Hallo,
die Frage geht an die Eltern mit autistischen Kindern (speziell was als frühkindlicher Autismus bezeichnet wird):
Haben eure Kinder im Kindergarten/in der Schule Freunde oder zumindest einen Freund gefunden?
Meine größte Sorge ist dass mein Kind im Kindergarten nur allein sein wird 😔 (er wird im Sommer in den Kindergarten kommen)
Und dass er seine Geburtstage ohne Kinder verbringen muss usw. Das würde mir für ihn das Herz brechen 😔
LG
Haben eure autistischen Kinder Freunde?
Ich habe lange mit autistischen Kindern gearbeitet und die mit fruehkindlichem Autismus hatten im Gegensatz zu vielen Asperger Autisten keine klassischen Freundschaften. Aber man muss dazu sagen, dass sie ueberhaupt nicht darunter gelitten haben, es war ihnen einfach unwichtig.
Abgesehen davon wuerde ich erstmal die Diagnose abwarten.
Hi,
ich habe 2 Söhne die nicht der "Norm" entsprechen.
Und wenn man als Eltern, nicht in "Der Clique" ist, wurde dein Kind auch nicht zum Geburtstag eingeladen.
Wenn Dein Kind nicht Fußball spielt und Körperliche Spiele spielt, Ritter, Polizei und Verbrecher usw wurde es auch nicht eingeladen.
Dein Kind spielt schön im Kindergarten mit 2 Kindern, immer, jeden Tag. Dein Kind spricht nur von den 2 Kindern und trotzdem wurde es nicht eingeladen, weil es "anders" ist. Oder sie erst mal die einladen mußten, die dem "richtigen Klientel" angehören.
Auch Kinder die nur bißchen einzigartig sind, werden nicht zu Kinder Geburtstagen eingeladen. Es sind die Eltern, nicht die Kinder.
Gruß
Das ist der größte Blödsinn, den ich je gehört habe.
„Nicht der Norm“ zu entsprechen ist ein bisschen etwas anderes als Frühkindlicher Autismus.
Die TE denk, das "autistische Kinder", es grundsätzlich schwer haben Freunde zu finden..............
Es ist grundsätzlich nicht zu verallgemeinern, das Kinder es einfach haben, Freunde zu finden und zu Geburtstagen eingeladen zu werden!
Sei es eine Behinderung durch Autismus oder einer anderen, oder einfach anders zu sein.
Und ich heulte vor Freude, als mein Sohn im letzten Jahr Kiga endlich, mal eine Geburtstagseinladung erhielt. Und ich veranstaltete bis dahin, ab dem 4. Geburtstag jedes Jahr eine. Aber er war nicht 1x, in der Kiga Zeit eingeladen worden, obwohl die Kids zu ihm kamen.
Hallo,
mein Sohn(fast 14J) hat zwar keinen diagnostizierten Autismus, aber stark ausgeprägtes ADS (ohne Hyperaktivität) und viele Verhaltensweisen, die bei Autismus auch auftreten können.
Er konnte mit Kindern noch nie viel anfangen, sie waren und sind ihm einfach zu anstrengend. Die einzigen Kinder, mit denen er auch gerne mal gespielt hat, sind deutlich jünger als er, aber auch da nur mal einen Nachmittag und dann hat er für die nächsten Wochen auch genug.
Im Kindergarten war er meist für sich, Freunde hatte er da keine. In der Grundschule hat es 3 Jahre gedauert (bei uns geht die GS bis Klasse 6), bis er Anschluss gefunden hat in einer Gruppe von insgesamt vier Jungs, die alle ihre Besonderheiten hatten (ein Hochbegabte, ein Transgender, einer mit selektiven Mutismus und er). Das war natürlich ein großer Zufall, dass die vier in einer Klasse gelandet sind, aber jeder hat die Besonderheiten des anderen akzeptiert und bei meinem halt auch, dass er außerhalb der Schule keinen Kontakt wollte und sich auch so immer wieder zurück gezogen hat. Er wurde trotzdem immer wieder "aufgenommen" wenn er mal das Bedürfnis nach Sozialkontakten hatte.
