Angeblich Missbrauch in Familie vor 30 Jahren

Auf der Suche nach Erfahrungsberichten mit dem Thema bin ich in diesem Forum gelandet.

Es geht um meinen Ex-Schwager und seine Frau (Bruder meines Ex-Mannes). Die Frau brachte eine Tochter (4) aus Erster Ehe mit, der Leibliche Vater hat sich nie gekümmert. Der Bruder meines Ex-Mannes hat sie angenommen wie ein Eigenes Kind. Später kamen noch zwei Jungs und ein Mädel dazu. Mein Ex-Schwager hat nie einen Unterschied gemacht zwischen seinen Leiblichen und dem Stiefkind. Die ersten Jahre war die Stieftochter ein sehr liebes und folgsames Mädchen. Mit Einsetzen der Pubertädt wurde es ganz anders. Sie fing mit dem Lügen an, war sehr frech, hat nicht mehr gehört, ist immer wieder für einige Tage von Zu Hause weggelaufen, hat mit 12 Jahren schon angefangen mit Drogen, ist nicht mehr in die Schule gegangen. Der Bruder meines Ex-Mannes und seine Frau waren sehr um das Mädchen bemüht, sie haben alles versucht, waren auch bei der Erziehungsberatung. Alles hat nichts geholfen. Niemand kam mehr an das Mädchen heran. Mein damaliger Mann und ich haben auch versucht an sie heranzukommen, haben sie für ein Verlängertes Wochenende mit in den Urlaub genommen. Sie hat sich nicht Schlecht benommen und war auch nicht frech zu uns, aber sie war völlig in sich Gekehrt, hatte kein Interesse an Gemeinsamen Ausflügen und war sehr verschlossen. Im Alter von 17 ist sie ganz von zuhause abgehauen und hatte danach mit der ganzen Familie gebrochen. Damals war ich noch mit meinem Ex-Mann verheiratet.


Das ist jetzt 17 Jahre her, das sie von zu Hause Weg ist, sie ist jetzt 34. Weil sie in der gleichen Stadt geblieben ist wurde sie Hin und Wider gesehen, aber wollte mit Niemand aus der Familie reden, auch kein kurzer Smalltalk. Gründe für ihr Verhalten wollte sie nicht sagen. Jahre später haben wir Gerüchteweise gehört, sie soll mehrfach in der Psychiatrie gewesen sein, aber genaues wissen wir nicht.


Am Freitag dann ruft mich mein Ex-Mann an und erzählt mir, die Stieftochter hätte Behauptet sein Bruder hätte sie Missbraucht, schon ab dem Kindergartenalter und seine Frau (Mutter des Mädchens) hätte es angeblich die ganze Zeit gewusst. Der Bruder von meinem Ex und seiner Frau bekamen Briefe vom Amt, weil die Stieftochter Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz beantragt hat. Der Bruder soll sich zum Tatvorwurf äußern und die Mutter soll als Zeugin aussagen.

Mein Ex und ich sind völlig geschockt. Natürlich glauben wir dem Bruder und der Frau, die alles von sich weisen. Wir glauben, weil sie früher schon so viel gelogen hat, das sie sich das jetzt ausgedacht hat, weil es inzwischen so viele Frauen und auch Männer gibt, die Missbrauch in der Kindheit aufdecken und sie sozusagen als Trittbrettfahrerin auf diesen Zug aufgesprungen ist, weil es inzwischen auch üblich ist den Opfern zu glauben. Der Bruder denkt auch, es geht ihr darum sich eine Opferrente oder sonstiges Geld zu erschleichen, um sich ein angenehmes Leben zu machen. Ich habe meinem Ex-Mann und auch dem Ex-Schwager und seiner Frau sofort zugesagt, ich würde mich für sie verbürgen, das sie immer alles versucht haben, um dem Mädchen zu helfen und ich selber weiß, wie Schwierig und Verschlossen sie war. Auch die Schwester, die beiden Brüder und alle anderen Familienangehörigen stehen voll hinter meinem Ex-Schwager und seiner Frau.

