Traum vom Neuanfang?

Hallo,

Manchmal frage ich mich, ob es nur mir so geht.
Mitten in der Phase Kleinkind/Teenies träume ich davon wie es später mal sein wird. Und wann wird später sein? 13 Jahre? Bis der Kleine erwachsen ist. Dann bin ich Anfang 50. Komische Vorstellung.
Und dann nochmal alles auf neu? Dass mein Mann dabei noch eine Rolle spielt, glaube ich nicht.
Aber mit Anfang 50 ist da nicht alles zu spät? Zu alt?
Irgendwie warte ich, dass noch was kommt. Was Neues. Aufregendes.
Erstmal die Kinder groß bekommen. Und dann? Mindestens das halbe Leben ist dann vorbei, eher mehr.
Oder soll es so weiter gehen? Immer mit dem selben Mann? Nein, eher nicht. Das kann es noch nicht gewesen sein, denke ich.
Oder ganz allein? Ins Ausland? So viele Fragen. Wie ist es bei euch?

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Also zuerst mal, ich finde Anfang 50 keineswegs alt. Da sind dann noch 30 Jahre hin.
Aber: Ich verwirkliche jetzt meine Traeume mit Kindern. Ich bin mit dem richtigen Mann verheiratet, wohne seit ueber 10 Jahren im Ausland und lebe mein Leben so wie es mir gefaellt. Wenn ich damit warten wuerde, bis meine Kinder erwachsen sind, kommt mir wenn es bloed laeuft, eine Krankheit oder finanzielle Gruende ueber den Weg gelaufen und das war es dann.
Du hoerst dich ziemlich ungluecklich an, ueberleg doch mal, ob du nicht jetzt dein Glueck in die Hand nehmen willst bevor viele Jahre vergeudet werden oder ea zu spaet sein wird.

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Du bist nicht alleine solche Gedanken habe ich auch . Mir geht es gut verheiratet , gesunde Kinder (Schulkind /Teenies ) , Eigenheim mit Garten , keine finanziellen Sorgen und trotzdem frage ich mich war es das jetzt schon . Wie ist es in 10 - 12 Jahren wenn alle erwachsen sind ich bin dann genau wie du erst oder schon Anfang 50 . Im großen Haus möchte ich dann nicht mehr wohnen die ganze Arbeit , der Garten das ist nicht meine Erfüllung . Bei der Vorstellung mit meinem Mann später zu Hause im Garten zu sitzen zieht es mir alles zusammen . Mein Mann könnte das , aber ich nicht . Ich werde später in die Stadt ziehen , möchte frei und spontan sein das Leben genießen. Ich arbeite zwar schon länger wieder aber jobmäßig ist es auch noch nicht meine Erfüllung , im Moment fordern mich die Kinder auch noch zu sehr um mich jobmäßig zu verändern . Richtig angekommen bin ich irgendwie noch nicht bei Freunden und Bekannten komme ich mir vor wie ein Alien alle scheinen zufrieden, fast langweilig . Bei denen die größere Kinder haben kam irgendwann der Hund dazu die leben wahrscheinlich die nächsten 30 Jahre in ihrem Trott so vor sich hin . Andere sind die Familiengründung erst viel später angegangen bei denen ist noch viel los kleine Kinder , Hausbau und ich ? Ich bin irgendwo dazwischen und weiß noch nicht wohin .

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Das Gefühl kenne ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich lebe auch schon im hier und jetzt, genieße immer die aktuelle Zeit. Ich „warte“ auf nichts.

Ich bin verheiratet, hab ein Kind und bin Anfang 30, Kind 2 ist unterwegs und mir gefällt es echt ganz gut.

Ja, ich bin gespannt, was noch kommt, wenn die Kids groß sind. Ich bin hoffentlich immer noch mit meinem Mann zusammen. Denn er ist einfach klasse und mit ihm zusammen bestehe ich gefühlt jedes Abenteuer ;)

Wieso hast du dir denn diesen Mann und Kinder ausgesucht, wenn es für dich nicht das „richtige“ Leben ist? Weiß dein Mann, wie du fühlst?

Kannst du deinem aktuellen Leben gar nichts abgewinnen? Würden kleine Veränderungen jetzt schon helfen? Ein neues Ehrenamt, was neues erlernen, ein neues Hobby, irgendwas?

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Herzlichen Glückwunsch zu Nummer 2!

War ja längere Zeit nicht so ganz sicher bei euch, was ich aus deinen Kommentaren so gelesen habe.

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Geplant war es tatsächlich auch nicht, im Gegenteil. 🙈 eigtl wollten wir das Thema grade endgültig ad Acta legen! 😅

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So krass kenne ich das nicht, nein.

Klar, echte Träume werden schwieriger, je älter man wird. Mit Ende 20 war noch alles möglich...

Verrückte Träume waren mit Mitte/Ende 20 zwar verrückt, aber möglich.
In jeder Richtung: Superkarriere oder Mama von 7 Kindern, weite Reisen oder Schrebergarten.

Dann kam das echte Leben dazwischen: Superkarriere ging hier vor Ort nicht, der Mann meiner Träume will keine 7 Kinder (und ist trotzdem mein Lieblingsmann, mit dem ich alt werden will), reisen geht nur noch in den Schulferien und in manche Länder gar nicht mehr (Krieg u.ä.).

Aber ich habe mit Mitte 20 das Beste aus meinem Leben gemacht und ich tue es jetzt. Das werde ich definitiv mit 50, 60 und 79 genauso halten ;-).
Vor den Kindern waren Reisen z.b. durch mein wirklich sehr schmales Budget begrenzt. Trotzdem bin ich bis nach Neuseeland gekommen.
Jetzt sind Reisen eher zeitlich begrenzt, trotzdem waren wir schon mit zwei Kleinkindern am Nordkap.