Jetzt in der Oberschule ist der Kontakt zu den Jungs aus der Grundschule leider weitestgehend abgebrochen,da er nachmittags und am WE seine Ruhe braucht.
Losen Kontakt hat er zu seinem Sitznachbarn, aber einen Freund in dem Sinne hat er aktuell keinen.
Aber: es stört ihn nicht. Er will es gar nicht anders. Er ist zufrieden, wenn ihn keiner ärgert und er sich hin und wieder an einem Gespräch in der Schule beteiligen kann, mehr braucht er nicht.
Von daher, wenn dein Kind glücklich ist, ist doch alles prima. Und vielleicht trifft er ja auf jemanden in der Kita oder Schule, der passt, wenn er das möchte.
Ich habe 2 Söhne mit Frühkindlichen Autismus. Beide jetzt Teenager, der Große HFA, der Kleine der typische Kanner - so richtig, mit Allem, was dazu gehört. Aber beide können sprechen.
Autisten sind sehr, sehr verschieden. Wahrscheinlich noch verschiedener als „Normalos“. Es nützt dir nix, wenn du weißt, wie es bei anderen ist.
Mein Großer hat keine Freunde. Und wer behauptet, Autisten brauchen das nicht und es stört sie nicht, der hat echt keine Ahnung. Mein Großer leidet sehr wohl darunter. Aber anders als ein Nicht-Autist. Ich denke, das ist echt schwer zu beschreiben. Er ist schon oft froh, wenn er allein und ungestört ist. Er leidet aber, wenn er sieht, dass sein Bruder zu Geburtstagen eingeladen wird oder seine Freunde zu seinem Geburtstag kommen (das hatte er einfach nie). Er leidet, wenn in der Klasse Teamarbeit ist und niemand will mit ihm arbeiten. Er leidet, weil er am Tisch mittags allein sitzt ... und das seit so vielen Jahren.
Er ist dadurch auch depressiv.
Mein Jüngster hat Freunde. Ich kann sogar sagen, obwohl er schwer mehrfachbehindert besucht er trotzdem inklusiv eine Regelschule. Er ist dort extrem beliebt. Er ist grundsätzlich guter Laune. Alle wollen mit ihm befreundet sein. Im Gegensatz zu seinen Bruder, wird er tatsächlich zu Geburtstagen eingeladen und feiert natürlich auch selbst.
Habe fünf autistische (mittlerweile erwachsene) Kinder, wovon einmal frühkindl., die übrigen Asperger. Alle hatten ab Kindergarten immer 1 bis 3 enge Freunde. Alle wurden von den Freunden ausgesucht und umworben, sie hätten manchmal lieber ihre Ruhe gehabt
Drei erlebten in ihrer Schulzeit punktuell Mobbing, zwei nie.
Heute als junge Erwachsene haben alle enge Freunde und teils Partnerschaften, die Freundschaften/Beziehungen bestehen bei allen seit mindestens 10 Jahren.
Unser frühkindlicher Autist (6,5 Jahre) bezeichnet seinen jüngeren Bruder (4,5 Jahre) als besten Freund. Die Beiden sind sehr innig miteinander.
Im Kiga spielt er mit einigen, ruhigen Kindern (meist Mädchen), kuschelt viel ihnen (er ist ein außergewöhnlich hübsches Kind mit dunklen, großen Kulleraugen, er entspricht dem typischen Kindchen-Schema), aber richtige Freundschaften mit Playdates hat er nicht. Geburtstagsfeiern mag er prinzipiell nicht, ist viel zu viel Stress für ihn, stört seinen Tagesablauf etc pp
Er bevorzugt entweder ruhige Kinder oder halt Erwachsene, ist auch gerne für sich.
Am Spielplatz kommen andere Kinder gerne auf ihn zu, jedoch ist ihm das oft nicht geheuer, sagt dann schroff „Stopp! Lass mich in Ruhe!“.
Spiele wie „Fangen spielen“ überfordern ihn, er würde mitspielen, aber man muss ihn beaufsichtigen und meist auch dann davon befreien, weil er bei Überforderung schreit und ggf auch körperlich reagiert (schubsen, hauen).
