Warum sind Familienmitglieder beim 3./4. Kind nicht mehr erfreut?

Hallo,

wir bekommen im April unser 4. Kind und sowohl Oma als auch Opa (geschieden und neue Lebenspartner) waren bei der Bekanntmachung fast zutiefst geschockt und nicht erfreut. Die Gesichter waren, als ob ich ihnen gerade ganz schlechte Nachrichten überbracht habe. Innerlich war mir total mulmig zumute.

Das Thema wurde hier im Forum ja auch schon öfter mal besprochen, das es eben nicht selten so ist.

Mir selbst tut das schon weh und ich versuche momentan einen Weg zu finden, wie ich damit umgehen kann.

Jetzt frage ich mich, warum ist das überhaupt so? Ich könnte ja verstehen, wenn man irgendwie auf die Großeltern angewiesen wäre oder ähnliches, das ihnen noch ein Kind zu viel wäre, aber das ist bei uns gar nicht der Fall. Ich brauche sie nicht finanziell und auch nicht als Betreuung. Habe da auch noch nie angefragt und 2 unserer größten sind im Teenageralter, einer bald volljährig. Alle 4 sogar vom gleichen Vater aus einer langjährigen glücklichen Beziehung ohne Beziehungsgerade, Instabilität oder ähnliches.

Ich möchte gerne den Kern der Sache rausfinden, warum man sich beim 3./4.
oder mehr Kinder nicht mehr mitfreuen kann?

An die Betroffenen..... wie habt Ihr einen Weg gefunden, damit umzugehen?

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Vielleicht ist das erste Enkelkind einfach was besonderes weil es den Großeltern diesen Status erst verleiht.
Das 2.3. ..xte kann diesen ersten Effekt nicht mehr haben.
Beim zweiten freut man sich noch mit weil es der Standard Familie entspricht und man sich für sein Kind freut, dass es diese Norm jetzt auch erfüllt
Ein drittes Kind gilt oft schon als überflüssig, und Frauen mit mehreren Kindern sind ja auch öfter finanziell abhängig.
Ich sehe das jeden Tag....je mehr Kinder je größer due finanziellen Sorgen bei der Scheidung.
Es passt in vielen Köpfen nicht mehr in die Zeit viele Kinder zu haben, da es der Selbständigkeit der Frau oft schadet und alte Rollenbilde fördert.
Mit jedem Kind was dazu kommt, reduzieren Frauen statistisch gesehen ihre Arbeitszeit und zwar dauerhaft.
Viele Großeltern wissen das zwar nicht direkt aber haben da ihre Befürchtungen.
Außerdem werden Frauen due immer noch ein Kind dran hängen oft so betrachtet als hätten sie sonst keine Ziele als Mutter zu sein.
Das ist gesellschaftlich auch nicht gern gesehen.
Die Verpflichtung sich zu kümmern verlängert sich und viele denken sich, was will die Frau noch vom.Leben, sie wird immer nur Kinder erziehen bis zur Rente....Das wirkt auf viele bieder und spießig.
Also, nur meine subjektive Beobachtung, beruflich und privat.

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Mir ist es tatsächlich egal.
Beim dritten kam auch nur „noch eins?!“
Nicht mal Glückwunsch.
Aber ich bekomme ja nicht für andere Leute Kinder. Sondern für mich und wir sind damit glücklich gewesen und das war das wichtigste.

Warum sich nicht mehr gefreut wird? Keine Ahnung.
Verstehe das auch nicht.

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Ich denke viele empfinden mehr wie 2 Kinder einfach zu viel. Heute muss man einfach nicht ständig Kinder bekommen. Auch glaube ich das in vielen Köpfen das Bild kinderreich=asozial ist, schau dir die Formate auf rtl2 an, da gibt es oft mehr wie 2 Kinder, diese Familien werden nicht besonders positiv dargestellt. Ein Teil der Frauen macht sich durch so viele Kinder länger abhängig vom Partner und wenn der Partner weg ist wird es schwierig, auch ist es nicht so einfach mit z. B. 4 Kindern eine geeignete Wohnung oder ein Auto zu bekommen, alles ist natürlich möglich aber mit 1 oder maximal 2 Kindern ist es schon leichter.
Auch denke ich, wenn ich Kinder bekomme, dann ist das mein Ding, ich erwarte von niemanden das er sich darüber freut oder mir zu dieser Entscheidung gratuliert.

