jugendamt?

Es wird sicher eine Meldung geben wegen häusliche Gewalt.
Das Jugendamt wird sich ein Bild der Lage machen.

Aber wenn nichts anderes vorliegt musst du keine Angst haben.

Du hast ja richtig reagiert in dem du die Polizei gerufen hast um dich und die Kinder zu schützen.
Es wäre schlimmer nicht die Polizei zu rufen.

Es sollte nur nicht mehr im Argen liegen.

Ich habe diesen Beitrag gerade erst gefunden, nachdem ich Dir auf den anderen antwortete.
Wenn Du von dem Mann wegbleibst und dem Jugendamt erklärst, wie Du Dir die Zukunft nun vorstellst, vielleicht auch mit Unterstützung Deiner Eltern, dann brauchst Du keine Angst haben.
Zu mir sagte die Bearbeiterin damals wörtlich, wenn ich meinen Mann wieder einziehen lasse, sind die Kinder weg.
Sei froh, dass Du die Polizei gerufen hast, somit besteht hoffentlich ein Grund mehr, dass Du den Mann nicht wieder zurücknimmst. Ein bisschen unterstützender Druck schadet nicht, wenn manche Frauen noch zu sehr in ihren Gefühlen hängen.

Du hast alles richtig gemacht.
Du hast die Pflicht, Deine Kinder auch vor passiven Gewalterfahrungen (sprich: Gewalt zwischen den Eltern) zu schützen.
Dieser Verpflichtung bist Du nachgekommen. Das erwarten sowohl der gesunde Menschenverstand (den Du hast walten lassen) als auch das Jugendamt von Dir.

Bei häuslicher Gewalt geht automatisch eine Meldung ans Jugendamt. Anders wäre es doch unlogisch.
Dir werden die Kinder nicht weggenommen. Aber dein Mann ist damit aktenkundig. Das ist gut,wenn er das Umgangsrecht einfordern sollte. Das wird er damit nicht so einfach bekommen. Zumindest nicht ohne Begleitung vom Jugendamt.
Du hast damit alles richtig gemacht.
Mach dir darüber keine Sorgen.

Also cih arbeite im JA und kann dir mal sagen, wie die Abläufe so sind. Allerdings ist das nciht ganz leicht, da jeder FAll individuell eingeschätzt und behandelt wird.

Es geht eine Meldung beim JA ein. 2 Kollegen des JA schätzen die Meldung ein, bei Uneinigkeit schaut eine Leitung drauf. Die Kollegen lesen die Meldung und je nach Inhalt passiert unterschiedliches.

1. Klingt die Sache recht unaufgeregt und ist eure Familie noch nicht bekannt. Kommt vielleicht nur ein unverbindliches Beratungsangebot per Post. Das ist z.B. der Fall, wenn es sich laut Aussagen des Opfers um den ersten Vorfall handelt, wir von einem Schubsen, oder einem verbalen Streit reden, nicht von härterer oder gar mehrfacher GEwalt. Wenn die Kinder ggf. gar nciht vor Ort waren. Wenn die Frau ein Kontaktverbot aht aussprechen lassen, d.h. polizeiliche Schutzmaßnahmen in Anspruch genommen hat. Auch das Alter der Kinder spielt eine Rolle, bei Kleinkindern wird eher mehr gehandelt, als wenn es sich um einen 16-jährigen Teenager handelt.

