Hallo Zusammen
Ich verfolge das Kriegsgeschehen in den Medien und bin erschüttert von all dem Leid das ein einziger, kranker Soziopat verursachen kann.
Ich spühre das starke Bedürfniss etwas zu tun.
Wir wohnen als vierköpfige Familie in einem acht Zimmer Haus, sehr ländlich ohne grössere Verkehrsanbindung.
Wenn wir die Zimmer etwas umteilen könnten wir den ersten Stock mit Bad für unsere Familie nutzen. Im unteren Stock hätte es dann ein grosses Zimmer mit Doppelstockbett dazu ein eigenes Wc zur Benutzung. Im Keller hätten sie dann nochmals ein Wc und eine eigene Dusche. Küche, Esszimmer und Wohnzimmer müsste man gemeinsam benutzen.
Mein Mann ist gar nicht begeistert würde aber wenn ich und die Kinder das wollen mitziehen.
Meine Tochter (10) müsste ihr grosses Zimmer räumen und in ein Kleines ziehen. Der Kleine (4) bekäme das Zimmer meiner Tochter. Für beide kein Problem.
Mein Mann möchte lieber Geld spenden, hat Angst was da für Leute kommen, vor Diebstal aus unserem Haus, das es zu viel Unruhe gibt und es sein gemütliches Leben durcheinader bringt.
Ja und dann sind die Menschen natürlich traumatiesiert.
Da stellt sich schon die Frage schaffen wir das? Was kommt da für eine Belastung auf die Familie zu?
Wie entwickelt sich die Kriegslag weiter...müssen wir plötzlich auch unsere Koffer packen und flüchten...Putin scheint mir absolut unberechenbar, ausgetickt!!!
Hat jemand schon Erfahrungen mit der Aufnahme? Über einen Austausch würde ich mich freuen.
Herzliche Grüsse
Ukrainische Flüchtlinge aufnehmen? Erfahrungen
Schau mal weiter unten - Beitrag von gestern. Da gibt es schon viele Meinungen und Erfahrungsberichte zu deinem Thema.
LG Tati mit MiniMe 🍀❤
Es gibt viele gute Seiten mit Informationen.
Ich hab kürzlich gelesen, dass schon eher Raum gesucht wird, der quasi eine eigene Wohneinheit ist und von gemeinsam genutzten Räumen wird eher abgeraten. Was ja für alle Parteien irgendwie verständlich ist.
Es ist toll, dass du eine Aufnahme in Erwägung ziehst. Vielleicht findet sich auch eine Lösung. Es muss aber definitiv gut durchdacht sein! :)
Hi, ich habe keine Erfahrung. Bei uns in der Gemeinde werden nach Wohnungen gesucht, damit die Flüchtlinge sofort eine eigenen Bleibe haben. Ist natürlich schwer, den Wohnraum ist knapp.
Denk daran, dass diese Menschen teils traumatisierte hier ankommen, evtl nicht schlafen können und dann evtl nachts umherwandern. Das ist nicht ohne. Gerade mit traumatisierten Kindern…..
Von daher die Hilfe ist lobenswert, für uns aber kein Thema wegen den ebend genannten Gründen. Wir spenden Lebensmittel und Geld. So haben wir auch geholfen. Und es geht ja dann nicht für Wochen sondern ggf. Monate. Ich finde erst aufnehmen und dann wieder los werden wollen schwierig. Wohnungen und Unterkünfte müssen erstmal gefunden werden.
Majonjon
Bei allen Organisationen gibst du ja vorher an, wie lange du die Menschen aufnehmen kannst/möchtest.
Sehr ländlich und ohne große Verkehrsanbindung ist ein Problem.
Ein weiteres wäre die Tatsache, dass ihr Eure Privatsphäre aufgebt, sich die Kinder einschränken müssen und man eben eng zusammenleben wird, WG im Haus bildet.
Ja, es könnte sein, dass man sich ärger ins haus holt, z.B weil man später mal von Menschen überfallen wird, die gehört haben, wie ihr lebt ... denn selbst wenn ihr nette Leute aufnehmt, die wirklich super sind, sie könnten schwarze Schafe in der Familie haben, so hier geschehen und es lief unschön für die Rentner.