Meine beste Freundin seit meiner Schulzeit, die die Stieftochter und die Familie von meinen Geburtstagen und anderen Feierlichkeiten her kennt, ist aber anderer Meinung. Sie fand die Verhaltensänderung der Stieftochter auffällig. Sie zog nur noch langärmelige sehr weite Sweatshirts an, auch im Hochsommer und sie ist sicher, sie hätte auch gesehen, das sie sich geritzt hätte, was sie mit den langen Ärmeln verdecken wollte. Außerdem trug sie noch noch schwarz. Ich habe das mit den Kleidungsgewohnheiten für einen jugendlichen Spleen Gehalten. Das mit dem Ritzen ist mir garnicht aufgefallen und auch mein Ex kann sich nicht daran erinnern. Die Mutter des Mädchens hat es auch nie angesprochen und sie ist immer sehr offen gewesen mit ihren Sorgen wegen dem Kind, sie hätte uns bestimmt erzählt, wenn das Mädel sich geritzt hätte. Sie hätte das doch mitbekommen, das kann man nicht verbergen wenn man zusammen wohnt.

Wir leben in einer mittelgroßen Stadt und natürlich begegne ich meinem Ex-Schwager und seiner Frau öfters. Jedesmal ist die Stieftochter Thema, weil sie auch nach so vielen Jahren jeden Kontakt verweigert und niemand versteht, was los ist. Sie hat nie einen Grund genannt, warum sie die ganze Familie meidet. Die Mutter fängt dann jedesmal an zu weinen. Das würde sie doch nicht machen, wenn sie andererseits angeblich gewusst hätte, das ihr eigenes Kind von ihrem Mann missbraucht wird.

Meine Freundin sagt, ich könnte die Vorwürfe nicht neutral beurteilen, weil ich selbst in die Familie involviert war und immer noch bin, weil durch zwei gemeinsame Kinder enger Kontakt zu meinem Ex-Mann besteht. Es wäre oft so, das Mütter wegschauen aber das kann ich mir wirklich überhaupt nicht vorstellen, die Frau war immer so bemüht das Mädchen zu verstehen. Auch von meinem Schwager kann ich mir das nicht vorstellen. Er ist so ein herzensguter grundanständiger Mensch. Vielleicht hat die Stieftochter sich das ausgedacht, weil sie psychisch krank ist und nicht klar denken kann.

Ich bin trotzdem verunsichert wegen der Meinung meiner Freundin und würde gerne weitere Meinungen dazu hören. #gruebel

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Hallo Cosima,

Kein einfaches Thema, was stimmt und was stimmt nicht ?!
Ich erzähle dir meine Geschichte, kurz und knapp, wenn’s geht.

Ich war 6-7Jahre, als der Bruder von meinem Papa von seiner Frau daheim rausgeschmissen wurde.
Meine Eltern haben ihn bei uns aufgenommen, bis er seine Probleme regeln würde.
Da meine Eltern ziemlich viel gearbeitet haben, waren sie kaum daheim, also wirklich erst spät abends.
Ich glaube deswegen kam es meinen Eltern auch nicht so schlecht, das jemand dann daheim war und auch auf uns „aufpasste“.

Er fing an sich irgendwann an mir zu vergehen. Ich habe mich dann als Kind vom Wesen her schon verändern wollen. Wollte eine jungen Frisur, jungs Kleidung usw. Wahrscheinlich alles zum Selbstschutz?! Keine Ahnung!