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Auf den Punkt gebracht.. Kinderreich=asozial 🤷‍♀️

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Huii Elon Musk muss ja sehr asozial sein... der hat ganze sechs Kinder #augen

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Also ich kann Dir nur von mir berichten. Meine Mutter war auch zuerst entsetzt (drittes Kind). Aber nicht, weil sie sich nicht über noch ein Enkelkind gefreut hat, sondern weil sie sehr viel Arbeit und Stress auf mich zukommen hat sehen. Und ja, ich muss ihr in Teilen schon recht geben. Sie wollte und will halt immer noch, dass auch noch Zeit für mich/ uns bleibt und es ist natürlich schon so, dass ein drittes, viertes, fünftes…Kind auch nochmal mehr Arbeit bedeutet. Wer behauptet, ein weiteres Kind läuft so nebenher, der schwindelt. Dieses Kind braucht auch Aufmerksamkeit, will frische Wäsche, gebadet werden etc. Es hätte natürlich trotzdem nichts an unserer eigenen Entscheidung für ein drittes Kind geändert. Aber verstehen kann ich meine Mutter schon.

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Ach ja, ich wollte noch anmerken: wahrscheinlich denken sich Oma und Opa (gerade, weil Eure Großen schon aus dem Gröbsten raus sind), warum Ihr Euch das nochmal antut… ich sehe das bei meiner Schwägerin, da war es auch so.

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Wir haben „nur“ 3 Kinder,…& ich persönlich kenne das Problem nicht. Vielleicht auch, weil es mir völlig egal ist, was andere denken.
Vielleicht auch, weil meine Kinder nie negativ aufgefallen sind.

Allerdings hab ich auch nicht gejubelt, als meine Schwester ihre dritte Schwangerschaft verkündete. Sie ist jetzt schon überfordert, fährt kein Auto (wohnt in der Pampa),… Mich nerven unsere wöchentlichen Familientreffen mit zwei ihrer wuseligen unerzogenen Kinder. Da kam dann noch das dritte dazu. Mich nervt es, dass da jetzt nochmal 5 Personen kommen,…(wir sind selber 5, ich weiß), wenn wir einladen. Dass jetzt nochmal der Fokus drauf liegt mein Haus zu retten, und meine Tiere… Mich nervt es, mir wieder alle Schwangerschafts- und Babythemen anzuhören. Sie ist da recht extrem und wir sind nicht auf einer Wellenlänge.
Mich nerven die Themen, die bei mir schon längst vorbei sind.

Bei anderen, also Leuten mit denen ich direkt nichts zu tun habe, ist mir das auch egal. Die sollen 100 Kinder bekommen, wenn es sie glücklich macht.

Hauptsächlich nervt mich das, wenn es nah ist,…ich häufig Kontakt habe, die Erziehungsmethoden und Ansichten völlig anders sind,…& die Kinder unerzogen und nervig sind.

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Das klingt sehr überheblich und abwertend. Deine Schwester tut mir leid.

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Finde ich gar nicht. Natürlich darf es andere nerven. Warum muss man sich denn alles gefallen lassen und lächeln nur weil jemand schwanger ist?

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Hm... - also das erste Kind (oder auch Enkelkind) ist ja eigentlich immer was ganz "Neues" - man wird vom Paar zur Familie, manch ältere Generation sieht die Mutter dann endlich angekommen im Erwachsensein... usw.
Bei Kind Nr. 3 oder 4 ist hier bereits gewisse Routine eingekehrt - so sehen es wahrscheinlich viele Außenstehende bzw. Familienmitglieder. Da sind die Veränderungen nicht mehr so massiv. Wobei natürlich für dich jedes Kind ein neues Buch aufschlägt.

Ich muß gestehen, daß ich es eher bedauerlich empfand, als meine Schwägerin mitteilte, daß das 3.te Kind unterwegs ist. Sie hatte schon wenig Lust, sich genügend um Sohn Nr.1 und Sohn Nr. 2 zu kümmern. Da war es ziemlich offensichtlich, daß eben jetzt einfach noch eine Tochter erwünscht war - die aber nicht kam. Mittlerweile ist Sohn Nr. 3 eingeschult und wer mitbekommt, wie mit den Kindern umgegangen wird, der kann es nicht nachvollziehen, warum solche Leute drei Kinder in die Welt setzen.

LG

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Ich frage mich wieso bei Eltern da die Erwartungen so gross sind. Ja, für euch ist es etwas ganz besonderes, auch beim sechsten Kind noch.
Aber für ANDERE muss es das nicht sein.
Das erste ist halt aufregend, gerade wenn es im Umfeld keine weiteren Kinder gibt. Aber bei weiteren wird das fürs Umfeld normaler und ja ich kann auch verstehen wenn das Umfeld sich Sorgen macht bei 'zu vielen' Kindern.

Das Forum hier ist voll von Müttern (von Vätern tatsächlich leider nicht gesehen) die verzweifelt Ratschläge suchen weil sie überfordert sind mit dem dritten/vierten Kind und die Partner so gut wie nichts beitragen und die gesamte mental load an der Frau klebt. Extrem stressige Familiensituation, Mütter auf dem Zahnfleisch, Finanzen angespannt... Sicherlich gibt es Ausnahmen, davon kenne ich auch persönlich welche. Dennoch darf man sich als Umfeld auch Sorgen machen. Manchmal hat das Umfeld sogar einen neutralen Blick auf die Familiensituation.

