder sind innert 7 Jahren geboren. Als Hilfe hatten wir ein Aupair und eine Putzfrau. In den Ferien ist meine Grossmutter oft mit eingesprungen. mein Tag begann immer um 5 und hörte um 22 Uhr auf. wenn die Kinder in der Kita Schule waren, war ich auf der Baustelle, nachmittags zu Hause im Büro " Ganztagsschule " war da noch nicht möglich und der Kita hatte eine Mittagspause. Mein Mann hat sich soweit we möglich eingebracht, hatte aber meist eine 60std Woche.
ich habe es sogar nebenbei geschafft, mich ehrenamtlich zu betätigen. und unsere Kinder sind alle was geworden.
Ich habe den Luxus von zuhause arbeiten zu können und auch zeitlich flexibel. Da ich für eine Firma in der US arbeite sind tagsüber meine Kollegen und Kunden eh nicht erreichbar.
Wenn meine Tochter also mal krank ist oder Ferien, dann kann ich sie ruhig Zuhause bleiben bei mir und ich mache halt nur das was möglich ist.
Meetings habe ich bewusst nur an 2 Tagen die Woche , da diese zwangsläufig am Nachmittag oder abends sind. Dort übernimmt dann mein Mann und wenn dieser nicht da ist, dann ist meine Tochter eben bei mir. Das versteht jeder in meiner Firma. Theoretisch könnte ich die Meetings aber auch haben nachdem sie im
Bett ist.
Dafür muss ich demnächst mal für eine halbe Woche in die US fliegen. Da ist mir schon mulmig bei. Aber Papa wird das schon schaukeln. Aber die Panik, dass ich dort vllt Corona bekomme und dann dort zwei Wochen in Quarantäne sitze, ist immer present.
Eigentlich war geplant, dass Mann und Kind dann mitkommen und wir danach noch 1-2 Wochen Urlaub dort machen. Aber mit Corona und der Auflage, dass Kinder ab 2 auf dem
Flug Maske tragen müssten, möchte ich das nicht.
Super, wie ihr das Geld hinkriegt. Ich arbeite ebenfalls für eine amerikanische Firma remote und erwarte jetzt das erste Kind. Wie schnell nach der Geburt bist du wieder zurückgekommen? Ich trau mir ehrlich gesagt noch nicht zu, Vollzeit zurückzukehren
Ich war ein Jahr Zuhause. Ich bin auch durch einen Zweigsitz in Deutschland angestellt, habe also alle Rechte des deutschen Arbeitsrechts. Allerdings sind die Geschäftsführer mit denen ich eng zusammen arbeite auch sehr emphatisch und tolerant. Unser einer Geschäftsführer kriegt bald Zwilling mit seiner Frau und er geht selber 9 Monate in Elternzeit.
Nur, weil man eine Karriere hat und auch noch weiter aufsteigen will, heißt das für mich nicht, dass man sich diese Auszeit nicht nehmen kann. Und eine halbwegs vernünftige Firma hat dafür auch Verständnis und kann das aushalten.
Tatsächlich hat mich die Elternzeit sehr gestärkt und besser in meinem Beruf gemacht.
Ich persönlich finde das es nicht so toll läuft wenn beide Karriere machen. Hängt natürlich davon ab was man unter Karriere versteht und wie die Umstände so sind.
Mein Mann ist als Anwalt angestellt. Er arbeitet deutlich mehr als 40 Stunden. Ich war auch Anwältin, habe dann nach der Geburt der Kinder reduziert und Teilzeit gearbeitet. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Gerichtstermine außerhalb mit dem Mann abstimmen, wer muss wann wo bei Gericht sein und wer bringt dann die Kinder in die Kita..
Mein Sohn ist auch noch beeinträchtigt und hat ständig Arzttermine, natürlich alle immer vormittags. Eine Ganztagsbetreuung ist nicht möglich, dass schafft er nicht.
Ich habe mir etwas Neues gesucht und die Zulassung zurück gegeben. Karriere mache ich nicht, aber ich habe geregelte Arbeitszeiten, muss nicht mehr ständig durch die Republik reisen und kann dank Homeoffice und flexiblen Zeiten auch mal den ein oder anderen Arzttermin mit Überstunden auffangen. Die Bezahlung ist auch total ok, ich verdiene das gleiche etwa wie vorher.
Bei dir klingt es ganz gut organisiert. Wobei ich glaube wenn man getrennt und im Wechsel Model lebt ist das für die Belastung als Elternteil schon entspannter als wenn man die Kinder eben immer gemeinsam versorgt. Freie Wochenenden, Ferien in denen das Kind beim Vater ist..
Das hat man halt als Paar auch nie.
VG
Hallo!