Das Ganze Arrangement könnte vielleicht lange dauern, als man es sich wünscht.
Die bedenken Deines Mannes sind nicht unbegründet und er hat Recht damit, spenden wäre die sicherere Lösung und hilft auch.
Die Frage ist, ob gut gemeint eben wirklich gut für alle ist ...
Wohnraum bieten und die eigenen Familie informieren und das eigene Haus zum Teil selbst zu räumen und sich selbst derart einschränken ist schon das Maximum, das man so tun kann ... vielleicht ist eine Nr. kleiner zu denken der bessere Ansatz für eine Familie mit 2 kleinen Kindern und ja, gut wenn man die eigenen Interessen im Auge behält und die eigene Sicherheit auch nicht vernachlässigt.
Helfen ist schön und richtig, aber ideal wäre eine eigenständige Unterkunft, mit Anbindung ans öffentliche Leben und Möglichkeiten für Flüchtlinge ...
Dauert der Konflikt, müssen die Leute Arbeit suchen und finden können und dort hin kommen ... sie müssen Behörden erreichen, Ärzte aufsuchen können, zum Deutschkurs können, die uni erreichen ... was auch immer.
Ländlich, alleine unter Deutschen leben ist für viele dann schon eher auch ein Problem.
Ich würde das nur Leuten raten, die vielleicht ein eigenes Ferienhaus zur Verfügung stellen könnten oder insbesondere Menschen die sich bereits mit traumatisierten Personen auskennen (Psychologen zum Beispiel) die können bei Problemen kommen ggf. intervenieren.
Ich finde es toll dass du helfen willst aber ich denke, dass dieses Vorhaben dich und deine Familie überfordern könnte.
* kommen muss natürlich gestrichen werden
Ach und noch was, wenn ihr bereits russisch könnt wäre das toll und am besten auch Englisch.
Man sollte sich immer bewußt machen, dass man nicht weiß, wie lange die Mitbewohner aus der Ukraine dann bei einem Leben. Will man das Monatelang oder gar ein Jahr?
Und was ist, wenn man sich menschlich nicht wirklich versteht, also wirklich schwerwiegende Dinge das Leben stören. KAnn man die Ukrainer dann einfach rausschmeissen?
MAn sollte aus der akuten Betroffenheit jetzt heraus auch an die Zukunft denken, Udn genau abwägen, ob man das möchte.
Hallo,
Ich finde es toll, dass du es dir überlegst, und kann über so manchen Kommentar nur den Kopf schütteln. Ausrauben? Angst um persönliche Unterlagen? Ist es euer Ernst???
Es kommen meistens Frauen mit Kindern, die mit Sicherheit andere Bedürfnisse und Interessen haben, als deutsche Unterlagen zu entwenden, von Menschen, die ihnen ein Obdach gewähren.
Nie Fremde im eigenen Haus aufnehmen? Vielleicht bin ich nicht die einzige hier, die Couchsirfing kennt? Ich habe es sowohl als Gast, als auch als Gastgeberin viel und oft in verschiedenen Ländern und Kontinenten genutzt und hatte ausschließlich positive Erfahrungen.
Das Lieblingsargument - die sind ja alle traumatisiert. Erstens, nein, nicht jeder, der traumatische Erlebnisse hatte entwickelt deswegen eine Störung, und zweitens, selbst wenn ja. Was genau bedeutet das? Wie äußert sich das, so dass man mit diesen Menschen nicht mehr unter einem Dach leben könnte? Alpträume, Wiedererleben, übersteigerte Unruhe sind wohl kaum ein Grund, jemanden nicht aufzunehmen. Zumal Mütter mit Kindern meist dazu neigen, alles dafür zu geben, für die Kinder da zu sein und so lange, bis man wirklich in Sicherheit ist, alle Kräfte zu mobilisieren.
Zur Sprache, sehr viele junge Leute sprechen englisch. Ansonsten hilft auch google Translate.
Und es erwartet ja wohl kaum jemand eine eigene Wohnung, die man jahrelang kostenlos nutzen kann. Ich bin sicher, dass eure Bedingungen mehr als genug Geflüchtete ansprechen dürften.