In der Familie gab es zu der Zeit einmal heftigen Streit. Weil dieser so genannte Onkel, übers Wochenende bei meinem anderen Onkel war, die Frau von ihm hatte aus anderer Ehe 3 Töchter, die waren dementsprechend etwas mutiger, Selbstständiger?! Habe daraufhin gleich Alarm geschlagen, mein Onkel und seine Frau glaubten den Mädels und haben ihn daraufhin rausgeworfen.
Er kam nach Hause und erzählte erst nichts, bis mein Onkel mein Papa anrief und ihn darüber informierte.
Naja, er beteuerte das es nicht stimmen würde und die Mädels ja, verrückt wären.
Meine Eltern haben ihn das geglaubt und es ging dann weiter, bis seine Exfrau ihn wieder nach Hause lies.
Irgendwann kam es mal zu einem Streit und so brach der Kontakt hab; mir ging es gut in der Zeit. Als er dann in der Pubertät auftauchte, bin ich irgendwie komplett ausgeartet.
In mich gekehrt, meine Eltern gemieden (wie einige deiner Punkte, die du aufgezählt hast.
Mit 17 bin ich von zu Hause gegangen, irgendwann wieder zurück und dann mit 19 endgültig raus, bin aber 800km weg gezogen, weil ich irgendwie die Nähe meiner Familie nicht mehr ertragen konnte. Für mich hat es sich immer schlimm angefühlt, das niemand etwas gemerkt hat.

Ich bin weit weg gezogen und habe mir ein gutes Leben aufgebaut, meine Geschwister sind mir irgendwann nach gezogen und meine Eltern haben das Haus verkauft und ebenfalls nachgezogen.
Irgendwann wollte dieser Onkel meine Eltern besuchen, ich habe dann das Gespräch zu meiner Mutter gesucht, sie vor die Wahl gestellt, das wenn sie diesen Besuch zulassen, ich den Kontakt abbreche zu allen. Für mich war es einfach nicht auszuhalten, das dieser Mensch in meine Stadt kommt, wo es mir gut ging. Das hätte ich nicht gepackt !

Zum Gespräch mit meiner Mutter, sie hat mir nicht glauben können, war so dermaßen geschockt aber nach dem Schock, sagte sie das sie mich jetzt als Kind verstehen würde. Ich mich komisch verhalten hätte aber sie so viel gearbeitet hat und irgendwie nie schlimme Gedanken dabei gehabt hätte aber nun einiges Sinn ergibt.

Ich habe mir nie Hilfe suchen müssen, weil ich das selbst mit mir ausgemacht habe, mal bessere mal schlechtere Tage gehabt. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen um irgendein Opfer Geld usw. Zu beantragen. Könnte ich auch niemals machen, erstens, weil ich nicht möchte das ich Thema in aller munde wäre und zweitens, weil ich einfach meine Ruhe haben möchte und mit kein Schwein irgendein Thema öffnen möchte. Aber nur weil ich so bin, heißt es nicht das jemand anderes auch so ist.

Aber ja.. eine Medaille hat zwei Seiten, zuhören, nachdenken, weiter schauen.
Ich wünsche euch alles gute und hoffentlich findet ihr eine Lösung

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Vielen Dank für deine persönlichen Worte.

Was bei uns anders war ist, das veränderte Verhalten wurde ja von den Eltern selbst immer wieder angesprochen sogar Erziehungshilfe wurde in Anspruch genommen, das ist es, was mich so umtreibt. Die hätten doch damit rechnen müssen, das der Missbrauch vom Jugendamt aufgedeckt wird. Ich bin so verwirrt.

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Diese Menschen finden immer einen Weg damit du als Opfer schweigst.
Sie drohen dir, setzen dich unter Druck und manipulieren dich und andere.

Mein Halbbruder wurde etliche Jahre von meinem Vater geschlagen und meine Mutter hat durch die Arbeit nichts gemerkt. Auch sie hat ihn immer wieder gefragt ob alles ok ist, ob irgendetwas wäre, er traute sich nicht etwas zu sagen weil mein Vater ihm drohte und mit ‚sie ist wieder glücklich, mach es ihr nicht kaputt!‘ unter Druck setzte.

Stell dir mal vor du bist ein Mädchen dem unaussprechliche Dinge von jemanden angetan wurden der dich eigentlich um jeden Preis beschützen sollte. Das Erlebnis an sich ist schon einschüchternd genug damit man sich nicht traut darüber zu reden.

