Ich habe das Absag-Syndrom. Familie enttäuscht, Freundschaft irgendwie nicht möglich

Hallo ihr,

ich bin heute mal wieder traurig über mich selbst. Ich schaff es nur schwer soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Ich sag meistens noch am selben Tag wieder ab. Es fehlt total die Lust, das das Treffen statt findet und bezieht sich wirklich auf alle möglichen Personen, selbst Mutter oder Vater. Die sind langsam schon so richtig angenervt und schauen morgens quasi schon auf ihr WhatsApp, wann meine Absage reinkommt.
Ich bin echt komischer Weise lieber gern allein (habe aber Mann und Kinder, jetzt auch ein Baby). Das reicht mir für mein Glück irgendwie. Alles zusätzliche stresst mich.
Freundschaften sind nur schwer möglich irgendwie. Ich möchte es irgendwie auch gar nicht. Weiß jemand was dahinter stecken könnte oder ob jemand das gleiche von sich kennt?

Wie könnte ich den Knoten wieder aufbekommen? Denn ich habe zwar keine Lust, aber wünschte, ich hätte die Lust.


Help?

1

Hi,
warst du früher anders? Lustlosigkeit ist ja auch ein Zeichen von Überlastung. Stimmen deine Werte (Eisen, Vit. D, Schilddrüse)? Wenn da was verrutscht ist, ist man ja weniger belastbar.

vlg tina

2

Ich bin auch so ähnlich. Mein Mann zieht mich immer mit, darüber bin ich im Nachhinein froh.

3

Ich kann dir nachempfinden, daß die Lust nicht da ist. Aber kannst du dann mindestens deine Kommunikation verbessern? Also nicht in letzter Minute absagen, sondern im Voraus schon melden, daß sie gar nicht auf dich warten sollen. Denn ich verstehe doch so, daß du in 99% aller Fälle kurzfristig absagst? Einfach etwas Erwartungsmanagement betreiben..

4

Dann würde ich anders (weniger) planen. Aber was ausmachen und dann absagen wegen „keine Lust“ finde ich unhöflich und egoistisch. Manchmal ist alles zu viel, aber dann reduziere es auf eine feste Verabredung pro Woche. Beziehungen müssen gepflegt werden und es kann sein, das du irgendwann auch mal wieder froh bist, Freunde und Familie zu haben, die für dich da sind und sich unterstützen.

5

Liebe TE,

die Frage stellt sich, warst du schon immer so? Ich würd an deiner Stelle an deinem Absagsyndrom arbeiten, dass so etwas nicht wieder passiert. Ich kann schon verstehen, dass deine Familie genervt ist. Will sich deine Familie mehrmals die Woche mit dir treffen? Wenn ja, ist das natürlich viel. Ich finde, sich alle 14 Tage mit Familie oder Freunden zu treffen völlig ok.

<<<Wie könnte ich den Knoten wieder aufbekommen? Denn ich habe zwar keine Lust, aber wünschte, ich hätte die Lust.<<

Wie wäre es mit ehrenamtlicher Tätigkeit ein oder zweimal im Monat? Einfach mal unter die Leute kommen, einen Blick über den eigenen Tellerrand werfen. Vorausgesetzt du hast die Zeit für so etwas.

LG Hinzwife

6

Ich kenne dieses Verhalten tatsächlich von einigen personen. Alle haben diagnostiziert Depressionen oder eine Anpassungsstörung.

7

Google doch mal Asperger Syndrom. Könnte da was ran sein?

8

Aber sonst geht's noch oderwie?

Sowas habe ich gewiss nicht!

9

??? Es war ein Gedanke den ein Urbia-Mitglied hatte. Ein übrigens nicht abwegiger Gedanke.

Typisch dafür ist gerne für sich zu sein.

Deine Antwort klingt so, als hätte sie Dich beleidigt!

weitere Kommentare laden
10

Ich kann es ansatzweise nachvollziehen. Hatte ich auch mal sehr stark allerdings war ich damals (nicht wissend) in einer depressiven Phase. War das bei dir schon immer so?

11

Mein Partner ist oft auch so. Er hat seit Jahren Depressionen.

Er möchte auch gerne mehr Antrieb Freunde oder Familie zu treffen. Er glaubt auch selbst immer diesmal geh ich hin und sagt dann kurzfristig wieder ab.

Wenn es ihm nicht ganz schlecht geht ist er auch froh, dass ich ihn manchmal überreden mitzugehen. Meist gefällt es ihm dann auch.

Ich achte einfach darauf, dass er sich ab und zu überwindet (ca. 1 x im Monat), da es ihm i.d.R. danach besser geht.

Wenn er gute Phasen geht er von sich aus zu Verabredungen. Mehr als 1 / Woche ist es selten. Er braucht das einfach nicht. Ihm reichen ich und unsere Kinder.

Ich finde das klingt ähnlich wie bei dir. Findest du dich dabei wieder? Eine Mischung aus introvertiert und depressive Neigung?

13

Nein, ich bin nicht depressiv oder ähnliches.

Im Gegenteil, ich sehe das Leben stets positiv und bin glücklich und lache sehr gern. Weinen oder traurig sein gibt es bei mir selten.

Aber ich bin tatsächlich introvertiert, so wie es eine andere Userin fragte. Das kann ich mit Ja beantworten.