Mann arbeitet sehr viel

Ich muss jetzt mal was loswerden. Ihr könnt mir gerne schreiben wir ihr die Sache seht oder falls ihr in der gleichen Situation seid wie es euch dabei geht oder was ihr macht

Mein Mann ist seit etwas einem halben Jahr selbständig. Unser Sohn ist jetzt knapp 1 Jahr alt. Ich bin derzeit in Elternzeit und erneut schwanger. Mein Mann hat sehr lange Arbeitszeiten durch die Selbständigkeit. Also er verlässt das Haus um 8 Uhr und kommt um 20.30.bis 21.00 Uhr nach Hause. Sonntag ist sein freier Tag. Diese Selbständigkeit und die damit verbundenen langen Arbeitstage habe Vorteile und Nachteile. Vorteile sind das es uns nach langer Zeit finanziell echt gut geht und das ist eine große Erleichterung. Jeder der schon Geldprobleme hatte oder hat weiß was ich meine. Mein Mann lebt seinen Traum und ich sehe wie er aufblüht. Er ist glücklich und stolz und das macht mich wiederum auch glücklich. Das sind für mich persönlich die 2 Vorteile. Gibt sicherlich noch mehr wenn ich genauer überlege. Nun zu meinen persönlichen Nachteilen. Ich bin den ganzen Tag und die ganze Woche alleine. Ich weiß theoretisch kann ich alles alleine machen aber mir fehlt mein Mann so sehr. Ich will nicht alleine oder mit einer Freundin in den Zoo (zum Beispiel) ich will das als Familie erleben. Ich weiß aber das es nicht geht und das ist für mich schwer zu akzeptieren. Sehr oft wünsche ich mir das er normale Arbeitszeiten hat und einfach um 17 Uhr zuhause ist. Egal wie sehr ich mir immer wieder die Vorteile dieser selbständigigkeit vor Augen führe bin ich doch sehr oft einfach einsam. Es überkommt mich einfach. Diese ganze care Arbeit rund um unseren Sohn bleibt an mir hängen. Manchmal wünsche ich mir einfach mal abschalten zu können. Ich fühle mich wie eine alleinerziehende und es gibt Tage da ist mir das einfach zu viel. Die Sonntage, unser einziger gemeinsamer Tag, läuft leider auch nicht so wie ich mir das vorstelle. Mein Mann ist müde von der langen Woche und will im Grunde den ganzen Tag nur im Bett bzw. auf der Couch bleiben. Ich verstehe ihn und ich möchte auch das er sich ausruht aber es enttäuscht mich. Zum einen erhoffe ich mir das er mir wenigstens an diesem Tag die care Arbeit abnimmt. Also das er die Windeln wechselt, das er mal nachts die Flasche gibt etc. Zum anderen wünschte ich mir, dass ihm der Schlaf nachts und von mir aus noch die 2 mittagsschläfchen die unser Sohn macht als Regeneration reichen und er wäre am Tag fit um für seine Familie da zu sein. Sein Leben besteht nur aus Arbeit. Seine selbständigigkeit ist jung und jeder der selbständig ist weiß wieviel Arbeit gerade am Anfang dahinter steckt. Ich weiß das es auf lange Sicht besser wird weil er sich dann Hilfe holen kann also jemanden anstellen kann usw. Aber jetzt ist das einfach noch nicht drin. Ich weiß das alles aber diese Emotionen also Einsamkeit unter der Woche, Erschöpfung weil keine Hilfe beim Kind, Enttäuschung über Sonntage auf der Couch wobei ich mir Familientage wünsche etc. sind halt trotzdem da. Ich habe ihm das alles noch nicht so klar gesagt weil was er soll er denn dagegen machen? Seine Selbständigkeit aufgeben kommt nicht in Frage. Es war finanziell die richtige Entscheidung. Und in diesen Zeiten in denen alles teurer wird ist es so wichtig dass das Geld fließt. Ich will demnach eher einen Weg für mich ganz persönlich finden um mit allem besser klar zu kommen. Vielleicht gibt es hier ja Frauen die in der gleichen Lage sind.