Und noch ein ganz persönlicher Punkt: ich werde aus klimapolitischen Gründen nicht mehr als zwei Kinder haben auch wenn ich es mir wünschen würde. Unsere Erde verträgt nicht noch mehr Menschen. Daher reagiere ich (nur ich persönlich!) auch nicht begeistert auf Riesenfamilien da ich es für unsere Umwelt verantwortungslos finde. Da kann man noch so wenig Fliegen und Bio kaufen, jeder Mensch mehr macht einen sehr grossen Unterschied.

Du siehst, es gibt unterschiedlichste Gründe. Wichtig ist doch, dass es für euch besonders ist! Vom Umfeld würde ich mich da lösen, damit lebt es sich leichter.

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Ich denke es wird zuviel erwartet von der Umwelt. Warum sollen sich andere über eure Kinder freuen? Ja, beim ersten freut man sich vielleicht für die Eltern, aber bei allen weiteren Kindern nimmt man es eben zur Kenntnis und gut ist. Es ist doch euer Kind und nicht das der Großeltern. Auch dass Eltern die Schwangerschaft oder das Geschlecht großartig "verkünden" und erwarten dass sich die ganze Welt freut find ich total affig. Da wird teilweise den Großeltern zu Geburtstag ein ultraschallbild geschenkt. Als würde man ein Kind für die Großeltern bekommen. Es ist euer Kind, ihr müsst euch freuen und sonst keiner. Wie du damit umgehen kannst? Mach dir klar,dass es eure privatsache ist und du das kind nicht für die Allgemeinheit bekommst, deswegen muss sich auch niemand dafür freuen.

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Das ist mir auch aufgefallen dass eine Schwangerschaft zu verkünden immer die Erwartung beinhaltet dass der Empfänger der Botschaft sich freuen soll.
Wieso eigentlich?
Ein Kind zu erwarten muss ja nicht unbedingt positiv besetzt sein.
Ich habe ein Kind, und als ich die Schwangerschaft verkündet habe, waren meine Eltern jetzt auch nicht besonders emotional oder voller Begeisterung.
Meike Mutter fragte als erstes , ob das geplant war und mein Vater fragte nur, ob ich dann meine beruflichen Ambitionen so fortführen würde wie geplant.
Er sah mich schon mit 1 Jahr Elternzeit und Teilzeit Job und fand diese Vorstellung offenbar alles andere als erstrebenswert.
Mir war es allerdings egal was meine Eltern denken.
Ganz schlimm war mal der Vorfall mit meiner Schwester....sie war 22 und schwanger.
Blöderweise ist ihr das rausgesucht sie wollte das für sich behalten.
Ausgehen die Eltern ihres Freundes haben es mitbekommen und gratuliert und sich gefreut.
Sie hat dann gesagt, daß es keinen Grund gibt zu gratulieren und sie sich null freut und eine Abtreibung feststeht.
Da hab ich gelernt, genau darauf zu achten wie Leute eine Schwangerschaft verkünden um meine Reaktion daran anzupassen.

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Ich habe beim dritten tatsächlich nicht mit Glückwünschen oder großen Freudensprüngen gerechnet, seitens meiner Eltern. Aber ich war schon verletzt, als meine Mutter fragte, wie weit ich bin und ob man es sich noch "überlegen" könnte. Der indirekte Hinweis auf eine Abtreibung ist dann schon echt verletzend. Und tut heute irgendwie noch weh. Ich hätte es nicht erzählt, hätten wir uns nicht schon für das Kind entschieden. Klar, es war nicht geplant, aber genau solche Sprüche und diese "schockieren Gesichter" und das "nicht Freuen" lassen einen dann so sehr Zweifeln. Man bekommt keine Kinder für andere. Man treibt sie aber auch nicht ab für andere.
Mein Vater hat gelächelt und gesagt, er habe sich schon gedacht, dass da noch eines kommen wird. Völlig ok. Eine Reaktion mit der ich leben kann. Die nicht all meine Entscheidungen in Frage stellt. Es muss sich niemand freuen, da hast du recht. Es muss aber auch keiner so "schockiert" bis hin zu genervt/enttäuscht und sonst wie negativ reagieren.

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Bei den Großeltern könnte ich mir vorstellen, dass es ihnen peinlich ist ggü. ihren Nachbarn und Freunden.
Manchen Leuten ist der perfekte Schein nach außen wichtiger, als das Glück seiner eigenen Familie.

Ich selbst habe im Freundeskreis 3 Familien mit jeweils 4 Kindern. Ich bewundere sie. Es sind alles Wunschkinder und sie sind die geborene Großfamilien.

Ich selbst war eines von 4 Kindern und möchte es für mich nicht. Es funktioniert nur bei einem tollen Elternhaus.