Was das Thema benehmen und Mentalität usw angeht - Ukraine ist nicht Syrien. Es ist ein europäisches Land mit einem Bildungsstand, der mindestens genauso gut ist wie in Deutschland. Es gibt so gut wie keine Analphabeten. Das kann man nicht mit den Flüchtlingen aus dem nahen Osten vergleichen.
Bevor jetzt kommt, woher ich sowas alles weiß. Weil ich selber aus der Ukraine komme (aber schon lange in Dt. lebe), weil ich weiß, was dort passiert und Menschen kenne, die fliehen mussten. Und weil ich als Psychologin seit über 10 Jahren u. A. mit Flüchtlingen arbeite.
Also ja, ich würde es anbieten und schauen, wer da kommt. Man kann echt nur hoffen, dass wenn einer von uns mal Hilfe braucht, man auf andere Meinungen trifft, als in diesem Thread.
> Alpträume, Wiedererleben, übersteigerte Unruhe sind wohl kaum ein Grund, jemanden nicht aufzunehmen.<
Oh doch, das ist ein Grund. DU bist Therapeutin/Psychologin, aber die TE und die meisten anderen sind Privatleute. Ganz ehrlich, ich würde auch die Verantwortung für so jdm. nicht haben wollen.
Außerdem kann es grade bei Alpträumen die anderen Mitbewohner, also auch die Gastgeberfamilie, sehr beeinflussen, wenn da vielleicht jede Nacht jdm. ruft/schreit oder unruhig herum läuft auf Dauer.
Deine berufliche Kompetenz in allen Ehren, aber deine Antwort hier hört sich sehr fachlich an.
Und davon ab, es gibt doch die Unterkünfte noch von der ersten Flüchtlingswelle vor 6/7 Jahren. da kann man viele unterbringen, denn die Menshcen sind oft schon längst zurück in der Heimat oder in einer eigenen Wohnung. Ich weiß wovon ich rede, denn ich betreue Flüchtlinge seit 2015 in den Unterkünften. Viele sind inzwischen Freunde geworden.
Und wer das nicht möchte, wegen Argumenten die DU für unsinnig hälst, den sollte man tolerieren und nicht wie du als unwissend und empathielos darstellen!
Hallo
ich finde deinen Kommentar gut und zutreffend auch wenn hier andere meinen, eine bessere Flüchtlingskompetenz zu haben.
Ich bin selbst seit 4 Jahren mit einer Ukrainerin verheiratet und wir leben allein mit Hund in einem viel zu großen Haus wo noch genügend Platz für 2 Mütter mit Kind/er aufgenommen werden könnten. Die Angehörigen meiner Frau kämpfen in der Ukraine für ihre und wohl auch unsere Freiheit. Die Mutter möchte mit 80 ihre Wurzeln nicht mehr verpflanzt wissen und auch dort lieber sterben. Wir haben uns daher schon Anfang März bei Elinor und Unterkunft Urkaine zwecks Anbieten von Wohnräumen angeboten. Bis heute erfolgte nicht ein Rückruf. Wir haben eigentlich die besten Voraussetzungen für die Unterbringung im Privaten Haushalt. Meine Frau spricht Ukrainisch und natürlich Russisch, besucht momentan noch den B2 Deutschkurs weil es wegen der Pandemie nicht früher ging. Ich bin 61 meine Frau 52. Sie war Sportlehrerin 27 Jahre in Saporischschja. Eigentlich mit den Anbindungen in einer Stadt, wo man vom Haus aus sogar
alle möglichen Einkaufsmöglichkeiten und Sportstädten zu Fuß auf kurzem Wege erreicht, die besten Vorraussetzungen.
