Hallo ihr Lieben,
Ich muss mit hier mal meine Sorgen vom Herzen schreiben. Ich habe zwei Söhne, 8 und 5 und seit gut einem Jahr ist es wie verhext. Vor 1,5 Jahren hatten wir noch 4 Katzen und nebenan wohnten Oma, Opa und deren Kater.
Dann fing der "Fluch" an: der geliebte Kater 1 wurde vor den Augen der Kinder überfahren, 4 Wochen darauf wurde Katze 2 plötzlich sehr krank und musste nach 1 Woche schlimmen Leidens eingeschläfert werden. Im Herbst starb dann der Kater von Oma und Opa und im Winter nach qualvollen Wochen des Hoffens und Bangens auch noch der Opa. 😭 Als sie das so halbwegs verdaut hatten, bekam unsere (eigentlich noch recht junge) 3. Katze einen Hirntumor mit grauenhaft anzusehenden neurologischen Ausfällen. Auch sie wurde dann eingeschläfert.
Seit dem Tod von Kater 1 vor einem Jahr beschäftigt das die Kinder sehr, sowohl der Kleine als auch der Große weinen immer noch oft deswegen- durch Opas Tod bekam das natürlich nochmal eine ganz neue Ebene. Und als dann die Todesfälle mit Katze 3 weiterging, wurde es ganz schlimm. Beide schlafen seit Wochen wieder bei uns.
Und jetzt haben wir auch noch für unsere geliebte verbliebene Katze eine absolut tödliche Diagnose bekommen. Sie hat Knochenkrebs im Gesicht- noch geht es ihr gut, aber man wird irgendwann immer mehr davon merken und in ein paar Wochen gibt es wieder einen Abschied. Nur dass es diesmal die absolute Herzenskatze ist (mein Sohn spricht nicht von seiner Katze, sondern von seiner Freundin, die Trösterin, die Vertrauensperson...) und eben auch die letzte.
Ich habe solche Angst, was das mit den Kindern machen wird. Zumal ihre Trauer sich mit jedem Schlag immer mehr patentiert hat. Auf 1 Jahr 6x Abschied nehmen (und das jedes Mal mit viel Leid, das hautnah miterlebt wurde) ist einfach zu viel. Und ja- ich reihe die Katzen in eine Reihe mit Opa ein, weil sie für die Kinder einfach völlig selbstverständlich Familienmitglieder waren- nur eben mit 4 statt 2 Beinen. 😥
Die eine Hälfte des Freundeskreises meint, wir sollten schnellstmöglich "Ersatz" besorgen, aber das möchte ich nicht und es fühlt sich auch nicht richtig an.
Aber ich fühle mich gerade so überfordert mit der Situation und habe echt Angst, dass meine Kinder da irgendwie nachhaltig traumatisiert werden.
...Und wieder muss jemand gehen. Angst um die Kinder
Bei euch ist ja echt der Wurm drin… mein Beileid! :( klingt wirklich furchtbar!
Ich würde nichts überstürzen. Jetzt ne neue Katze, an die andere gewöhnen, dann eine wieder einschläfern… das wäre mir auch Zuviel.
Ich würde abwarten und notgedrungen dann bald erneut Abschied nehmen… was will man machen 🤷♀️
Traumatisierten wird es eure Kinder aber sicher eher nicht nachhaltig…
Ich persönlich würde den Kindern den Tod nicht als was Endgültiges, sondern eher als einen 'Abschied bis wir uns wieder sehen', vermitteln.
K.a. ihr habt leider schon so viele Todesfälle. Aber ich würde eine Zeremonie mit der letzten Katze machen, wenn sie geht und für die anderen Verstorbenen diese Nachholen. Um den Kindern Stabilität zu bieten und ihnen.
Vielleicht malt ihr Bilder die zeigen wie es den verstorbenen jetzt 'geht' usw.
Ich bin nicht gläubig, aber für solche Fälle ist Glaube ganz praktisch.
Ich fand z.B. die Vorstellung immer schön, dass wen man stirbt die Seele weiterwandert und als wer oder was anderes weiterlebt. Und wenn ihr dann neue Kätzchen holt, könntet ihr den Kindern erzählen, dass das Kätzchen die Seele eurer verstorbenen Katze haben könnte usw. Oder die Seele in eine besondere Pflanze gewandert ist, vielleicht habt ihr die Tiere Begraben und drüber was gepflanzt usw.