Er macht therapeutisches Reiten, das liebt er 🥰.
Darf ich fragen, was ihr zu Hause gegen körperliche Angriffe bei Streit unternehmt?
Muss das nicht sanktioniert werden? Einfach nur aus der Situation nehmen und separieren hat hier keinen Lerneffekt. Zumal dann oben im Zimmer die Aggressionen an Gegenständen abgelassen werden. Hier will auch keiner auf den Boxsack oder Kissen hauen.
Unsere Familienregeln sind kurz und klar formuliert:
- Nicht hauen!
- Nichts kaputt machen!
- Nichts wegnehmen!
- Nicht mit Spielzeug werfen!
Er wird (wie seine Geschwister auch) bei Regel-Verstoß sanktioniert. Wobei es daheim echt selten bei ihm passiert, da seine Geschwister sehr ruhig sind und sich meistens an die Regeln gehalten wird. Wir loben/geben „High five“ bei positiven Verhalten 👍.
Des Weiteren haben wir ihn und seine Geschwister darauf „trainiert“ „Stopp! Ich will das nicht/hör auf etc. pp“ zu sagen/darauf zu hören, inklusive entsprechendem Handzeichen!
Wird es ihm dann doch mal zu viel (warum auch immer), bringen wir ihn zum „Pause machen“ in sein Zimmer. Dort darf er gerne seine Wut rausschreien, aber eben nichts werfen etc pp! Klappt sehr gut, aber war ein hartes Stück Arbeit 😅.
Halli Hallo,
ich kann dir von meinem Kind berichten.
Eine Diagnose haben wir nicht. Aber mein Kind (heute 12) mochte noch nie wirklich andere Kinder. Er konnte mit ihnen nichts anfangen. Im Kindergarten hatte er einen besten Freund und den hat er auch heute noch. In der Grundschule wollte er keine neuen Freundschaften schließen, denn er hatte ja seinen besten Freund. Den er allerdings nur ca. einmal im Monat mal zum Spielen treffen konnte, da der Freund nie Zeit hatte. Die beiden hätten sich schon gerne öfter getroffen.
Nun ja, jetzt ist er in der weiterführenden Schule und hat zwei neue Freunde in sein Leben gelassen.
ABER, er trifft sich nicht privat mit ihnen, sondern nur halt in der Schule. Und es stört ihn überhaupt nicht. Was ich dir sagen will (und andere auch schon geschrieben haben): Wenn dein Kind keine Freunde hat, weil es keine Freunde will - und er nicht darunter doch irgendwie leidet - dann ist es völlig in Ordnung so. Ich dachte auch, oh weh...mein armer Kleiner.....triff dich doch mit jemanden und spiele mit den anderen......aber das sind unsere Gedanken und nicht die unserer Kinder.
Also, du brauchst nicht jetzt schon traurig sein, dass dein Kind seine Geburtstage ohne Kinder verbringt. Für manche ist das halt das schönste Geschenk. Das musste ich auch erst lernen. Zerbrich dir jetzt nicht den Kopf und lass es auf dich zukommen
Mein Bruder ist frühkindlicher Autist.
Im Kindergarten hatte er keinen wirklichen Freund. Hat er aber auch nicht gebraucht.
In der Grundschule gab es dann schon Kinder,mit denen er gerne zusammen war und mit denen er sich gut verstanden hat.
Als er dann älter wurde, wurde er immer mehr zum Einzelgänger. Er hatte aber eigentlich nie ein Problem damit.
Er ist lieber alleine.
Es stresst ihn, wenn er Menschen nicht einschätzen kann. Wenn er sich jemandem anpassen muss. Sein Sozialverhalten ist nun einmal ganz anders als bei anderen. 😊
Er hat ja unsere Eltern und mich und unseren Bruder. Uns kann er alles erzählen, wir kennen ihn und wir sind ihm vertraut. Das reicht ihm.
Jetzt ist er ein Erwachsener Mann. Er hat keinen besten Freund, aber durchaus ein paar soziale Kontakte.
Geburtstage hat er übrigens nie alleine gefeiert 😊
Er hat immer Kinder aus der Schule und Cousinen und Cousins eingeladen. 🙃