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Hey, ich kann verstehen, dass du dir das anders wünschst. Nicht verstehen kann ich, dass du in dieser Situation ein zweites Kind bekommst.

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Hallo.

Naja, du hast es ja eigentlich schon richtig erkannt. Man kann nicht alles haben, Geld + genügend Freizeit ist ein Luxusgut.

Dein Kind ist noch sehr jung und dass ihr bald noch einen Säugling habt, macht die Sache natürlich nicht besser. Aber es bleibt euch halt nix anderes übrig als "Augen zu und durch". Mit jedem Monat, den die Kinder älter werden, wird es auch wieder leichter.

Außer, ihr leistet euch einen zuverlässigen Babysitter und du unterstützt deinen Mann in der Zeit im Job. Dann hast du ihn zumindest während der Arbeitszeit in deiner Nähe. ;-)

LG

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Hallo.
Ich kenne da nur zu gut. Hier ist es genauso. Allerdings ist hier Sonntag echter Familieausflugstag. Den Vormittag macht mein Mann Pause und nachmittags oder mittags geht's dann los. Ich würde ihn bitten noch an einen Tag vielleicht 2 Stunden abzuzwacken, damit ihr noch ein bisschen mehr gemeinsame Zeit habt.
Wie du schon sagst, man kann nicht alles haben. Aber vielleicht kann man es etwas verbessern.
Liebe Grüße

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Sei froh,dass dabeidiw Finanzen stimmen🥴
Blöd ist es,wenn Männer 10-12 Std am Tag außer 🏡 sind,und trotzdem nicht soooo viel mit bringen,als das man sagen kann,es geht einem finanziell gut.

Meiner geht um 6.30 aus dem Haus,und kommt um 17/17.30 Uhr heim..und vom Geld reicht es Grad so jetzt in der Elternzeit.
Ich muss definitv dazu auch mindestens Teilzeit gehen,damit es entspannter wird .

Ist echt mies,wenn die Männer zur "Kernzeit" nie da sind.wir haben zum Glück wenigstens den Samstag UND Sonntag.

2 Tage sind da schon Mal deutlich besser :)

Aber wie es immer so ist...man kann nicht alles haben im Leben

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Sei froh, dass dein Mann arbeiten möchte. In unserem Umfeld habe ich oft den Eindruck, viele mochten gar nicht mehr arbeiten, denn man bekommt kaum mehr als für s zu Hause bleiben hört man gern. Klar will man gern Zoo, schwimmen, Spielplatz als Eltern besuchen aber mal ehrlich : wer kann das schon ? Und hätte dein Mann pünktlich um 17 Uhr Feierabend, wäre das auch kaum anders. Dass er sich sonntags erholen muss würde ich so nicht immer wollen zumal du ja auch eine 7 Tage Woche hast … und die Kinder auch den Papa genießen möchten - da sollte er wohl aus der Komfortzone kommen. Hast Du Unterstützung durch Familie ? Wieviel Hilfe hast du zu Hause - eine Putzfrau vielleicht? Würde hier nach Entlastungen suchen.

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Der Unterschied bei 17 Uhr wäre, dass zumindest ein gemeinsames Abendessen möglich wäre und der Mann könnte vor ddm
Schlafengehen noch etwas Zeit zu Hause mit den Kindern verbringen oder ein Kind ins Bett bringen, was gerade wenn noch ein Säugling da ist sicher hilfreich wäre.
Ansonsten stimme ich dir voll zu.