Vielleicht hat sie jetzt nach der ganzen Zeit endlich den Mut gefunden dagegen vorzugehen.

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Aber Deine Reaktion ist doch genau die Reaktion, in die Täterfamilien / -freunde erstmal verfallen: Der Onkel Heinz: Niemals, der nette Pfarrer doch nicht! Wenn wir die Gabe hätten, die dunkle Seite von Menschen auf einen Blick zu erkennen, gäbe es weniger monströse Taten. Dazu kommst noch, das monströse Taten sich gerne harmlos tarnen. Es muss nicht sein, das der Täter seine Taten auf Video festhält, das Opfer anderen Männern anbietet. Vielleicht tarnt er das Ganze als 'ein bisschen kuscheln', 'ein bisschen anfassen' und die Mutter will lieber gar nicht wissen, was da wirklich passiert. Trotzdem ist es Kindesmissbrauch, der von der Mutter gedeckt wurde.
Ich denke es ist eher selten, dass ein Kind dass in einer intakten Familie aufwächst, schon mit 12 Jahren Drogen nimmt, wegläuft. Irgendwas ist da ganz gehörig schief gegangen und Kindesmissbrauch wäre eine absolut nachvollziehbare Ursache.

Grüsse
BiDi

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Hi,
ich bin bei deiner Freundin. Solche Persönlichkeitsveränderungen sind doch oft in Traumata begründet und das per se abzuschmettern, finde ich nicht in Ordnung. Ich weiß nicht wie das Verfahren in einem solchen Fall ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ex des Schwagers sich da für irgendwen verbürgen kann und sollte. Da werden Gutachten erstellt, hoffentlich von fähigen Leuten, und dann wird sich zeigen, was damals passiert ist.

vlg tina

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Danke thalia72

Uns allen sind die Persönlichkeitsveränderungen ja auch aufgefallen und wir haben versucht dahinter zu kommen was los ist mit dem Kind. Ich kann mir das nicht vorstellen in der eigenen Familie, vor meinen Augen, wir hatten immer viel Kontakt und waren sehr eng miteinander. Es kann doch nicht sein, das ich das nicht bemerkt hätte. Ich bin so verzweifelt. Seit Freitag bin ich in einer Gefühlsmäßigen Achterbahn. Ich überlege schon mit die restliche Wochen Krank Schreiben zu lassen. Kann ich wirklich so blind gewesen sein? #schock

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Das kann ich gut nachvollziehen, dass du da noch in Schockstarre bist. Aber man kann den Leuten halt nur vor den Kopf schauen.
Ist echt eine beschissene Situation.

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Das ist als Außenstehender unmöglich zu beurteilen und selbst wenn man die Akteure kennt sollte sich da nur ein Fachmann/Frau ein Bild machen.
Rein statistisch gesehen sind solche Anschuldigungen aber meistens wahr und wenn sie gelogen sind dann (statistisch! Nicht der Einzelfall) a) von Pupertierenden mit Schwierigkeiten oder b) in einer Scheidungskrise.
Die junge Frau (kein Mädchen mehr...) um die es hier geht fällt in keine der Kategorien. Ich würde an deiner Stelle eine neutrale Haltung bewahren und abwarten was Sachverständige und Psychologen dazu sagen. Die haben als einzige eine Chance das zu durchdringen aus meiner Sicht.
Vg

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Danke auch für deine Antwort kanama. Es ist alles so unglaublich und unfassbar.

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Ich bin auch eher bei deiner Freundin, denn die krasse Verhaltensänderung ist schon sehr auffällig und die anderen beiden haben es eben auch schon schön erklärt. Es ist eben kein Teenager mehr, der warum auch immer lügt. Wenn jemand so konsequent absolut keinen Kontakt mehr mit irgendjemanden haben will, wird es dafür einen Grund geben. Und ja, diese Worte: man hätte es bei diesem Menschen nie für möglich gehalten....werden oft genug widerlegt.