Ich habe das oben nicht erwähnt, aber jeder der Verstorbenen bekam eine eigene, sehr persönliche Trauerfeier, wir haben das intensiv besprochen, auf den Wunsch der Kinder hin gebetet, sie haben Bilder und Steine bemalt etc.
Das Bild, das sie im Kopf haben, ist, dass der Verstorbene in den Himmel kommt, sich dort quasi vom Leben "erholt", vielleicht auf seine Lieben wartet und irgendwann, wenn er bereit ist wiedergeboren wird. Diese Vorstellung wurde gestützt davon, dass ca 6 Monate nach dem Tod von Katze 1 und 2 unsere Nachbarskatze Junge bekam, die aufs Haar so aussehen, wie die beiden. In ihrer Vorstellung sind die beiden also schon wieder irgendwo auf der Erde unterwegs.
Erst vorgestern fragte mich z.b. der Große, ob es einen extra Katzenhimmel gibt, oder ob die Katzen den Opa besuchen können. Auch wenn ich nicht wirklich gläubig bin, antwortete ich, dass sie ja auch gemeinsam auf der Erde bin und ich daher sicher bin, dass sie sich auch im Himmel sehen können. Also wir versuchen Ihnen da schon, so viel Optimismus wie möglich zu geben...
Mich hat deine Geschichte sehr traurig gemacht. Als Kind war ich gläubig und die Vorstellung, dass geliebte Tiere im Himmel sind und ich sie irgendwann wiedersehe, hat mir sehr geholfen. Später dann hatte ich, obwohl nicht mehr gläubig, die Vorstellung, dass meine Tiere irgendwo an einem Ort sind und auf mich warten. In meiner Vorstellung war das eine Art Villa Kunterbunt mit schönem, verwilderten Garten. Natürlich ist die Vorstellung, dass mein katzenhassender Hund und mein hundehassender Kater dort einträchtig, gemeinsam mit mehreren Kaninchen, Meerschweinchen, Ratten und Pferden auf mich warten, völlig absurd. Aber es hilft mir immer noch. Die Vorstellung, dass alle diese wunderbaren Persönlichkeiten einfach weg sind und ich sie nie wieder sehe, ist zu schrecklich.
Oh je.... Ich kenne das alles nur zu gut.
Es ist schon schlimm, wenn man sich als Erwachsener mit dem Tod eines geliebten Haustieres abfinden muss.
Aber für die Kinder ist es meist noch ne Nummer härter.
Ich kann dir nur davon abraten, schon jetzt eine andere Katze zu beschaffen.
Bereite die Kinder so schonend wie möglich auf den nächsten Abschied vor.
War bei uns genauso. Unser "Lieblingskater", mit den die Kinder aufgewachsen sind, hatte auch Knochenkrebs am Nasenbein. Als wir und der Tierarzt den Eindruck hatten, dass er Schmerzen hat, haben wir ihn einschläfern lassen. Aber an einem Tag, an dem die Kinder nicht da waren. Haben ihnen dann gesagt, dass er friedlich zuhause auf der Couch für immer eingeschlafen wäre.
Ich weiß, es war eine Lüge. Aber in dieser Sache war es für die Kinder ganz einfach leichter, weil es ihnen wichtig war, dass er in seinem Zuhause sterben konnte und noch dazu ohne lange leiden zu müssen.
Und dass wir den Kater keinem langen Leid aussetzen wollten, da waren wir uns so und so natürlich einig.
Es gab selbstverständlich unendlich viele Tränen und die Kinder haben ihn eigenhändig im Garten begraben.
Eine anderweitige Katze haben wir uns aber erst Wochen später wieder zugelegt. Die Kinder durften mitentscheiden. Wir haben eine von der hiesigen Katzenschutzinitiative "adoptiert". Es muss ja auch nicht immer eine junge und niedliche Babykatze sein. Auch ältere Katzen wissen es zu schätzen, wenn man ihnen eine neue liebevolle Heimat gibt.
Wir haben unsere Entscheidung nie bereut.
Alles Gute euch!