Meine "Karriere" habe ich vor den Kindern gemacht. Ich bin Lehrerin, mein Mann ist Rechtsanwalt und mit der Familienplanung haben wir gewartet, bis ich meine Verbeamtung in der Tasche hatte. Eine weitergehende Karriere habe ich sowieso nie angestrebt. Ich habe dann aber lange Teilzeit gearbeitet und erst in diesem Schuljahr auf Vollzeit aufgestockt. Da waren die Kinder 7 und 10. Das Aufstocken war eigentlich schon für letztes Schuljahr geplant, aber das habe ich wegen Corona nochmal aufgeschoben. Mein Mann und ich teilen uns die außerberuflichen Pflichten eigentlich ganz gut auf. Da ich nachmittags eher zuhause bin, kümmere ich mich um die Kinder nebst Hobbyterminen etc., während mein Mann abends, wenn ich wieder am Schreibtisch sitze, einen Großteil der Hausarbeit macht. Am Wochenende machen wir oft einen Tag etwas zusammen, den anderen Tag die liegengebliebene Hausarbeit. Oft müssen mein Mann und ich beide noch etwas für die Arbeit erledigen und die Kinder können sich ja jetzt auch schon gut selbst beschäftigen. Das klappt an sich ganz gut. Wenn die Kinder krank sind, haben wir zum Glück meine Schwiegermutter vor Ort, die uns gerne unterstützt.
Liebe Grüße
Hallo zusammen,
Ich habe in einem Großkonzern Personalverantwortung, ob das jetzt schon dein Verständnis von Karriere trifft, weiß ich nicht.
Wir haben eine knapp Zweijährige Tochter. Die Elternzeit hatten wir uns aufgeteilt, ich 8 Monate, mein Mann 5 Monate inkl. Kitaeingewöhnung.
Durch die Elternzeit und das intensive Einbringen sind die beiden ein gutes Team. Das entspannt und lässt dann auch ab und an Geschäftsreisen zu.
Für den Haushalt haben wir 1x wöchentlich eine Reinigungskraft, die uns unterstützt.
Für Notfälle können Omas einspringen, aber man bekommt viel auch so geregelt, mein Job ist zu 90% Homeoffice fähig, der meines Mannes je nach Projektstatus 50-80%.
Gruß
Unser Kind geht sehr gerne zur Kita (Ganztagsbetreuung), ist entwicklungstechnisch sehr weit.
Kind 2 ist noch mit Fragezeichen versehen (für mich), aktuell fühlt es sich zu perfekt an, um das Schicksal nochmal herauszufordern.
Hallo,
wir machen beide mit 2 Kindern Karriere, jedoch organisiere ich alles mit den Kindern alleine, mein Mann hat jedoch einen fixen Anteil im Haushalt.
Man hat so gut wie keine Zeit für sich aber es geht schon. Ich arbeite von 6 bis 16 Uhr, manchmal bis 18 Uhr. Ich habe jedoch jemanden, de zuhause ist wenn die Kinder aus der Schule (15.30) kommen und da ist bis ich komme. An den Wochenenden oder abends arbeite ich grundsätzlich nicht obwohl ich das manchmal sollte. Sprich: ich hätte schon mehr Arbeit aber ziehe Grenzen an der Belastungsgrenze bevor es zu viel wird.
Das schlimmste für mich mit Kind und Karriere waren für mich die halbtags oder gar nicht arbeitenden Mütter, die unsere Kinder ausgrenzten bei Spieldates weil wir nicht vor 16 Uhr konnten. Vor allem als die Kinder kleiner waren. Da wir ländlich leben, waren das eigentlich 98% der anderen Mütter...
Inzwischen haben unsere Kinder (wenige) Freunde gefunden, bei denen das Elternhaus nicht strikt mitzählt, wie oft wer bei wem ist... Und bei denen es ok ist, dass bei uns Besuchskinder einfach nach der Schule mitkommen und bleiben abends länger bleiben dürfen. Oder am Wochenende bei uns sind.
Früher jedoch litten die Kinder unter der Ausgrenzung weil sie eben nachmittags nicht dabei sein konnten. Das fand ich schon sehr belastend.
Für uns käme heute kein weiteres Kind in Frage. Unsere sind dicht aufeinander und das ist super. Wir genießen nun die Aktivitäten, die man mit größeren machen kann und wollen nicht nochmal von vorne anfangen.
Jobtechnisch wäre es aber auch machbar.
Liebe Grüsse
Das mit den Nachmittagsverabredungen war bei uns nur im Kindergarten ein Problem, da haben wir noch ländlich gelebt und meine Tochter war eine von drei Kindern die bis 16.00 in der Kita waren von insgesamt 80 Kindern.
Bevor Sie eingeschult wurde sind wir dann in eine Stadtwohnung nach Berlin gezogen, hier war es dann so dass alle Kinder bis 16.00 in der Betreuung blieben, da wirklich alle Eltern gearbeitet haben.
Was schwierig war, waren diese Termine in der Kita und auch der Grundschule zu Unzeiten...Laterne basteln Mittwoch um 10 30, Weihnachtsfeier Freitag 14.00 usw.
Da konnte ich nur ganz selten dabei sein und da wurde von den anderen Eltern oder auch Erziehern schon mal ein blöder Kommentar gelassen.
Das ist aber zum Glück schon besser geworden, seit sie in der Schuke ist, mittlerweile in der 5.Klasse finden solche Events mit Elternbeteiligung ja nicht mehr statt.
Sie fährt mit der Bahn zu Freunden und Hobbies und regelt ihre Verabredungen komplett autark.
Daher kann ich mir ein zweites auch nicht vorstellen, nochmal diesen ganzen Zirkus brauche ich nicht.
Ich finde die Frage danach wie mein Mann / der Vater der Kinder mich entlastet.
Es sind zu 50 % seine und das sagt ja wohl alles darüber aus. Nein ich brauche bei meinen 50 % keine Entlastung.