2. Wenn die JA Mitarbeiter von grober GEwalt, ggf. mehrfacher Gewalt lesen, wenn die Familie vielleicht auch schon durch eine vorherige Meldung (bei der z.B. nur ein Beratungsangebot verschickt wurde) bekannt ist, wenn die Kinder anwesend waren und von der Polizei als betroffen, verstört oder so beschrieben werden...dann geht ein Brief mit der Bitte um Kontaktaufnahme in die Post. D.h es soll auf jeden Fall ein Gespräch stattfinden. Wenn auf diesen Brief nicht reagiert wird, geht auch ein weiterer raus. Manchmal sind Telefonnr. angegeben, ich schick meist (je nach Fall und Dringlichkeit) aber erstmal einen Brief. Wenn aber z.B. kein Kontaktverbot ausgesprochen wurde und es heftiger klingt ruf ich gleich an. Bei dem Gespräch wird geschaut wie die Lage ist, ob der Mann zurück in der Familie ist, war genau vorgefallen ist, inwieweit die Kinder betroffen waren, die Eltern werden über ihre elterlichen Schutzpflichten belehrt. Es werden ambulante Hilfen angeboten. Im Gespräch sieht man dann wie die Lage ist, das kann ich jetzt nicht einschätzen. Wenn da aber mehrfach arge Gewalt ist, Alkoholprobleme im spiel sind, die Kinder schlimme Gewalt miterleben und klar wird, dass der Mann sich z.B. wg. Alk nicht im Griff hat und die Mutter nciht in der Lage ist sich und die Kinder zu schützen...ja dann muss man ernst reden und Lösungen finden. Vor ca. 1 Jahr habe ich einer Frau "die Pistole auf die Brust setzen müssen"...erstmal Frauenhaus. Dann mit dem VAter ins Gespräch, er musste nachweislich ausziehen und die Schlüssel abgeben, kein Kontakt ohne Begleitung, regelmäßige Alkoholtests, die Mutter eine Beratung für Co-Abhängige, der Vater für Alkoholsüchtige und beide Elternteile eine Erziehungsberatung/Beziehungsberatung. Ich habe zu alles Stellen Schweigepflichtentbindungen, es ist alles in einem Schutzkonzept festgehalten, das ist ein Jahr her, der vater hat noch 2 Alkoholtests offen...es klappt zum Glück wunderbar und seit 3 Monaten wohnt die Familie wieder zusammen.

3. Wenn in der Polizeimeldung von krasser Gewalt die Rede ist und kein Kontaktverbot oder ähnliches ausgesprochen wurde, dann will ich am selben Tag Kontakt haben. Sprich, entweder ich erreiche die Familie oder ich fahre hin.

Was wir brauchen ist, dass das Opfer glaubhaft versichern kann die Kinder zu schützen. Wenn jemand Sachen klein redet, Ausreden sucht, den Partner ständig wieder ins Haus lässt, obwohl es bei Chance 1-100 schon nicht geklappt hat. Wenn polizeiliche Möglichkeiten nie in Anspruch genommen werden und die ausgeübte Gewalt aber schnell gefährlich werden kann(sprich: es fliegen Sachen durch die Gegend, auch wenn die Kinder mit im Raum sind) oder die Gewalt die Kinder extrem psych. belastet (Mutter wird wirklich verprügelt, nciht eine Ohrfeige (auch das ist schlimm), sondern Faust ins Gesicht, Fuß in den Bauch, oder bedroht..am Ende gar mit einem Messer oder so)...dann bin ich sofort...ab Meldung 1 sehr ungemütlich und unentspannt....

Woher kommt das Märchen, dass das Jugendamt so schnell die Kinder rausnimmt?
Das Jugendamt wird informiert, damit die Kinder keiner Gewalt ausgesetzt sind. Und das wären sie ja, wenn du mit dem Vater weiterhin zusammen bleiben würdest.

Wenn die Betreuung durch dich gesichert ist, wird dir das JA die Kinder nicht wegnehmen.
Waren die Kinder anwesend, als du geschlagen wurdest? Denn immer wenn Kinder in einen Gewaltakt involviert sind, wird das JA informiert. Die bieten dir aber nur Hilfe an.
Es war völlig richtig diesen Penner aus der Wohnung zu werfen, lass den bloß nicht mehr bei dir wohnen!

Ich kann nur das unterstützen was hier kommentiert wurde.
Möchte aber noch dazu sagen :

Das du Angst davor hast was das JA macht ist verständlich. Häufig haben diese einen schwierigen Ruf und sobald etwas schief läuft denkt man schnell an die größten Konsequenzen.
Wie schon andere erwähnt haben hast du aber alles richtig gemacht und das nicht nur die dich sondern auch für den Schutz deiner Kinder.

Ich bin selbst Sozialarbeiterin und möchte dir mit auf den Weg geben: das JA handelt im Wohle des Kindes.
Frage dich : ist es im Wohle deiner Kinder Vater und Mutter zu verlieren ? Ich denke nicht.

Sie werden sich bestimmt die Lage ansehen und mit dir ins Gespräch gehen. Vielleicht bennenst du deine Ängste und Sorgen dort ? Es ist legitim ihnen zu sagen dass du Angst um deine Kinder hast ...und es zeigt das sie dir wichtig sind.

Versuche sie als Unterstützer in eurer Familienlage zu sehen