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Tja, Augen zu und durch - alles andere kannst Du bei Selbstständigkeit, besonders in den Anfangsjahren, eben vergessen.
Mein Mann hatte neben seinem Vollzeitjob ein Saisongewerbe, Tontechnik bei Großveranstaltungen, vorwiegend im Sommer. Die Verträge wurden viele Monate vorher unterschrieben und waren kompromisslos einzuhalten, fertig. Da konnte kommen, was wollte: Beerdigungen, Kommunion, Hochzeitseinladungen, Schulfeiern, ich krank, Kinder krank - es spielte einfach keine Rolle und das wusste ich vorher. Er war im Sommer sehr oft tagelang oder auch mal 2 Wochen am Stück weg, je nach Auftrag.
Dafür konnten wir auch die Schulden aus unseren ersten Ehen abzahlen und uns auch wieder was leisten. Später nahmen wir nicht mehr jeden Kleinstauftrag an und es wurde besser.
Nine to five Job ist Selbstständigkeit nie. Geld UND Mann immer Zuhause wird nichts. Wir hatten Helfer, deren Frauen ständig herumnölten und mich nachts anriefen, wo denn ihr Mann bliebe.....das gute Geld nahmen sie aber gerne. Passte nicht - und das sagte ich ihnen auch so und wir nahmen diese Helfer dann nicht mehr.
LG Moni

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Also ich wäre in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einfach nur froh, dass dein Mann so fleißig ist und so viel arbeiten kann. Wenn dein Mann Arzt im Krankenhaus wäre, Pilot oder Rechtsanwalt, wäre es auch nicht großartig anders. Ich würde mich da nicht quer stellen.
Vielleicht könnt ihr ihn ja tagsüber besuchen? Oder ein gemeinsames Mittagessen einführen?
Aber dafür weiß man zu wenig, wie weit die Arbeit weg ist, was er genau macht etc.

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Meine Mutter war auch selbstständige Rechtsanwältin, ihre Kanzlei hat sie 2 Wochen nach der Geburt meines kleinen Bruders eröffnet. Ja, sie hat häufig von 20-2 Uhr nachts gearbeitet oder so, aber genauso häufig hat sie uns um 11 von der Schule abgeholt oder war zum Abendbrot um 18/19Uhr da. Und wenn sie nicht gearbeitet hat, war sie immer für uns da. Der Mann der TE zeugt aber offensichtlich zwei Kinder ohne sich selbst in seiner Freizeit z.B. am Wochenende kümmern zu wollen. Ist ja auch ok, aber dann bekommt man am besten gar kein Kind oder belässt es notfalls eben bei einem wenn man es zu spät merkt. Aber Samenspender und Geldgeber zu spielen ohne Verantwortung zu übernehmen ist nicht nur fies gegenüber der TE, sondern erst Recht gegenüber den bald 2(!) Kindern. Man bekommt keine Kinder weil man halt Kinder im Leben braucht. Wenn man sich bewusst dafür entscheidet sollte man sich auf Zeit dafür nehmen. Und damit meine ich nicht dass Vollzeit arbeiten oder so nicht möglich wäre, im Gegenteil. Sondern dass man eben die Zeit die man hat nutzt und seine Arbeitszeut so legt, dass man den Kindern eben gerecht wird.

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Hallo,
ich kenne ehrlich gesagt in meinem Umfeld niemanden, der sich mit einem Nine-to-five-Job finanziell entspannt zurücklehnen kann.
Bei den Männern mit solchem Job müssen die Frauen dann meist auch recht schnell in den Job zurück, damit der Lebensstandard gehalten werden kann.
Die meisten Familien, die ich kenne, die finanziell wirklich entspannt dastehen, da ist der Mann in der Woche quasi nicht greifbar.
So auch bei uns. Mein Mann arbeitet für eine Unternehmensberatung, ist vier Tage die Woche beim Kunden. Klar würde ich mir das manchmal auch anders wünschen, aber wenn er einen anderen Job hatte, würde er weniger verdienen, dann müsste ich auch arbeiten gehen und mehr Familienzeit hätten wir dann wahrscheinlich auch nicht.
Weniger Arbeit bedeutet in den meisten Fällen eben auch weniger Geld. Da musst du wohl deinen Blickwinkel ändern, die Familien haben wahrscheinlich auch nicht jeden Tag Zeit für Ausflüge.
Über die Gestaltung des Sonntags solltet ihr aber sprechen, da kann ich deine Unzufriedenheit sehr gut verstehen.
LG Saskia