Oh, ich glaub da hab ich mich unklar ausgedrückt. Aus unterschiedlichen Gründen, hätten mein Mann und ich eigentlich gern zumindest für 1, 2 Jahre gar keine Katze mehr.
JETZT eine Katze anzuschaffen, steht natürlich gar nicht zur Debatte. Es wird aber - so wir hier ja auch- allgemein angenommen, dass man selbstverständlich nach ein paar Wochen bzw im Herbst wieder eine bzw zwei Katzen anschafft. Dass die Kinder dann quasi Ersatz haben.
Und damit hadere ich eben sehr. Ich finde es nicht "gesund" einen Ersatz für ein verstorbenes Tier zu besorgen und möchte ehrlich gesagt auch 1, 2 Jahre ohne Tier. Es wurde eh immer schwieriger mit Urlaubs-Sittern, unsere Tiere waren auch Fundkatzen/aus dem Tierschutz, z.T. mit Handicaps, was man unserer Wohnung auch ansieht/anmerkt, wir haben die letzten Jahre sicher einen mittleren 3-stelligen Betrag pro Jahr für Tierarzt etc ausgegeben- der erstmal aus den Ruppen geschnitten werden musste. Ich möchte einfach mal "durchatmen", finanziell, von der Versntwortung her und ja, auch vom "angebunden sein" und von der "sauberen Wohnung" her. Und dann, wenn wir alle wieder bereit sind für ein Tier eben wieder einen armen Dauergast aus dem Tierheim holen.
Wobei ich eben nicht sicher bin, ob das nicht unendlich grausam und egoistisch den Kindern gegenüber ist.🙈🤷♀️
Ist es nicht. Unsere Tiere leben noch (2 Katzen, 1 Hund), aber danach wird auch erstmal keine neue Katze und kein neuer Hund hier einziehen. Allein Urlaub ist schon ein Organisationsaufwand. Futter, Tierarzt, überall Haare. Auch du bist ihr Eltern musst dafür bereit sein. Was anderes wäre wenn ihr noch eine zweite Katze hättet, die alleine verkümmert. Aber so müsst ihr durchatmen und wenn auch das letzte Familienmitglied bereit ist, kann irgendwann ein neues Familienmitglied einziehen.
Hallo,
so geballt kam es bei uns zum Glück nicht.
Aber vor zwei Jahren verstarb meine Schwiegermutter innerhalb kürzester Zeit. Ein paar Tage zuvor war sie noch fit (erst 60 Jahre alt) und plötzlich sah sie uralt aus in ihrem Bett auf der Intensivstation…
Am nächsten Tag war sie schon nicht mehr ansprechbar und starb am Abend.
Unsere Tochter (damals noch nicht 3Jahre alt) war auf der Intensivstation immer dabei und auch auf der Beerdigung.
Ganz ehrlich - sie hat es am Besten von allen verkraftet. Sie geht damit völlig natürlich und unbeschwert um. Sie liebt ihre Erinnerungen und Erinnerungsstücke und fragt oft, ob das Oma gefallen hätte.
Wichtig ist eine liebevolle, einfühlsame Begleitung (die deine Kinder offensichtlich haben, sonst würdest du dir nicht solche Gedanken machen), dann überstehen Kinder solche Extreme besser als Erwachsene!
Ich wünsche euch viel Kraft!
Das kingt wirklich unschön. Ich bin aber sicher, dass ihr und die Kinder mutig durch diese Trauer hindurchgehen können. Der Tod gehört zum Leben und ich glaube, das verstehen auch schon Kinder. Vielleicht könnt ihr zusammen ein passendes altergerechtes Bilderbuch durchsehen und immer wieder besprechen. Eine Traumatisierung scheint mir unwahrscheinlich. Ich würde tatsächlich nach einer Phase des Abschieds (mit Beerdigung und allem Drum und Dran) bald wieder zwei Katzen bei euch einziehen lassen. Sicher nicht, um die verstorbenen Tiere zu ersetzen, sondern damit das Leben weitergeht. Das macht es ja eh, und dann lieber mit euch als ohne euch. Alles wird gut! (Auch wenn es erstmal sch***** wird, wenn die Krebskatze euthanasiert werden muss.)
