Eine etwas dumme Frage…

Hallo ihr lieben,


Ich habe letzten die Cousine meines Mannes in der stadt getroffen. Bisher hatte man nur sporadischen Kontakt wenn man sich auf Familienfeiern getroffen hat.

Wir haben uns spontan in ein Café gesetzt und sie erzählte mir dass sie Krebs hat. Das wusste ich bisher nicht. Wir tauschten Nummern aus. Sie ist nicht sterbenskrank aber befindet sich grade in der chemo. Gerne würde ich ihr schreiben und fragen wie es ihr geht. Aber ja die Frage ist doch auch doof… wie geht es einem wenn man Krebs hat? Wisst ihr was ich meine ?

Ich hab keine Ahnung wie ich das formulieren soll..könntet ihr mir da etwas auf die Sprünge helfen?

Danke euch

1

Als sie Cousine meines Ex damals Krebs hatte, wollte sie vor allem nicht bedauert werden.

Unser Verhältnis war eng, daher hab ich auch die schlimmsten Phasen miterlebt und den kotzeimer gehalten.

Aber in deiner Lage: Sag ihr, wie nett du den Kaffee und euren Austausch fandest, sag du würdest dich total freuen das zu wiederholen (wenn du das möchtest) und wenn ihr im Gespräch seid kannst du beiläufig erwähnen, dass du gern mal fährst/einkaufst etc., wenn sie jemanden braucht.
Mehr würde ich die Krankheit gar nicht thematisieren - außer sie tut es von sich aus

2

Es kommt drauf an:

Willst du weiterhin nur sporadischen Kontakt, dann lass die Kontaktaufnahme.

Liegt dir wirklich was an der Frau und du willst den Kontakt fördern, dann melde dich bei ihr. Dann aber nicht nur mit der Whats App Floskel "Hi, wie gehts?". Wie soll es ihr auch schon gehen?!? Sie hat Krebs und weiß nicht, ob sie das Ganze überlebt - auch wenn sie momentan nicht sterbenskrank ist.

Wenn, dann lass den Kontakt langsam wachsen und bau das Ganze aus zu einer Freundschaft. Das geht aber bekanntlich nicht von heute auf morgen.
Wenn du den langen Atem dazu hast - und zwar auch dann, falls sich ihr Zustand drastisch verschlechtern würde - dann mach es!

3

Hallo,

Ich glaube mein Post wurde nicht verstanden. Es ist nicht die Frage ob ich engen Kontakt will oder nicht. Ich will ihr einfach mal schreiben und fragen wie es ihr geht. Aber ich weiß nicht wie ich das formulieren soll!

4

Hab dich schon richtig verstanden.
Kann mich nur wiederholen: Schreib sie nur an, wenn es nicht eine einmalige Floskel sein soll!

Alles andere klingt für diese Frau vermutlich wie reine Neugier.....

weitere Kommentare laden
7

Wohnt ihr relativ nah zusammen und hat sie Kinder? Als meine damals beste Freundin Krebs hatte, habe ich ihr oft die Kinder abgenommen, sie haben manchmal auch híer am WE geschlafen.

Später mal hat sie sich bei mir bedankt, dass ich total normal mit ihr umgegangen sei. Zwar maaal gefragt habe wie es geht, aber mich relativ normal verhalten habe. Mit ihr gelacht und geweint habe, ihr zugehört habe, wenn sie reden wollte.
Auch meinte sie, es sei sehr hilfreich gewesen, mich an ihrer Seite zu haben in dieser Zeit. Mir als Freundin konnte sie ehrlicher als Mann, den kleinen Kindern und den (Schwieger)Eltern sagen, was wirklich in ihr vor ging.

Ich würde ihr sagen,dass sie sich jederzeit bei dir melden kann, dass du ihr auch (falls vorhanden) die Kinder mal abnimmst. Kurz auch fragen, wie sie mit der Chemo zurecht kommt.
Ansonsten auch mal zum Kaffee zu ihr gehen, evtl. nen Kuchen mitnehmen und ganz normal über den Alltag und euer Familienleben reden. Wenn SIE es möchte bzw. schafft, Besuch zu bekommen. Und soweit DU dir es zutraust, mit ihr zu reden und auch mal Tiefpunkte mit ihr zu durchleben Trauriogkeit, Weinen), die leider einfach mal mitten m Gespräch hochkommen können.

Und vor allem, sei immer du selbst. Verstell dich nicht, weil sie ja so arm dran ist mit dem krebs. DAS fand meine Freundin damals am Schlimmsten.

8

#pro

9

Einfach fragen wie es ihr geht? Das du am sie denkst usw, fragen wie lange die Chemotherapie geht, ob sie Nebenwirkungen hat. Und nicht nur das Krebs Thema besprechen.
.
Ich arbeite auf einer reinen Krebs Station (Leukämie, Lymphome)
Auf meiner Station haben alle Krebs und viele sind noch sehr jung.
Viele möchten offen über ihre Erkrankung sprechen, erzählen wie es geht, welche Therapie gerade dran ist usw
Aber dabei nicht ununterbrochen bemitleidet werden. Mitgefühl schon, aber nicht zu viel. Manchmal ist das ein schmaler Grad.
Sobald dann Angehörige, selbst ständig so belastet sind, dass die Patienten sich verpflichtet fühlen andere wegen ihrer eigenen Erkrankung zu trösten wird es häufig belastend.
Und nur dann melden, wenn du gewillt bist die Person tatsächlich durch die Erkrankung zu begleiten. Nicht nur alle paar Wochen ein Upgrade der Erkrankung fordern, sondern jederzeit erreichbar sein, zuhören (!) und normal danach fragen.