Ich finde das Wort "trotzdem" ziemlich wichtig. Die Umstände sind nie perfekt, aber das, was ich will, muss eben trotzdem gehen.
Wenn ich gerne Gemüse anbaue, geht das auch in einem Topf auf dem Balkon. Wenn ich Luxus mag, stelle ich mir eine goldene Teekanne in mein Wohn-Zelt. Verstehst du, was ich meine?

Wichtig ist dabei aber tatsächlich, dass ich von den Menschen an meiner Seite unterstützt und nicht gebremst werde. Mein Mann erträgt alle meine Spleens, egal ob es Topfgemüse oder eine goldene Teekanne ist ;-).

Was wäre denn ein Abenteuer, dass du gerne erleben würdest?

LG!

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Hallo,

ich bin Anfang 40 und kenne solche Gedanken von mir nicht. Wir haben 2 Kinder, ich arbeite Vollzeit, mein Mann auch.
Ich hab noch so viele Ideen für die ich aktuell keine Zeit habe und freu mich auf die Zeit, in der ich da mehr machen kann. Aktuell haben neben Job für mich Kinder absolute Prio. Ich selbst nehme mich dafür zurück, dh wenn die Kinder mich nicht mehr so brauchen freu ich mich auf meine Hobbies. Ich genieße die Zeit jetzt aber auch sehr.

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten und es soll auch nicht überheblich klingen:
aber ich beobachte genau diese Sinnfrage bei Freundinnen und Bekannten, die zu viel Zeit haben, um über so Sachen nachzudenken...
Man kann sich doch auch mit Kindern verwirklichen zu einem gewissen Grad?!
Und ich frage mich auch, auf was manche warten - wer sein Leben lang wartet wartet ewig, wenn man was ändern möchte muss man es auch TUN. Egal wie alt, wenn man glaubt, sein Leben verbessern zu können warum warten??

LG

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Ich musste gerade lachen. Ich werde in ein paar Tagen 50. Ich fühle mich in keinster Weise alt. Weder körperlich noch geistig. Bin zum zweiten Mal verheiratet, 2 Kinder. Ich liebe mein Leben. Du kannst jeden Tag ein neues Leben anfangen. Der einzige Unterschied den ich jetzt mit 50 habe ist, ich weiß genau was ich in meinem Leben will und was nicht. Bevor ich eine nicht funktionierende Beziehung führe, bin ich lieber alleine. So haben beide die Chance einen Partner kennen zu lernen, den sie von Herzen lieben.

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Wir stecken gerade mitten in Thema erstes Kind (kommt bald).. d.h. Aufregung haben wir erstmal genug.
Aber gleichzeitig stellen wir uns auch fragen (in unserem Fall gemeinsam), wo die Reise wohl noch hingeht.
Ich konnte mir schon immer eine Weltreise oder im Ausland leben vorstellen, ich denke immer, ich brauche nicht viel, "nur Abwechslung". Ich finde es schnell langweilig.. täglich im gleichen Umkreis rumlümmeln langweilt uns beide.
Gleichzeitig sind wir aber aus eher finanziell schwachen Elternhäusern, während es uns finanziell doch einigermaßen gut geht, aber sehr auf Sicherheit bedacht. Mal eben komplett die Zelte abreißen und alles riskieren? Wir haben schon öfter über 2-3 Länder diskutiert, es aber doch immer wieder verworfen. Ich bin gespannt, was wir uns noch trauen werden.

ABER.. ich finde es sehr schade, dass du jetzt solche extremen Gedanken hast und so weit in die Zukunft denkst. Offensichtlich bist du jetzt ja unglücklich mit Mann und Kindererziehung? Möchtest es aber doch noch nicht abbrechen? Klingt für mich sehr unfair deiner Familie gegenüber. Kind ist vll noch zu jung, aber mit meinem Mann würde ich früzeitig über solche Gedanken reden. Nachher heißt es in 10 Jahren von dir.. soo ich bin dann mal weg und dein Mann steht vor einem für ihn Trümmerhaufen, irgendwie nicht fair oder??

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Hallo! Ich bin jetzt gerade in dieser Phase, ich bin 51. Nachdem das Kind aus dem gröbsten raus war, wurde meine Mutter pflegebedürftig. Als sie dann im Heim war und die Tochter ausgezogen, da habe ich mich 2019 entschlossen, endlich meinen ungeliebten (aber halt familienkompatiblen und gut bezahlten) Job hinzuschmeißen, nach fast 26 Jahren. Ich habe auch prompt etwas Neues gefunden in einem völlig neuen Bereich und bin richtig aufgeblüht. Dann kam leider Corona, dadurch noch ein Jobwechsel, dann eine Kündigung, Wegfall unseres Hobbys, ein paar familiäre Probleme dazu, schwupps, war sie da, die Depression! Ich musste erst wieder lernen, meine Bedürfnisse wichtig zu nehmen, alte Hobbys wiederzuentdecken, nicht immer nur für andere da zu sein, das Leben zu genießen. Ich war in Therapie und 9 Monate krank geschrieben. Kurzum, wir haben uns nochmal für einen kompletten Neuanfang entschieden, ziehen jetzt um von der Großstadt, wo wir unser ganzes Leben verbracht habe, in die Kleinstadt 60km entfernt, verkaufen unser Haus und ziehen in eine Mietwohnung. Beruflich starte ich gerade wieder und die neue Stelle erfüllt mich.
Und ja, ich fühle mich schon alt, aber zu jung, um die restliche Zeit zu vergeuden. Meinen Mann würde ich um nichts in der Welt eintauschen. Wenn du diese Überlegung jetzt schon hast, warum bist du dann noch mit ihm zusammen?