Aber es kommt nichts, zumal man ja sicherlich schauen muß, das die Chemie untereinander stimmt. Natürlich hat man auch
seine eigenen Vorstellungen, wer da unter Umständen kommen mag. Wir möchten, weil wir nicht die Verantwortung dafür tragen möchten, Mütter mit Kindern erst ab dem Grundschulalter aufnehmen. Der Grund ist der Pool im Garten, die Gefahr
das ein Kleinkind im unbeobachteten Moment hineinfällt, ist einfach gegeben. ( Hab das mit meinem jüngsten Sohn erlebt,
als er Köpfüber in einem Pützenloch an der Garage steckte und mir fast ertrunken wäre )
Ich finde die Mentalität deiner ukrainischer Landleute mehr als nur beeindruckend. Sie sind fast so wie wir Deutschen, wobei ich mich derzeit für das Handeln unser deutschen Politiker in Grund und Boden schäme. Wir sind ein Volk der Weggucker geworden. Man ist bei den Bildern ohnmächtig und hilflos hier. Das was Möglich ist möchten wir allerdings tuen.
Kannst du mir ein Portal benennen, wo man nunmehr den Leuten unkompliziert sein Hilfe anbieten kann?
Gruß Willi
Liebe Kringelchen,
vllt hilft Dir meine Erfahrung:
Mein Mann und ich hatten die selben Gedanken wie ihr. Haben eine 3 Zimmer Wohnung. Das dritte Zimmer nutzen wir als Arbeitszimmer, da wir beide im HO sind seit Corona. Dort steht auch eine Schlafcouch. Haben uns entschieden, das Zimmer zur Verfügung zu stellen und seit 08.03. haben wir nun zwei Mitbewohnerinnen aus der Ukraine Mama und Tochter.
Bisher können wir sagen, dass es die beste Entscheidung war, die wir seit langem getroffen haben.
Alle Ukraine-Flüchtlinge, die wir in den letzten Tagen kennenlernen durften sind 1:1 Leute wie Du und ich. Sie hatten gute Jobs, haben studiert, hatten Eigentumswohnungen, sind im Urlaub um die Welt gereist… Was sind da all unsere „First-World-Problems“, wenn man diesen Leuten helfen kann, hier einen Neustart zu machen oder Sicherheit zu finden, bis sie eine neue Lebensperspektive haben… und sich bis dahin selbst eben ein wenig einzuschränken…
Die beiden versuchen so schnell wie möglich auf eigenen Beinen zu stehen. Das würden wir alle, wenn wir in der Situation wären, sicherlich genauso versuchen. Ich mache mir da wenig Sorgen, wie die kommenden Wochen aussehen werden. Falls wir mal wieder Zweisamkeit brauchen, fahren wir eben übers WE irgendwohin. Wir haben das Privileg…
Ansonsten haben wir eine gute Zeit zusammen. Lernen voneinander die Sprache, Kultur… die beiden bringen sich im Haushalt ein. Wie eine WG.
Falls Du weitere Fragen hast, kannst Du gerne jederzeit schreiben.
Liebe Grüße,
Karotina
Das ist schön, dass es bei euch so läuft.
Bei uns kommen heute oder morgen 2 Frauen mit einem Kleinkind.
Wie lange, das wissen wir nicht. Die Verwandte von denen wurde von einer befreundeten Familie aufgenommen und die organisieren den Papierkram. Wir stellen nur ein großes Zimmer zur Verfügung.
Meine Tochter (10) freut sich mega, dass wir helfen können. Ich freue mich auch sehr. Wir haben für den kleinen schon paar Sachen gekauft zum Essen.
Wir sprechen kaum englisch. Aber was soll’s. Wird halt spannender.
Wir lassen erst mal unsere Gäste ankommen und dann werden wir sehen.
Ab Montag habe ich in meiner Klasse auch noch ein Mädchen aus der Ukraine.
Hallo Karotina,
ich finde es super, wenn man Menschen hilft, die Unterstützung brauchen.
Und vor allem erst mal ohne Vorurteile an die ganze Sache heran geht...
Wir haben uns auch dafür entschieden jemanden bei uns aufzunehmen.
Machen auch ein Zimmer komplett frei.
Wir selbst haben 3 Kinder.. Unter anderem ein 2 Monate altes Baby.
Ich würde wahnsinnig gern eine Mutter mit Neugeborenem oder Baby oder auch noch Schwanger unterstützen, da unser Haushalt momentan genau auf dieses Alter ausgerichtet ist...
Über welche Plattform bietet man denn am besten ein solches Zimmer an?
Wie habt ihr das gemacht?
Freue mich auf deine Antwort.
Viele liebe Grüße Mary