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Vielen Dank auch an dich thyroxin.

Du hast schon recht, man hört immer wieder den Satz, das Niemand diesem Menschen dies und das Zugetraut hätte, für möglich Gehalten hätte. Aber in der Eigenen Familie ist es dann doch was anderes. Mein Ex-Schwager hatte auch Kontakt zu meinen Kindern. Ich darf überhaupt nicht daran denken was hätte passieren können wenn es denn wahr ist.

"Wenn jemand so konsequent absolut keinen Kontakt mehr mit irgendjemanden haben will, wird es dafür einen Grund geben."

Leider finde ich die Zitierfunktion nicht. Aber was ich nicht verstehe, warum redet sie denn dann auch nicht mit uns oder anderen aus der Familie? Wir haben damit doch überhaupt nichts zu tun.

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Natürlich habt ihr damit zu tun. Ihr habt es nicht gesehen. Ihr habt sie nicht beschützt. Ihr habt nicht reagiert. Ihr habt nicht gehört, wenn sie evtl Andeutungen gemacht hat.
Das sind vermutlich Gedanken, die sie hat.
Also ihr seid in ihren Augen vermutlich sehr wohl mit Schuld dran. Möglicherweise will sie aber auch den Kontakt nicht, um nicht jede Sekunde daran erinnert zu werden. Vielleicht will sie einfach damit abschließen, deshalb jetzt auch die Sache mit der Opferrente. Einen Abschluss finden

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MIssbrauch in der Kindheit ist ein sehr sensibles Thema und ich weiß nicht so recht, inwieweit dich da Meinungen in einem Forum weiterbringen sollen.

Deine Meinung scheint jedenfalls festzustehen:


>>>Natürlich glauben wir dem Bruder und der Frau, die alles von sich weisen.<<<

>>>und sie sozusagen als Trittbrettfahrerin auf diesen Zug aufgesprungen ist, weil es inzwischen auch üblich ist den Opfern zu glauben.<<<

Liest sich fast wie: Den Opfern glauben? Wo kommen wir denn da hin?

Der Stiefvater glaubt ernsthaft, dass man sich von einer Opferentschädigungsrente ein angenehmes Leben machen kann?

Mehr als abwarten, wie die Sache ausgeht, wird dir nicht übrigbleiben.

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Vielen Dank auch für deine Antwort gh1954.


Wie ich schon als Antwort an Annnnnonym geschrieben habe, was mich so ungläubig macht ist, das die Familie immer versucht hat rauszufinden, was mit dem Mädchen los ist. Auch das Jugendamt wurde wegen Erziehungsilfe eingeschaltet, die Eltern hätten doch damit rechnen müssen das vom Jugendamt alles aufgedeckt wird. Auch sind das so fürsorgliche Eltern, das ist unvorstellbar.

"Der Stiefvater glaubt ernsthaft, dass man sich von einer Opferentschädigungsrente ein angenehmes Leben machen kann?"

Ob er das glaubt weiß ich nicht. Aber in solchen Situationen sucht man eben nach Erklärungen.

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"Das würde sie doch nicht machen, wenn sie andererseits angeblich gewusst hätte, das ihr eigenes Kind von ihrem Mann missbraucht wird."

Leider gibt es Mütter, die sowas zulassen. Wenn das so war - tragisch.

"von meinem Schwager kann ich mir das nicht vorstellen. Er ist so ein herzensguter grundanständiger Mensch."

Es sind leider oft die vermeintlich Harmlosen, die genau solches tun.

Es gibt genug Literatur darüber.. lg

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Auch dir vielen Dank für deine Anwort glamcat

"Leider gibt es Mütter, die sowas zulassen. Wenn das so war - tragisch."

