Ich habe ein geplantes und ein ungeplantes Kind, daher meine Frage. Welche Auswirkungen auf die Partnerschaft und die Familie hatte das ungeplante Kind?
Ich habe zwei erwachsene Kinder, das zweite war ungeplant.
Mein Partner war für Abtreibung, ich wollte zwar auch das Kind nicht, konnte aber nicht abtreiben.
Wie hat sich euer Leben entwickelt?
Hat die Partnerschaft gehalten?
Wie waren die Auswirkungen auf die Kinder?
Wie hat sich das Leben mit einem ungeplanten Kind entwickelt?
Hallo,
meine Tochter kam auch ungeplant und der Vater hat mich auf eine Abtreibung angesprochen, was für mich nicht in Frage kam, denn in meine Lebensumstände hat sie gepasst. In seine weniger, weshalb wir uns ein halbes Jahr nach der Geburt getrennt hatten, zwei Jahre später wieder zusammenkamen und nun verheiratet sind und als Familie zusammenleben.
Das ungeplante Kind war das beste was mir passieren konnte. Ich bin total dankbar dafür und würde es niemals anders machen!
Was ich bei dir nicht verstehe, warum machst du dir da aktuell Gedanken zu, wo beide Kinder (geplant und ungeplant) erwachsen sind?
Da es in meinem Fall schon Auswirkungen hatte aufs Leben und der ungeplante Sohn vom Vater nie wirklich so geliebt und akzeptiert wurde wie der erste..
Unsere Beziehung ist auch ein halbes Jahr nach der Geburt offiziell gescheitert, aber dass es vorbei war, wusste ich schon als ich mich gegen die Abtreibung entschieden habe.
Und jetzt bereust du das Kind? Ich würde ehrlich gesagt mehr meine Partnerwahl bereuen. Er hat mitgemischt. Ein Risiko für eine Schwangerschaft gibts immer. Zumal es vermutlich Du warst, die verhütet hat. Und wenn er es so partout nicht will, hätte auch er ja auf doppelte Verhütung z.B. Pille + Gummi bestehen können.
Und eine Abtreibung erwarten kann man schlicht nicht. Dahinter muss Frau stehen, sonst gibt es oft psychische Probleme im Anschluss. Das weiß heutzutage auch der Mann. Ich denke, da du ihn nicht mit Absicht hintergangen hast, hätte er schlicht lernen müssen einen Haken hinter die Sache zu machen und sein bestes geben müssen diesem Kind ein ebenso guter Vater zu sein. Er hat sich aber für was anderes entschieden. Und ihr leidet alle drunter.
Es gibt auch Männer da draußen, die schaffen es mit sowas klar zu kommen und nicht lieblos zu werden, wenn niemand wirklich Schuld hat.
Ich sehe keinen Grund warum ein ungeplantes Kind automatisch zu einem schlechten Leben führen sollte. Es kommt auf die Situation an. In eurem Fall denke ich, es hätte ganz anders laufen können, wenn beide die Geschichte aufgearbeitet hätten und jeder seinen Teil draus gekernt hätte. Er macht es sich da für mich zu einfach und das wäre auch der Grund, warum ich ihn wohl an die Luft gesetzt hätte. Auch andere Mütter haben Söhne. Vernünftige Behandlung aller Familienmitglieder würde ich einfach erwarten. Es ist ja nicht so, dass du viele Kinder hast. Es war ja wirklich nur diese eine ungeplante Zwischenfall. Kein Verhütungsmittel ist 100 % ig. Dann fehlt ihm generell etwas Reife für Sexualität und Partnerschaft. Nicht ihr oder das Kind seid das Problem.
Ich habe einige Träume und Wünsche aufgeben müssen (ua berufliche Weiterentwicklung). Mein Partner hat sich nach wenigen Jahren getrennt - das lag aber an ihm, nicht am Kind. Hat auch heute keinen Kontakt mehr, zu keinem seiner Kinder.
Dennoch würde ich in keiner Sekunde etwas anders wollen. Meine Kinder sind ein unglaubliches Geschenk und wertvoll und wunderbar. Bei allem, was wir und ich durchhaben würde ich - müsste ich erneut entscheiden - nichts anders machen, zumindest nicht in Bezug auf die Kinder.
Unser Sohn war ungeplant. Bis zur achten Wochen wollten wir abtreiben und allein darüber nachzudenken schmerzen unfassbar. Unser Leben wäre absolut unvollständig ohne ihn und er ist wirklich das beste was uns passiert ist. Wir waren sehr jung und er hat alles von uns miterlebt, uns beim "Erwachsenwerden" begleitet: Abi, Studium, Berufseinstueg, Hauskauf, Versicherungen, Steuern, wie repariere ich meinen Geschirrspüler etc. 😅. Ich bin auch total froh dass er ungeplant kam. Einen besseren Zeitpunkt hätte es nicht geben können. Die Partnerschaft hat er - von dem Gebrüll als Baby abgesehen - eher gestärkt, da wird nun als Familie extrem verbunden waren.
Wir versuchen seit einer Zeit ein zweites Kind zu bekommen, was leider trotz medizinischer Hilfe nicht klappen will. Nach dem ersten Kind war ich etwas hochnäsig, habe gedacht dass Kinder zeugen ja nun nicht schwer ist. Dementsprechend geschieht es mir ganz recht, dass wir nun solche Probleme haben. Trotzdem bin ich paradoxer Weise doch ganz froh über die Unfruchtbarkeit, weil ich so beide Seiten der Medaille erleben konnte. Das zweite Kind ist nun also ein mehr als bewusste Entscheidung - und trotzdem mache ich mir manchmal Sorgen, ob ich es jemals so werden lieben können wie Nr.1. Nr.2 kommt nämlich ins gemachte Nest, selbst das Kinderzimmer ist fertig renoviert und muss nur noch bezogen werden. Ich weiß nicht, ob es in diese extrem enge Verbindung, die eben durch das Ungeplant-Sein entstand, reinflutschen kann.
ABER unser Baby war nur ungeplant, weil wir sehr jung waren und erst extrem kurz zusammen. Wir hatten 10 Jahre später ganz sicher Kinder bekommen und wären auch ohne Kind vermutlich zusammengeblieben. Es gibt Kinder, und das sind nicht wenige, die aus anderen Gründen ungeplant entstehen. Affären, Lebenskrisen, medizinische Probleme etc.. Dass die Eltern da rückblickend nicht so positiv drüber denken können, ist mehr als klar.
In einer Partnerschaft muss man immer Komprisse finden, meiner Meinung nach.
Z.B. dass du zwar zu Ihm ziehst, aber ihr dennoch das Apartment haltet, damit du wenn es dir zu viel wird einen Rückzugsort hast.
Im Gegensatz zu vielen anderen hier verstehe ich die Argumente deines Freundes besser als deine. Er ist scheinbar ein Familienmensch, dementsprechend hättet ihr vor Ort viel Unterstützung wenn ihr sie brauchen solltet (gerade dann wenn ihr beide wieder arbeiten solltet). Auch das finanzielle ist nicht zu verachten. Er wohnt mietfrei ihr hättet also ein ordentliches Geldpolster, anstatt von Monat zu Monat leben zu müssen.
Du sagst es geht ihm nur um sein befinden, dabei lässt du völlig außer acht, dass du auch keinen Schritt auf ihn zumachst (handelst also genau so wie du es deinem Freund vorwirfst).