Ohjee,,, so ähnlich kenne ich es..
vor 5 Jahren Hund, Katze, Kaninchen und Opa innerhalb von 3 Monaten...
du kannst viel mit den Kindern reden. Lasst einen Luftballon aufsteigen..
Der andere und letzte Opa (LIeblingsopa) ist vor 2 Jahren genau auf dem Geburtstag unserer Tochter verstorben. Sie wurde 10. Wir haben einen Luftballon mit Brief steigen lassen und er ist ihr eigener Persönlicher Schutzengel
Auch wenn du es nicht hören willst: "Ersatz", bzw jemand der trotz der Trauer geliebt werden muss, ist wirklich sehr hilfreich. Mir sind innerhalb von 2 Jahren alle 3 Hunde gestorben. Sie waren ähnlich alt, es war zu erwarten dass der Abstand nicht allzu groß sein würde. Der erste hat mir das Herz gebrochen, aber es waren die anderen beiden da, die mich gebraucht haben. Beim zweiten bin ich in ein tiefes Loch gefallen, aber es war ja noch einer da der geliebt werden wollte. Beim dritten habe ich schlicht und ergreifend aufgehört zu essen, zu schlafen, alles.
Ersatz klingt schrecklich. Man kann ein geliebtes Tier, oder einen geliebten Menschen nicht ersetzen. Aber man kann Kraft daraus schöpfen, dass noch jemand da ist den man umsorgen kann.
Meine Eltern haben mittlerweile wieder einen Hund, ein Findelkind, der so penetrant liebe einfordert, dass man gar nicht anders kann als sie ihm zu geben. Er hat mein und unser Herz gekittet.
Danke für deine ehrliche Antwort.
Wir sind mittlerweile auch zu diesem Schluss gekommen. Noch wird die Krebs-Mietze so herzlich geliebt, dass sie gefühlt glücklicher denn je ist (niemand schickt sie aus dem Zimmer weil das Schnurren stört etc (hat mein Großer öfter gemacht), jeder schmust und verwöhnt sie). Das wird wahrscheinlich nicht ein paar Wochen gut gehen, wir werden das genau beobachten- und wenn sie Schwierigkeiten bekommt, zu fressen oder zu atmen, kommt die TA vorbei. 😢
Und im Herbst dürfen dann 2 wunderhübsche kleine Geschwistermiezen bei uns einziehen, die (wie der Zufall es will) die Katze des Taufpaten gerade geworfen hat. Bis dahin besuchen wir dann die Kleinen ganz oft, damit sich schonmal "eingeliebt" werden kann, ohne dass unsere Mietz quasi ohne Verschnaufpause "ersetzt " wird.
Ich glaube ganz ehrlich dass es das richtige ist sein Herz für jemand neues zu öffnen, genauso wie ich glaube, dass Kinder von haarigen Familienmitgliedern sehr profitieren, auf viel mehr Ebenen als uns bewusst ist. Bei mir war es so.
Unser erster Familienhund kam 1996 zu uns, der dritte aus der beschriebenen Gruppe starb vorgestern vor 5 Jahren, also 2017. Das waren fast 20 Jahre ununterbrochen eine oder mehrere Fellnasen. Mir wird oft gesagt, wenn ich versuche in Worte zu fassen was dieser letzte Tod in mir ausgelöst hat, dass ich überdramatisch bin. Aber ich wusste wirklich nicht mehr, wie ich weitermachen sollte - ich habe natürlich Erinnerungen vor der Hundezeit, aber nicht sehr viele, ich kannte das nicht, wie es ist, keinen zu haben. 2 Tage später verließ mich mein Verlobter, er sagte es hätte schon länger nicht gepasst, aber dass ich wegen eines Köters so von der Rolle war, war wohl sein letztendlicher Stein des Anstoßes. An ihn denke ich nicht mehr, die Geburts- und Todestage meiner 4 haarigen Jungs begehe ich immer noch mit einer Kerze, und ich plane es bis zu meinem letzten Atemzug zu tun.
Ich will mir nicht vorstellen was ihr gerade emotuonal durchmacht. Ein Abschied ist ein Abschied, egal ob man sich darauf vorbereiten kann oder nicht. Ich bewundere eure Stärke in diesen schweren Stunden, in die Zukunft zu schauen, und schicke eine virtuelle Umarmung.