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In meinem Umfeld hat es hingegen fast ausschliesslich Familien, in denen beide Eltern Teilzeit arbeiten und sich Betreuungsaufgaben und finanzielle Last teilen. Finanziell geht es allen sehr gut und Familienzeit ist so auch gewährleistet. Wieso mein Mann sich im Job verausgaben und auf Freizeit sowie Zeit mit seinen Kindern verzichten soll, damit ich es mir gemütlich machen kann, verstehe ich nicht. Er hat doch auch ein Recht auf eine ausgeglichene Work-Life Balance. Die Zeit mit seinen kleinen Kindern kommt auch für ihn nie wieder zurück.

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Ich glaube, das ist tatsächlich sehr stark vom Job abhängig. In vielen Unternehmen ist es nach wie vor schwierig in Führungspositionen in Elternzeit zu gehen oder Teilzeit zu arbeiten.
Ich habe ja auch nirgendwo geschrieben, dass ich von meinem Mann erwarte, dass er das Geld nach Hause bringt. Das ist ganz alleine sein Workaholic-Character und Karrierestreben.
Da unsere Kinder nicht Vollzeit betreut werden sollen und wir familiär wenig Unterstützung haben, ist es so für uns die beste Lösung.

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Hi,
du weißt es ja eigentlich selbst, das es jammern auf hohen Niveau ist.

Die ersten 7 Jahre, ist mein Mann um 6 Uhr aus dem Haus, und kam abends um 20/21 Uhr wieder, 2 x Woche noch Musikprobe, Samstag und Sonntag aber Arbeitsfrei.

45-60 km einfacher Arbeitsweg, Speditionsgewerbe, bei einem Arbeitgeber noch jeden 3. Samstag im Monat, 100 km an den Flughafen gefahren, um dort nach dem Rechten gesehen. Es gab 2. - 2.400 Euro BRUTTO. Ich musste zu jeder Zeit, wenigstens Teilzeit, mitarbeiten, und hatten trotzdem gerade genug, um Rund zu kommen.

Wir konnten es uns nicht leisten, noch 70 km in den Zoo zu fahren, oder selbe Strecke in ein Spaßbad.

Bis 2011, hatte er jedes Wochenende noch ein Auftritt. Mit dem Musikverein gab es kein Geld, mit der Band, ca. 1x Monatlich, gab es 200 Euro, für 8 Stunden außer Haus.

Die Nachbarin hatte sich auch mal im 1. Jahr Selbstständigkeit beschwert, mein Mann war aber wesentlich mehr, NICHT daheim, und sie hatten das 4-5 fache an Geld. Außer die ganzen Urlaube, 4-10.000, - für 5 Personen, 14 Tage, waren auch auf Pump. Jedes verlängerte Wochenende, sind sie ins Wellness, da er ja unter der Woche "sich kaum erholen" kann.

Wir gehen bis heute auf dem Zahnfleisch, denn Corona hat es nicht besser gemacht, und jetzt die Preise, die Energiepreise...............................

Jetzt könnte man mal sparen für ein Auto, in 3 Jahren muß was anderes her, bzw. jetzt muß eine andere Heizung her, muß man erstmal alles zurücklegen für die Gas und Strom Nachzahlung, und ist eigentlich, wieder ein Finanzieller Eiertanz ohne Ende.................................

Ich habe mehr Nächte wegen Geldsorgen nicht geschlafen, als wegen der 2 Kinder, die ja auch mal Babys waren.

In 2 - 3 Jahren, kann Dein Mann evtl. jemanden einstellen, dann wird es besser. Jetzt schau halt, das du mit Freundinnen halt was unternimmst.

Gruß