Aber wie kann eine Mutter bei so einer Tat zuschauen und schweigen? Ich verstehe es einfach nicht. Die Frau ist immer so besorgt um ihre Kinder, auch heute noch, wo alle Erwachsen sind, freut sich schon, wenn es irgendwann Enkelchen gibt, die sie verwöhnen kann. Ich kann nicht glauben das sie mir jahrelang so ein Theater vorgespielt hat. Kann ich so blind und dumm gewesen sein? #heul

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Es ist sehr oft so, dass Zeugin werdende Mütter den Missbrauch ihrer oder verwandter Kinder durch Verwandte/Bekannte decken. Das ist eher die Regel als die Ausnahme bei Missbrauchsfällen. Meistens ist der Täter männlich, den Opfern persönlich gut oder sehr gut bekannt (Vater, Bruder, Onkel, Nachbar, Freund der Familie, Trainer, Priester...) und gedeckt wird es auch oft. Man kann es sich nicht vorstellen, psst, Kind, red nicht so einen Quatsch, hier, mach mal xy.

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Das ist wirklich schwierig, und ich kann absolut verstehen, dass du geschickt bist und nicht glauben kannst, das Missbrauch in der Familie vorgekommen sein soll. In dem Punkt bin ich aber bei deiner Freundin: du kannst nicht wirklich neutral sein. Das ist kein Vorwurf sondern vollkommen natürlich, du kennst/kanntest den Mann und vertraust ihm. Deswegen ist es aber nicht unmöglich. Ich würde mich an deiner Stelle vermutlich raus halten, so schwer das auch ist, und abwarten, was die Ermittlungen ergeben. Wenn du Sorgen wegen deiner eigenen Kinder hast, je nachdem wie alt sie sind und ob du das mit ihnen besprechen möchtest, kannst du sie fragen, ob etwas vorgefallen ist, es Situationen gab, die ihnen komisch/unangenehm waren. Mir würde das sonst wohl keine Ruhe lassen.

In einem Punkt würde ich deiner Freundin aber widersprechen: es kommt in deinem Beitrag so rüber, als würde sie als Ursache für Ritzen und Persönlichkeitsänderungen ausschließlich Missbrauch verantwortlich machen. Das ist sicher nicht so, aber es scheint auf jeden Fall traumatische Erfahrungen im Leben der jungen Frau gegeben zu haben.

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Vielen Dank Regenschirmle.


Meine Kinder wissen schon durch die Cousins und die Cousine Bescheid. Sie sind alle schon erwachsen und können sich das auch nicht Vorstellen von ihrem Onkel, also gehe ich davon aus und hoffe das nichts gewesen ist. Wenn die Vorwürfe wahr sind hat er sich wohl nur an seinem Stiefkind vergangen.

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Vielleicht ist ja auch wirklich nichts dran. Ich wünsche dir und deiner Familie auf jeden Fall viel Kraft, solche Vorwürfe sind immer schwer zu verdauen. Lg

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Nur, weil ihr euch das nicht vorstellen könnt, muss es nicht erfunden sein. Leider ist Missbrauch durch bekannte Personen ziemlich häufig (im Gegensatz zu Missbrauch durch Fremde, die Stranger Danger und der Mann im Auto, der Kinder anspricht, ist sehr selten). Meine beste Freundin ist in der Kindheit von ihrem Bruder missbraucht worden, ein Ex-Trainer im Kadersport hat hunderte von Jungen missbraucht, keiner wusste was, keiner hat's vermutet. Ich bin mit dem Kerl viele, viele Male im Auto gefahren, Essen gewesen, bei Wettkämpfen nebenher betreut worden, weil meine Trainerin nicht konnte. Hätten wir *nie* gedacht. Der Mann sitzt immer noch im Gefängnis.

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Danke Selma.

Wie geht es dir Heute damit so engen Kontakt zu einem Täter gehabt zu haben? Mich schüttelt es bei der Vorstellung. #heul

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Ist mir egal. Ich habe den als nett und umgänglich in Erinnerung, ein harter Trainer, aber auch ein sehr guter. Die andere Seite ist halt genauso real, aber ich war ja nicht betroffen und hatte null mitbekommen. Er sitzt seine Strafe ab.